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TuDasNicht

Tu das nicht

Es gibt bestimmte Dinge im LARP, von denen man Abstand nehmen sollte, weil sie gefährlich sein könnten und verschiedene Menschen diesbezüglich nicht nur verschiedene Ansichten haben, sondern auch physisch sehr verschieden reagieren können. Und dabei geht es nicht um die teils sehr subjektiven Sicherheitsbestimmungen wie unter LarpKampf, sondern eher um Dinge, die man immer im Hinterkopf behalten sollte, wenn man irgendetwas in einer der unten erwähnten Richtungen tut.

Alkohol und andere bewußtseinsverändernde Mittel

Es gibt Leute, die wollen (oder können!) wirklich, wirklich, wirklich keinen Alkohol trinken. Dann sollte man denen auch nicht den Tee mit etwas Alkoholhaltigem "vergiften" oder ihnen ungefragt einen alkoholhaltigen Heiltrank einflößen.

Man denke in diesem Zusammenhang bitte auch an trockene Alkoholiker ‑ es gibt aber z.B. auch Menschen, die Medikamente nehmen müssen, die zusammen mit Alkohol gefährliche Nebenwirkungen haben können, oder die Alkohol aus anderen physischen Gründen nicht vertragen. Da kann aus dem vergifteten Tee schnell eine echte Vergiftung werden oder andere körperliche Reaktionen provoziert werden, die von keinem Beteiligten erwünscht sind.

Abgesehen davon gibt es Menschen, die aus kulturellen, religiösen, weltanschaulichen oder schlicht persönlichen Gründen keinen Alkohol trinken bzw. trinken dürfen.

Auch beim eigenen Konsum von Alkohol sollte man Maß und Vorsicht walten lassen. In vielen Fällen behalten sich Veranstalter vor, Teilnehmer einer Con bei übermäßigem Alkoholkonsum (ggf. mit Hilfe der Polizei) von der Veranstaltung zu entfernen, d.h. ausnüchtern und nach Hause fahren.

Und: haltet euch nach Alkoholkonsum immer aus den gefährlichen Teilen des Spiels (insbesondere, aber nicht nur, aus Kämpfen) raus. Ihr gefährdet euch und andere! Waffen jeglicher Art in Kombination mit Alkohol sind ein absolutes Tabu.

Alles über Alkohol gesagte gilt natürlich auch für alle anderen bewußtseinsverändernden Mittel. Beachtet außerdem den Hinweis unten zu Drogen.

Allergien, Unverträglichkeiten usw.

Echte Menschen sind gegen die unglaublichsten Dinge allergisch. Es ist auf einem Fantasy-Liverollenspiel schon mal ein Spieler mit einer Allergie auf Weizen/Gerste (kein Brot, kein Bier) gesichtet worden, weiterhin ein anderer mit einer Allergie gegen Ingwer. Wenn man die Leute auf der Con und ihre Eigenheiten nicht kennt, muss man also unter Umständen sehr vorsichtig sein, z.B. kein Mehl als "Versteinerungszauber" werfen und auch niemandem sein Mus mit Ingwer "vergiften". Man sieht es den Leuten ja i.d.R. nicht an, wogegen sie allergisch sind.

Ähnliches gilt aber auch für die Verwendung von z.B. Zucker (z.B. als Gift). Einem Diabetiker kann so etwas sehr große Probleme bereiten. Insofern wäre es wohl auch speziell bei Giften und deren Anwendung ratsam, auf eine tatsächliche Zugabe ‑ gleich welcher! ‑ Ingredienzen grundsätzlich zu verzichten und lieber das/die Opfer (idealerweise durch Dritte, z.B. SL/NSC) über die Verabreichung und Wirkung zu unterrichten.

Defekte Polsterwaffen bzw. beschädigte Pfeile/Bolzen

Defekte und als gefährlich eingestufte Polsterwaffen sollten aus dem Spiel entfernt und am besten gleich wieder verpackt werden. Denn: wenn sie herumliegen, werden sie bestimmt von irgendjemand anderem, der gerade nicht sieht, dass sie kaputt sind, wieder benutzt.

