Soziale Kompetenz schafft Locations
Nachdem auf SozialeInkompetenzTötetLocations ausgiebige Tiraden auf die soziale Inkompetenz zu lesen sind, hier nun das Gegenstück. Welche Verhaltensweisen helfen dabei, neue Locations für das Hobby LARP zu eröffnen? Einigen werden die hier aufgeführten Punkte als selbstverständliche Binsenweisheiten vorkommen, sie aufzuschreiben schadet aber trotzdem nichts. Vielleicht hat der eine oder andere ja doch noch einen guten Tipp auf Lager.
Professionelles Auftreten
Ein gefestigtes und seriöses Auftreten strahlt Professionalität und Vertrauen aus. Der Besitzer bzw. Platzbetreiber muss euch ausreichend vertrauen, um euch das Gelände/Haus zu überlassen. Wer wie der letzte Penner anrückt, erweckt den Anschein, nicht mal seine nächste Telefonrechnung bezahlen zu können, geschweige denn ein Haus für mehrere hundert bis tausend Euro. Es muß ja nicht gerade Nadelstreifen sein, aber das Immortal-Longsleeve sollte man bei der Location-Besichtigung vielleicht zu Hause lassen. Um die Seriösität des anfragenden Veranstalters zu steigern und wenn kein eingetragener Verein als Ausrichter angegeben werden kann, kann man auch durch die Angabe seiner dienstlichen Rufnummer (für Rückfragen) samt Firmenadresse einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Nennt beim ersten Kontakt für einen neu zu bespielenden Platz deutlichen euren Namen und hinterlasst eure (Vereins)Adresse, eure Rufnummer und vor allem: Einigt euch innerhalb der Orga auf einen konkreten Ansprechpartner. Notiert euch auch selbst sämtliche Kontaktdaten eures potentiellen PlatzBetreibers, um später auf ihn und euer Telefonat, den Mail- oder Faxkontakt zurückkommen zu können.
Freundlichkeit
Auch wenn der Besitzer bzw. Platzbetreiber der Location auf den ersten Blick unfreundlich erscheint, sollte man sich nicht dazu hinreißen lassen, unfreundlich zurückzublaffen. Vielleicht hat er einen guten Grund oder einfach nur einen schlechten Tag. Vielleicht ist er - zu Recht - auch einfach nur skeptisch, was da für Leute kommen und was sie da machen. "Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft", sagt man und es ist wahr. Eine kleine Aufmerksamkeit (z.B. eine Flasche/Kiste Wein oder vielleicht ein Zuschuss in die Kaffeekasse) hilft in vielen Dingen weiter und kann auch Ärger manchmal wieder kitten.
Ehrlichkeit und Offenheit
Erklärt dem Besitzer bzw. Platzbetreiber genau, wer ihr seid und was ihr tun wollt. Erklärt es ihm so, dass er es versteht! Bei der ersten Anfrage ist sicherlich eine Formulierung wie "mittelalterliches Erlebniswochenende für Erwachsene" dienlich. Wenn ihr eine Beschwörung des Fürsten der 13. Niederhölle plant, dann solltet ihr dazusagen, dass das alles nur Schauspiel ist und ihr keinesfalls okkulte Dinge tut. Wenn ihr dieses Plot-Detail nicht erwähnt und jemand erwischt euch dabei (z.B. ein Spaziergänger hält euch für Satanisten und ruft die Polizei), habt nicht nur ihr, sondern auch der Locationbesitzer/-verwalter den Ärger am Hals! Solche Gerüchte verbreiten sich auf dem Land recht schnell ("Im Wald von Pächter X haben sich Satanisten herumgetrieben").
Zurückhaltung
Besser ist es, beim ersten Mal einen soliden Plot ohne irgendwelche Elemente zu machen, über die sich der Verwalter oder jemand Externes aufregen könnte. Seien es obszöne, eklige Dinge oder einfach nur der Dreck, den man evtl. hinterlässt (z.B. Mehlstaub auf dem Parkplatz, weil dort ein Ritual abgehalten wurde) oder andere störende Dinge (z.B. Schlachtenlärm bis 03:00 Uhr morgens). Ihr solltet auch den Spielern sagen, wenn man zum allerersten Mal eine Location bespielt, so dass sie (im Idealfall) entsprechend rücksichtsvoll mit der Location und dem Verwalter umgehen. Jemandem, der LARP kennt und gewohnt ist, kann man später immer noch etwas mehr zutrauen, wobei man es aber auch hier nicht übertreiben sollte.
Einhaltung der Vereinbarungen
Eine pünktliche Zahlung der Location ist selbstverständlich (Überweisungsdauer beachten). Wenn in der Nutzungsordnung z.B. Mülltrennung drinsteht, dann sorgt dafür, dass auch genau das passiert! Andernfalls hat die Orga evtl. die Zusatzkosten für eine Nachreinigung am Hals und wird als unzuverlässig gebrandmarkt. Die Orga ist dafür verantwortlich, dass die Hausregeln durchgesetzt werden. Am einfachsten ist das natürlich, wenn man die Spieler kennt und ihnen Vertrauen kann - leider ist das nicht immer der Fall.
Fazit
Es gibt mit Sicherheit mehr unbespielte als bespielte Locations und viele sind bereit, dort LARPs stattfinden zu lassen. Zumindest sind sie bereit, es einmal auszuprobieren. Wenn man beim ersten Mal einen guten Eindruck hinterlässt, ist man gern gesehener (zahlender) Gast und darf gerne wiederkommen. Am liebsten sind den PlatzBetreibern Kunden, die pünktlich zahlen, keinen Ärger und nichts kaputt machen und alles sauber wieder hinterlassen. Solange das auf einer Con der Fall ist, wird man sicherlich keine Probleme haben und auch neue Locations erschließen können.
Credits: Section31, RalfHüls, SandraS
Siehe auch
Zurück zu LarpMeinung