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Charaktertipps/Knappe/Knappentritt

Knappentritt

Vorwort

Der Aufstieg vom Pagen zum Knappen war für den Betreffenden eine große Ehre, und so sollte das auch im LARP umgesetzt werden, da es auch für den Spieler ein großer Moment ist (bzw. sein sollte).
Realhistorisch wurden Pagen feierlich vor dem Altar zum Knappen erhoben. Dazu gehörte das Überreichen eines Kurzschwertes und ein symbolischer letzter Tritt - ähnlich dem "letzten Schlag" bei einer Schwertleite.
Auch der "Knappentritt" kann "im Vorbeigehen" passieren. Das macht jedoch den Beteiligten nur wenig Spaß und nimmt dem Glanz von diesem eigentlich schönen und großen Moment für den Pagenspieler. Daher hier ein Beispiel, wie man diesen Moment gebührend zelebrieren kann:

Benötigt

  • Gambeson

  • Helm

  • langes Messer mit Waffengurt und Scheide
  • Waffenrock in den Farben des Rittervaters
  • optional: Knappenpatent zur Übergabe
  • möglichst viele Gäste/Zuschauer

Mitwirkende

  • Rittervater des neuen Knappen (RV)
  • mit dem Rittervater befreundeter Ritter (GR)
  • Page/Knappe (P/K)
  • Knappe des befreundeten Ritters (GK)
  • Gast (G)

Ablauf

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  • GR: Wer tritt vor uns zu dieser Stunde?


  • P/K: Richard von Mühlbach ist mein Name. Ich bin Sohn des Ritters Wilhelm von Mühlbach; Page des Ritters Farelius von Silberquell.


  • RV: Was ist dein Begehr, Richard von Mühlbach?


  • P/K: Zum Knappen werden will ich heute.


  • GR: Wer kann für dich sprechen, Richard?


  • P/K: Mein Herr – der Ritter Farelius von Silberquell mag wohl für mich sprechen.


  • GR: Ein Knappe hat kein leichtes Leben. Er hat stets seinem Herren treu zu dienen, sich im Umgang mit den ritterlichen Waffen, der Kunst des Kampfes und seinen Worten zu üben und seinen Herrn notfalls mit dem eigenen Leben zu schützen. Bist du bereit diese Bürde zu tragen, Richard von Mühlbach?


  • P/K: Ja – das bin ich.


  • GR: Nun denn – knie nieder vor deinem Herrn und leiste ihm den Treueeid.


  • P/K (kniend) : Ich, Richard von Mühlbach, schwöre hiermit feierlich, meinem Herrn, dem Ritter Farelius von Silberquell, treu zu dienen, seinen Befehlen jederzeit zu folgen, brav und tugendhaft zu sein und mich mit vollem Herzen und ganzer Kraft im Kampfe zu üben, auf dass ich ihm allezeit zur Zierde gereiche. Ich lege mein Leben in seine Hand.


  • RV: So höre nun die Tugenden, an denen ich und ein jeder dich von nun an messen wird.


  • GK:

    • Für Praios sei allezeit gerecht und redlich.
    • Für Rondra sei mutig im Kampfe.
    • Für Ingerimm sei Beständig und ehre das Alter und die Tradition.
    • Für Efferd halte stets das rechte Maß in deinem Tun und Handeln.
    • Für Travia sei barmherzig und schütze die, die auf dich vertrauen.
    • Für Boron übe dich in Demut, wenn es die Etikette verlangt.
    • Für Hesinde strebe nach Weisheit und handle stets klug und umsichtig.
    • Für Firun übe dich in Selbstbeherrschung und bedenke die Auswirkungen deines Handelns.
    • Für Tsa behalte auch in schweren Stunden stets die Hoffnung in deinem Herzen.
    • Für Phex sei geduldig, denn gutes braucht oft Zeit.
    • Für Peraine sei fromm gegenüber den Zwölfen und lindere Leid, wo immer du darauf triffst.
    • Für Rahja übe dich in der hohen Minne, Etikette und Benimm.


  • P/K: Ich gelobe hiermit, stets nach Perfektion in all diesen Tugenden zu streben.

(aufstehen)

  • RV: Dann empfange nun die Insignien deines neuen Standes.


