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TuDasNicht

Tu das nicht

Es gibt bestimmte Dinge im Liverollenspiel, von denen man Abstand nehmen sollte, weil sie gefährlich sein könnten und verschiedene Menschen da nicht nur verschiedene Ansichten haben, sondern physisch sehr verschieden reagieren können (und dabei geht es nicht um die teils sehr subjektiven Sicherheitsbestimmungen wie unter LarpKampf, sondern eher um Dinge, die man im Hinterkopf behalten sollte, wenn man irgendetwas in einer der unten erwähnten Richtungen tut).

Alkohol

Es gibt Leute, die wollen wirklich, wirklich, wirklich keinen Alkohol trinken. Dann sollte man denen auch nicht den Tee mit etwas Alkoholhaltigem "vergiften" oder ihnen ungefragt einen alkoholhaltigen Heiltrank einflößen. Man denke in diesem Zusammenhang bitte auch an trockene Alkoholiker. Auch gibt es Menschen, die Medikamente nehmen müssen, die zusammen mit Alkohol gefährliche Nebenwirkungen haben können. Da kann aus dem vergifteten Tee schnell eine echte Vergiftung werden.

In vielen Fällen behalten sich Veranstalter vor, Teilnehmer bei übermäßigem Alkoholkonsum (ggf. mit Hilfe der Polizei) von der Veranstaltung zu entfernen, d.h. ausnüchtern und nach Hause fahren.

Haltet euch nach Alkoholkonsum aus den gefährlichen Teilen des Spiels (=Kämpfe) raus. Ihr gefährdet euch und andere! Waffen jeglicher Art in Kombination mit Alkohol sind ein absolutes Tabu.

Allergien

Leute sind gegen die unglaublichsten Dinge allergisch. Es ist auf einem Fantasy-Liverollenspiel mal ein Spieler mit einer Allergie auf Weizen/Gerste (kein Brot, kein Bier) vorgekommen und ein anderer mit einer Allergie gegen Ingwer. Wenn man die Leute nicht kennt, muss man also unter Umständen sehr vorsichtig sein, kein Mehl als "Versteinerungszauber" herumwerfen und auch niemandem sein Mus mit Ingwer "vergiften".

Ähnliches gilt aber auch für die Verwendung von z.B. Zucker (z.B. als Gift). Einem Diabetiker - man sieht es den Leuten ja i.d.R. nicht an - kann soetwas sehr große Probleme bereiten. Insofern wäre es wohl auch speziell bei Giften und deren Anwendung ratsam, auf eine tatsächliche Zugabe gleich welcher Ingredenzien grundsätzlich zu verzichten und lieber das/die Opfer (idealerweise durch Dritte, z.B. SL/NSC) über die Verabreichung und Wirkung zu unterrichten.

Defekte Polsterwaffen

Defekte und als gefährlich eingestufte Polsterwaffen sollten aus dem Spiel entfernt und am besten gleich wieder verpackt werden. Denn: wenn sie herumliegen, werden sie bestimmt von irgendjemand anderem, der gerade nicht sieht, dass sie kaputt sind, wieder benutzt. Es versteht sich auch von selbst, dass, wenn eine Polsterwaffe im Kampf beschädigt wird, der Kampf sofort abgebrochen wird, bevor jemand durch einen eventuell freiliegenden Kernstab verletzt wird.

Drogen

Die Veranstalter haben schon genug Probleme, für die Sicherheit aller Teilnehmer zu sorgen. Macht ihnen und auch euch das Leben leichter und verzichtet darauf. Keine Spielleitung hat Lust, Hilfspolizei zu spielen, bringt sie nicht in die Verlegenheit.

Kinder ohne Aufsicht

Der Veranstalter kann nicht auch noch Aufpasser spielen. Wenn man Kinder oder Heranwachsende mit auf LARPs nimmt, dann sollte man auch die Aufsichtspflicht wahrnehmen. Sei es nun wegen gefährlicher Stellen, des Jugendschutzes bezüglich Alkoholkonsum oder Auswüchsen der Pubertät.

Tiere ohne Aufsicht

Auch mit Tieren ist Vorsicht geboten. Es gibt Hunde, die mögen es dann gar nicht, wenn ihr Herrchen mit einer Latexwaffe angegriffen wird. Außerdem muss man bei Hunden auch gucken, dass die nicht wildern.

