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Dudelsack/Diskussion

"Ein Belegbeispiel sind die Bilder von Pieter Bruegel d.Ä., der auf ziemlich jedem seiner Volksbilder wenigstens einen Sackpfeifer untergebracht hat." Die Bilder von Bruegel (bzw. die seiner Zeit-, Stil- und Namensgenossen) sind keine naturalistischen Darstellungen der Wirklichkeit, sondern größtenteils symbolträchtige Allegorien. Gerade die Darstellung von Musikinstrumenten findet auf Bildern der Renaissance nicht dokumentarisch, sondern symbolisch statt, und kann deshalb nicht als Beleg für reale Verwendung geltend gemacht werden. Der Dudelsack wird in diesem Kontext als Symbol für Obszönität und sexuelle Ausschweifung verwendet. Auch deshalb fand er bei Hof als Instrument der anspruchsvolleren Kunstmusik keine Verwendung. -- DanielJ, 14.8.2007

an TimB: Ich nehm das mit der Schalmei wieder raus, das ist Humbug, finde ich. Man kann dann vieleicht die Griffweise, aber nicht die Atemtechnik. Das gehört dann in den kommenden Artikel über Rauschpfeifen und Schalmeien. Außerdem: Aus gutem Grund wurde auf dieser Seite auf Links verzichtet, die auch in der Linkssammlung zu finden sind.

@ Dudelzack: Die Linksammlung hab ich später erst gefunden, dann aber nicht mehr dran gedacht, die Links hier raus zu nehmen...Sorry. :-[


Bisschen Kritik:

1. Zitat: "Meine Empfehlungen sind Marktsackpfeifen, Hümmelchen oder Schäferpfeifen. Sie sind optisch Mittelalterlichen Sackpfeifen nachempfunden und sind daher sehr ambientig."

Es sollte höchstens "frühneuzeitlich" heißen. Die bekanntesten Belege für Hümmelchen und Schäferpfeife stammen aus dem Syntagma musicum von Michael Prätorius, also aus dem 17. Jahrhundert. Marktsackpfeifen widerum haben gar keine optischen Vorbilder.

2. Zitat: "Standartmäßig bekommt man Sackpfeifen mit Natur-Rohrblättern in Spielpfeife (sog. A. Donax-Schilf) und Bordun (Bambus oder Schilf),"

Nö, Standard für Bordun ist eindeutig Plastik. Kein einziger deutscher Dudelsackbauer liefert standardmäßig Naturrohre für den Bordun.

3. "Nach dem Spielen die Blätter und das Ventil, wenn aus Leder, herausnehmen und an einem sicheren und trockenen Ort aufbewahren."

Als allgemeinen Tip würd ich das nicht gern stehen lassen. Anfängern sollte man nicht empfehlen, das Rohrblatt ständig ein- und auszubauen, es geht irgendwann noch kaputt dabei. Ich werde das jedenfalls nur mit Plastikrohren tun.

4. Zitat "Ich setze als Faustregel eine Stunde Wartung, Stimmen und Reparatur je 30 Minuten Spiel an, bis man die Routine darin hat."

Was soll das heißen? Anfänger wird geraten, auf gar keinen Fall irgendwas an Instrument oder Rohrblatt zu machen, weil sie den Effekt nicht beurteilen können. Ich mach auch nix an meinen Instrumenten und die laufen teilweise seit hunderten Spielstunden ohne auch nur eine Minute Wartung. Diese Faustregel kann nur für total kaputtes Material gelten.