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10
11 \renewcommand{\thesection}{\swabfamily \arabic{section}}
12 \renewcommand{\thepage}{\swabfamily \arabic{page}}
13 \renewcommand{\contentsname}{\swabfamily Inhalt}
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15
16 \begin{document}
17
18
19
20
21 \swabfamily
22 \begin{titlepage}
23 \begin{center}
24 \parbox{3cm}{\epsfig{file=mashlogo.ps,width=2cm}}
25 \parbox{6cm}{\begin{flushleft}{\huge Mobiles: armiertes:\\[5pt] Söldner-Hospital}\end{flushleft}}
26
27 \vspace{1cm}
28 {\huge Handbuch der Feldscherei}
29
30 bestehend aus: einer getreulichen aber zusammenfassenden Abschrift der
31 für die Feldheilkunde bedeutsamen Teile aus: dem
32
33 \vspace{5mm}
34 {\Large Lehrbuch für Heiler}
35
36 von
37
38 {\large Lyrgaine von Maralon,}
39
40 Gildenmutter der Manus: Medicae
41
42 \vspace{5mm}
43 angefertigt von
44
45 {\large Gänsekiel }
46
47 Kompanieschreiber des: Söldner-Hospitals:
48
49 Im Novem 1202 in der Bibliothek der Akademia zu Dijon in Burgund.
50
51 \end{center}
52
53 \newpage
54
55 \thispagestyle{empty}
56 {\rm
57 {\Large Out-of-play-Hinweis:}
58
59 {\large Dieses Büchlein ist reine Fantasy!}
60
61 Ich bin kein Mediziner, habe außer einem So\-fort\-maß\-nah\-men\-kurs zur
62 Führerscheinprüfung vor 18 Jahren keinerlei Aus\-bil\-dung in erster Hilfe
63 und habe den Text dieses Werks tatsächlich auf einem Akademie-LARP
64 in-play abgeschrieben. Die Verfasserin des Originals weist darin
65 ebenfalls darauf hin, daß sie keine Medizinerin ist.
66
67 Bitte geht davon aus, daß dieser Text keinerlei reales Wissen über
68 Heilmethoden oder -kräuter enthält und benutzt ihn als reine
69 Spielhilfe. Wenn jemand auf einem LARP verletzt wird oder erkrankt,
70 ruft jemanden, der sich {\em im wirklichen Leben\/} mit sowas
71 auskennt.
72
73 Falls Ihr (bitte in Absprache mit mir und der Original-Autorin) Kopien
74 von diesem Heft anfertigt, achtet bitte darauf, daß dieser Hinweis
75 erhalten bleibt.
76
77 Ralf Hüls\\
78 llwyd@teleute.ping.de
79
80
81 \vspace{1cm}
82 mit Dank an\\
83 Ines Fürstenau-Ellerbrock\\
84 lyrgaine@manus-medicae.de
85
86 }
87 \end{titlepage}
88
89 \newpage
90
91 {\small \tableofcontents}
92
93 \newpage
94 \section{\swabfamily Vom Umgang mit den Verwundeten}
95
96 Tretet dem Verwundeten gegenüber so auf, daß Ihr ihm zeigt, daß Ihr
97 des: in Euch gesetzten Vertrauens: würdig seid.
98
99 Ein Verwundeter, der nur zweifelnd sein Leben in unsere Hände gibt,
100 wird nur ebenso zweifelnd unseren Anweisungen folgen und unseren
101 Ratschlägen und Prognosen Glauben schenken.
102
103 Darum ist es: nur recht und billig, wenn wir bereits: durch unser
104 Auftreten und unser Erscheinungsbild zu erkennen geben, daß wir uns:
105 dieser Bürde bewußt sind und ebenso in der Lage, damit umzugehen.
106
107 Der Heiler sei allen Menschen gegenüber zugleicht ernst und
108 freundlich. Seine Miene sei nachdenklich ohne Strenge, denn ein allzu
109 selbstbewußter Mensch erweckt den Eindruck, men\-schen\-feind\-lich zu
110 sein. Wer aber allzu vergnügt ist, wird für einen unfeinen Menschen
111 gehalten.
112
113 Tretet anderen Heilern gegenüber als: Freunde auf, nicht als:
114 Konkurrenz. Unterbrecht keine anderen Heiler in ihrem Tun, sondern
115 gebt, sofern unbedingt und unabwendbar nötig, Eure Ratschläge leise,
116 höflich und diskret.