Es gibt nicht nur Hunde, die es nicht mögen wenn ihr Herrchen angegriffen wird, es gibt auch Leute, die keine Hunde mögen oder Angst vor Hunden haben. Es gibt Angehörige dieser nicht eben kleinen Gruppe, die schon auf diverse Autos und Bäume gehüpft sind, weil unangeleinte Hunde auf sie zukamen. Wenn jemand sein Tiere mit auf Cons nimmt, sollte es angeleint werden. "Der will nur spielen", "Hunde, die bellen, beißen nicht" und "Ich hab' den unter Kontrolle" sind keine beruhigenden Sätze.

Wildschweine ärgern

Bedenke, ein Wildschwein ist (wahrscheinlich) wesentlich schwerer als du und hat die dickste Plattenrüstung, die du dir denken kannst! Auch sind diese Tiere, insbesondere eine Bache mit Jungen, oder ein Keiler während der Paarungszeit, leicht zu reizen und halten nicht viel von einem LARP-Pfeil oder Leuten, die mehr oder minder planlos durch ihr Revier stolpern. Also: von Wildschweinen im Wald Abstand halten. Auch und vor allem, wenn man im Wald ein Junges (auch "Frischling" genannt) alleine rumstromern sieht, und das noch so süß aussieht.

Vielfach machen Wildschweine sich auch durch eigentlich nicht zu überhörende, röhrende Laute bemerkbar. Klingt so ein bisschen wie ein Death Metal-Sänger mit Halsweh. In diesem Falle: seht zu, dass ihr da weg kommt. Vorsicht ist in diesem Falle besser als Nachsicht, denn es gibt Jäger, die sagen "Ich will so einem Tier nicht mit irgendwas gegenüber stehen, das kleiner als Kaliber .357 ist". Und das will schon was heißen.

"Lustige" Charaktere auf Kosten Anwesender

Es mag zwar amüsant erscheinen, z.B. einen überzogen gespielten Homosexuellen zu spielen, aber die Sache kann böse nach hinten los gehen, wenn dann ein solcher auf der Con ist und sich die ganze Zeit über schwer verar***t fühlt. Selbiges gilt auch für alle anderen denkbaren ungünstigen Konstellationen. Also besser zweimal drüber nachdenken, bevor man einen solchen Charakter eincheckt.

Darstellung von Realreligionen

So schön der Hintergrund von Realreligionen auch sein kann (schon allein aufgrund der großen Menge von Hintergrundmaterial), Realreligionen sind auf einen Liverollenspiel mit Fantasy-Hintergrund umstritten. So kann es für Gläubige ein großes Problem darstellen, wenn sie im Spiel mit ihrer wahren Religion konfrontiert werden und diese aus Spielkonsequenz heraus ablehnen müssten oder diese Religion stark verzerrt oder karikiert dargestellt wird. Also besser einfach bleiben lassen, da es genug gut und schön ausgearbeitete Spielreligionen gibt. Unter Religionen/Ceridentum/Warum wird dies für eine dieser Religionen genauer ausgeführt.

Magische Rituale mit außenstehenden Zuschauern

Wenn auf dem Con schon Witze darüber gemacht werden, dass mehr Non-LARPer als NSC, Elfen & Waldläufer durch den Wald/über die Heide/Wiese hüpfen, sollte man sich in der Darstellung von Ritualen, seien es jetzt magische oder religiöse, vielleicht doch etwas zurückhalten, da das Ganze nur zu gern/leicht missverstanden werden kann und wieder eine Location weniger für uns alle zur Verfügung steht.

Gerade irgendwelche Jungfrauenopferungen mit den 3 Litern Kunstblut kommen extrem ungut, wenn irgendwelche Außenstehenden das auch nur halb mitbekommen. "Böse" Rituale wie solche Opferungen etc. gehören überhaupt nicht an Plätze, an denen Nicht-Larper auftauchen können. Manche Spieler halten es schon für fragwürdig, überhaupt solche darzustellen. Falls man unerwarteter Weise während eines magischen Rituals doch Non-Larper entdeckt, sollte man vielleicht kurz rübergehen und eine kurze Erklärung, was hier denn gerade Harmloses getan wird, abgeben.

Darstellen von Folter

Es kommt immer wieder vor, dass Larper meinen, sie müssten eine Folterung bis ins Detail ausspielen. Dabei wird oft genug nicht daran gedacht, wie sich das "Opfer" in dieser Situation fühlt. Eine aöözu realistische Darstellung kann bei bestimmten Personen durchaus genauso zu einem realen Trauma führen, wie ein reales Erlebnis. Daher muss man bei derartigen Darstellungen größte Sorgfalt walten lassen (oder sollte vielleicht besser gleich ganz Abstand davon nehmen).