Es versteht sich auch von selbst, dass, wenn eine Polsterwaffe im Kampf beschädigt wird, der Kampf sofort abgebrochen wird, bevor jemand durch einen eventuell freiliegenden Kernstab verletzt wird.

Das gleiche gilt für beschädigte Pfeile und Bolzen. Jedes beschädigte Projektil muss ohne Verzögerung aus dem Spiel entfernt und entsorgt werden, egal wie groß die Beschädigung ist oder wie ernsthaft sie erscheint. Ein Pfeil, der bricht und dann mit dem ungepolsterten, gesplitterten Schaft einen Mitspieler trifft, ist für alle Beteiligten maximal unangenehm.

Drogen

Die Veranstalter haben schon genug Probleme, für die Sicherheit aller Teilnehmer zu sorgen. Macht ihnen und auch euch das Leben leichter und verzichtet darauf. Keine Spielleitung hat Lust, Hilfspolizei zu spielen, bringt sie nicht in die Verlegenheit.

Was legale Drogen wie Alkohol angeht: informiert euch vorher bei der Spielleitung, was OK ist, akzeptiert ein "Nein", und (falls ein "Ja" kommt) beachtet die Hinweise oben zu bewußtseinsverändernden Mitteln.

Kinder und andere Minderjährige ohne Aufsicht

Der Veranstalter kann und will häufig nicht auch noch Aufpasser spielen. Wenn man Kinder oder Heranwachsende mit auf LARPs nimmt, dann hat man i.A. auch die Aufsichtspflicht, und das sollte man ernst nehmen, sei es nun wegen gefährlicher Stellen, wegen des Jugendschutzes bezüglich Alkoholkonsum oder den Auswüchsen der Pubertät.

Tiere ohne Aufsicht

Auch mit Tieren ist Vorsicht geboten. Es gibt Hunde, die mögen es dann gar nicht, wenn ihr Herrchen mit einer Latexwaffe angegriffen wird. Außerdem muss man bei Hunden auch gucken, dass sie nicht wildern.

Und: es gibt nicht nur Hunde, die es nicht mögen, wenn ihr Herrchen angegriffen wird, es gibt auch (nicht wenige!) Leute, die keine Hunde mögen oder Angst vor Hunden haben und die sich mitunter schon auf diverse Autos und Bäume retten mussten, weil unangeleinte Hunde auf sie zukamen. Wenn jemand sein Tiere mit auf Cons nimmt, sollte es angeleint werden, auch wenn es a) klein, b) niedlich, c) gut erzogen oder d) alles davon ist. "Der will nur spielen" oder "Hunde, die bellen, beißen nicht" oder "Ich hab' den unter Kontrolle" sind keine beruhigenden Sätze für Menschen, die echte Angst vor Hunden haben.

Alles Gesagte gilt natürlich auch für andere Tiere. Wer einen Schlangentänzer darstellt und seine zahme Hauspython mitbringt, sollte auch abklären, ob das wirklich OK ist – für das Tier ebenso wie für die Mitspieler.

Wildschweine ärgern

Das ist eine ganz dumme Idee. Wildschweine sind zwar Vegetarier, aber sie sind garantiert härter als jeder LARPer und können einen Menschen lebensbedrohlich verletzen oder sogar töten.

Denk dran, ein Wildschwein ist (wahrscheinlich) wesentlich schwerer als du und hat die dickste Plattenrüstung, die du dir denken kannst! Auch sind diese Tiere, insbesondere weibliche Tiere (Bachen) mit Jungen (den sogenannten Frischlingen) oder männliche Tiere (Keiler) während der Paarungszeit, leicht zu reizen und halten nicht viel von einem LARP-Pfeil, der sie (fast) trifft – oder Leuten, die mehr oder minder planlos durch ihr Revier stolpern.

Also: von Wildschweinen im Wald Abstand halten. Auch und vor allem, wenn man im Wald ein junges Wildschwein scheinbar alleine rumstromern sieht, und das noch so süß aussieht.

Vielfach machen Wildschweine sich auch durch eigentlich nicht zu überhörende, röhrende Laute bemerkbar, was so ein bisschen wie ein Death Metal-Sänger mit Halsweh klingt. In diesem Falle gilt: seht zu, dass ihr da weg kommt. Ehrlich. Vorsicht ist in diesem Falle besser als Nachsicht, denn es gibt nicht wenige Jäger, die sagen "Ich will so einem Tier nicht mit irgendwas gegenüber stehen, das kleiner als Kaliber .357 ist", und das will schon was heißen.

