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SpielBerichte/ACL 6

Average Character Larp 6

12.05.2000-14.05.2000 in Rüthen

Am vergangenen Wochenende richtete das Jugendamt des Kreises Unna in seiner Manifestation in Uwe Günther mal wieder ein ACL aus. Ich nahm als NSC (weitgehend) in der festen Rolle meines Satyrs Leneus teil.

LOCATION war ein DPSG-Heim in Rüthen im Kreis Soest. Neben einem Selbstversorger-Wohnhaus gab es einen geräumigen Zeltplatz mit einem neuen Sanitär-Gebäude. Umliegend gab es ausreichend Wald und Wiese. Die Location wäre meiner Ansicht nach gut für eine Tourney oder einen Bardenwettstreit geeignet, da es auf dem Grundstück ein kleines Amphitheater gab.

VERPFLEGUNG war vom Veranstalter organisiert und zufriedenstellend. Die warmen Mahlzeiten basierten auf Rezepten aus "Wie man ein teutsches Mannsbild bei Kräften hält" und schlugen dem ein oder anderen auf den Magen, aber mir hat´s (soweit ich als NSC Gelegenheit zum Essen hatte ;-) geschmeckt.

PLOT kann ich als NSC wohl mehr aus Sicht der ursprünglichen Konzeption der SL darstellen. Den Spielern mag sich da einiges anders dargestellt haben.

Die SC haben sich von Berichten anlocken lassen, nachdem im ver- wunschenen Wald von Scaffold des öfteren Leute verschwinden. Diejenigen, die wieder auftauchen, können zwar mit Reichtümern um sich werfen, leiden aber leider auch sämtlich an akutem Wahnsinn. Als Ursache hierfür stellt sich das ordentliche Treffen der Wunschfeen, Flaschengeister und sonstiger Fabelwesen heraus, das alle 111 Jahre in besagtem Wald stattfindet.

Am Freitag abend sollten einige NSC als Wunschfeen und Dschinns unter den SC Verwirrung stiften, indem sie mit begrenzten Ressourcen Wünsche erfüllen. Mit anderen Worten sollten z.B. Dinge, die sich ein SC wünscht, bei einem anderen verschwinden. Dies wurde stark dadurch behindert, daß viele Charaktere (Spieler?) schon vorgefaßte Meinungen über Feenmagie hatten, und den Möglichkeiten des Wünschens mit starkem Mißtrauen begegneten. Die Hoffnung der SL, die Spieler würden irgendwann die Feen vergrätzen, erfüllte sich dadurch allerdings dennoch. Nachdem die Feen sich in ihren Schmollwinkel verzogen haben, wurden die Spieler von gesichtslosen Geistern überfallen, die sich später als "Leichen im Keller" der Kämpfer-SC erweisen sollten. Leider mußte dieser Teilplot am Freitag abgebrochen werden, da Beschaffenheit und Beleuchtungsmöglichkeiten des vorgesehenen Kampfplatzes ein Kämpfen in der Nacht zu gefährlich machten.

Samstag morgen tauchte ein Verrückter auf, der fünf vorher unter die Spieler gebrachte Murmeln suchte, weil er sie nicht mehr alle beisammen hatte (Tootles läßt grüßen). Am Nachmittag trat ein Mann namens "Peter Pumpkinhead" auf, dem die Feen, weil sie seinen Namen so witzig fanden, einen Kürbis auf den Hals gesetzt hatten. Dieser Kürbiskopf wurde dann eine Weile unter den SC "herumgereicht", bis sie ihn einer Vogelscheuche angewünscht haben (Jetzt wissen wir auch endlich, warum Vogelscheuchen Kürbisköpfe haben ;-). Währenddessen lief noch der vom Vortag verschobene Geisterplot. Dieser sollte dadurch beendet werden, daß jeder Kämpfer einen Treffer durch "seinen" Geist freiwillig zulassen sollte. Ob der Plot auch so gelöst wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, da ich anderweitig beschäftigt war. Aus jedem dieser drei Teilplots (Geister, Murmeln, Kürbis) erhielten die Spieler eine Belohnung, mit der dann Samstag Nacht ein Ritual vollzogen werden sollte, das verhindert, daß die Spieler mit dem gesamten Wald von Scaffold für 111 Jahre aus den Mittellanden verschwinden.

Am Samstag liefen außerdem noch zwei von NSC improvisierte Teilpots. Einige NSC rotteten sich zu einer Räubertruppe zusammen und plünderten etwas im Spielerlager. Ich selbst stellte zwei SCs, die das Feenreich sehen wollten, die Aufgabe, mir drei verwunschene äpfel zu bringen. Dieser Subplot eskalierte dann soweit, daß eine große Spielergruppe der Meinung war, sie müsse einen dieser äpfel zur Feenkönigin Titania ins Feenreich bringen, was dann auch von der SL recht schön in den Gesamtplot einimprovisiert wurde, und es gab dadurch noch eine vierte Komponente für das Ritual.

Dieses fand dann durch den allfälligen Planungsvorlauf, den SC nun mal haben, erst am Sonntag Mittag statt. Selbstverständlich gab es hierbei auch noch diverse Störungen durch Geister und Monster.

Weiterhin gab es natürlich noch verschiedene private Plots einzelner Spieler, über die ich nicht berichten kann.

FAZIT: Die Organisation war gut. Die Location hat mir gefallen. Wie eigentlich alle Plots von Uwe war es auch diesmal nichts für Fantasy-Puristen, da einiges an pratchetteskem Humor eingebaut war. Zeitweilig hätten ein paar mehr Kämpfer-NSC gutgetan. Es ist doch recht schwierig, ein gutes Dutzend z.T. gut organisierter Kämpfer mit vier Monstern zu bespaßen ;-) Die Spielkultur kam mir recht gut vor, große Pappnasigkeiten wären mir nicht aufgefallen und Outtime-Gespräche blieben auch im Rahmen. Lediglich der Informationsfluß zwischen den Spielern schien gelegentlich zu hapern, worin auch die Eskalation meines Subplots begründet war.

Insgesamt hat mir das ACL 6 viel Spaß gemacht und auch von anderen Spielern habe ich kaum Klagen gehört.

CC-BY-NC-SA © 2000 RalfHüls


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Kategorie/Spielbericht