Fanfare
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Grundsätzliches
Fanfaren sind im Prinzip Trompeten ohne Ventile (sogenannte Naturtrompeten), also bloß ein Metallrohr mit Mundstück und Schalltrichter.
Naturtrompeten aus Metall gab es schon in der Antike und im Mittelalter; die bekannteste Form dürfte die jüngere Barocktrompete sein, ein seinerzeit hochgeachtetes und mit Macht, Herrschaft und Krieg assoziiertes Instrument, das als Signal- und Militärinstrument und ab dem 17. Jahrhundert auch für besonders festliche Anlässe in der Kunstmusik eingesetzt wurde; man denke nur an Bachs Weihnachtsoratorium oder Händels Feuerwerksmusik (kaum auf der Fanfare zu spielen!).
Die heutigen Fanfaren haben keine direkten historischen Vorbilder. Da sie für das (teilweise historisierend betrachtete) Laienmusizieren in Fanfarenzügen gedacht sind, sind und waren es meist relativ günstige und einfache Blechblasinstrumente mit einem eher der modernen Trompete ähnelnden Klang.
Die modernen Fanfaren sind üblicherweise in Es gestimmt und können nur solche Töne spielen, die in der natürlichen Obertonreihe enthalten sind. Bei einer Es-Fanfare ist dies folgende Reihe an Tönen: es-b-es1-g1-b1-des2-es2-g2-a2-b2. Höhere Töne sind möglich, aber schwierig und unüblich (von der beweglicheren Barocktrompete werden viel höhere Töne verlangt). Damit ergibt sich nur ein kleiner Bereich in der hohen Lage, innerhalb der man mit einer Fanfare melodisch spielen kann. In der mittleren und tiefen Lage reichen die Töne nur für Signalrufe.
Der hauptsächliche Sinn einer Fanfare im Larp ist entsprechend der Einsatz als „militärisches“ Signalinstrument (bei einer zivilisierten Armee, nicht einem wilden Haufen) oder zur Ankündigung hohen Besuchs, ganz im Sinne der alten Assoziationen zur Trompete: Herrschaft und Krieg.
verschiedene Bauweisen
Es gibt Ventilfanfaren (also praktisch lange Trompeten) und Umschaltfanfaren, die ich hier ignoriere weil man dann gleich Trompete spielen kann und weil sie optisch in einer Fantasy-Umgebung nicht so gut passen.
Daneben gibt es kompaktere Signaltrompeten (eigentlich Signalhörner), wie Clairons, Bugles und Kavallerietrompeten. Einziger Vorteil ist die bessere Handlichkeit, der Klang ist hier weicher und nicht typisch schmetternd, die Optik auch wenig "altertümlich".
Optisch und klanglich passender ist eine lange Es-Fanfare, wie sie in Fanfarenzügen verwendet wird.
Daneben gibt es auch kurze, ganz gerade gebaute Instrumente ohne die trompetentypische Bügelform (z.B. http://www.folkfriends.com/Fanfare+silbern+einfach,i3.htm) die allerdings relativ hoch gestimmt sind und wirklich nicht zum Melodiespielen taugen.
Schwierigkeitsgrad
Den Effekt eines Fanfarensignals kann man schon mit 2 oder 3 verschiedenen Tönen hervorrufen, was nicht schwer zu bewerkstelligen ist. Aber auch das hat eine größere Wirkung wenn es sauber und mit einem schönen Klang ausgeführt wird, was der Übung bedarf. Außerdem wäre es ja nicht schlecht, vielleicht doch die ein oder andere Melodie spielen zu können oder sich spaßeshalber mit historischen Signalen zu beschäftigen (die nicht alle leicht zu spielen sind).
Deshalb halte ich es nicht für sehr „ökonomisch“, Fanfare extra zu üben, wenn man nicht sowieso ein Blechblasinstrument spielt oder lernen will. Blechbläser haben keine Probleme, auch mal auf einer Fanfare zu spielen und sind damit dafür prädestiniert.
Was beim Kauf zu beachten ist
Als Anfänger ohne Vorkenntnisse einen Blechbläser das Instrument überprüfen lassen. Selbst ein einfaches Metallrohr kann verstimmt sein (es sei denn es ist ob des Preises und des geplanten Niveaus sowieso egal). Bessere Instrumente kosten wenige hundert Euro, es gibt auch welche unter hundert.
Bezugsquellen
Nicht billig, weit verbreitet bei Fanfarenzügen: http://www.kuehnl-hoyer.de/popup/signal/sig_signalinstrumente.html
günstige, sehr hohe/kurze Signalfanfare, nicht zum Melodiespielen geeignet http://www.folkfriends.com/Fanfare+silbern+einfach,i3.htm
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