- Hier noch einige Ergänzungen, was sich aus meiner Sicht anbietet, dem Keltentypus etwas mehr von den Schotten/Wikingern/etc zu unterscheiden(Weil ich das zum ersten mal mache, hoffe ich, dass dieser Text an den anderen angefügt wird):
-Barden und Dichter geniesen ein ähnlich hohes Ansehen wie Druiden. Die Größten sind in der Lage, Seelen- oder Geistreisen in die Anderwelt zu unternehmen. Manche verfügen über seherische Gaben. Ihre Gesänge machen den eigenen Kriegern Mut (bitte jetzt nicht als Troubadixverschnitt losziehen!), ihr Hohn und Spott ist auch unter den großen Kriegern gefürchtet
- Vögel spielen in den Geschichten um Götter und Helden eine wichtige Rolle, so erscheinen manche Götter in Gestalt eines Vogels, es gibt einige Tabus die sich mit dem (Weg-)Jagen von Vögel auseinandersetzen, vielleicht ein Aspekt, der dem Druiden Ansatzpunkte zur Weissagung mittels Vogelflug etc. bieten könnte
- Die irischen Kelten kämpften, wenn es möglich war, Mann gegen Mann, anstelle in großen Horden. Der jeweils größte Held der einen Gruppe, kämpft gegen den Helden der Gegner, Verluste an kostbaren Kriegern halten sich so in Grenzen, hier bietet sich auch die Möglichkeit sich deutlich von den Schottenhorden à la Bravehaert zu unterscheiden.
-Frauen konnten gefürchtete Kriegerinnen und Anführerinnen sein, es gab mehrere Schlachtengöttinnen, die meist in der Gestalt von Krähen erschienen und den Verlauf eines Kampfes beeinflussen konnten. Die Clanführerin Grace O'Malley war eine gefürchtete Piratin, die mit List ihren Clan erfolgreich anführte. In einigen Geschichten bekommen die späteren Helden von ihrer Mutter beigebracht, wie man ein Schwert verwendet
-Wissen und Weisheit wurden sehr hoch eingeschätzt, viele Legenden berichten vom Lachs des Wissens, dem Kessel der Weisheit und ähnlichem
-die Kelten misstrauten dem geschriebenen Wort, ein gut geschultes Gedächtnis wurde bevorzugt
-wenn man gestorben war, so durfte man sich in der wunderschönen Anderwelt ausruhen, bis zu der Zeit, wenn man wiedergeboren wurde, hier stand auch ein Kessel des ewigen Lebens. Der Tod war also nur ein vorübergehende Pause, ohne endgültigen Schrecken. Dies erklärt sicher auch die Kühnheit vieler Helden
Diese Aspekte habe ich hauptsächlich aus verschiedenen Anmerkungen aus dem Buch: "Enzyklopädie der Mythologie: Nordisch;Klassisch;Keltisch von Arthur Cotterell, Edition XXL -Verlag, ISBN 3897363003, herausgefiltert. Dies ist meine persönliche Einschätzung, was einen Kelten ausmacht, eröffnet euch aber vielleicht einen neuen Zugang zur Darstellung eines solchen. Gruß Tee
Tee, trag das ruhig auf der Hauptseite so ein. Kleine Kommentare dazu:
- Keltische Barden kann man als eine Mischung aus Klerikern/Magiern spielen. Ritualmagie ist anzuraten. Beherrschung eines Instruments oder von Zauberliedern sollten aber gegeben sein für eine überzeugende Darstellung. Ihre Rolle am Hofe der Könige umfasste folgende Professionen: Dichter (Klassisch, ähnlich dem nordischen Skalden), Musiker (Irische und Walisische Harfner, sowie schottische Piper), Herold (Barden wussten die Geschichte und ganz wichtig Genealogien auswendig), Berater (es heißt, ein Barde, der keine Antwort weißt verwirkt sein Leben), Wahrer des Wissens ähnlich den Druiden brauchten sie ca. 20 Jahre und mehr um Wissen zu erlernen.)
- Vögel sind nicht sooo wichtig, wenn auch z.B. die Göttin Morrigan als Krähe/Rabe des Krieges bezeichnet wird.
- Die Irischen Heldensagen entsprechen leider nicht der Historie. Aber wahrer Kern: die ganzen Kleinkönigtümer hatten selten mehr als 200-300 professionelle Krieger zur Verfügung.
- Frauen... ja, aus der Hallstatt- und LaTené-Zeit sind Prunkgräber mit Frauen bekannt. ja, in Britannien wurde ein Aufstand gegen Rom von einer Frau angeführt. Nein, viel mehr gesicherte Berichte zu KELTEN an sich gibt es nicht.
