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Brettchenweben

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Brettchenweben

Definition

Das Brettchenweben ist eine spezielle Form der Bandweberei, letztere wird auch Bandwirkerei genannt. Das Brettchenweben verdankt seinen Namen den "Brettchen", kleinen quadratischen Kartonagen mit i. d. R. je einem Loch in jeder Ecke (es gibt auch Kartonagen mit weniger Löchern, mit denen man andere Muster weben kann), durch die die Kettfäden verlaufen. Die Brettchen werden beim Weben regelmäßig gedreht, manchmal im Uhrzeigersinn bzw. vorwärts, manchmal gegen den Uhrzeigersinn bzw. rückwärts - je nachdem, welche Fäden als nächstes "oben" und welche "unten" verlaufen sollen (hierauf werde ich weiter unten in meinem Artikel noch einmal zurückkommen).

Es braucht nur wenig Geld und wenig Raum (der Brettchenwebstuhl kann auf einen Tisch gestellt werden), um schöne brettchengewebte Bänder herzustellen.

Material

  • 1 Brettchenwebrahmen * (gibt's zu kaufen)
  • 1 Schiffchen
  • die sogenannten Brettchen (s. Artikel "Brettchen")
  • Garn in den gewünschten Farben
  • 1 festen Gürtel
  • 1 Band bzw. Gummiband
  • 1 Sticknadel
  • 1 Schere

Techniken

Einzugstechnik

Schwierigkeitsgrad: Einfach; für Anfänger

Wie beim normalen Weben auch gibt es beim Brettchenweben Kettfäden, durch die der Schussfaden hin- und hergewebt wird. Aufgrund der Tatsache, dass die Kettfäden verschiedenfarbig sind, entsteht nachher beim Weben ein Motiv. Am besten zeichnet man sich das Motiv vorher auf einem sog. "Schärbrief" auf:

[ANHÄNGEN]

Die Motive der Einzugsmuster entstehen durch die verschiedenfarbigen Kettfäden, durch die der Schussfaden hin und her gewebt wird. Es ist wichtig, die Kettfäden in der richtigen Farbkombination und Reihenfolge aufzuziehen, damit das Muster wie gewünscht entstehen kann. Ferner kommt es darauf an, in welcher Richtung die Fäden geschärt werden (in Z- oder S-Richtung; mehr dazu im Abschnitt "Begriffe"). Der Schärbrief wird bei Einzugsmustern auch Musterbrief genannt. Ein Musterbrief enthält alle Informationen über ein Muster, ein Schärbrief hingegen alle Informationen über das richtige Schären der Kette. Da bei Einzugsmustern das Muster durch die Schärung definiert wird, kann man hier beide Begriffe verwenden.

Die Zahlen von 1 – 12 stehen für die zwölf Brettchen, die wir für unser erstes Muster verwenden. Die vier Zeilen (HO = hinten oben, HU = hinten unten, VO = vorne oben, VU = vorne unten) bezeichnen die Ausgangspostition der Löcher in den Brettchen mit den dazugehörigen Farben pro Loch. Die Schärrichtung ist als Z-Schärung bzw. S-Schärung in der untersten Zeile angeben (mehr dazu im Abschnitt "Begriffe"). Wenn man die o.g. Farben gemäß Musterbrief verwendet und dann beim Weben die Brettchen jeweils 4 mal vorwärts, dann wieder 4 mal rückwärts dreht, dann entsteht das hier abgebildete Muster:

Muster1.jpg

Die Vorbereitungen

  1. Anhand dieses Schärbriefs werden zuerst die Kettfäden (insgesamt auch "Kette" genannt) aufgezogen. Diesen Vorgang nennt man "Schären". Hierfür werden 48 Fäden (12 Brettchen à 4 Löcher) benötigt.
  2. Laut Musterbrief besteht die Kette aus 24 grünen und 24 weißen Fäden - diese müssen zuerst zugeschnitten werden.
  3. Die benötigte Länge der Kette wird wie folgt berechnet:

Wunschlänge des Bandes + 20 % + 50 cm

Wenn das Band also einen Meter lang werden soll, brauchen wir 1 m + 20 cm + 50 cm = 1,70 m

Erläuterung zur Berechnung:

  1. Da sich die Länge der Kettfäden beim Webvorgang um ca. 15 - 20 % reduziert, rechnen wir sie hier wieder drauf.
  2. Die 50 cm Zugabe benötigt man zum Verknoten an den Enden und um einen schönen Abschluß herzustellen. Ferner benötigt man beim Weben auch noch Platz zum Drehen der Brettchen. Aus diesem Grund können die letzten Zentimeter nicht verwebt werden.

Doubleface

Sulawesi

Zwei-Loch-Technik

Köper

Flottiertechnik

Broschiertechnik

Muster

Einzugsmuster

Widderhorn, u. a.

Sulawesi-Muster

Zwei-Loch-Muster

Köpermuster

Flottiermuster

Begriffe

Tipps/Tricks


Autoren: @MoiraWenigfieber@