"Lustige" Charaktere auf Kosten Anwesender

Wenn man Charaktere spielt, die gewisse Eigenschaften realer Menschen persiflieren oder überzeichnen, sollte man das zuallermindestens sehr gut überdenken.

Es mag zwar z.B. amüsant erscheinen, einen überzogenen Homosexuellen zu spielen, aber so etwas kann böse nach hinten los gehen, wenn dann tatsächlich ein Homosexueller auf der Con ist und sich die ganze Zeit über lächerlich gemacht fühlt. Selbiges gilt auch für alle anderen denkbaren ungünstigen Konstellationen.

Selbst, wenn niemand etwas sagt, bedeutet das nicht, dass sich nicht jemand verletzt gefühlt hat, und das ist das Gegenteil dessen, worum es beim LARP geht. Daher: besser zweimal drüber nachdenken, bevor man einen solchen Charakter eincheckt, und ggf. darauf achten, dass der Charakter wirklich als Charakter erscheint und nicht als bloßer Typ, also als glaubhafte fiktive Person mit eigener, entwickelter Persönlichkeit, Hintergrund usw., denn das macht es im Zweifelsfalle deutlicher, dass eben z.B. nicht alle Homosexuellen veralbert werden sollen, sondern nur ein bestimmter Charakter manchen Klischees entspricht – und anderen nicht.

Mobbing

Mobbing ist ein sehr weit verbreitete Form von psychischem Missbrauch. Viele Menschen haben Mobbing-Erfahrungen – und Nerds, wozu LARPer wohl häufig zählen, vermutlich im Durchschnitt noch häufiger als die Gesamtbevölkerung.

Mobbing nimmt viele Formen an und kann auch in-time im LARP vorkommen. Es ist zwar vielleicht wenig wahrscheinlich, dass ein Magier mit dem Kopf tatsächlich ins Klo gesteckt wird oder man einem Krieger vor der Schlacht Schwert und Schild versteckt, aber Dinge wie Lächerlichmachen, Ausgrenzung usw. passieren durchaus, und gerade bei vorhandener Mobbingerfahrung von Spielern kann das stark auf die tatsächlich empfundenen Gefühle und die wirkliche Stimmung des Spielers haben (siehe Bleed Out) ‑ die des Opfers, aber auch die anderer Spieler, die das ganze nur beobachten. Besonders problematisch ist Mobbing auch, wenn sich eine Gruppendynamik herausbildet, in der nicht nur einzelne, sondern viele (oder sogar alle) einen Charakter mobben.

Teilweise ist die Reaktion der Mobber in solchen Fällen, dass es doch nur ein Spiel sei: "mein Charakter ist halt ein Arschloch", usw. Aber auch hier gilt, dass man stets so spielen sollte, dass andere Spieler Spaß haben. Wenn man einen anderen Charakter tatsächlich öffentlich demütigen oder lächerlich machen möchte, sollte man das vorher mit dem betreffenden Spieler abklären und nur nach einem ausdrücklichen, informierten "Ja" damit loslegen. Zuallermindest sollte man, wenn der Spieler zu verstehen gibt, dass er/sie das Mobbing wirklich, wirklich nicht will, damit aufhören – und zwar ohne Rückfragen, Ausflüchte oder ähnliches.

Darstellung von Realreligionen

So schön der Hintergrund von Realreligionen auch sein kann (schon allein aufgrund der großen Menge von Hintergrundmaterial), Realreligionen sind auf einen Liverollenspiel mit Fantasy-Hintergrund bestenfalls umstritten.

So kann es für Gläubige ein großes Problem darstellen, wenn sie im Spiel mit ihrer wahren Religion konfrontiert werden und diese aus Spielkonsequenz heraus ablehnen müssten oder wenn diese Religion stark verzerrt oder karikiert dargestellt wird.