117
118 So ein anderer Heiler dieses: nicht erwidert, sondern Euch miß\-güns\-tig
119 entgegentritt, so gebt um das: Wohl des: Verwundeten Willen nach, um
120 eine Aus:einandersetzung vor den Augen des: Kranken zu vermeiden.
121
122 Besteht jedoch durch die Behandlung eines: anderen Heilers: Gefahr für
123 Leib und Leben, so hindert diesen Heiler mit allen Mitteln an seinem
124 Tun.
125
126 Grundsätzlich gilt: das: Wohl des: Verwundeten ist der Maßstab aller
127 Dinge, sowohl was: Euer Verhalten den Verwundeten gegenüber betrifft,
128 als: auch, was: den Umgang mit anderen Heilern angeht.
129
130
131
132 \section{\swabfamily Von der Diagnosis:}
133
134 Nun, so Ihr also vor dem Kranken oder Verletzten steht, so solltet Ihr
135 Euch immer die Zeit nehmen, diesen zu untersuchen.
136
137 So Ihr also von Ferne schon seht, wie eine rote Springflut aus: einer
138 Wunde quillt, so ist sicherlich nicht der rechte Zeitpunkt, zunächst
139 nach anderen kleineren Wunden zu suchen. Andererseits: aber kommt es:
140 häufig vor, daß zunächst eine Wunde auffallen mag, die schlimmer
141 aussieht, als: sie ist, wohingegen die wirklich lebensbedrohlichen
142 Wunden verdeckt bleiben.
143
144 Gerade, wenn Verletzte bis:lang unversorgt am Boden liegen, kann es:
145 passieren, daß z.B. eine Bein- oder Armwunde zunächst die
146 Aufmerksamkeit des: Heilers: auf sich zieht, die schwere Wunde am Rücken
147 aber, auf selbiger der Verletzte liegt, übersehen wird.
148
149 So Euch also nicht gerade eine lebens:bedrohliche Wunde von vornherein
150 auffällt, untersucht den Körper nach solchen.
151
152 Weiterhin gilt es:, in gleichem Maße, wie Ihr den Körper nach Wunden
153 untersucht und auf Zeichen von Vergiftung achtet, daß Ihr ein Auge
154 darauf habt, ob der Körper tut, was: er zum Lebens:erhalt unbedingt tun
155 muß.
156
157 Wie ist der Herzschlag?
158
159 Wie ist die Atmung?
160
161 Wie ist die Körpertemperatur?
162
163 Kälte im Körper ist nicht verwunderlich, wenn durch schwere Wunden der
164 Verletzte seinen wärmenden Lebens:saft vielfach verloren hat. So Ihr
165 keine weitere Ursache aus:machen könnt, haltet ihn gut warm.
166
167 Fieber, so es: nicht zu hoch klettert, ist ein Zeichen der
168 Heilung. Auch ein flacher Herzschlag ist bei Blutverlusten nicht
169 ver\-wun\-der\-lich. Gebt dem Verwundeten sofern es: die Verwundungen
170 zulassen, etwas: zur Stärkung und führt ihm Flüssigkeit zu, daß der
171 Körper daraus: Blut mache.
172
173 \section{\swabfamily Von der Entschlossenheit}
174
175 Beginnt entsprechend den aus: der Untersuchung erkannten
176 Not\-wen\-dig\-kei\-ten und entsprechend Euren Fähigkeiten die Be\-hand\-lung.
177 Entscheidet Euch den Umständen entsprechend so bedacht wie möglich
178 aber so schnell wie nötig. So Ihr Euch einmal ent\-schie\-den habt, zögert
179 nicht weiter, sondern handelt!
180
181 Die wahre Kunst des: Heilers: ist nicht sein Wissen allein, sondern die
182 Fähigkeit, in kürzester Zeit, wenn nötig, all diese Dinge nahezu
183 gleichzeitig wahrzunehmen, zu beurteilen und entsprechend eine
184 Entscheidung zu fällen. Und das: wahre Lernen des: Heilers: -- eben
185 jenes:, welches: nie ein Ende findet -- ist nicht allein, sich Wissen
186 anzueignen, sondern seine Augen darauf zu richten, mit einem Blick
187 alles: zu erfassen, was: er wissen muß, um richtig zu handeln. Dennoch
188 seid gewiß: es: werden Euch, bei aller Meisterschaft, immer wieder
189 irgendwo, irgendwann, Fehler un\-ter\-lauf\-en, denn perfekt sind nur die
190 Götter.
191
192 \section{\swabfamily Vom Verbinden}
193
194 Zur Wundreinigung bringe auf die gereinigte Wunde
195 Kom\-pres\-sen, getränkt mit alkoholischem Auszug aus: Gundelrebe, Kamille
196 und Ackerschachtelhalm.
