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Meinung/Charakterdarstellung/KämpfendeMagier

Kämpfende Magier

Magier mit Schwert sind ein wirklich heiß umstrittenes Thema, genau wie MischWesen oder ähnliches, deshalb hier der Versuch, die vorgetragenen Punkte zusammenzufassen, damit jeder mündige LARPer sich selbst entscheiden kann. Da das Thema eng verbunden ist mit "Rüstung für Magier", ist es wohl nicht verkehrt, das hiermit zu verbinden. - Irian

Der Regelwerks-Aspekt:

  • Die meisten Punkte-Regelwerke erlauben das Tragen von Schwertern für Magier, manchmal für Punktekosten (z.B. ThatsLive), manchmal auch gratis (DragonSys).

  • Ein Kodex gegen Waffen ist in den meisten Punkte-Regelwerken ein Punkte gebender Nachteil,(z.B. DragonSys je nach Version, Silbermond) - es scheint regelwerksseitig nicht vorgesehen zu sein, dass Waffenlosigkeit normal ist.

  • Die meisten Punkte-Regelwerke fördern (DragonSys) oder verlangen (ThatsLive) Spezialisierungen, bei denen dann Magier zwar meist immer noch ein Schwert führen, aber wesentlich weniger "Schutzpunkte" aufbauen können.

  • Rüstungen sind je nach Regelwerk verschieden möglich oder nicht.
  • Nach DKWDDK ist ein Magier mit Schwert vorstellbar.
  • Siehe auch RegelDiktiertSpielstil

Der Fairness-Aspekt:

  • Krieger können auch keine Magie anwenden, wieso sollten Magier dann kämpfen dürfen?

-- Dafür gibt es einige Krieger, die sich mit der Zeit Alchemie kaufen und dann halt Säureflaschen werfen ... (Was aber genauso als schlechter Stil angesehen werden kann.)

  • Krieger tragen Rüstung kiloweise, während "magische" Rüstung wesentlich leichter (und damit unfairer) ist.
  • Spezialisierung birgt den Ansatz für Zusammenspiel mit anderen. Alleskönner reißen ggf. zuviel Plot an sich.

Der Style-Aspekt:

  • Magier in schwerer Rüstung wirken unmagisch und werden ggf. nicht ernst genommen.
  • Magier, die schwertschwingend in die erste Reihe stürmen, ebensowenig.
  • Spezialisierte Figuren wirken in der Regel stimmiger. Multi-Talente sind in der Rollenfestlegung leicht etwas diffus.
  • Der wichtigste Style Apekt - Posen, Posen, Posen. Wer nur mächtig genug aussieht, braucht keine Waffe.

Der InTime-Aspekt:

  • Magier werden mit Schwert ggf. IT-Vorurteilen gegenüber treten müssen, z.B. dass andere Magier sie für "Stümper" halten.

Der !LotR-Aspekt:

  • Gandalf hatte ein Schwert und wusste es auch zu benutzen, was natürlich nur ein Argument ist, wenn jemand es schafft, einen Gandalf so rüberzubringen - UND der SL zu erklären, warum er einen Halbgott spielen will (Gandalf war kein Mensch). Eigentlich ist es niemals angemessen, sich an "Helden" zu orientieren: Nur, weil Held Achilles unverwundbar war, ist das keine gute LARP-Eigenschaft. Nur, weil Drizzt mit zwei Säbeln als Drow an der Oberfläche rumrannte, sind Tag-Drow mit zwei Schwertern noch lange nicht stylisch, etc.

Der Harry Potter-Aspekt:

  • In "Quidditch through the Ages" lesen wir, dass unter den über 700 Fouls an der ersten Weltmeisterschaft um 1473 auch die folgenden vorkamen, welche die Benutzung von Äxten und Schwerter durch Magier im Spätmittelalter belegen:
    • Angriff des Gegners mit einer Axt
    • Versuchte Enthauptung eines "Keepers" mit dem Breitschwert
  • Außerdem lesen wir in "Harry Potter und die Kammer des Schreckens", wie Harry mit einem Schwert kämpft und sogar gewinnt. (Ist Harry Potter wirklich ein Argument? :-) )

Der Adels-Aspekt

  • Als Adliger hat man das Privileg, ein Schwert tragen zu dürfen, ergo ist das ein Statussymbol, das auch ein adliger Magier tragen will. Allerdings tragen in Fantasy-Liverollenspielen auch Bauern, Räuber und Landstreicher Schwerter ...

