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KlingenTänzer

Versuch der Darstellung einer Truppe Klingentänzer

Hintergrund

Für den Congonien 410 wollten wir einen Trupp Kriegstänzer/Feuertänzer, die sog. "Rote Schwadron", als Leibgarde eines Ober-NSCs, der in Friedensverhandlungen hineinplatzt, aufstellen.

Die Idee

Um die Wirkung zu optimieren, setzten wir auf einen choreographierten Auftritt mit Feuereffekten, in den die Spieler nicht eingreifen sollten, bis sie angegriffen würden. Alle 8 Teilnehmer sollten Jongliererfahrung mit Feuerstäben und/oder Akrobatik bzw. Capoeira-Kenntnisse haben. Wir wollten uns vorher öfter zum Üben treffen und ein renomierter Barde/Feuergaukler sollte es mit uns einstudieren. Vorbereitet wurden 8 gleiche Kostüme (Seidenärmel, Leinenoberteil und Hose sowie Löwenhelme), Schminkideen, Feuerstäbe oder Feuerpois und eine Hintergrundmusik. Wir wollten denjenigen, die es noch nicht konnten, ein paar Bewegungen mit den Feuerstäben bzw. Pois beibringen und den Auftritt mit Akrobatikeinlagen, wie Radschlag usw. aufpeppen.

Die Umsetzung

Statt der 8 Leute bekamen wir nur 6 für den ersten Auftritt zusammen. Außerdem schafften wir es aus Zeitgründen nicht, uns vor der Veranstaltung zu einem Workshop zu treffen. Dafür waren alle Feuertänzer schon am Mittwoch vor dem Con zum Aufbauen da und wir konnten uns tatsächlich die Zeit nehmen eine Choreographie auf unsere Musik einzustudieren. Da wir alles in allem nicht so viel Zeit hatten, kam es letztendlich sehr auf das Talent der einzelnen an, aber das reichte durchaus für eine gelungene Darbietung. Nach dem Auftritt sollten die Tänzer die Spieler in die Burg zurück drängen. Durch den Auftritt waren die Spieler direkt davon überzeugt, dass es sich bei der Roten Schwadron um übermächtige Gegner handelte, gegen die sie keine Chance hatten und sie ergriffen die Flucht, ohne Gegenwehr zu leisten. Auf dem Weg zur Burg trafen die Tänzer zwar auf vereinzelte Kämpfer, die sich dem Kampf stellten, konnten diese aber recht schnell und vor allem sehr stylisch außer Gefecht setzen. Nur gegen die berühmten Schildwälle konnten die Tänzer nichts ausrichten, so dass sich die Spieler, sobald sie sich in die Burg zurückgezogen hatten, wieder im Vorteil befanden.

Der Ober-NSC lief später auf Seiten der Spieler über und wurde von zwei Leibgardisten der Roten Schwadron begleitet. Als dann bei diesem normalen Spiel die Dynamik aus ihren Auftritten fehlte, sahen sie trotz sehr guter Rollenspielleistung der NSCs gar nicht mehr so imposant aus wie bei ihrem ersten Auftritt. In Dialogen oder als stationäre Wachen konnten sie die Aura der Gefährlichkeit einfach nicht mehr aufrecht erhalten.

Fazit

Für NSCs als gut durchgeplantes und von der Orga unterstütztes Konzept (Musik!) können Kampftänzer sehr schön aussehen, ich denke aber nicht, dass sich dieses Prinzip auf Spielercharaktere übertragen lässt, vor allem da doch die größte Wirkung durch die synchronen Bewegungen in der Gruppe erreicht wurde.

TobiasCronert und Maria

Einige Bilder, leider Nachtaufnahmen von Nicht-Profis, daher schlechte Qualität:

Allgemein

Klingentänzer Kampfstil

Der Kampfstil eines Klingentänzers ist im Larp gnadenlos ineffektiv. Wenn man seinen Kampf durch akrobatische Einlagen und exotische Bewegungen verschönert, büßt man dies in Effizienz ein. Das hat natürlich zur Folge, dass ein Klingentänzer von einem Gegner, der den Kampf als PolsterwaffenKampfsport sieht, gnadenlos niedergemacht wird und so die Zuschauer dem Klingentänzer seine tollen Kampfkünste (über die er sich ja charakterlich definiert) nicht abnehmen. Die einzige Möglichkeit sind Gegnern, die den Kampf als schauspielerische Darstellung sehen und nicht GewinnenWollen. Ein solcher Gegner würde sehen "Ah, der will einen Kampftänzer darstellen" und sich dann denken "Er ist mir im Kampf IT überlegen, obwohl er es OT nicht ist" und dann absichtlich verlieren und sich szeneastisch, pompös von dem Klingentänzer nieder machen lassen. Noch besser wäre ein vorher abgesprochener durchchoreographierter Kampf. Anders geht es leider nicht.

Überlegung zu Klingentänzern als Spielercharakteren

Worauf viele hier natürlich warten, ist eine Einschätzung zu Klingentänzern als Spielercharaktere. Leider muß ich nach meinen eigentlich ziemlich guten Erfahrungen mit einer solchen NSC-Truppe vom Einsatz als Spielercharaktere abraten. Während gut gespielte Klingentänzer in Kampfsituationen sehr schön aussehen können (wenn der Gegner mitspielt s.o.) sind sie in der Downtime (also außerhalb des Kampfgeschehens) eher problematisch. Viele Charakterkonzepte von Klingentänzern würden darauf basieren, dass man mystisch, mysteriös in der Ecke herum sitzt oder steht, was im Larp leider nicht gut aussieht und einfach nur zu Langeweile des Spielers führt. Die Aura eines Klingentänzers kommt außerhalb des Kampfes einfach nicht zur Geltung und so wird das, was man im Kampf an Darstellung gewonnen hat, im normalen Lagerleben viel zu schnell wieder verloren. Ein Klingentänzer ist per definitionem ein Held, will heißen sehr unmenschlich. Wenn ein Klingentänzer dann normale Dinge tut, wie essen, grillen, sich ausruhen, gähnen, sich am Hintern kratzen oder aufs Klo gehen, dann verliert er seine Wirkung.

Die einzige Möglichkeit, die ich da sehe, aber in denen ich keine Erfahrungswerte habe, wäre ein sehr extrovertierter Kampftänzer, der sich selber nicht so ernst nimmt. Also z.B. ein Drunken Boxer, ein Gaukler, oder ein Warhammer Harlekin, der nur für den Kampf in die Rolle des mystischen Klingentänzers fällt und außerhalb davon ein total durchgeknallter Irrer ist. Durch den Wahnsinn, den er im "Alltag" versprüht, kann er - ähnlich eines ClanMalkavianer bei VampireLive - seine Aura der Gefährlichkeit auch außerhalb des Kampfes behalten.

Warhammer Waldelfen-Wardancer oder Darth Mauls funktionieren meiner Meinung nach nur als NSCs.

TobiasCronert

PS: Falls jemand Erfahrungsberichte zu den COM Feuerlager-Feuertänzerinnen hinzufügen kann, wäre ich sehr froh.