Essgeschirr
Schüssel, Teller
In der Antike und meines Wissens auch im Mittelalter hatten viele Leute auf Wanderschaft zumindest eine kleine Schüssel aus Holz dabei, um einfache Speisen wie Suppe oder Brei zu sich zu nehmen.
Tonschale
Häufig und günstig zu finden sind Schalen und Teller aus Ton. Sehr pflegeleicht und hygienisch, dafür aber stoßempfindlich. Gut fürs Lager, aber sehr schlecht zum Mittragen.
Holzgeschirr
Schüsseln und Teller aus Holz gibt es bei diversen Internetanbietern aus behandeltem Holz, d.h. die haben dann auch nach häufigem Benutzen und Waschen meist noch eine glatte Oberfläche und verfärben sich nicht. Günstigere Varianten gibts sehr oft auf Flohmärkten, und das mit ein bisschen Glück sogar in großen Mengen (z.B. für die Taverne).
- Vorteil: meist sehr robust, Hinfallen ist kein Problem
- Nachteil: Wenn nicht beschichtet, dann nimmt das Holzgeschirr gern Farbstoffe aus dem Essen an (z.B. färben karotinhaltige Lebensmittel wie Tomaten sehr stark), was aber meines Wissens nicht sehr schlimm ist.
- Nachteil: Beschichtete Holzwaren, besonders aus dem asiatischen Raum und als Obstschalen oder Dekoschalen im Handel, verwenden mist nicht Lebensmittelechte Lacke und Lasuren die durchaus bei Erwärmung und Kontakt mit warmen Speisen gesundheitsschädliche Substanzen absondern können. Auch wenn es absolut keine Beweiskraft hat, nehmt einfach eure Nase und riecht an der Lasur/Lackierung. Sobald das irgendwie "scharf" oder "bitter" riecht handelt es sich um nichts was ihr in Kontakt mit eurem Essen haben möchtet! Derartige Lacke können deutlich schlimmere gesundheitliche Folgen haben als bleihaltige Zinnlegierungen (was deren Gefahr nicht herabsetzen soll). Also am Besten Teller, Schüsseln und ähnliches immer aus Naturholz, unbehandelt kaufen und nach folgendem Tipp selber behandeln.
- Tipp: Pflegt euer Geschirr, indem ihr es vor/nach jeder Con mit Speiseöl einreibt. Holzgeschirr gehört niemals in die Spülmaschine, kann in kaltem Wasser oder auch mit Sand gereinigt werden und sollte immer getrocknet werden da feucht gelagertes Holz in der Struktur selbst anfängt zu schimmeln.
Zinnteller
Ebenfalls historisch korrekt sind Teller aus Zinn. Sehr widerstandsfähig und pflegeleicht. Man sollte nur darauf achten, dass sie kein Blei enthalten. Keinesfalls bleihaltiges Geschirr oder Besteck verwenden! Blei lagert sich in die Knochen ein (und man wird es nicht mehr los; es reichert sich ein Leben lang an und kann irgendwann zu Problemen führen).
Nachteil: Zinn wird durch säurehaltige Speisen/Getränke (z.B: Zitrusfrüchte, Alkohol) gelöst und kann sich im Körper anreichern. Das ist nicht sehr wünschenswert und kann ich extremen Ausmassen gefährlich werden (Paradebeispiel: 1 Liter Orangensaft einen Tag im Zinnkrug stehen lassen und dann trinken -> mindestens Krankenhaus!). Man sollte daher nichts längere Zeit in Zinngefässen aufbewahren.
Essbesteck
Auch einen Löffel führten die meisten Leute, die unterwegs waren, immer mit sich. Der war meistens aus Holz, manchmal auch aus Horn oder Zinn. Wer sich historisch orientiert, sollte auf Gabeln verzichten - viele Fantasylarper benutzen aber welche (gibt es auch handgeschmiedet, aus Horn und aus Holz und sieht dann sehr ambientig aus, ist aber eben nicht authentisch). Das Allroundbesteck ist das Messer, das eher klein gewählt werden sollte. Vernünftige und schöne Essmesser gibt es ab 30 Euro.
Besteck dürfte es bei vielen Internetanbietern geben, oder ihr schaut einfach mal auf dem nächsten Mittelaltermarkt nach. Fuer den Anfang bietet auch der Kraemermarkt einiges das zwar nicht "A" ist aber zumindest nicht stoert, so kann man Beispielsweise einen tiefen Kochloeffel nehmen oder ein Kuechenmesser mit Holzgriff.
Holzbesteck
- Vorteil: meist recht günstig
- Nachteil: Holzmesser hab ich bisher noch keine gesehen, würde wahrscheinlich auch nicht schneiden. Mir ist auch schonmal ein Holzlöffel beim Runterfallen zerbrochen.
