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MarktSack

Marktsack

Grundsätzliches

Der Marktsack ist ein lauter Dudelsacktypus, der in den 1980er Jahren in der DDR entwickelt wurde. Seitdem hat das Instrument mit der Popularisierung der Mittelaltermärkte in Deutschland eine weite Verbreitung gefunden und es auch in die LARP-Szene geschafft.

Wie fast alle Sackpfeifen besteht der Marktsack aus einem Lederbalg, einem Anblasrohr mit Rückschlagventil, einer Spielpfeife und einer oder mehreren Bordunpfeifen, die einen gleichbleibenden Begleitton, den Bordun, erzeugen. Die Spielpfeife enthält ein Doppelrohrblatt (wie bei Oboe und Schalmei) aus Arundo donax oder Plastik, die Bordune dagegen Aufschlagzungen, die meistens aus wartungsfreundlichem Plastik gefertigt werden.

Bei der Entwicklung des Marktsacks wurde vor allem Wert auf hohe Lautstärke und leichte Spielbarkeit gelegt. Die Spielpfeife hat deshalb die leicht zu erlernende deutsche Blockflötengriffweise (offene Griffweise) übernommen, was einen Umstieg von der Blockflöte zum Marktsack erleichtert. Die hohe Lautstärke wird mit einem entsprechenden Rohrblatt (häufig werden Rohrblätter für die sehr lauten GreatHighlandBagpipes verwendet) und einer stark konischen Bohrung der Spielpfeife erreicht. Dazu kommen große Trichter an Spielpfeife und Bordunpfeifen, wobei die gesamte Bauweise des Marktsacks im Vergleich zu allen anderen Dudelsäcken schwerer und massiver erscheint. Diese massive Bauweise ist musikalisch gesehen nicht notwendig, hat sich aber wegen des urigen und brachialen optischen Eindrucks durchgesetzt.

  • http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b8/Bagpipe1.jpg/220px-Bagpipe1.jpg

Marktsäcke haben einen relativ geringen Tonumfang von einer None von g1 bis a2. Die verwendete Tonleiter ist A-dorisch. Die Halbtöne f2 und (hohes) gis2 sind grundsätzlich spielbar, weshalb auch A-Moll und D-Moll innerhalb des begrenzten Tonumfangs gespielt werden können. Manchmal sind noch die beiden Halbtöne cis2 und dis2 spielbar, allerdings sind sie bei der üblichen deutschen Blockflötengriffweise fast immer mehr oder weniger verstimmt. Stücke in Dur kann man deshalb auf den meisten Marktsäcken gar nicht spielen.

Klanglich unterscheiden sich Marktsäcke von den schottischen Great Highland Bagpipes durch einen etwas weicheren, weniger sägenden, mehr schalmeiartigen Klang der Spielpfeife. Der Bordunton ist im Gesamtklang dröhnender, lauter und druckvoller als bei anderen Sackpfeifen.

Wegen der hohen Lautstärke sind Marktsäcke vor allem zum Spiel im Freien oder in größeren Räumen konzipiert. Zudem ist das Zusammenspiel mit anderen Instrumenten nur eingeschränkt möglich. Als Begleitinstrumente für akustische Bands und Sessions eignet sich nur lauteres Schlagwerk, wie etwa Djemben, Davul und große Trommel. Ansonsten ist das Zusammenspiel mit Markt-Rauschpfeifen, die mit den Spielpfeifen der Marktsäcke wegen der nahezu gleichen Bauweise gut harmonieren, üblich. Die wenig verbreiteten leiseren Bauformen des Marktsacks eröffnen wesentlich mehr Möglichkeiten im Zusammenspiel (siehe "leise Marktsäcke").

Zu welchem Charakter passt er?

Angesichts der urwüchsigen, barbarischen Assoziationen sollte klar sein, dass Elfen und Feen sowie kleine, friedliche Charaktere wie Hobbits besser ein anderes Instrument wählen sollten. Ansonsten sicherlich vielseitig einsetzbar. Als kleines Acessoire weniger geeignet, da man das Instrument normalerweise nicht ständig mit sich herumtragen will. Es sollte also ein einsichtiger Bezug zwischen dem Instrument und dem Charakter bestehen, wenn man dies dennoch tun will.

verschiedene Bauweisen

Marktsäcke unterscheiden sich in folgenden Punkten:

  • Holzarten: Die Pfeifen können aus europäischen Hölzern wie Ahorn, Birne, Kirsche, Elsbeere, Pflaume oder aus tropischen Harthölzern (Cocoblo, Grenadill, Palisander ua.) gebaut werden. Letztere werden wegen des hohen Preises nur für die Spielpfeife verwendet und sorgen für einen brillanteren Klang. Allerdings kann mit entsprechender Vorbehandlung auch mit heimischen Hölzern ein guter Klang erreicht werden.

