(Vampire: Masquerade)
Giovanni
Gründer: Augustus Giovanni (durch Diablerie an Kappadozius)
Geschichte: Die Giovanni sind respektvoll, wohlerzogen, vornehm, elegant und scheinbar ohne jeden Makel in Sitte und Moral. Das ist das Bild, das vielen Kainskindern in den Sinn kommt, fällt der Name Giovanni. Doch ist es nur eine Fassade, die er Clan unter allen Umständen und zu jedem Preis aufrecht zu halten bemüht ist. Denn kein Clan ist hinter der Fassade abstoßender als der Clan Giovanni. Hinter dem Schein ehrbarer Wirtschaftgiganten verbirgt sich eine perverse Faszination für die Unterwelt und die Seele der Toten.
Sie sind unvorstellbar reich und können ihre Abstammung bis in die Zeit vor der Renaissance zurückverfolgen, zu einer Familie von Kaufherren. Der Clan unterhält noch immer seinen Stammsitz in Venedig in einer 1000 Jahre alten Loggia dicht am Stadtzentrum. Kein anderer Clan trägt so betont Bescheidenheit und Anstand zur Schau wie sie. Und kein anderer Clan verbirgt seine Geheimnisse so gut.
Geschichten zufolge, die man sich in den Camarillasalons und bei Sabbat-Esbats im Flüsterton erzählt, verdarb das Geld der Giovanni die Familie, und aus perverser Langweile wandten sich die Venezianer der Nigrimantie zu. Überraschenderweise zeigte die Familie Befähigung im Umgang mit den Toten, und ihre neugewonnenen Fähigkeiten erregten die Aufmerksamkeit eines vergessenen Vorsintflutlichen. Der Vampir schenkte dem Familienoberhaupt, Augustus Giovanni, den Kuß und führte ihn in die Welt der Verdammten ein. Dieser Vorsintflutliche war interessiert am Tod und schenkte Giovanni und seiner Familie den Kuß, um dem Vampir weiteres Wissen über das zu verschaffen, was jenseits der Mauer der Sterblichkeit lag.
Der Plan ging auf, wenn auch anders, als der Vorsintflutliche es sich vorgestellt hatte. Augustus, ein Halsabschneider und Profitgeier, sah die Gelegenheit, die Macht seines senilen Erzeugers an sich zu reißen und ergriff sie, wobei er alle Nachkommen des Vorsintflutlichen jagte und tötete. Nachdem Augustus das Blut des Alten getrunken hatte, wurde er Mitglied der dritten Generation und gründete seinen eigenen Clan, die Giovanni. Andere Vampire reagierten entsetzt, und ein Jahrhundert lang wurden die "Teufelskinder", die Giovanni überall aufgestöbert und vernichtet. Schließlich setzten sich die Giovanni mit der neu gegründeten Camarilla zusammen und schlossen einen beiderseitigen Waffenstillstand. Dieser Waffenstillstand garantierte, dass die Giovanni nicht am Dschihad teilnehmen und sich nicht in die Angelegenheit anderer Kainskinder einmischen würden. Die Giovanni stimmten zu und wandten so den Genozid ab, dessen Opfer sie ansonsten sicher geworden wären.
Erscheinungsbild: Giovanni-Vampire erhalten sich üblicherweise den Anschein von Vorzeigbarkeit und Achtbarkeit. Die meisten Giovanni haben europäische Züge, da sie aus dem italienischen Zweig des Clans stammen, also alle Schattierungen weißer Haut, dunkles Haar und einen stämmigen Körperbau. Giovanni neigen dazu, sich gut, aber nicht üppig zu kleiden, denn sie ziehen subtile Hinweise auf ihren Wohlstand ostentativer Zurschaustellung vor.
