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Stoff-Guide
Inhaltsverzeichnis
Materialkunde
Bindungsarten
Die Leinwandbindung ist die einfachste der drei Grundbindungen beim Weben. Veraltete Bezeichnungen sind "Tuchbindung" für Wollgewebe und "Taftbindung" für Gewebe aus Filamentgarnen.
Kein anderes Gewebe weist eine so enge Verkreuzung von Kett- und Schussfäden auf, dabei kommt jeder Kettfaden abwechselnd über und unter einem Schussfaden zu liegen.
Gewebe mit Leinwandbindung zeigen auf rechter (oberer) und linker (unterer) Warenseite das gleiche Warenbild, d. h., sie sind bindungsgleich. Außerdem sind sie gleichseitig, d.h., dass die Bindung gleich viele Ketthebungen und -senkungen aufweist.
Wikipedia-Artikel: Leinwandbindung
Die Köperbindung (auch kurz Köper oder Twill) ist – neben der Leinwand- und der Atlasbindung – eine der drei Grundbindungsarten für gewebte Stoffe. Köperbindungen sind am schräg verlaufenden Grat zu erkennen.
Wikipedia-Artikel: Körperbindung
Bei der dritten Grundbindung, der Atlasbindung, führt der Schuss unter einem Kettfaden hindurch, danach über mehr als zwei Kettfäden hinweg, und so weiter. Der nächste Schussfaden verlagert dies um mindestens zwei Kettfäden (i.d.R. nach rechts) und auch nach oben (i.d.R. um eins). Auf diese Weise entsteht ein Gewebe, auf dem auf der Oberseite die parallelen Schussfäden bei weitem überwiegen, was dem Stoff einen vom Lichteinfall abhängigen Glanz verleiht. Der Stoff ist zweiseitig, auf der Rückseite überwiegen entsprechend die Kettfäden (man unterscheidet daher wie bei der Köperbindung zwischen Kettatlas und Schussatlas).
Wikipedia-Artikel: Bindungslehre
Leinen
Leinen oder Flachs (altgr. linon und lat. linum,Lein‘) ist die Faser aus der Lein- oder Flachspflanze, insbesondere auch das daraus gefertigte Gewebe oder Tuch.
Synonym wird für das Fertigprodukt Leinwand oder Linnen benutzt. Seit dem späten 19. Jahrhundert wurde Leinen fast völlig durch Baumwolle verdrängt, gewinnt aber als ökologische Naturfaser wieder an Bedeutung.
Wikipedia-Artikel: Leinen/Flachsfaser
Die Leinenfaser ist glatt und das Leinengewebe schließt wenig Luft ein, so ist Leinen flusenfrei und wenig anfällig gegen Schmutz und Bakterien, die Faser ist von Natur bakteriozid, fast antistatisch und schmutzabweisend.
Leinen nimmt bis zu 35 % Luftfeuchtigkeit auf und tauscht diese Feuchtigkeit auch schnell mit der Umgebungsluft aus, wirkt somit kühlend, ist dennoch trocken wärmend. Deswegen wird das Gewebe gern für Sommerbekleidung eingesetzt. [...] Die Leinenfaser ist sehr reißfest und extrem unelastisch. Aufgrund der geringen Elastizität ist Leinen knitteranfällig; die Reißfestigkeit macht das Leinen strapazierfähig und langlebig. Leinen ist stark und muss nicht wie Baumwolle nachgestärkt werden. [...]
Anfällig ist Leinen jedoch gegenüber Reibung. Seine Scheuerfestigkeit ist geringer als die der Baumwolle; es sollte deswegen bei Wäsche der Schongang eingesetzt werden oder bei Handwäsche nur gestaucht und nicht gerieben werden.
Leinen ist gegen Waschlaugen, Waschmittel, Kochwäsche, chemische Reinigung und hohe Temperaturen beim Bügeln unempfindlich. Trockene Hitze schädigt das Gewebe, daher muss es zum Bügeln noch leicht feucht sein, Wäschetrockner sind ungeeignet.
