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Harfe

Harfe

Geschichte und Herkunft

Anders als vielleicht erwartet, stammt die Harfe aus Ägypten und Mesopotamien. Sie hatte meistens die Form einer Bogenharfe oder einer Winkelharfe. Im antiken Griechenland, vor allem als Fraueninstrument, gab es ab der Mitte des 5. Jahrhunderts auch Winkelharfen und das sogennante „Trigonon“ (=Dreieck), eine Harfe mit einer stützenden Vorderstange, also in dreieckiger Form. Die ersten nordeuropäischen Harfenabbildungen erschienen um 800 n. Chr. in Irland. Die in der Form schlankeren gothischen Harfen entstanden ab etwa 1400. Aus diesen Harfen entwickelte sich später die moderne Orchesterharfe, auch „Doppelpedalharfe“ gennannt, weil sie, im Gegensatz zu ihren Vorgängerinnen, durch Pedale das Spiel in allen Kreuz- und B-Tonarten zulässt. Sie unterscheidet sich ausserdem von den keltischen Harfen darin, dass die Säule (Vorderstange) nicht in gebogener Form ist, sondern eine gerade zylindrische Form hat. (siehe auch Wikipedia Artikel Harfe)

Zu welchen Charakteren passt sie?

Bogenharfen, Hakenharfen und das Trigonon passen gut zu allen orientalischen und antiken Charakteren. Keltische Harfen passen natürlich gut zu keltischen Charakteren, sowie zu allen "zärteren" Wesen, wie z.B. Elfen, Feen, u.ä. Auch für eine Hofdame oder für den klassischen Barden ist die Harfe als Instrument gut geeignet. Kleinere Harfen, (bis ca. 12 Saiten, wie z.B. diese) eignen sich auch für den musikalischen Kender oder Hobbit. Für böse oder kämpferische Charaktere ist die Harfe eher nicht geeignet.

Schwierigkeitsgrad

Die Harfe ist ein schwer zu elernendes Instrument und für den autodidaktischen Anfänger daher eher nicht geeignet. Wer schon Klavier spielen kann, ist beim Erlernen der Harfe klar im Vorteil, da die Saiten der Harfe einer Klaviatur ohne schwarze Tasten entsprechen. Natürlich kann aber auch jeder Anfänger - egal welchen Alters - mit Harfe anfangen, nur muss er motiviert sein auch Unterricht zu nehmen und viel zu Üben. Das freie improvisatorische Spiel auf kleineren Harfen (ohne Halbtonklappen) ist natürlich nicht schwer und kann von jedem Anfänger, auch ohne Notenkenntnisse, betrieben werden.

Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Eine Harfe wird im Larp gerne gesehen, da sie selten vorkommt
  • sie klingt einfach toll! (auch bei Anfängern)
  • Man kann sich selbst beim Singen begleiten

Nachteile:

  • sperrig
  • teuer in der Anschaffung
  • Witterungsempfindlich (man darf dann alle 2 Stunden neu stimmen!)

Was beim Kauf zu beachten ist

  • Gefällt mir der Klang?

Wie bei allen Musikinstrumenten ist es ratsam eine Harfe erst anzuspielen, bevor man sie kauft. Jede Harfe hat einen individuellen Klang und es ist daher wichtig, diesen gehört zu haben, bevor man viel Geld ausgibt.

  • Funktioniert die Mechanik?

Sollte eine Harfe Klappen oder gar Pedale besitzen, dann ist diese Mechanik das, was als erstes kaputt geht. Insbesondere bei gebrauchten Harfen empfiehlt sich daher, alle Klappen nach ihrer Funktionalität zu überprüfen. Dabei darf keine der Saiten, wenn alle Klappen nach oben gelegt sind, beim spielen scheppern.

  • Sind die Halbtonklappen rein?

Beim Kauf einer günstigen Harfe sollte unbedingt überprüft werden, ob beim hochlegen einer Klappe auch tatsächlich die Saitenschwingung um genau einen halben Ton gestiegen ist. Dies kann am besten durch ein chromatisches Stimmgerät - etwas, was man für das Stimmen einer Harfe sowieso braucht - überprüft werden. Erst wird dabei die Harfe in ihrer normalen Tonart gestimmt (meistens Es-Dur), dann werden alle Klappen hochgelegt. Mit dem Stimmgerät kann nun überprüft werden, ob die Harfe nun ein sauberes E-Dur produziert.

  • Sind die Halbtonklappen höhenverstellbar?

Damit ist nicht das normale hoch- und runterstellen der Klappen gemeint, womit die Tonarten gewechselt werden können. Gemeint ist, dass die Position der Klappen an der Harfe z.B. durch ab- und wiederanschrauben der Klappen verstellt werden kann. Dadurch können Klappen, die nicht rein sind (also nicht genau die Saitenschwingung um einen halben Ton erhöhen) korrigiert werden. Eine sehr praktische Funktion, die beim Kauf einer Harfe mit unsauberen Klappen entscheident ist.

  • Preiskontrolle

Harfen sind kostspielige Instrumente und Billig-Harfen die auf Ebay verkauft werden, sind mit äusserster Vorsicht zu betrachten. Die Kosten lassen sich durch Bausätze oder Bauwochenenden senken. Dabei wird unter Anleitung eines erfahrenen Harfenbauers das Instrument ausgehend vom Bausatz selbst zusammengebaut. (Ähnlich den Bogen-Selbstbau-Wochenenden.)

Nötiges Zubehör

  • Eine Harfentasche (unbedingt mit der Harfe zusammen kaufen!)
  • Ein Satz Ersatzsaiten (nach Möglichkeit mit der Harfe zusammen kaufen!)
  • Ein passender Stimmschlüssel (unbedingt mit der Harfe zusammen kaufen!)
  • Ein chromatisches Stimmgerät (Bei jedem Musikladen erhältlich)
  • Ein Kontaktmikro für das Stimmgerät (das erlaubt einem auch in der lauten Taverne stimmen zu können)

Wartung

Eine Harfe sollte nach Möglichkeit keinen all zu starken Temperaturschwankungen oder gar Regen ausgesetzt sein. Auf einer Con lässt man sie nachts also besser in der Taverne oder stellt sie in einen anderen Raum. Auch sollten die Klappen einer Harfe, wenn sie nicht gerade gespielt wird, immer in der "normalen" Position sein, also nicht hochgestellt. Geht mal eine Klappe kaputt, keine Panik! Man kann Klappen einzeln kaufen und an die Harfe montieren.

Bezugsquellen

Siehe auch BezugsQuellenMusikinstrumente

Veranstaltungen und Workshops

Der ideale Einstieg für Neu-Harfinisten dürfte das Harfentreffen sein, welches jährlich zu Fronleichnam stattfindet. An einem Wochenende erlernt man intensiv mit der Harfe umzugehen, kann anderen Harfinisten auf die Finger sehen und sich über Bezugsquellen oder Bauwochenenden kundig machen. Für Teilnehmer ohne eigene Harfe soll es (den Informationen der Editorin zufolge) eine begrenzte Anzahl Leihharfen geben. (Sollte auf jeden Fall vor der Teilnahme überprüft werden.)

--Ariana mit Ergänzungen von MelaEckenfels


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Kategorie/Musik