197
198 Wenngleich die Verbände nicht solch indensive Reinhaltung ver\-lang\-en,
199 wie die Tüchlein zur Wundabdeckung, so sollten sie doch möglichst rein
200 und trocken sein. Ein feuchter Verband zieht Schmutz und schädlich
201 Ding wie Schimmel und Krankheit an sich. Weiterhin sollten solche
202 Verbände auch stets: in ordentlich gewickelter Form verwahrt werden,
203 was: das: Anlegen erleichtert und Ver\-schmutz\-ung verhindert.
204
205 Beim Anlegen der Verbände soll das: erste Stück, welches: dem Schmutz
206 ausgesetzt ist, umgelegt werden, daß es: nicht mit der Wunde selbst in
207 Kontakt komme und die ersten Teile sollen nicht über der Wunde selbst
208 sondern an anderer Stelle gewickelt werden.
209
210 Die Wicklung soll nicht so straff sein, daß sie das: Fleisch einschnürt
211 oder den Fluß des: Blutes: hemmt.
212
213 Blutete die Wunde mit dunklem Saft, so mache einen einfachen Verband,
214 in dem Du die beschriebene Wunddecke auflegst und alles: gut
215 verbindest.
216
217 Blutete die Wunde hell und sprunghaft, so legt die Wunddecke auf, legt
218 darauf zwei, drei Windungen des: Verbands: und legt darüber ein Knäuel
219 Stoffs: oder einen sonstigen Gegenstand, der fest aber nicht hart ist
220 und wickelt alles: mit festem Druck, aber nicht einschneidend weiter.
221
222 Wenn dort keine offene Wunde wär, sondern ein Bruch oder eine
223 Prellung, so mache einen stützenden Verband mit mehr Lagen, wohl auch
224 mit einer guten Salbe von Beinwell. Wo nötig soll man das: Kör\-per\-glied
225 mit Schienen von Holz stilllegen. Im Felde, wo nichts: weiter zu finden
226 ist, mag bei ausreichender Vorsicht, die Waffe des: Verwundeten
227 herhalten.
228
229 Zur Blutreinigung mache einen Sud aus: Eichenlaub, Milch, Lindenblüten,
230 Kamille unter Zusatz von Eisenkraut.
231
232 Zur Drainage des: Wundeiters: lege ein kurz Stückgen vom Schilfrohr in
233 die Wunde, bis: der Eiterfluß endet, hernach es: einfach heraus:gezogen
234 werden mag. Wo dies: nicht geling, sollt mit einigen kleinen Schnitten
235 geholfen werden.
236
237 Wenn der Wundbrand sich trotz guter Reinigung ankündigt, soll man die
238 Wunde erneut einritzen und mit der reinigenden Tinktur waschen. Zur
239 weiteren Vorbeugung soll man einen Tee aus: Brombeer- und Birkenlaub,
240 rotem Holunder und Pfen\-nigs:\-kraut verabreichen. Dazu soll der
241 Verwundete jeden Tag eine große Schale geriebenen Rettichs: essen.
242
243 Wenn der Wundbrand nicht aus:bleibt, soll man das: dunkle, faule Fleisch
244 fortschneiden, zusammen mit einem gut Maß an noch gesund scheinendem,
245 denn der Brand ist auch schon da, wo man ihn nicht spürt. Dazu soll
246 der Verwundete reichlich Tee und Rettich zu sich nehmen, am Tage fünf
247 Tassen hiervon und zwei Schalen von jenem.
248
249 Wenn auch das: nicht zu helfen vermag, muß man's: befallne Körperglied
250 ganz und gar abschneiden.
251
252 \section{\swabfamily Vom Nähen der Wunden}
253
254 Man reinige zunächst die Wunde von grobem Schmutz, Split\-tern und
255 dergleichen mehr.
256
257 Man reinige die Wunde vermittels: Weingeist oder geeigneter Tinkturen
258 von üblen Säften und anderem feinsten Schmutz.