  • Rohrblätter: Während die Aufschlagzungen in den Bordunpfeifen fast ausschleißlich aus Plastik hergestellt werden, sind bei den Spielpfeifen auch Natur-Rohrblätter aus der Schilfart Arundo donax verbreitet. Welchem von beidem man den Vorzug geben sollte und wo die Vorteile überwiegen ist Gegenstand regelrechter Glaubenskriege. Zweifellos funktioniert beides.

  • Sackmaterial: Gelegentlich findet man statt des üblichen abgedichteten Ledersacks Säcke aus GoreTex. Diese sind witterungsstabiler und wartungsfreundlicher. Andererseits kann Feuchtigkeit aus dem Inneren nicht verdunsten, wodurch die Rohrblätter mehr Feuchtigkeit ausgesetzt sind. GoreTex konnte sich bisher nicht durchsetzen. Auch hier: Geschmacksache

  • Anzahl der Bordune: Die Anzahl und Stimmung der Bordune ist variabel. Jeder Marktsack hat einen Bassbordun in A. Ob und wenn ja welche Bordune darüber hinaus eingebaut werden sollen, ist eine Frage des Geschmacks und des Geldes. Bei zwei Bordunen hat man die Wahl zwischen einem zusätzlichen a (eine Oktave höher) oder der Quinte e. Die Quinte e produziert einen farbigeren, fetteren Klang, verstärkt aber auch alle Dissonanzen und schränkt die Tonart eindeutig auf A ein; sie ist etwas seltener anzutreffen. Dreiborduner haben meistens 3 oktavierte Bordune in A, also einen zusätzlichen sehr hohen Bordun in a' (liebevoll "Schreihals" genannt) oder die Bordunkombination Aea mit Quinte und Oktave. Darüber hinaus auch andere Kombinationen denkbar und gelegentlich anzutreffen. Als Anfänger sollte man bedenken, dass jeder zusätzliche Bordun Luft verbraucht, das Gewicht erhöht und gestimmt werden muss. Daher sollte man im Zweifelsfall mit ein oder zwei Bordunen vorlieb nehmen.

  • "gedackte" Bordune: Durch einen Deckel mit einem oder mehreren Löchern, der auf den Borduntrichter aufgesetzt wird, können disharmonische Obertöne aus dem Klang des Borduns herausgefiltert werden. Der Klang wird dadurch harmonischer und weniger schreiend. Sehr zu empfehlen!

  • Umstimmbare Bordune: Gelegentlich gibt es Marktsäcke, deren Bordun mittles eines Stöpsels oder durch Stimmzüge auf G umstimmbar ist, um das Spiel in der Tonart G-Dur zu ermöglichen. Da es aus theoretischer Sicht jedoch problematisch ist, eine Spielpfeife sowohl in A-Moll als auch in G-Dur gut zu stimmen und sich das Spiel in G-Dur nicht durchgesetzt hat, sehen viele Marktsackbauer davon ab.

  • Griffweise: Wenngleich die deutsche Blockflötengriffweise sicherlich die typische Griffweise des Marktsackes ist, gibt es auch Marktsäcke in halgeschlossener französischer Griffweise. Diese Instrumente können auch in Dur gespielt werden, haben bessere Halbtöne und einen durch Überblasen erweiterten Tonumfang. Der Klang ist etwas härter. Arno Eckhardt baut Marktsäcke in dieser Griffweise.

  • Doppellöcher: Insbesondere von Jens Güntzel gibt es Marktsäcke mit Doppellöchern, etwa für die Halbtöne g'/gis', c/cis oder d/dis. Da die Bedienung der Doppellöcher, anders als etwa bei der Blockflöte, nur schwer in die Spieltechnik der Sackpfeife einzubinden ist, hat diese Bauart kaum Nachahmer gefunden. Ein Doppelloch ist allenfalls bei g'/gis' sinnvoll zu gebrauchen.