Der Tarnungs-Aspekt

  • In manchen Ländern ist man als Zauberer nicht anerkannt oder gar in den Augen der Einheimischen Götzendiener. In solchen Ländern mag es sinnvoll sein, wenn sich Zauberer als etwas anderes ausgeben und zu diesem Zweck auch zaubereruntypische Bewaffnung tragen.

Der 'Ich habe nur begrenzte Zauberkraft'-Aspekt

  • Mancher Magier hat nur begrenzte magische Kraft, will sich aber trotzdem noch selbst verteidigen können, wenn die magischen Kräfte erschöpft und die Alternative 'Weglaufen' ausscheidet. Allerdings kann man sich viel besser und leichter mit dem passenderen Zauberstab verteidigen ... wenn er zum Kämpfen geeignet ist.

Der "philosophische" Aspekt

  • In manchen P&P-Rollenspielen (z.B. DSA) ist es so geregelt, dass Magiern von ihrer Gilde verboten wird, schwere Waffen zu tragen, was natürlich nicht heißt, dass sie dieses Verbot nicht brechen können. Hintergrund des Ganzen ist dort jedoch die Vorstellung, dass ein Übermaß an Metall die Zauberkraft negativ beeinflusst. Außerdem heißt es, dass ein Kämpfer sich im Kampf auf seine Waffe konzentriert und mit ihr zu einer "Einheit verschmilzt" (im Sinne von: die Waffe ist der verlängerte Arm des Kämpfenden). Diese Einheit ist dort jedoch nicht mit der Philosophie des Zauberers vereinbar und stört daher die Zauberei.

Der Tarot-Aspekt

  • Ein echter Magier trägt Stab _und_ Schwert. Ein Schwert ist ebenso ein Zauberrequisit wie ein Stab, ein Dolch, ein Kelch, eine Handvoll Münzen etc. ...
    Allerdings ist das Schwert hier eben ein Hilfsmittel zum Wirken von Zaubern und zum Durchführen von Ritualen, eventuell auch ein Statussymbol, und nicht als Waffe im Kampf gedacht. Der Unterschied lässt sich vielleicht kenntlich machen, indem der Magier eine stark verzierte Ritualwaffe trägt, die bereits optisch für einen realen (IT)Kampf ungeeignet erscheint.
    Wer als Zauberer bewaffnet in den Kampf eingreift, sollte dann eben auf Feuerbälle und dergleichen verzichten. Das ist also - wie immer - eine Frage der richtigen Mischung.

Der Gruppen-Aspekt

  • Magier, denen die Magiepunkte ausgegangen sind und die keine Waffen besitzen, sind auf andere Spieler angewiesen. So können reiche Magier sich Söldner anheuern, während bettelarme Magier auf die Unterstützung von z.B. Rittern angewiesen sind. Wehrlose Magier können also auch das Spiel in der Gruppe fördern.

Der Es-ist-Krieg-Aspekt

  • Es ist davon auszugehen, daß Menschen _alles_, was einen Vorteil bringt, im Krieg einsetzen. Also auch Magie. Wenn der Magier schon in den Krieg geschickt wird, dann sicher nicht unbewaffnet.

Der LARP-Kampf-Aspekt

  • Im Larp finden fast alle Kämpfe mit Larpwaffen statt. Ein Magier, der nun in eine Auseinandersetzung gerät, hat also nur mit einer LARP-Waffe die Möglichkeit, sich aktiv zu verteidigen, da Nahkampf ja ausscheidet und Feuerbälle auf den Strolch ja nicht immer passen ....

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