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KonsequenzMußSein

LarpMeinung: Konsequenz muß sein

...sonst brauchen wir uns gar nicht mehr auf einem LARP zu treffen, mal provokant gesagt. (Nö, Dein Todesstoß war nicht tödlich, ich lebe weiter!)

Ich bezweifle nicht, daß Konsequenz gerne und öfters auch als Ausrede mißbraucht wird, aber im Rahmen eines jeden Charakterkonzeptes sollte man sich auch Gedanken darüber machen, wie es auf andere Spieler bzw. deren Charaktere wirkt und wie diese dann reagieren.

Es macht meines Erachtens nach nunmal keinen Sinn, sich einen Charakter zu erarbeiten, der bei anderen "anecken" könnte ohne sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß das eben auch Reaktionen hervorrufen kann, die durchaus auch mal drastischer sein können, was ja in dieser Rubrik kaum bestritten wird, allerdings fehlt der Umkehrschluß, nämlich, daß es den Spielspaß der anderen trübt, wenn man dem nicht in eigener Konsequenz begegnet.

Ich sage nicht, daß ein Elfenhassender Zwerg jetzt jedem Spitzohr, dem er über den Weg läuft, mit der Axt seines Ururgroßvaters den Schädel spalten soll oder sich jeder gute/lichte Paladin sofort mit Feuer & Flamme auf den Schwarzmagier oder Nekromanten stürzen soll, aber diese Möglichkeit muß gegeben sein, wenn auch in den meisten Fällen als letzte Konsequenz.

Der Weg dahin aber ist mit rollenspielerischen Möglichkeiten en masse gepflastert, die man auch ausschöpfen sollte, während ein SC-Paladin, der lieb, nett, treu und brav dem bösen SC-Schwarzmagier zur Seite steht -eben, weil beide SC sind- doch eher für Unmut unter den meisten Beteiligten sorgen dürfte.

Und nicht immer verbirgt sich hinter dem Wort "Konsequentes Spiel" auch Power-Gaming - man stelle sich vor: der frischgebackene Kopfgeldjäger, eigentlich ein BauerGamer, dem ein Steckbrief "Tot oder lebendig" (vom betroffenen SC oder der SL aufgrund von Nachteilen selbst kreiert) und auch der dazugehörige SC -schwerbewaffnet- in die Hände kommt... Unser junger Held wird natürlich -als netter Spieler- versuchen, den Tod des Gejagten erstmal zu umgehen (zumal er lebend noch eine Münze mehr bringen könnte), aber der wiederum wehrt sich partout dagegen und so holt sich der Jäger noch ein paar Gehilfen, um seiner Aufgabe -und dem Nachteil des anderen SC- gerecht zu werden...

Selbstverständlich könnte man jetzt sagen: "Ei, dann soll er's halt lassen, wenn er ihn nicht lebend fassen kann...", was aber wieder dazu führt, daß der Gejagte den Nachteil nicht ausspielen muß, sondern als Kostengünstiges mehr-Punkte-Goodie betrachten kann und das Konzept des Kopfgeldjägers -ich verdiene mein Geld damit, andere einzufangen, ohne sie zu versklaven- dahin ist, es sei denn, er wird regelrecht zum PowerGamer, um mit den bösen, bösen, eigentlich unschuldigen Schurken, die auf eigenen Wunsch gesucht werden, mithalten zu können...

Mit bestimmten Charakterkonzepten werden nunmal auch bestimmte Erwartungshaltungen verknüpft bzw. sind verschiedene Risiken verbunden.

Ein Spieler, der einen allein reisenden Drow darstellen will -vielleicht sogar mit guter Gesinnung- wird immer damit rechnen, das jemand kommt und ihn tötet, eben weil's ein Drow ist. Denn, wenn das nicht der Fall ist, wird sich der Drow wohl bald über die Bezeichnung "KuschelDrow" ärgern...

Ebenso ist doch ein Heiler vorstellbar, der -ohne hippokratischen Eid gebunden- die Behandlung einer Verletzung verweigert, wenn man ihm dafür nicht zumindest die Unkosten ersetzt...ansonsten verkommt das Heilerkonzept lediglich zur Regenerierungsmaschiene und auch das trübt Spielspaß.

Nein, ein gesundes Maß an Konsequenz gehört für alle Beteiligten -einschließlich der SL- einfach dazu, um damit auch den Spielspaß für alle zu fördern und ohne in Powergaming auszuarten.


Einhard; 14/08/2004


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