  • Stimmlagen: Außer der Standardtonart A gibt es noch andere Stimmlagen. Tiefere Instrumente gibt es in d' und seltener in e'. Diese Instrumente klingen weniger strahlend und haben eine Veranlagung zum Melancholischen und Morbiden. Sie sind zum Solospiel gut geeignet, bei manchen Stücken auch als zweite Stimme zu A-Säcken. Die tiefsten Marktsäcke stehen widerum in a, eine Oktave unter der Standardstimmung. Obwohl sie eine interessante Abwechslung und Ergänzung zum gewöhnlichen Marktsack darstellen, sind sie selten, sicher wegen der gewaltigen Ausmaße und Preise und dem sehr speziellen Klang. Höhere Instrumente gibt es in d und a. Diese hohen Lagen sind sehr schrill und ergeben vor alem im Zusammenspiel mit anderen Marktsäcken Sinn. als Anfänger sollte man auf jeden fall mit einem gewöhnlichen Marktsack in A starten.

Nicht im engeren Sinne zu den Marktsäcken gehören die Markt-Rauschpfeifen. Da sie im Grunde nichts anderes sind als eine Marktsackspielpfeife ohne Sack und Bordune, gehören sie trotzdem hierher. Sie werden über eine Windkapsel (eine hölzerne Kapsel, die das Rohrblatt umgibt) gespielt, daher ist Stakkato-Spiel im Unterschied zum Marktsack möglich. Auch diese Rauschpfeifen gibt es in verschiedenen Tonlagen. Sie sind zum Zusammenspiel mit Marktsäcken bestens geeignet.

leise Marktsäcke

Eine besondere Erwähnung verdienen die leiseren Marktsackmodelle, wie sie etwa von Arno Eckhardt und Dominik Pawlat als Übungs- und Einsteigerinstrumente gebaut werden. Die Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Instrumenten sind bei den leiseren Instrumenten wesentlich erweitert, ebenso läuft man sowohl beim Üben als auch beim Musizieren weniger Gefahr, jemandem auf die Nerven zu gehen. Auch in der Taverne sind sie wesentlich passender als der laute Standard-Marktsack.

Schwierigkeitsgrad

Wegen der einfachen Griffweise ist der spielerische Zugang zum Marktsack (insbesondere für alle, die schon ein Blasinstrument spielen) relativ leicht, trotzdem sollte man auf einige grundlegender Spielfertigkeiten, die allen Sackpfeifen gemeinsam sind, einige Übungszeit verwenden. Diese Notwendigkeit ergibt sich aus dem Umstand, dass Sackpfeifen den Ton nicht unterbrechen können. Zur Trennung und Akzentuierung von Noten muss man deshalb mithilfe besonderer Spieltechniken nachhelfen. Ehe diese und das Stimmen der Bordune nicht beherrscht werden, sollte man weiter üben und das Instrument zuhause lassen. Nach oben hin gibt es bezüglich des Übungsaufwands keine Grenzen. Wer z.B. schottische, irische oder französische Verzierungstechniken in sein Marktsackspiel einfließen lassen will, wird um ein Mehr an Übung nicht umhin kommen. Glücklicherweise ist das Spiel auf dem Marktsack wenig standardisiert und man hat alle Freiheiten, sich bei traditionellen Sackpfeifenspielarten nach Belieben zu bedienen.

Marktsäcke sind laut und erfordern eine gute Koordination zwischen Lunge (Luft in den Sack pusten) und linkem Oberarm (Luft aus dem Sack in die Pfeifen drücken). Deshalb ist der Einstieg direkt auf einer lauten Sackpfeife für Anfänger nicht besonders empfehlenswert. Es empfiehlt sich, als Einsteiger zunächst eine Marktsackübungspfeife/Practice Chanter oder einen leiseren Übungsmarktsack zu verwenden. Sopranblockflöten mit deutscher Griffweise werden als Vorübung oft empfohlen, sind aber kürzer als Marktsackspielpfeifen und zum Einüben von Spieltechniken ungeeignet. Hümmelchen haben ebenfalls den Nachteil der kürzeren Spielpfeife, wenn auch ein Umsteigen von Hümmelchen zum Marktsack meist problemlos verläuft.