- Wissen und Weisheit... Eine Ethnie, die über nahezu 0 Schriftlichkeit verfügt, ist auf das Wissen der Alten und der Nemetonkaste (Druiden, Filidh, Barden) angewiesen. Wie angesehen das war bleibt spekulativ.
- Ob es verachtet wurde oder nicht ist fraglich. Caesar erwähnt das die gallischen Druiden alles auswendig lernten, aus eben diesem Grunde, allerdings hatte er eine klassische Ausbildung und dabei wurde sicherlich auch die Meinung griechischer Philosophen gelehrt, dass auswendig lernen den Geist wacher hält als aufschreiben und ablesen. DASS ohne Schrift gelehrt und gelernt wurde ist sicher, WARUM ist fragwürdig.
- Der Kessel... nix genaues weiß man nicht, aber da mischt sich auch die Romantik des 19. Jhdt. in den Kochprozess am Mythenkessel ein.
Wir machen die Tage mal ne Synthese von dem ganzen gemisch hier und setzen das auf die Artikelseite.
Göttersegen Dudelzack
Man verlässt sich auf die Einschüchterung durch [...] die Optik (Nacktheit bis auf Kriegsbemalung [...])
- Mich wundert eine Sache immer wieder, wenn es um die Kriegsführung der Kelten geht. Da hört man immer wieder, die Kelten seien stets Nackt in die Schlacht gegangen, um ihre Feinde einzuschüchtern. Andererseits sind die Kelten (angeblich) bereits in der Antike dafür bekannt, dass sie hervorragende Kettenhemden herstellen, was die Römer bei ihnen abgekuckt haben sollen. Kann man das gesagte in irgendeinen sinnvollen Zusammenhang damit bringen? Die wohlhabenderen Kelten sind doch bestimmt nicht nackt in die Schlacht gegangen, wenn der Schmied des Dorfes so tolle Kettenhemden machen konnte! Oder gibt es etwa Belege dafür, dass ALLE Kelten nackt in die Schlacht gegangen sind? Ich kenne mich mit Kelten leider nicht so gut aus, bitte klärt mich mal auf! -- PatrickC 09. Februar 2008
- Ich versuch's mal: In der Hallstattkulrur finden sich Glockenpanzer, Arm- und Beinschienen und Helme aus Bronze, dazu auf Darstellungen Tuchrüstungen wie die der Griechen. Jedoch kein Kettengeflecht. Diese Archäologische Kultur sollte man auch nur als Vorläufer der Kelten und nicht als exakt solche sehen.
Die ältesten Fragmente von Kettengeflecht sind aus der MittelLaTène (Anfang 3. Jh. BC) bekannt und damit älter als die ältesten Römischen Kettenhemden. Allerdings findet man in den Gräbern selten Rüstungen. Helme sehr wohl, Fragmente von Kettengeflecht... manchmal. Nimmt man interdisziplinär nun die Aussagen der Zeitgenossen (Römer, Griechen) dazu... Die Kampftaktik der LaTène-Kelten (das was man unter "Gallier" versteht.) ging eindeutig zum ungerüsteten Vorkämpfer, der seinen Mut bewies und sich todesverachtend in die Schlacht wirft. Dennoch wird eine breite Masse schon für möglichst großen Schutz gesorgt haben. Ob dieser eine Leibpanzerung einschließt oder nicht ist weder archäologisch, noch historisch vollständig geklärt. Dudelzack
- Ok, danke fürs Klären der Frage. -- PatrickC
- Ich versuch's mal: In der Hallstattkulrur finden sich Glockenpanzer, Arm- und Beinschienen und Helme aus Bronze, dazu auf Darstellungen Tuchrüstungen wie die der Griechen. Jedoch kein Kettengeflecht. Diese Archäologische Kultur sollte man auch nur als Vorläufer der Kelten und nicht als exakt solche sehen.
- Thema Schildwall: Schildwälle GAB es bei Kelten! Obwohl sie nicht trainiert waren, hatten sie sehr gute geschlossene Schildwälle! Meist kämpften man mit Verwandten an einer Seite und wer da den Schildwall gefährdete, der gefährdete auch seine Verwandten, wie Brüder, Eltern und ähnliches. Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Keltische_Kriegführung http://sites.google.com/site/fiannalarp/celtica-guide -UnbekannterAutor
Kelten z.B. in Schleswig-Holstein sind genauso "interessant" wie in Serbien, vgl. siehe Karte auf http://de.wikipedia.org/wiki/Kelten. --TilmannHolst, 2008-01-12