259
260 Man reinige auch das: Besteck, Nadel, Faden, Messer und auch die Hände.
261
262 Man setze den ersten Stich auf der rechten Seite, wenn man mit der
263 Rechten nähen will, sonst umgekehrt, daß die arbeitende Hand nicht
264 über die offene Wunde greifen mag.
265
266 Am Ende des: Stichs: schlage man mit einer geeigneten Pincette einen
267 Knoten und schneide den Faden ab.
268
269 Man soll so in feinen Stichen mit eines: Fingers: Breite Abstand nähen
270 und für jeden Stich einen neuen Faden nehmen, denn das: Fleisch ist
271 kein Sackleinen und mag nicht in fortaufender Naht verbunden werden,
272 andernfalls: der Zug zu groß werden könnt und alles: reißt abermals: auf.
273
274 Danach verbind' alls: wie mit der ungenähten Wunde auch.
275
276 \section{\swabfamily Vom Annähen von Gliedern}
277
278 Dem Princip nach verfahrt Ihr wie soeben beschrieben. Die
279 Schwierigkeit liegt bei einem solchen Eingriff vielmehr darin,
280 zusammenzufügen, was: zusammen gehört. Sehnen und große Adern müssen so
281 zusammen gefügt werden, wie es: die Natur vorgesehen hat. Dann erst
282 kann das: Fleisch in gewohnter Weise vernäht werden.
283
284 \section{\swabfamily Von den inneren Verwundungen}
285
286 Diese zu behandeln ist außerordentlich schwierig. Zu erkennen sind sie
287 zumeist daran, daß der Verwundete aus: Nase, Mund oder Ohren blutet. So
288 er im Brustraum solche Verletzungen trägt, ist beim Abklopfen am
289 Rücken auch ein eindeutig schwap\-pen\-des: Geräusch zu hören.
290
291 In diesen Fällen bleibt nichts: anderes:, will man das: Leben erhalten,
292 als: einen äußerst schwierigen Eingriff vorzunehmen. Dies: ist vor
293 Allem der Fall, wenn jene große Ader verletzt ist, die durch den
294 Körper geht.
295
296 Stoppt die Blutung, in dem Ihr die Arme des: Verletzten so weit zurück
297 zieht, wie Ihr könnt, so daß die Schulterblätter sich berühren. Bindet
298 die Arme in dieser Position fest.
299
300 Setzt einen kleinen Schnitt in der Mitten des: Leibes: kurz unter dem
301 Brustbein.
302
303 Seht zu, daß Ihr durch diesen kleinen Schnitt die große Ader, die vom
304 Herzen kommt, zu fassen bekommt, und drückt diese zu.
305
306 Sodann erweitert den Schnitt etwas:, daß Ihr besser arbeiten
307 könnt. Gebt jedoch acht, daß der Verwundete nicht zuviel des: Bluts:
308 verliert.
309
310 Legt jeweils: eine Schlinge um die beiden Enden der beschädigten oder
311 gar durchtrennten Ader und zieht diese zu.
312
313 Nachdem Ihr nun Schritt für Schritt die Blutung gestoppt habt, seht
314 zu, daß Ihr die Enden der großen Ader zu\-sam\-men\-näht, wie es: oben
315 beschrieben wurde.
316
317 Näht ein verletztes: Organ ebe so, wie Ihr eine Wunde näht. So der
318 Magen oder Darm verletzt sind, reinigt den Körper grüdlich, denn es:
319 ist überaus: schädlich, die aus: dem Magen oder Darm entleerten Inhalte
320 im Körper zu belassen.
321
322 Vernäht den Schnitt und legt wie beschrieben einen Verband.
323
324 \section{\swabfamily Vom Schneiden}
325
326 Das: Messer sei von der rechten Größe für den Zweck und sehr
327 scharf. man setze kleine Schnitte und schneide nur in einer Richtung,
328 statt wie mit dem Brotmesser an einem Laib in dem Patienten
329 herumzusägen. Weiters: achtet stets: darauf, daß Ihr keine der großen
330 Adern trefft und daß das: Messer, wie alle Geräte gut gereinigt ist.
331
332 \section{\swabfamily Von der Amputation}
333
334 Man amputiere stets: eine gute Handbreit über der kranken Stelle, da
335 der Brand auch schon dort sitzen mag, wo das: Auge ihn noch nicht
336 wahrnimmt.
337
338 Man setze einen Schnitt ganz und gar um das: Körperglied herum, bis: man
339 auf den Knochen stößt und also einen ring\-för\-mig\-en Einschnitt hat.