  • GK: Der Gambeson:

    • Diese Rüstung wird dich auf deinem weiteren Wege schützen, wie dein Herr dich schützt. Sie mag so manchen Streich abhalten, doch sei stets gewahr – sie ist nicht undurchdringbar. Sie möge dich stets daran erinnern, dass neben Tapferkeit auch Klugheit von dir erwartet wird.

(Der Gambeson wird (P/K) von (GK) anzgeogen, während die Beschreibung laut und deutlich vorgetragen wird. Lasst euch dabei gerne etwas Zeit.)

  • GR: Der Waffenrock:

    • Auf dass stets erkennbar sei, wem du dienst und wer dich ausbildet, seien dir hiermit die Farben deines Herrn und Rittervaters anvertraut. Mit diesen Farben wirst du deinen Herrn und Rittervater vertreten, wenn er gerade nicht zugegen ist. Deine Worte und Taten zählen wie die seinen. Dies bedeutet neben einem Privileg vor allem große Verantwortung, denn das Gesinde – die Knechte und Mägde - vertrauen darauf, dass du sie in jenen Zeiten schützt und schirmst, wie es dein Rittervater täte. Erweise dich dieses Vertrauens als würdig und ziere allezeit die dir anvertrauten Farben, auf dass du dereinst eigene erhalten mögest.

(Der Waffenrock wird (P/K) von (GR) anzgeogen, während die Beschreibung laut und deutlich vorgetragen wird. Lasst euch dabei gerne etwas Zeit.)

  • G: Der Helm:

    • Der Helm schützt dein Haupt auf den gefährlichen Wegen, die ein Knappe zu gehen hat. Wie dein Herr, so mag der Helm dich vor Unheil bewahren, doch ist er auch deine letzte Trutz, ebenso wie du nun die letzte Hoffnung für deinen Herrn bist, wenn er auf dem Schlachtfeld von Feinden umgeben ist. Schütze deinen Herrn, wie der Helm dich schützt.


(Der Helm wird (P/K) von (G) aufgesetzt und festgeschnallt, während die Beschreibung laut und deutlich vorgetragen wird. Lasst euch dabei gerne etwas Zeit.)

  • RV: Das lange Messer:

    • Diese Waffe soll dir stets treu zur Seite sein, wie auch du mir stets treu zur Seite stehen sollst. Mit dieser Waffe hältst du mir den Rücken frei und haust mich aus feindlichen Haufen heraus. Die Klinge ist scharf, wie auch dein Verstand scharf sein soll, doch ist sie auch flexibel, auf dass sie bei Belastung standhaft bleibt und nicht zerbricht. Auch du wirst schwere Last zu tragen haben und so manches unbill ertragen müssen, doch soll dich diese Waffe stets daran erinnern standhaft zu bleiben und einen scharfen Verstand zu wahren.

(Die Scheide für das Kurzschwert wird (P/K) von (RV) umgegürtet und festgeschnallt, während die Beschreibung laut und deutlich vorgetragen wird. Anschließend wird das Schwert mit dem Heft voran an den Knappen überreicht. Lasst euch dabei gerne etwas Zeit.)

  • P/K: Ich gelobe hiermit feierlich, diese Insignien mit Stolz und Würde zu tragen und mich ihnen als würdig zu erweisen.


  • RV: So beuge dich nun vornüber, denn du sollst nun den letzten Tritt erhalten, der dich aus der Knechtschaft befreit.

(Tritt)

  • RV: Du bist nun ein Knappe, Richard von Mühlbach. Den Knechten enthoben und mit neuen Privilegien und vor allem Pflichten versehen. Komm in meine Arme, wenn du willens bist, die Bürde der Knappschaft unter mir, Farelius von Silberquell, zu tragen.

(Umarmung/Applaus)

Anmerkung: Diese Zeremonie wurde wie oben beschrieben auf der Con "Finsterkamm 11 - Für Bär und Wolf" (2014) von Ritter Farelius von Silberquell und Richard von Mühlbach und auf der Con "Heerlager zu Lauf 8" (2016) mit Firuna von Nordacor (Bild) zusammen mit weiteren Mitwirkenden aus dem Tross Silberquell durchgeführt und hat im Nachgang großes Lob erfahren. Nachahmung sehr erwünscht! :)

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