Also: besser einfach bleiben lassen, da es genug gut und schön ausgearbeitete Spielreligionen gibt. Ausnahme bilden Cons, die von vornherein einen explizit religiösen Hintergrund haben und z.B. in einem mittelalterlichen Kloster stattfinden.

Übrigens: unter Religionen/Ceridentum/Warum wird dies für eine dieser Spielreligionen genauer ausgeführt.

Magische Rituale mit außenstehenden Zuschauern

Wenn auf dem Con schon Witze darüber gemacht werden, dass im Wald und auf der Heide mehr Non-LARPer als NSC, Elfen und Waldläufer anzutreffen sind, sollte man sich in der Darstellung von Ritualen, seien es jetzt magische oder religiöse, etwas zurückhalten, da das Ganze nur zu gern/leicht missverstanden werden kann und (im schlimmsten Fall) wieder eine Location weniger für uns alle zur Verfügung steht – selbst, nachdem das Missverständnis aufgeklärt wurde.

Gerade solche Dinge wie Jungfrauenopferungen mit literweise Kunstblut kommen extrem ungut, wenn irgendwelche Außenstehenden das mitbekommen, ganz gleich in welcher Form bzw. welchem Umfang. "Böse" Rituale wie derartige Opferungen, Dämonenbeschwörungen, Schwarzmagie etc. gehören überhaupt nicht an Plätze, an denen Nicht-Larper realistischerweise auftauchen könnten. (Manche Spieler halten es schon für fragwürdig, solche Sachen überhaupt darzustellen.)

Falls man unerwarteterweise während eines magischen Rituals doch Nicht-Larper entdeckt, sollte man vielleicht kurz rübergehen und eine kurze Erklärung, was hier denn gerade Harmloses getan wird, abgeben.

Darstellen von Folter

Es kommt immer wieder vor, dass Larper meinen, sie müssten eine Folterung bis ins Detail ausspielen. Dabei wird oft genug nicht daran gedacht, wie sich das "Opfer" in dieser Situation fühlt – und auch das "Opfer" kann der Meinung sein, Dite mitmachen zu müssen, die ihm in Art und Umfang eigentlich zuvielw erden.

Eine allzu realistische Darstellung kann bei bestimmten Personen durchaus genauso zu einem realen Trauma führen wie ein reales Erlebnis. Daher muss man bei derartigen Darstellungen stets größte Sorgfalt walten lassen (oder sollte vielleicht besser gleich ganz Abstand davon nehmen).

Das Argument, man könne das "Opfer" ja fragen, ob eine bestimmte Darstellung akzeptabel wäre, ist leider auch nicht stichhaltig. Hin und wieder ist nämlich auch ein Einverständnis schnell gegeben und das "Opfer" traut sich dann irgendwann im Laufe der Szene nicht mehr, jetzt doch noch "Nein" zu sagen. Wie so vieles im Larp funktionieren auch Folterszenen am besten zwischen Teilnehmern, die einander gut (!) kennen und vertrauen, wobei das Vertrauen in beide Richtungen gehen muss, also auch der "Folterer" darauf vertrauen können muss, dass das "Opfer" seine eigenen (emotionalen) Grenzen kennt und auch artikulieren kann.

Und: auch in einer solchen Konstellation sollten man mit dem Mitspieler vorher gut absprechen, was man zu tun gedenkt, und geeignete Zeichen/Safewords vereinbaren, um die Spielhandlung jederzeit zu unterbrechen. Hier bieten sich die aus dem BDSM bekannten Sicherheitsmechanismen an (in der Tat ist eine Folterszene im LARP einer BDSM-Szene mit Rollenspielinhalt im Grunde nicht unähnlich): das Ampelsystem (rot/gelb/grün) oder Safewords wie "Ananas" oder auch "Gnade", aber auch das eher dem LARP zuzurechnende "wirklich, wirklich".

Außerdem kann es nicht schaden, das "Opfer" auch während der Folter hin und wieder leise out-time zu fragen, ob noch alles in Ordnung ist und es darauf hinzuweisen, dass man jederzeit aufhören kann. Wer jetzt denkt, bei so vielen absprachebedingten Spielunterbrechungen könnte die "total toll konsequente Folterszene" irgendwie an Reiz verlieren, hat natürlich Recht – aber deshalb steht "Darstellen von Folter" ja auch in dieser Rubrik.