340
341 Sodann vom Ring aus: drei Schnitte längs: entlang des: Kör\-per\-glieds: etwa
342 eine Handbreit in Richtung der gesunden Seite. Diese Partie löse man
343 vom Knochen, so daß drei Lappen Fleisches: entstehen, die man
344 zurückklappen mag. Sodann säge man den Knochen am hintern Ende durch,
345 so daß die Lappen die Sägestelle überragen.
346
347 Man reinige alles: gut und glüht den Stumpf des: Knochens: für einige
348 Sekunden mit glühendem Stahl aus:.
349
350 Nun klappt man die Lappen über den Stumpf und vernäht sie
351 miteinander. Die Narben behandelt man wie gewohnt und verbindet sie
352 recht gut.
353
354 \section{\swabfamily Vom Knochenrenken}
355
356 Nachdem man bei einem sauberen Bruch, wo es: sich um einen offnen Bruch
357 handelt, die Wunde wie üblich gesäubert hat, ergreife eine Person das:
358 Gliedmaß über dem Bruch, die zweite unterhalb. Sodann ziehen beide in
359 unterschiedliche Richtungen, so daß der Bruch auseinander gezogen
360 wird.
361
362 Eine dritte Person drückt nun die gebrochnen Knochen wieder in ihre
363 natürliche Lage. Bisweilen kann eine solche Verrichtung einiges: an
364 Kraft kosten. Auch ist ein solches: Procedere au\-ßer\-or\-dent\-lich
365 schmerzhaft für den Verwundeten. Es: empfiehlt sich weitere Personen
366 zur Hilfe zu holen, die den Verletzten gut festhalten.
367
368 Hernach bringe man Wundnähte, Verbände und Schienen an. Erst danach
369 solln die Helfer aufhören, die Knochen zu strecken.
370
371 Bei einem Splitterbruch prüfe man, welche der Splitter groß genug
372 sein mögen, um aneinandergefügt zu werden. Man läßt den Knochen
373 strecken und fügt Splitter um Splitter zusammen. Dabei umwindet man
374 jedes: Stück mit Katzendarm oder feinem Draht. Der Darm ist
375 vorzuziehen, da der Draht zuweilen den Wundbrand zu fördern scheint.
376
377 Wenn man den Knochen auf diese Weise zusammen gefügt hat, verbindet
378 man die Wunde, wie gewohnt.
379
380 \section{\swabfamily Von hilfreichen Kräutern}
381
382 Zur Blutreinigung nimm Birke, Brennessel, Brunnenkresse, Erdrauch,
383 Fieberklee, Hauhechel, Hirtentäschel, Holunder, Klet\-te, Löwenzahn,
384 Stiefmütterchen, Waholderbeeren oder Wal\-nuß.
385
386 Bei Blutungen nimm Hirtentäschel, Kamille, Perubalsam, Pap\-pel,
387 Ringelblumen, Schachtelhalm oder Sonnenhut.
388
389 Bei Quetschung oder Prellung nimm Arnika, Beinwell, Frau\-en\-man\-tel,
390 Enzian, Hirtentäschel, Kamille, Leinsamen, Pe\-ru\-bal\-sam, Schachtelhalm,
391 Thymian oder Wickel.
392
393 Bei Verstauchung und Bruch nimm Arnika, Beinwell, Lein\-sa\-men oder Wickel.
394
395 \section{\swabfamily Vom fortgeschrittenen Studium}
396
397 Meisterin Lyrgaine, welche das: "`Lehrbuch für Heiler"', daß diesem
398 Werk zu Grunde liegt, verfaßt hat, empfiehlt zum Studium der
399 Feldscherei das: Werk "`Erste Hilfe auf dem Schlacht\-feld"' des: weithin
400 gerühmten Dabor Wurzelkraft. Dem Urheber dieser Abschrift ist bis:lang
401 der Vorzug, in den Bibliotheken der von ihm bereisten Länder eine
402 Aus:gabe dieser Schrift zu finden, verwehrt geblieben. Daher kann über
403 den Wert dieses: Buches: hier nichts: weiter zum Guten noch zum
404 Schlechten gesagt werden.
405
406 \newpage
407
408 \thispagestyle{empty}
409 \rule{0pt}{5cm}
410 \begin{center}
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412 \parbox{6cm}{\begin{flushleft}{\huge Mobiles: armiertes:\\[5pt] Söldner-Hospital}\end{flushleft}}
413
414 \end{center}
415 \end{document}