Hintergrund & Organisation: Die meisten Giovanni stammen aus den Reihen der venezianischen Familie und haben zu Lebzeiten viel Zeit als Ghule im Dienste anderer Familienmitglieder verbracht. So eng verwoben die Familie auch ist, im Clan toben Rivalitäten und Verrat, und jedes Mitglied versucht, sich über die anderen zu stellen. Die Giovanni sind für jemanden, der einen so beschränkten Vorrat an potentiellen neuen Kainskindern hat, erstaunlich vielseitig und schenken jedem den Kuß, der besonders vielversprechend ist, aber erst nach einer "Probezeit" des Ghuldaseins, die als stellvertretender Kuß bekannt ist.Die Giovanni nutzten den mangelnden Kontakt anderer Vampire mit ihnen und akkumulierten heimlich, still und leise weiter Geld und Macht; dabei praktizierten sie die ganze Zeit weiter ihre Disziplin Nekromantie. Nur wenige glauben, der Clan täte eines von beiden aus altruistischen Motiven, und die jüngsten globalen Winkelzüge der Giovanni machen vielen Kainskindern Sorgen. Wenn jemand so viel Geld hat und so viele Seelen sammelt, muß etwas im Busch sein; aus Venedig weht ein kalter Wind.
Angehörige des Clans Giovanni gehören auch zur Familie Giovanni, und die, die nicht den Kuß empfangen, dienen den Verwandten, die Kainskinder sind, oft als Ghule. Diese Familienbande - Clansmitglieder sind doppelt blutsverwandt - garantieren die völlige Loyalität seitens der Giovanni. Die Giovanni sitzen zwar in erster Linie in Europa, haben sich aber unlängst auf den Weltmarkt gewagt, und in den jüngsten Nächten scheint der Clan sich stärker zu vermehren als früher.
Die Angelegenheiten des Clans Giovanni werden in Venedig geregelt, in einer großen Loggia, die umgangssprachlich als das Mausoleum bekannt ist. Wie zu erwarten war, besitzt der Clan eine Familienstruktur. Inzest, Nekrophilie, Wettrennen um die Gunst Mächtigerer, Ahnenverehrung und sorgsam gehütete Schuld sind in der Familie allgegenwärtig; die meisten Giovanni-Kainskinder haben, bis sie den Kuß empfangen, genug gesehen, um sie gegen die Widerständigkeiten eines Untotendaseins abzuhärten. Dass der Clan sich aus dem Dschihad heraushält, erlaubt seinen Mitgliedern, sich auf ihre eigenen Vendettas und die Vertiefung ihrer nekromantischen Kenntnisse zu konzentrieren. Der Vorsintflutliche der Giovanni, Augustus Giovanni, kontrolliert Berichten zufolge noch immer den Clan, doch ist außerhalb des Clans niemand bekannt, der ihn in den letzten 400 Jahren gesehen hätte.
Clandisziplinen: Beherrschung, Nekromantie, Stärke
Clansschwäche: Der Biß der Giovanni verursacht bei Sterblichen große Schmerzen. Tatsächlich tötet der Biß eines Giovanni-Vampirs sein sterbliches Opfer oft; die arme Seele stirbt durch den Schock, ehe sie Gelegenheit hat, am Blutverlust zu sterben. Die Nekromanten verursachen bei Sterblichen (und nur bei Sterblichen) doppelt so viel Schaden wie andere Vampire, wenn sie beißen. Wenn also beispielsweise ein Giovanni einem sterblichen Gefäß einen Blutpunkt raubt, verlöre dass Gefäß zwei Gesundheitsstufen. Insofern kommt es häufig vor, daß Giovanni-Vampire von Leichen oder Ressourcen wie etwa Blutbanken in Krankenhäusern trinken. Dementsprechend fehlt auch die Ekstase, die das Bluttrinken beim Opfer i.d.R. auslöst und zurück bleibt nur der höllische Schmerz...
Außerdem kann aufgrund des Vertrages, den der Clan mit der Camarilla getroffen hat, ein Giovanni, der als solcher bekannt ist, niemals und unter keinen Umständen ein offizielles Amt, eine entsprechende Funktion bzw. Position innerhalb der Camarilla einnehmen.
Mehr Informationen zum deutschen Zweig der Giovanni finden sich unter http://clanbuch-kuk.blog.de/.
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