Darstellung von Hinrichtungen

Hierfür gilt im Wesentlichen dasselbe wie für entsprechende magische Rituale (siehe oben; Stichpunkt Jungfrauenopfer). Wenn Nicht-LARPer so etwas mitbekommen, können sehr schnell die falschen Schlüsse gezogen werden, und das ist nicht schön.

Es hat schon mindestens einen Fall gegeben, wo nach einer InTime-Hinrichtung durch Verbrennen auf einem großen Privatgelände die Nachbarn etwas mitbekommen und die Polizei gerufen haben, die dann mit gezogenen Dienstwaffen ankam, weil sie dachte, hier würde vielleicht wirklich ein grausiger Mord passieren. Zwar gab's in diesem Fall kein juristisches Nachspiel, aber Spaß hat's auch nicht gemacht, eher schon das Gegenteil.

Auch ohne Außenstehende können Hinrichtungen heikel sein. Ihr habt vielleicht die Zustimmung des Opfers zur Hinrichtung (siehe auch CharakterTod), aber will z.B. jeder Con-Teilnehmer eine öffentliche Hinrichtung mitbekommen? So etwas kann durchaus verstörend wirken und passt vielleicht nicht zum dem, was von der Con erwartet wird.

Das bedeutet nun alles nicht, dass Hinrichtungen grundsätzlich gar nicht und niemals gehen. Aber wie bei Folterdarstellungen sollte man lieber einmal mehr darüber nachdenken, ob und - falls ja - wie, wo, und vor welchem Publikum.

Darstellen sexueller Gewalt

Die Darstellung von Vergewaltigung oder ähnlichem - sei es aus falsch verstandener Konsequenz oder zur Befriedigung geheimer Gelüste - ist seit „ewigen Zeiten“ (also mindestens 1992) bei vielen Liverollenspielern geächtet.

Unabhängig vom "Detailgrad" der Darstellung (der von "ich vergewaltige dich gerade" über "laute Schreie und lüsternes Lachen aus dem Zelt" bis hin zu Szenen, bei denen der "Vergewaltiger" durchaus in Gefahr läuft, vom unvorbereitet des Weges kommenden Nichtbeteiligten Prügel zu kassieren, reichen kann) ist so was grundsätzlich zu unterlassen, sofern nicht explizit die Erlaubnis der Orga vorliegt und es für alle in irgendeiner Form Beteiligten, einschließlich Zuschauer/Zuhörer, OK ist.

Wenn man Kriminalstatistiken und Schätzungen zur Dunkelziffer betrachtet, waren vermutlich jede Menge Menschen (Frauen und Männer), die einem im LARP so begegnen, irgendwann im Laufe ihres Lebens mal Opfer von sexueller Gewalt. Das sieht man ihnen natürlich nicht an (und die wenigsten binden es - aus verständlichen Gründen - jedem auf die Nase). Die Gefahr, dass Spielszenen (ob als Opfer oder als Zuschauer) oder auch nur die Ansage "tu so, als habe ich dich gerade vergewaltige" bei Mitspielern verdrängte Erinnerungen hervorholen oder sogar als Auslöser für das Wiedererleben eines traumatischen Ereignisses wirken könnten, ist einfach zu groß.

Bei vielen Veranstaltungen sind Vergewaltigungen als (expliziter oder impliziter) Spielinhalt auch grundsätzlich verboten, und es besteht die Möglichkeit, für eine derartige Aktion von der Veranstaltung geschmissen und möglicherweise sogar langfristig oder dauerhaft auf die schwarze Liste gesetzt zu werden. In solchen Fällen informiert die Orga vorher entsprechend, und das sollte man (selbstverständlich!) respektieren.

Übrigens können auch Berichte über Vergewaltigungen mitunter bereits großes Unbehagen auslösen. Wessen Charakterhintergrund also Vergewaltigungen (erlittene oder begangene) enthält, der sollte das auch nicht unbedingt jedem anderen gerade erst getroffenen Charakter auf die Nase binden.

Mehr zu dem Thema gibt es auch unter Meinung/Kontroversen/VergewaltigungSpielen.


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Autoren: u.A. SelandraWinterwind (2024)


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