Wie aus einem Hutrohling ein Dreispitz wird
1.: Um einen gleichmäßigen und runden Rand zu bekommen, zieht man mit einem Zirkel einen Kreis um die Hutkrone und schneidet den überschüssigen Filz ab.
2.: Über einem Wasserkessel dämpf man die Hutkrone, bis der Filz weich wird.
3.: Man setzt den Rohling auf, solange dieser noch weich und warm ist, und passt ihn der Kopfform an. Wenn man später ständig ein Kopftuch tragen will, sollte man dieses vorher auch überziehen. Nun läßt man den Hut auf dem Kopf, bis dieser vollständig abgekühlt ist.
4.: Nun weicht man die Hutkrempe über dem Wasserdampf auf und biegt die Krempe in die gewünschte Form. Anschließlich fixiert man die Seiten mit Wäscheklammern. Der Dreispitz muss erneut vollständig auskühlen.
5.: Man näht die Seiten, von innen nach außen, an die Hutkrone.
Folgender Schritt ist optional, aber sehr empfehlenswert: Die Imprägnierung
Der Dreispitz wird gleichmäßig z.B. mit einem bienenwachshaltigen Lederfett bestrichen. Anschließend nimmt man einen Haartrockner und weicht das Wachs mit Heißluft auf. Der Filz saugt sich voll, man massiert das Wachs mit einem Tuch gleichmäßig in den Filz ein und lässt den Hut wieder vollständig auskühlen
Jetzt kann der Dreispitz nach Belieben noch verschönert werden ...
--BélaUjházy, 25.02.2006
Originalartikel mit Zustimmung des Autors von RalfHüls aus dem LarpForum übernommen.
Ein weiterer Tip
Ich hab mir einen Hutrohling beim Hutmacher gekauft und festgestellt dass der Filz noch etwas weich und wabbelig ist. Sollte es euch auch so gehen mit eurem Rohling, empfehle ich euch noch einen weiteren Arbeitsschritt, den ihr vor dem Imprägnieren durchführen solltet.
Das Steifen
Dazu benötigt ihr:
- Schellack
- Ethanol, z.B. als Spiritus
- einen Pinsel
Schellack ist ein natürlicher Lack, der zum Beispiel zum Lackieren von Möbeln verwendet wird (daher findet ihr den im Baumarkt in der Abteilung für Lacke und Farben, unter den Holzfplegemitteln). Schellack entstammt der Schellack-Laus und ist in Alkohol lößlich (daher auch der Spiritus), wird also im Gegensatz zu Stärke nicht ausgewaschen wenn der Hut mal feucht wird.
Löst/Verdünnt den Schellack mit Spiritus, bis das ganze sehr flüssig ist, wie Wasser. Dann tragt ihr das ganze mit dem Pinsel vorsichtig auf den Filz eures Hutes auf. Achtung: Der Filz wird dadurch wieder feucht und dehnbar. Geht also vorsichtig mit dem Hut um, sonst verformt er sich wieder.
Außerdem ist noch wichtig, dass ihr nicht zuviel von der Schellack-Lösung auftragt, das ergibt nachher sonst unschöne Flecken. Faustregel: Der Hut darf sich ruhig feucht, aber nicht nass anfühlen.
Sorgt dafür dass der Schellack auf dem ganzen Hut verteilt ist und gut in den Filz einzieht. Also lieber zuviel verdünnen, dann saugt der Filz besser. Anschließend packt ihr den Hut an einen warmen, gut gelüfteten Ort. Der Alkohol muss nämlich jetzt verdampfen.
Wenn der Hut wieder trocken ist, hat er einiges an Steifheit gewonnen.
Aber Achtung: Schellack ist zwar wasserunlöslich, quillt aber wenn er nass wird auf. Der Hut wird durch das Steifen mit Schellack also keineswegs wasserdicht.
-- BloodyJack 6.9.2007
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