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TinWhistle

Tin Whistle

Bei der Tin Whistle könnte man als Laie von der kleinen Schwester der Blockflöte sprechen. Im Unterschied zur Blockflöte ist die Tin Whistle allerdings ein diatonisches Instrument, das heißt Halbtöne sind generell nicht vorgesehen. Deshalb ist jede Tin Whistle auf einige wenige Tonarten beschränkt. Es gibt Tin Whistles in vielen Tonarten, im Irish Folk ist die Tin Whistle in D für üblich. Neben der hohen Whistle in d2 (High Whistle/Soprano Whistle) gibt es in dieser Tonart noch die Low Whistle in d1, die eine Oktave tiefer und entsprechend doppelt so groß ist und einen völlig anderen Klang hat.

In der Spieltechnik unterscheiden sich Blockflöte und Tin Whistle deutlich. Die Tin Whistle hat eine einfache Griffweise fast ohne Gabelgriffe und kein Daumenloch, das Überblasen geschieht nur durch stärkeres Blasen. Anfänger vertun sich hier gerne, weil es etwas Übung erfordert, die richtige Luftmenge zu finden.

Tin Whistles werden, anders als der Name vermuten lässt, aus verschiedenen Materialien angeboten. Neben den traditionellen Whistles aus gerolltem Weißblech finden alle möglichen Metalle, aber auch Kunststoff und Holz Verwendung. umgekehrt konisch gebaute Instrumente (also am Ende dünner als am Mundstück) mit Holzblock (z.B. Clarke) klingen meist eher rauschig, während die zylindrischen (überall gleich dicken) Instrumente einen klareren und robusteren Ton haben. Für Irish Folk sind die zylindrischen idR besser. Instrumente wie die günstigen Generation-Whistles mit ihren blauen Plastikmundstücken, grell lackierte Clarke Sweetone oder Kunststoffinstrumente (z.B. Susato) sehen in einem Mittelaltersetting einfach nur bescheuert aus. Da empfehlen sich die meist teureren Holzwhistles oder solche, die komplett aus Metall mit allenfalls einem Holzblock gearbeitet sind.

Die Tin Whistle ist natürlich in der irischen Folk-Musik zu Hause. Wer irische Folkmusik schonmal gehört hat, weiss dass sich die Interpretation irischen Lieder sehr durch sogenannte Verzierungen unterscheiden kann. Hier hat man auch schon ein kleines Problem, denn die Ornamentik wird nur sehr selten (in Lehrbüchern) mit auf das Notenblatt genommen.

Die Tin Whistle eignet sich für Einsteiger. Man kann sich das "whisseln" selbst beibringen und kann auch schnell kleine Erfolge verzeichnen, je tiefer man allerdings einsteigt, desto langsamer gehen die Schritte vonstatten und gerade die Anfangsphase der Ornamentik kann (je nach Lehrbuch/Lehrer) schnell frustierend werden, da man in dieser Phase gerne die Lieder der Lieblingsinterpreten nachspielen würde. Man hört auch mittlerweile heraus, welche Verzierungen angewandt wurden, doch die Fingen wollen nicht so recht gehorchen.

Ansonsten gelten natürlich auch für die TinWhistle ähnliche Regeln wie für die Blockflöte, daher sind die meisten Vorteile entnommen. Tin Whistles bekommt schon ab etwa 6 Euro. Anders als bei der Blockflöte muss eine günstige Whistle nicht unbedingt schlecht sein, allerdings schwankt die Qualität z.B. bei den in deutschen Musikläden üblichen Clarke- und Generation-Whistles stark. Wenn man Glück hat kann man für wenig Geld ein gutes Instrument kaufen. Wer diese "Lotterie" vermeiden will, sollte sich im etwas höheren Preissegment um 100 Euro umschauen.

Relativ günstig und optisch angemessen rustikal sind z.B. die Whistles von Shaw, das sind jedoch recht spezielle Instrumente. Die hohen Whistles sind eher schrill und robust, die tiefen klingen phantastisch aber sehr in Richtung Querflöte und unterstützen klanglich die irische Spielweise nicht gut, außerdem brauchen beide so viel Luft dass ca. die Hälfte aller Leute sie ohnehin nicht anständig spielen könnten. Kann man mal probieren wenn man gute Lungen hat und nicht unbedingt auf stilsicheres Spielen von irischen Tunes aus ist.

Vorteile

  • klein, leicht, kompakt
  • leicht zu lernen
  • günstig in der Anschaffung

Nachteile

  • nicht chromatisch spielbar (die Auswahl der Stücke ist eingeschränkt, jedoch kann man einen Großteil des Folk-Repertoires spielen)
  • nicht zu vernachlässigender Nervfaktor, wenn man noch nicht sehr gut ist (insbesondere beim Üben der hohen Töne).
  • Der Übungsaufwand sollte nicht unterschätzt werden, die Tin Whistle ist leicht erlernbar, die Feinheiten zu üben sollte jedoch keinesfalls vernachlässigt werden.


Siehe auch Wikipedia Tin Whistle

Siehe auch BardenProbleme

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Kategorie/Musik