Anleitung für eine Haube mit umschlagbarer Krempe
Das Ergebnis sollte etwa so aussehen (die Krempe endet nicht an der Stirn, sondern ragt darüber hinaus, als Sonnenschutz; bei weniger Sonne kann man die Krempe wie auf dem zweiten Bild nach hinten umschlagen und sieht dann mehr):
Man (oder besser Frau) braucht:
etwa einen halben Meter Stoff, am besten Leinen (man kann auch Reststücke verwerten, auf die die einzelnen kleineren Schnittteile passen)
etwa 20x65 cm feste Vlieseline (ich habe die Stärke H250 verwendet)
Optional zum Verzieren: ca. 60 cm Schrägband, ca. 120 cm Borte/Litze/Kordel/irgendein Band, Stickgarn
Und so gehts
Zunächst wird der Schnitt konstruiert:
Das lange Teil muss zweimal ausgeschnitten werden, das wird die Krempe und die wird verstürzt sowie mit Vlieseline verstärkt. Deshalb dieses Teil ebenfalls zweimal aus der Vlieseline ausschneiden.
Zunächst wird die Vlieseline mit der glänzenden Seite nach unten auf den Stoff gelegt und nach Anleitung (steht auf der Vlieselinekante) aufgebügelt, und zwar auf jedes der beiden Vorderteile. Dann diese Teile aufeinanderlegen – mit den Stoffseiten nach innen, die liegen dann aufeinander, und der Vlieseline nach außen, und die beiden kurzen und die lange Kante aneinandernähen. Wenn man die Ecken ein wenig rund näht und nicht ganz spitz, lässt sich das Ganze leichter umstülpen, und genau das wird jetzt gemacht: Die Stoffseiten werden nach außen und die Vlieselineseiten nach innen gestülpt. Dann werden die Ränder flachgebügelt.
Auf diesem Bild wäre jetzt außen die Vlieseline, wenn das nicht ein Probeteil wäre:
Verstürzte Krempe:
Wenn man einen Zierstich rund um die Krempe haben oder (per Hand oder mit der Maschine) eine Stickerei/sonstige Verzierungen draufsetzen will, ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür.
Damit das schon mal fertig ist, die der runden Seite gegenüberliegende Kante der Haube säumen: Die Kante zweimal nach innen umschlagen und festnähen.
Nun wird die Haube an der Krempe festgesteckt, natürlich an die noch offene Seite (darauf achten, dass nicht der Saum hinterher falschrum ist): Zuerst werden die beiden kurzen Seiten so angesteckt, dass die kurzen Seiten der Krempe bündig mit dem Saum abschließen.
Zur Verdeutlichung, was wo drangesteckt werden muss:
Von der einen Seite:
Von der anderen Seite:
So siehts aus, wenn beide Kanten angesteckt sind:
Jetzt hat man noch einen freien Mittelteil, der viel zu klein ist für die große Rundung. Deshalb wird die jetzt auch in Falten gelegt, und zwar in ganz viele große (wer weniger Faltenzugabe gegeben hat, macht natürlich wenige große oder viele kleine Fältchen).
Das sieht dann so aus:
Da wird jetzt drübergenäht. Vorsicht, dass auch alle Fältchen erwischt werden. Dann noch mal die Falten plattbügeln und mit Zickzackstich die Kante versäubern.
Jetzt die Haube anprobieren und schauen, ob sie gut sitzt - evtl. muss man im Nacken noch ein paar Falten legen und drübernähen.
Wer die Haube nicht verzieren oder nie die Krempe umklappen will, ist jetzt fertig und kann sich eines schlichten Häubchens erfreuen.
Ich danke der Kaffeekanne für ihre freundliche Mitarbeit als Model
Damit man beim Umschlagen nicht die hässliche Nahtzugabe sieht, wird diese Kante jetzt mit Schrägband eingefasst (das Schrägband kann man auch vorm Annähen besticken, mit Maschinenzierstich oder per Hand). Und wo man schon mal dabei ist, kann man auch gleich die Borte annähen. Da gibt es mehrere Möglichkeiten: Halb über dem Schrägband, direkt bündig daran anschließend oder mit etwas Abstand.
Jetzt nur noch die Borte auf der Oberseite festnähen und die Haube ist fertig.
Wer jetzt noch Fragen hat, wende sich an: Nount, 08.08.06
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