Das Argument, man könne das Opfer ja fragen, ob eine bestimmte Darstellung akzeptabel wäre, ist leider auch nicht stichhaltig. Hin und wieder ist nämlich auch ein Einverständnis schnell gegeben und das "Opfer" traut sich dann irgendwann im Laufe der Szene nicht mehr, jetzt doch noch "Nein" zu sagen. Wie so vieles im Larp funktionieren auch Folterszenen am besten zwischen Teilnehmern, die einander gut kennen und vertrauen. Aber auch in einer solchen Konstellation sollten man mit dem Mitspieler vorher gut absprechen, was man zu tun gedenkt und eventuell ein Zeichen/Wort vereinbaren, um die Spielhandlung jederzeit zu unterbrechen. Außerdem kann es nicht schaden, das "Opfer" auch während der Folter hin und wieder Out-Time zu fragen, ob noch alles in Ordnung ist und es darauf hinzuweisen, dass man jederzeit aufhören kann. Wer jetzt denkt, bei so vielen absprachebedingten Spielunterbrechungen könnte die "total toll konsequente Folterszene" irgendwie an Reiz verlieren, hat natürlich Recht - aber deshalb steht "Darstellen von Folter" ja auch in dieser Rubrik.

Darstellung von Hinrichtungen

Hierfür gilt im Wesentlichen dasselbe wie für entsprechende magische Rituale (Stichpunkt Jungfrauenopfer). Wenn Nicht-LARPer so etwas mitbekommen, können sehr schnell die falschen Schlüsse gezogen werden, und das ist nicht schön.

Es hat schon mindestens einen Fall gegeben, wo nach einer Intime-Hinrichtung durch Verbrennen auf einem großen Privatgelände die Nachbarn etwas mitbekommen und die Polizei gerufen haben, die dann mit gezogenen Dienstwaffen ankam, weil sie dachte, hier würde vielleicht wirklich ein grausiger Mord passieren. Zwar gab's in diesem Fall kein juristisches Nachspiel, aber Spaß hat's auch nicht gemacht, eher schon das Gegenteil.

Auch ohne Außenstehende können Hinrichtungen heikel sein. Ihr habt vielleicht die Zustimmung des Opfers zur Hinrichtung (siehe auch CharakterTod), aber will z.B. jeder Con-Teilnehmer eine öffentliche Hinrichtung mitbekommen? So etwas kann durchaus verstörend wirken und passt vielleicht nicht zum dem, was von der Con erwartet wird.

Das bedeutet nun alles nicht, dass Hinrichtungen grundsätzlich gar nicht und niemals gehen. Aber wie bei Folterdarstellungen sollte man lieber einmal mehr darüber nachdenken, ob und - falls ja - wie.

Darstellen sexueller Gewalt

Die Darstellung von Vergewaltigung oder ähnlichem - sei es aus falsch verstandener Konsequenz oder zur Befriedigung geheimer Gelüste - ist seit „ewigen Zeiten“ (also mindestens 1992) bei vielen Liverollenspielern geächtet. Unabhängig vom "Detailgrad" der Darstellung (der von "ich vergewaltige dich gerade" über "laute Schreie und lüsternes Lachen aus dem Zelt" bis hin zu Szenen, bei denen der "Vergewaltiger" durchaus in Gefahr läuft, vom unvorbereitet des Weges kommenden Nichtbeteiligten Prügel zu kassieren, reichen kann) ist so was grundsätzlich zu unterlassen. Wenn man Kriminalstatistiken und Schätzungen zur Dunkelziffer betrachtet, waren vermutlich jede Menge Menschen (Frauen und Männer), die einem im LARP so begegnen, irgendwann im Laufe ihres Lebens mal Opfer von sexueller Gewalt. Das sieht man ihnen natürlich nicht an (und die wenigsten binden es - aus verständlichen Gründen - jedem auf die Nase). Die Gefahr, dass Spielszenen (ob als Opfer oder als Zuschauer) oder auch nur die Ansage "tu so, als habe ich dich gerade vergewaltige" bei Mitspielern verdrängte Erinnerungen hervorholen oder sogar als Auslöser für das Wiedererleben eines traumatischen Ereignisses wirken könnten, ist einfach zu groß. Und außerdem (als Argument für Menschen, denen das Wohlergehen ihrer Mitspieler sch***egal ist) besteht auch die Möglichkeit, für eine derartige Aktion von der einen oder anderen Veranstaltung geschmissen zu werden. Mehr zu dem Thema unter Meinung/Kontroversen/VergewaltigungSpielen


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