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FrauenKrieger/Diskussion


Was ich da noch hinzufügen kann : Dass Frauen nichts an den Waffen zu suchen haben kommt meiner Meinung nach aus dem Christentum (und dem daraus resultierenden christlichen Mittelalter). In der Antike war es durchaus möglich, dass man durch eine weibliche Klinge sterben konnte. Weibliche Gladiatoren waren gern gesehen. Außerdem. Es ist doch FANTASY? Meine Güte

  • Ich würde sagen, dass die Stellung der Frau im Christentum von der römischen Gesellschaftsform übernommen wurde (wenn man mal die Mythologie von Rippe und Apfel außer Acht lässt). Da in der römischen Hochkultur der Frau eine klare häuslich-passive Stellung zugeschrieben war, und die Römer sich mit ihrer Kultur immer breiter gemacht haben, denke ich, dass diese Ausbreitung auch Grund für eine Demanzipierung war. --DanielJ

"In der Antike war es durchaus möglich, dass man durch eine weibliche Klinge sterben konnte."

  • hast du dazu näheres (welche Kultur, welche Zeit... Quellen...)? würde mich mal interessieren. Mir persönlich fallen dazu eigentlich nur zwei Dinge ein: Amazonen, deren Existenz jedoch nicht ganz klar ist und von denen eher mythenhaft überliefert ist, und wie du erwähnt hast, die germanischen Frauen, die am Schlachtfeld standen und geklagt haben. Die haten manchmal Waffen dabei, ihre Funktion war allerdings (afaik), die Motivation ihrer eigenen Männer (nicht als Cheerleader, sie haben ihren Männern ins Gedächtnis gerufen, dass sie nicht als Witwen zurück bleiben wollen). Dazu hat Tacitus im Buch "de origine et situ Germanorum liber" etwas geschrieben. -- PatrickC
    • Ich meine das nicht so, dass man im Krieg der Antike einer Horde von Frauen vor die Klinge rennt. Keineswegs! Vielmehr war man als Frau vor Allem in politischen Positionen handfest mit dabei. Eine ungern gesehene Konkurrentin zu einer möglichen Hochzeit hat die Dame sicherlich beseitigen lassen. Immerhin heiratete man vor allem in "besseren" Positionen aus politischem Geschick, nicht aus Liebe. Die Gladiatrix war eine zum Kampf ausgebildete Frau, die - nach den Quellen - nur gegen andere weibliche Gladiatoren kämpfte.

Zu den Quellen: Ich glaube Plutarch schrieb in seiner Kaiserbiographie von Galba, dass die Pikten Frauen in die Reihen ihrer Kämpfenden ließen. Muss ma nachschauen. -Gladiator

  • auf dieser Seite http://www.lothene.demon.co.uk/others/women.html habe ich eher das Gefühl, dass dort eine große Zahl an Einzelfällen geschildert wird, nicht, dass es üblich war, dass Frauen auch in den Krieg zogen (mal abgesehen von der ein oder anderen Herrschertochter). Bitte berichtigt mich, wenn ich da etwas missverstehe. -- PatrickC

    Römische Quellen würde ich, was die Beschreibung fremder Bräuche angeht, _immer_ mit Vorsicht geniessen. Genausogut könnte man die Bildzeitung befragen wenn man etwas über islamische Kultur erfahren möchte. Römische Texte müssen auch unter dem Blickwinkel gelesen werden, das es sich bei ihnen um Kriegspropaganda handelt. -- MelaEckenfels, 06.09.2006

    • Weniger Propaganda als eher Selbstbeweihräucherung des Feldherrn ob seines Geschickes. Da eher die Patrizier anstatt die Plebejer diese Texte zu lesen bekamen fallen sie eher unter Wahlkampf, anstatt Propaganda :) Was Frauen im Kampf angeht würde ich da weniger Verweise in der Geschichte suchen. Im Fantelalter ist nunmal einiges anders als historisch gesehen.

      • Nettes Thema, hatten wir letztes Sem inner Uni. Bei den Germanen wäre die Sache mit den Kimbern und Teutonen zu erwähnen. Da haben die Frauen mitgekämpft, weil eh nix zu verlieren war im Falle der Niederlage. Bei den Kelten gibt es endlos viele Mythen in denen kämpfende Frauen auftreten, also scheint es einen wahren Kern zu geben. Belegte Frauen währen unter anderem bei den Britanniern als Anführerin eines Aufstandes gegen die Römer und eine aus der Tain bo caillinge könnte auch historische Wurzeln haben.
      Ich glaube, manchmal war es sogar weder Selbstbeweihräucherung noch Kriegspropaganda, sondern einfach nur viel Naivität. Caesar hat gesagt bekommen, dass Elche keine Kniegelenke haben und deshalb an einen Baum angelehnt schlafen, also hat Caesar genau das aufgeschrieben und der Nachwelt erhalten. -- PatrickC

@TobiasSeybold: Was ist an dem Argument "Wenn Frauen in der Moderne "guten" Dienst an der Waffe leisten, warum sollen sie das nicht auch früher getan haben?" denn bitte "schlecht"? Dieses Argument ist pro Frauenkrieger und IMHO nachvollziehbar für Fantasy-Hintergründe (für realhistorisch orientierte Gruppen wahrscheinlich weniger). -- Section31, 16.11.2007

Ganz generell: Wenn Frauen fürchten mussten, dass ihnen im Falle der Niederlage Mord/Vergewaltigung/Verschleppung/Besetzung durch "Fremde" etc drohten... warum sollten sie dann nicht zur Waffe greifen? Weil es irgendeinen Ehrenkodex gibt? Ich bin gerade nicht sicher, wie es in der Vergangenheit mit der "Theorie" aussah, aber ich würde einfach mal behaupten, dass die "Praxis" oftmals auch Frauen an die Waffe geholt hat. Gerade in so einem "kleine Gruppe gegen kleine Gruppe" Setting hat (entweder Dörfer oder eben LARPs). Ich denke es ist also kein Problem, auch Frauen kämpfen und gar als Krieger auftreten zu lassen. Gerade im LARP, das ja bestenfalls lose auf der echten Historie basiert. FelixS ++++