Wolle
Als Wolle (von indogermanisch „uel“: reißen, rupfen oder drehen) bezeichnet man die weichen Haare des Fells einiger Säugetiere (im Gegensatz zum Deckhaar). Sie gehört wie Seide zu den faserförmigen Strukturproteinen, jedoch unterscheiden Wolle und andere Tierhaare sich von dieser durch ihren hohen Schwefelgehalt (3–4 %), der vom hohen Gehalt der Doppelaminosäure Cystin herrührt. Wolle ist ein nachwachsender Rohstoff, der nachweislich seit etwa 3000 v. Chr. verwendet wird.
Die Wolle hat eine so genannte natürliche Thermoregulations-Eigenschaft. Wolle kann im Faserinneren Wasserdampf aufnehmen, die Oberfläche stößt Wasser jedoch ab. Die Aufnahme kann bis zu 33 % des Trockengewichts der Wolle betragen, ohne dass sie sich feucht anfühlt. Außerdem leitet sie die Feuchtigkeit wesentlich schneller ab als beispielsweise die viel verwendete Baumwolle. Da Wollwaren (bezogen auf ihr Gesamtvolumen) aus bis zu 85 % Luft bestehen und das Gewebe Konvektion verhindert, eignen sie sich als Wärmeisolatoren. Umgangssprachlich heißt es deshalb, dass Wolle gut „wärmt“, obwohl Wolle selbst eigentlich nur die Wärme des Körpers speichert. Wolle nimmt Schmutz schlecht an, die elastische Faser knittert kaum. Sie ist sehr farbbeständig und schwer entflammbar. Sie brennt nicht, sondern verkohlt nur. Wolle nimmt im Gegensatz zu Kunstfasern wenig Gerüche (z. B. Schweiß) an und hat eine natürliche Selbstreinigungsfunktion – aufgenommener Geruch wird wieder an die Luft abgegeben, die Wolle riecht nach kurzem Lüften wieder neutral und frisch. Sie kann Schweiß chemisch binden und somit lange neutralisieren.
Loden
Der Begriff Loden kommt wahrscheinlich vom althochdeutschen Begriff „Lodo“ für ‚grober Stoff‘, der seit dem 10. Jahrhundert belegt ist, kann aber auch vom mittelhochdeutschen „Lodi“ (Mantel) oder vom gleichlautenden altnordischen „Lodi“ (zottiger Mantel) stammen. Loden bezeichnete ursprünglich derbe, nicht gewalkte Wollstoffe aus Streichgarnen. Spätestens seit dem Hochmittelalter wurde Loden gewalkt, um anschließend als „Wolltuch“ (engl. Broadcloth, schwed. Vadmal) verarbeitet zu werden. Der Begriff „Loden“ bezeichnete zu dieser Zeit immer nur das unfertige Rohgewebe vor dem Walkprozess. Heute wird der Begriff Loden als Sammelbezeichnung für dichte Streichgarngewebe (selten Kammgarngewebe) – vorwiegend aus Wolle – mit einer mehr oder weniger glatten Oberfläche verwendet. Umgangssprachlich wird Loden häufig mit Walkloden gleichgesetzt, obwohl heute sowohl gewalkte als auch nicht gewalkte Stoffe unter diese Bezeichnung fallen. Die klassischen Farben sind olivgrün, graubraun, schwarzmeliert oder rotbraun. Moderne Lodengewebe sind meist in Köper, köperähnlichen oder Leinwandbindungen gewebt.
Loden war traditionell der widerstandsfähige Kleidungsstoff der bäuerlichen Bevölkerung Europas. Heute noch spielt gewalkter Loden sowohl in alpenländischen Trachten, als auch in den historischen und modernen Trachten der Samen Lapplands eine wichtige Rolle.