Das Marktsackspiel kann im Selbststudium erlernt werden, Unterricht schadet aber nicht, beschleunigt den Lernfortschritt und schützt davor, dass man sich grobe Fehler angewöhnt. Leider ist ein Lehrer, je nachdem, wo man wohnt, schwierig zu finden. Als Lehrbuch für das Selbststudium kommt bisher nur "die Sackpfeifen-Fibel- Lehrbuch für den mittelalterlichen Dudelsack" von Thomas Zöller in Frage.

Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • sehr charaktervolles, unverwechselbares Instrument
  • nicht zu überhören
  • Grundlagen etwas schneller zu erlernen als bei anderen Dudelsacktypen, besonders für Blockflötenspieler

Nachteile:

  • geringer Tonumfang und kein Dur (Stückeauswahl eingeschränkt, alles klingt "irgendwie gleich")
  • relativ weit verbreitet und verbreitet unbeliebt
  • bei niedrigen Temperaturen und Regen ist vom Gebrauch abzuraten
  • Nervfaktor unbestritten hoch
  • zu laut zum Zusammenspiel mit den meisten Instrumenten und zum Spielen in Tavernen (außer leise Modelle)
  • realtiv kostspielig

Was beim Kauf zu beachten ist

Man sollte bei einem guten Instrumentenbauer kaufen und diesen möglichst vor dem Kauf besuchen, um einen Eindruck von den Instrumenten zu bekommen. Von großem Vorteil ist es, wenn man sich einen Hersteller in der Nähe aussucht, den man notfalls schnell mal besuchen kann. Das spart Zeit und ist die einzige Rettung, wenn das Instrument wenige Tage vor einem geplanten Einsatz streikt. Das gilt natürlich nur, wenn der entsprechende Dudelsackbauer auch kompetent ist und überhaupt brauchbare Instumente bauen und warten kann und will, was im Bereich Marktsack leider nicht selbstverständlich ist. Um eine Vorauswahl unter den Herstellern zu treffen, empfehle ich die Seite "marktsack.de".

Marktsäcke sind nicht billig. Leisere, einfache Übungsinstrumente kosten um 600-800 Euro. Für einen einbordunigen Marktsack ohne Extras muss man 1000 Euro rechnen, jeder zusätzliche Bordun schlägt mit zusätzlichen 200-300 Euro zu Buche. Wer ein aufwändig verziertes Instrument nach eigenen Wünschen anfertigen lassen will, muss selbstverständlich mehr bezahlen.

Umgang, Wartung

Wie im Grunde alle Instrumente sind Marktsäcke vor starker Feuchtigkeit, extrem trockener Luft, Hitze (z.B. im Auto, neben der Heizung) und Kälte zu schützen. Spielen sollte man nur bei angenehmen Temperaturen zwischen 10 und 30 Grad, ansonsten beschwört man die Probleme geradezu herauf. Nach längerem Spielen sollte man den Dudelsack (vorsichtig) in seine Einzelteile zerlegen und bei mäßiger Temperatur trocken werden lassen. Beim Herausziehen von Rohrblättern sollte man extrem vorsichtig vorgehen. Jedes Anecken kann das Rohrblatt vernichten. Dieses Problem vermeidet man bei Instrumenten mit sogenannten Wechselstöcken, die das Herausnehmen der Spielpfeife ohne Berührung des Rohrblatts erleichtern. Überhaupt sollte man die Rohrblätter möglichst nicht anfassen, ansabbern oder sonst irgendwie unsachte damit umgehen. Immerhin sind sie für die Tonerzeugung und die richtige Stimmung des Instruments verantwortlich.

Bei guten Instrumenten kann man oft über einen längeren Zeitraum ohne Wartungsarbeiten auskommen. Diese betreffen vor allem das Stimmen des Instruments, das Bearbeiten der Rohrblätter, das Ölen der Holzteile (falls erforderlich) und das Abdichten des Ledersacks. Als Anfänger sollte man grundsätzlich diese Wartungsarbeiten und insbesondere alles, was mit Stimmung und Rohrblättern zu tun hat, mit dem Hersteller besprechen oder gleich das Instrument zur Wartung dorthin schicken. Nach und nach kann man sich dann das eine oder andere davon selbst aneignen, insbesondere die Bearbeitung oder gar der Bau von Rohrblättern erfordern aber einen Aufwand, der sich für die meisten Freizeit-Sackpfeifer kaum lohnen dürfte.

