Vorratshaltung
"When thou makest custarde, thou shalt eat yt alle, or else dyspose of that which thou eatest notte. For yf ytte ys lefte to lynger yn a potte upon ye stove, verily yt becometh foulsome, and maketh a great stinke. And great woe cometh unto him who cleaneth out ye potte, and verily shall he curse as he scrubbeth."
Chaucer, Domestic Wenching, 1472
Mit dieser Einleitung ist fast schon das Wesentliche gesagt, was es zum Thema "Vorratshaltung" auf einem Larp zu sagen gibt: Sauberkeit ist oberstes Gebot, verderbliche Lebensmittel sind ein Problem und Reste müssen sinnvoll verbraucht werden, bzw. sollten entsorgt werden, bevor es gesundheitliche Probleme gibt.
Einige Stichworte sollen die Problemfelder beleuchten.
Kurzfristige Aufbewahrung
- Lebensmittel sollten grundsätzlich vor Schmutz und Tieren geschützt sein
- Brot Vor Nässe/Feuchtigkeit schützen! Schwarzbrot hält sich von Natur aus länger als Weißbrot und sollte von diesem getrennt aufbewart werden, da zweiteres sonst schimmelt!
- Fleisch ist äußerst empfindlich und leicht verderblich. Peinlichste Sauberkeit ist erforderlich! Kühl und fliegengeschützt aufbewahren. Bei warmer/schwüler Witterung anbraten oder 2 Minuten in kochendes Wasser legen. Rind und Schwein sollten getrennt von Geflügel gelagert werden Geflügel ist nicht weniger gut haltbar als Rind/Schwein Fleisch immer gut durchgaren (im Kern über 80°C), zum Schutz vor Samonellenvergiftung und anderem
- Fisch ist noch empfindlicher als Fleisch: Möglichst sofort verwerten! ansonsten: siehe Fleisch
- Wurst (ungeräuchert) ist so empfindlich wie Fleisch Sie ist verdorben, wenn sie unangenehm riecht oder schmeckt, bzw. die Außenseite schmierig ist.
- Wurst(geräuchert) ist kühl gelagert haltbar
- Milch verdirbt bei schwül-warmer Witterung und Gewitter rasch Möglichst kühl und abgekocht aufbewaren. Die Zugabe von 1EL Zucker/Liter Milch verzögert das Gerinnen (selber noch nicht ausprobiert)
- Käse in feuchtem, sauberem Tuch kühl lagern
- Eier sind gekocht länger haltbar
- Fett kühl lagern
- Salate möglichst rasch verwerten
- Gemüse dunkel lagern
- Mehl, Haferflocken usw. Trocken und in Dosen aufbewahren Regelmäßig auf Mehlwurmbefall untersuchen!
- Zucker trocken aufbewahren und vor allem vor Ameisenbefall schützen
- Salz ganz trocken lagern einige Körner Rundkornreis in einem leichten Beutel hineinlegen
- Zubereitete Speisen
- Suppen
Kühlakkus zum Trinken
Eine Idee, die mir bei einer unserer Kirchenfreizeiten nach Schottland kam. Ich wollte unbedingt Saft für die Hinfahrt haben, da der aber kalt am besten schmeckt und nach 28 Stunden Fahrt und sommerlichen Temperaturen selbst in einer Thermosflasche nichts mehr kühl bleibt...
Also packte ich drei noch ungeöffnete Tetrapacks ins Gefrierfach und ließ sie dort bis zum Morgen, die Tetrapacks waren vollständig geforen, anschließend packte ich sie in die Kühltruhe und ab dafür. Fazit: Selbst als wir in Schottland ankamen, waren immer noch Eiskristalle im Saft und der Saft angenehmst kalt.
Seitdem pack ich für Cons immer Fruchtsaft, Eistee oder H-Milch in UNGEÖFFNETEN Tetrapacks in die Eistruhe und nehm sie als trinkbare Kühlakkus mit, auf dem NO hatten wir so bis zum letzten Tag frische H-Milch mit angenehmer Temperatur.
Achtet nur darauf, dass die Packungen in der Kühltasche oder der Kühlkiste nicht umfallen und das alles immer gut zu ist, O-Saft in einer Kühltruhe klebt wie die Hölle.
Ich konnte bis heute nicht feststellen, das die H-Flocken wirft, jedoch soll dies bei Vollmilch vorkommen KÖNNEN.
Solche Kühlakkus funktionieren besonders gut in Kühlboxen. Eine Anleitung zum Bau einer ambientigen Version findet Ihr z.B. dort: Einfache Kiste -> Kühlbox
- Plant ihr längere Con-Aufenthalte kann auch das "Kühlgut" selbst als "Kühlakku" genutzt werden. Friert dazu das entsprechende Fleisch (am besten Vakuumverpackt) ein paar Tage vor dem Conbesuch ein (nur das für den ersten Tag nicht - das taut sonst nicht rechtzetig auf!) und packt es dann zusammen mit den trinkbaren Kühlakkus in die Box. Am 2. und 3. Tag kann es dann zwar vorkommen, dass Ihr das Kühlgut einige Zeit an der Luft auftauen lassen müsst, ehe ihr es verkocht (je nach Kühlbox und Menge), aber immerhin ist das Zeug dann noch richtig frisch. Auf diese Weise habe ich schon Fleisch über 5 Tage problemlos gelagert. Zu diesem Zeitpunkt waren die Eistee-Packs immer noch halb gefroren.
- Um euer Kühlgut in der Box kalt zu halten sollte diese möglichst wenig und möglichst kurz geöffnet werden.
- Auch ein (am besten leicht feuchtes) Geschirrtuch locker über das Kühlgut gebreitet hilft dabei, das Material kühl zu halten, da so beim Öffnen nicht so viel warme Luft von Außen an euer Kühlgut kommt. Auch kleine Undichtigkeiten im Deckel (z.B. Staub/Dreck in der Dichtlippe) fallen damit nicht mehr ganz so sehr ins Gewicht.
- Feuchte Tücher aus Baumwollstoff geben hervorragende "Kühlaggregate" ab. Taucht dafür einfach einen langen Streifen Baumwoll-Stoff in Wasser, wringt ihn soweit aus, dass er nicht mehr tropft und wickelt eure Flasche damit ein. Eine Bierflasche wird so nicht nur ambientiger, sondern ist nach etwa 30min auch um etliche Grad kälter als zuvor.
Autor: Fred Schwohl; ergänzt von RickS.