Kaschmir
Die Kaschmirwolle (auch bekannt als Cashmere) ist eine feine (19 bis unter 12 µm) und sehr weiche Faser, welche zum Ende des Winters durch Kämmen aus dem Unterfell der Kaschmirziege gewonnen wird. Kaschmir zählt aufgrund seiner Feinfaserigkeit zu den Edelwollen mit extrem guten Wärmerückhaltungseigenschaften auch bei geringem Eigengewicht.
Wikipedia-Artikel: Kaschmir-Wolle
Kammgarngewebe
Als Kammgarn bezeichnet man aus langstapeliger Wolle, Baumwolle oder Chemiefasern gesponnenes Garn mit einer glatten Oberfläche. Das Kammgarn ist [...] ein „ausgekämmtes“ und daher hochwertiges Garn.
Streichgarngewebe
Streichgarn ist ein Produkt aus ungekämmter Wolle und Wollmischungen. In den gängigen Feinheiten [...] erreicht es ungefähr die Hälfte der Reißfestigkeit vom Kammgarn aus vergleichbarem Material. Die Garne sind voluminös, füllig, weich und haarig. Verglichen mit gekämmten Garnen weisen sie höhere Ungleichmäßigkeit und viele Dick- und Dünnstellen auf.
Die wichtigsten Einsatzgebiete: Vorwiegend gröbere Web- und Maschenware für Oberbekleidung: z.B. Tweed, Cheviot, Flausch, Flanell, Loden, Velours, Jersey, Pullover sowie Decken, Teppiche, Möbelbezugsstoffe und Handstrickgarne.
Wikipedia-Artikel: Streichgarn
Hanf
Hanffasern sind die Fasern aus dem Bast der Hanfpflanzen. Die Fasern der Nutzhanfsorten werden als Faserwerkstoff für unterschiedliche Anwendungen genutzt. Die ältesten Nachweise für eine Verwendung der Hanffasern reichen dabei bis in das Jahr 2800 v. Chr. zurück und aufgrund ihrer Eigenschaften, vor allem der Festigkeit, wurden sie zur Herstellung von Segeltuch, Tauen und Seilen bis weit in das 19. Jahrhundert genutzt.
Baumwolle
Baumwolle ist eine Naturfaser, die aus den Samenhaaren der Pflanzen der Gattung Baumwolle (Gossypium) gewonnen wird. [...]
Verglichen mit Kunstfasern ist Baumwolle sehr saugfähig und kann bis zu 65 Prozent des Gewichtes an Wasser aufnehmen. Sind allerdings Gewebe aus Baumwolle einmal nass geworden, trocknen sie nur langsam. Zudem besitzt Baumwolle auch eine hohe Schmutz- und Ölaufnahmefähigkeit, ist aber auch in der Lage, diese wieder abzugeben. Baumwollstoffe gelten als sehr hautfreundlich (sie „kratzen“ nicht) und haben ein äußerst geringes Allergiepotential.
Baumwolle wird seit Jahrtausenden zur Herstellung leichter Kleidung vor allem in tropisch-subtropischen Regionen verwendet. Einige Quellen behaupten, dass schon die Ägypter zirka 12.000 v. Chr. mit Baumwolle gearbeitet hätten. In Babylon wurde Baumwolle als Weißes Gold bezeichnet. In mexikanischen Höhlen wurden Baumwollkleider gefunden, die etwa 7000 Jahre alt sind. Die älteste Aufzeichnung über Baumwolle stammt aus Indien. Sie wird hier seit mehr als 3000 Jahren angebaut und im Rigveda 1500 v. Chr. erwähnt. Tausend Jahre später schrieb der griechische Historiker Herodot über indische Baumwolle: „Es gibt wildwachsende Bäume, aus deren Frucht man eine Wolle gewinnen kann, die die Schönheit und Qualität der Schafwolle weit übertrifft. Die Inder machen aus dieser Baumwolle ihre Kleider“. [...] Vor 1750 waren englische Spinner nicht in der Lage, Baumwollfäden zu spinnen, die ausreichend fest genug waren, um reine Baumwollgewebe herzustellen. Reine Baumwollgewebe wurden nur in Indien hergestellt.
