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SpielzeugWaffen

Spielzeugfeuerwaffen

Siehe hierzu auch die PDF-Broschüre Spielzeugwaffen: Alles Spielzeug? des Amts für Gesundheit und Verbraucherschutz der Stadt Hamburg.

Warum Spielzeugwaffen?

Wer moderne Schusswaffen darstellen möchte, kommt an Spielzeugwaffen kaum vorbei. Es versteht sich von selbst, dass echte Waffen, Schreckschusspistolen, etc. auf LARPs verboten sind. Auch moderne Attrapen wie SoftAir-Waffen und Gotcha bzw. Paintball-Markierer sind ungeeignet für LARPs. Was bleibt also, wenn man nicht nur "Peng, peng" rufen will? Ungefährliches Kinderspielzeug ist die einzige Alternative. Das Führen in der Öffentlichkeit ist legal, es gibt keine Verwechslungsgefahr mit echten Waffen und das Verletzungsrisiko ist annehmbar gering.

Projektil oder nicht?

Beides hat Vor- und Nachteile. Diese werden in der folgenden Tabelle erörtert:

Vorteile

Nachteile

Mit Projektil

Kampfregeln erübrigen sich
Schütze muss real zielen und treffen
Schütze muss mit Munition haushalten

Verletzungsrisiko
Munition muss wieder eingesammelt werden

Ohne Projektil

Kein Verletzungsrisiko
Keine Verschmutzung/Arbeit

abstrakte, u.U. komplizierte Regeln

Mit Projektil

Nerf-Waffen

Siehe NerfGuns und BezugsQuellen/Nerfwaffen

Edison und Gonher Guns

Eine interessante Alternative zu NerfGuns sind die Waffen vom italienischen Hersteller Edison Giocattoli ("Edison Guns"; umgs. auch "Pöppelwaffen") und von Gonher aus Spanien. Die Guns beider Hersteller verschießen identische Weichgummigeschosse und sehen relativ echt aus (mal von der orangenen Mündung abgesehen). Die kleinen Gummigeschosse werden mit Luftdruck angetrieben, die durch einen starken Federmechanismus ausgelöst wird. Die Waffen müssen vor jedem Schuss manuell neu gespannt werden (es gibt Waffen mit seitl. Spannhebel, Unterhebelrepetierer und Trommelrevolver mit Spannhahn), die Magazine reichen von 5-8 Projektilen. Die Zielgenauigkeit ist erstaunlich hoch (ein geübter Schütze kann auf 6 m ein faustgroßes Ziel treffen!), die Reichweite liegt bei ca. 6-8 m.

Diese Waffen werden in Deutschland über den Sport- und Spielzeugwaffen Shop und über bankcroft.de vertrieben. Sie werden u.a. vom Projekt Aeon und von StarWars-Live benutzt und sehen auch ganz manierlich aus. Die Kosten liegen zwischen 7 und 60 EUR pro Waffe oder Schießspiel Set. Munition gibt's im 40er-Pack für ca. 3 EUR.

WARNHINWEIS (steht auf der Verpackung): "Nicht für Kinder unter 8 Jahren geeignet! Vorsicht: nicht auf Personen zielen, da die Geschosse erhebliche Augenverletzungen verursachen können! Auch durch abprallende Geschosse von der Wand oder von sonstigen Hindernissen kann es zu den gleichen Verletzungen kommen! [...]"

Ein unmittelbarer Treffer ist auf nackter Haut sehr deutlich zu spüren und tut im ersten Moment etwas weh (Selbstversuch am Oberschenkel). Der Schmerz vergeht jedoch sehr schnell und es bleibt kein blauer Fleck zurück. Wer etwas dickere oder luftige Kleidung trägt, wird nur einen kleinen oder sogar garkeinen Treffer spüren.

Nach dem Verschießen muss die Munition aus Umweltschutzgründen wieder eingesammelt werden. Hierzu ein Tipp: die Pöppel leuchten nachts sehr gut, wenn sie mit Schwarzlicht bestrahlt werden. Also beim Einsammeln eine UV-Lampe mitnehmen.

Softair

Siehe SoftAir

Paper Shooter von Gonher - die Alternative zu SoftAir Guns

Ganz neu auf dem Markt sind sogenannte "Paper Shooter" - Spielzeuggewehre, die Papier-Munition verschießen. Die Papierkugeln werden in mitgelieferte Patronenhülsen gesteckt und dann wie bei einem echten Gewehr in ein Magazin geladen. Angetrieben durch einen Federmechnismus, erreichen die Kugeln eine recht hohe Geschwindigkeit mit einer Reichweite von gut 20 Metern. Die leeren Patronenhülsen werden nach jedem Schuss seitlich ausgeworfen.