Erwähnt werden sollen drei relativ einfache Wartungsarbeiten, die jeder Dudelsackspieler können sollte, um kurzfristig auf Änderungen am Instrument zu reagieren:

  • Stimmen mit Wachs oder Klebeband: Dies ist sehr nützlich, wenn man vor einem Einsatz feststellen muss, dass der eine oder andere Ton nicht stimmt. Geeignete Materialien sind Bienenwachs oder die Rinde von Babybel-Käse sowie ein Bleistift. Zunächst sucht man das Loch, das für die Tonhöhe des falschen Tons verantwortlich ist. Dies ist das erste Loch, das beim Spielen des betreffenden Tons nicht von einem Finger abgedeckt wird. Um einen zu hohen Ton tiefer zu stimmen trägt man mit dem Bleistift etwas gut durchgeknetetes Wachs an den oberen (in Richtung Rohrblatt zeigenden) Rand des Lochs auf. Dabei ist darauf zu achten, dass das Wachs weder nach innen in den Bohrungskanal der Spielpfeife noch nach oben in Richtung der Finger herausragt. Einfacher aber optisch störender ist es, einen kleinen Teil des Lochs (widerum von oben, also in Richtung Rohrblatt) mit Klebeband zu bedecken. Leider kann man zu tiefe Töne mit dieser Methode nicht verbessern. Wachs und Klebeband sind keine Dauerlösungen, da sie den Klang der betrefenden Töne meistens etwas dämpfen. Bei gravierenden Stimmungsproblemen sollte man sich an den Hersteller wenden, statt alle Löcher zu verkleben.

  • Stimmen durch versetzen des Rohrblattes: Ist die Spielpfeife generell zu tief oder zu hoch, kann man dies unter Umständen durch ein leichtes Herausziehen oder Hineinschieben des Rohrblatts in/aus der Spielpfeife beheben. Da sich dadurch aber die gesamte Intonation der Spielpfeife ändert, funktioniert das nicht immer.

  • Wicklungen erneuern: Wenn eine Fadenwicklung am Bordun zu eng wird, ist das Stimmen mühsam und im schlimmsten Fall kann es zu Rissen kommen. Dann kann man etwas von dem Bindfaden abwickeln und wegschneiden. Im umgekehrten Fall, also bei zu losen Wicklungen, verrutscht der Bordun nach dem Stimmen von selbst wieder oder fällt sogar ab. In dem Fall wickelt man etwas Faden auf oder macht gleich eine neue, dichtere Wicklung.

Etwas über Stimmung und Temperatur

Es ist ok und kann helfen die Stimmung seines Dudelsacks mit einem Stimmgerät zu überprüfen.

Allerdings: Bei von 20 Grad Zimertemperatur abweichenden Temperaturen sollte man unbedingt im Auge behalten dass die Instrumente automatisch drastisch höher werden mit steigender Temperatur. Wenn es also nicht unbedingt sein muss sollte man sich nicht stur auf a'=440 Hertz zu stimmen versuchen, sondern ein kalibrierbares Stimmgerät benutzen. Bei 30 Grad zB liegt die Stimmung gern schon bei 447-448 Hertz, bei 10 Grad bei nur 433. Es bräuchte massive Eingriffe um das jedesmal zu ändern, und wenn man nicht sehr erfahren ist: Hinnehmen und Stimmgerät kalibrieren sowie von mitspielenden Saiteninstrumenten verlangen eine entsprechende Stimmung anzunehmen. Bei fix gestimmten Inatrumenten wie Akkordeon gibt es bei extremen Temperaturen keine einfache Möglichkeit zusammen zu stimmen.

Zubehör

  • Stimmgerät (ersatzweise und besser: Gehör)
  • Bindfaden
  • Bienenwachs oder Babybel-Käse-Rinde und Bleistift (ersatzweise: Klebeband)

Bezugsquellen

Ich nenne diese beiden Handwerker, weil sie im einzigen Spezialforum marktsack.de die besten Kritiken erhalten haben. Dort findet man auch die Namen zahlreicher anderer Hersteller.


Autoren: -- 95.90.182.126 2013-05-16 09:58:39

Siehe auch: DudelSack

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