Samt
Samt (von gr. ἑξάμιτος, "sechsfädiges Gewebe") ist ein Stoff, der durch Weben hergestellt wird. Bei der Herstellung dieses Gewebes wird ein zweiter Schuss- oder Kettfaden (dementsprechend Schusssamt/Kettsamt) eingearbeitet. Dieser Faden bildet Schlaufen (Flottungen), welche auf der rechten Warenseite den charakteristischen Faserflor ergeben, nachdem sie aufgeschnitten worden sind.
Durch den Flor bedingt hat Samt eine Strichrichtung, die bewirkt, dass der Stoff mit dem Strich oder gegen den Strich unterschiedlich aussieht und sich anfühlt. Die Strichrichtung muss daher bei der Verarbeitung beachtet werden.
Pannesamt (oder Spiegelsamt) ist ein glänzender, spiegelnder Samt. Er erhält seine Optik durch Flachpressen oder Flachbügeln in beliebigen Mustern ("Pannieren").
Jersey
Ein Jersey (in der Schweiz: Tricot, von französisch tricoter, stricken) ist ein weicher, oft elastischer Stoff, gestrickt oder gewirkt, aus Garnen, aus Viskose oder Viskosemischungen, Wolle oder Wollmischgarnen, Baumwolle oder Seide. Er wirkt ähnlich einem Gewebe mit leichter Rippenmusterung.
Für das Nähen von Jersey sollte eine spezielle Jersey-Nadel verwendet werden, deren stumpfe Spitze die Maschenstruktur des Stoffes nicht verletzt. Um ein Reißen der Nähte bei Dehnung des Stoffes zu verhindern empfiehlt es sich zudem, einen Stich mit mehr Fadenweite zu wählen, wie z.B. einen Zickzack- oder Dreifachstich, oder mit einer Overlockmaschine zu arbeiten.
Kunststoff
Welcher Stoff für was?
Brouche
auch Bruche, mhd. bruoch
Leinen (Quelle: Wikipedia, ISBN 9783938922033)
- Anleitungen:
(Unter-) Hemd
Leinen (Quelle: ISBN 9783938922033)
Bundhaube
auch Bunthaube, Coiffe, auch Hersenier (altertümlich: Härsenier)
Leinen (Quelle: Wikipedia, ISBN 9783938922033)
Cotte
auch Cotta oder Kittel
Leinen (Quelle: ISBN 9783938922033)
Wollstoff (Quelle: ISBN 9783938922033)
Tunika
Leinen (Quelle: Wikipedia, ISBN 9783938922033)
Wollstoff (Quelle: Wikipedia, ISBN 9783938922033)
Wams
Leinen (Quelle: Diu-minnezit.de)
Wollstoff (Quelle: Diu-minnezit.de)
Beinlinge
dehnbarer Walkloden (Quelle: ISBN 9783938922033)
einfacher Wollstoff (Quelle: ISBN 9783938922033)
Wollstoff in Kreuzkörperbindung (Einschätzung von Jens Börner)
Gugel
auch Kagel, engl. Hood
Wollstoff (Quelle: ISBN 9783938922033, Diu-minnezit.de)
(Teil-)Futter aus Leinen (Quelle: Diu-minnezit.de)
Schürze
Baumwollstoff (Einschätzung von RickS.)
- Anleitung:
Bezugsquellen
Der Stoffbereich unter Wo Was Kaufen listet Bezugsmöglichkeiten für verschiedene Stoffe.
Schnittmuster und Anleitungen:
Der Do-it-yourself-Bereich unter Gewandung und die Seite Selbermachen listen verschiedene Bastelprojekte, Schnittmuster und Anleitungen. Bücher zum Thema findet man unter Literatur zum Thema Gewandung und im Textilbereich unter Sachbücher.
BitteErgänzen
Autoren: -- RickS. 2012-06-01 18:26:59, -- Allan Wegan
Kategorie: Selbermachen