Der Vorteil dieser Waffen ist, dass sie völlig ungefährlich sind. Trotzdem sollte man eine Brille tragen, um die Augen zu schützen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass man sich keine Sorgen über den Munitionsnachschub machen muss. Denn in jedem Paper Shooter Set befindet sich eine Form, mit der man sich recht schnell die eigene Munition selbst herstellen kann. Dazu benötigt man lediglich ein nasses Blatt Papier - etwa in DIN-A4-Größe -, das wie zu einer Wurst gerollt und anschließend in projektil-große Stücke geschnitten wird. Diese werden dann in die mitgelieferte Form gedrückt, kurz gepresst und sind danach sofort einsatzbereit. Mit feuchten Kugeln kann man nicht nur besser und zielgenauer schießen, sie haften auch gut beim Auftreffen. Abgesehen davon, gibt es aber auch Ersatz-Papierkugeln in Beutel mit 500 Stück.

Gonhers Altersempfehlung: ab 8 Jahre.

Eine gute Vorstellung von diesen Paper Shooter bekommt man, wenn man sich die Videos bei YouTube einmal anschaut. Wirklich sehr beeindruckend. Man kann dort auch nach der Artikelbezeichnung "Spittball Blasterz" suchen.

Ich vermute, dass die Firma Gonher aus Spanien das Patent auf die Paper Shooter hat, weil Gonher das Produkt als Neuheit auf den diesjährigen Spielwarenmessen in Honkong und in Nürnberg vorgestellt hat. Allerdings gibt es auch eine Firma aus Manchester UK, die sich "Paper Shooters" nennt. Doch von letzteren werden nur Bausätze mit weit über 100 Plastik- und einigen Pappteilen angeboten, die man selbst zusammenbauen muss. Derartige Bausätze kosten im Netz zwischen 25,- und 30,- Euro (siehe bei Ebay oder Amazon). Zusätzlich benötigt man dafür aber noch Zubehör wie Kleber, Tesafilm, Heißkleber und Kreuzschraubenzieher (so die Artikelbeschreibung). Dagegen werden von Gonher ausschließlich funktionsfähige Paper Shooter aus robustem Kunststoff angeboten. Deshalb auch meine Vermutung, dass hier das Patent liegt.

Gonhers Paper Shooter sind über seinen Deutschen Kooperationspartner beziehbar, der neben einen Großhandelsshop mit Gonhers Spielzeugwaffen auch den Sport- und Spielzeugwaffen Shop für Endverbraucher betreibt. Die Sets liegen zur Zeit bei 36,90 Euro, was ich selbst im Vergleich zu den doch recht teuren Bausätzen aus Manchester als fairen Preis einstufe.

Wer allerdings doch mehr Freude am Basteln hat - vielleicht zusammen mit seinen Kindern -, der sollte dann doch lieber auf einen der Bausätze zurückgreifen.

Ohne Projektil

Faschingspistolen

Diese Spielzeugwaffen knallen zwar, verschießen aber kein Projektil. Meistens werden sie mit sog. "Amorces" in Ringen oder Streifen (z.B. von der Fa. Wicke) geladen. Diese Waffen finden oft beim WesternLarp Anwendung. Es gibt sie in vielen verschiedenen Ausführungen, etliche haben jedoch das Problem, dass sie für Kinderhände gemacht sind und für Erwachsene daher zu klein sind. Anders bei den Spielzeugwaffen von Gonher. Gonher führt etliche Modelle, die auch für Erwachsene geeignet sind.

Dekofeuerwaffen

Diese Waffen (auch Replika genannt) sehen aus wie echte Waffen, sind jedoch intern umgebaut. In Optik und Gewicht sind sie auf den ersten Blick nicht von echten Waffen zu unterscheiden. Das Waffengesetz schreibt genau vor, in welcher Weise die Waffen unbrauchbar gemacht werden müssen. Das Gesetz fordert u.a., dass der Lauf dieser Waffen aufgebohrt ist und der eigentliche Schussmechanismus sich "mit herkömmlichen Werkzeugen" nicht wieder in einen feuerbereiten Zustand versetzen lässt. Die meisten Repliken lassen sich (ggf. nach leichtem Umbau) mit den Amorces für Fastnachtspistolen (s.o.) laden.

Siehe auch BezugsQuellen/Dekowaffen, WaffenRecht


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