Es gibt Holzmesser, selbst ohne Zackenschneide bekommt man damit weiche Sachen wie Gurken oder Käse geschnitten. Aber besonders zum Broteschmieren und Marmeladeschaufeln eignen sie sich besser als breite, spitze Metallmesser. -Lasse
Metallbesteck
- Vorteil: sehr stabil. Sieht schön aus, wenn es handgeschmiedet ist
- Nachteil: Handgeschmiedet ist meist nicht billig und rostet dann auch (sofern authentisch). Wahrscheinlich ist eine Metallgabel auch nichts für einen sehr schlichten Charakter, weil zu wertvoll
- Nachteil: nicht allzu historisch
Zinnlöffel
- Vorteil: Sehr pflegeleicht und robust
- Nachteil: siehe Probleme bei Zinntellern.
Hornlöffel
- Vorteil: pflegeleicht
- Nachteil: nur bedingt für heiße Speisen geeignet
Kochgeschirr
Kochtopf
Einen schönen Kochtopf findet man bei diversen Internethändlern oder mit ein bisschen Glück bei Ebay oder sogar im Campingbedarf. Unsere Gruppe hat zu der Grillsaison 2005 im Campingzelt des Globus Baumarkt einen schönen Topf gefunden für 17(?) Euro.
Nicht günstig, aber eine interessante Alternative sind sogenannte Camp Oven oder Dutch Oven: Schwere gusseiserne Töpfe mit ebenso schwerem, dich schließendem Deckel. Sie haben an der Unterseite kleine Füße, mit denen sie direkt in der Glut stehen. Auch auf dem Deckel kann Glut aufgehäuft werden, um Oberhitze zu erzeugen. Der Deckel kann auch umgedreht und als Bratpfanne genutzt werden. Infos beim deutschen Anbieter unter camp-oven.de. - DutchVanLeuwen
Suppenkelle
Klagelied einer LARP-Köchin
Wieviele von euch haben schon einmal ihr PolsterSchwert zu Hause vergessen? Ah ... ich sehe eine Hand ... zwei ... Ja, kaum ein Mensch vergißt sein LARP-Schwert, fast niemand seine Gewandung. Höchstens das Lieblingskissen bleibt mal zu Hause in der Ecke, aber auch der Alchimist wird wahrscheinlich vor einem Con feinsäuberlich alle Bestände aufüllen.
Könnt ihr mir dann bitte erklären, warum die Hälfte bis zu Dreiviertel von euch auf jedem verdammten Con das Essgeschirr vergessen?
Ich bin sie leid, die kläglichen Blicke all jener, die zur Essenzeit ankriechen und "Habt ihr vielleicht noch einen Teller für mich?" stammeln. "Und einen Löffel vielleicht auch? Bitte?" Ich bin es leid, wieder feststellen zu müssen, daß von meinen 4 Privattellern und 6 Privatbechern am Ende gerade mal die Hälfte wieder auftaucht und die auch der in irgendeiner Ecke. Ich bin es leid, in meiner Küche nicht mehr treten zu können und die nächste Mahlzeit nicht vorbereiten zu können, weil ihr das geliehene Geschirr dann wenigstens reumütig abspülen wollt. Alle auf einmal, natürlich. Und andererseits bin ich es leid, zu meinen Töpfen und Pfannen noch zwei Dutzend Teller abzuwaschen, wenn die Küche schon für euch gesperrt ist. Ich bin es leid, nicht konsequent genug zu sein, euch den Eintopf wirklich mal in die hohle Hand auszuschenken..
Die Betreiber einer Taverne, die ich einmal bekochen durfte, reisten mit rund 15 wunderschön handgeschnitzten Löffeln an, sie reisten mit 4 oder 5 wieder ab. Solche Vorkommnisse sind einfach nicht fair den Leuten gegenüber, die euch mit Teil- oder Vollverpflegung versorgen.
Fast kein Veranstalter hat das Geld oder die Transportmöglichkeiten, für 50-150 Leute InTime-Geschirr anzuschaffen und nach jedem Con einen Gutteil gleich wieder zu ersetzte.
Ein Schwert kostet ab 50 EUR. Eine Emaille-Schüssel im Trekking-Laden nur rund 4 EUR, ein Holzteller auf dem Weihnachtsmarkt ein paar Kröten ... Packt das, mit einem Löffel und einer Gabel (ein Messer für alle möglichen Sachen besitzt ihr sowieso) in ein Säckchen, aus Leinen oder Samt je nach Charakter, und legt es zu den anderen LARP-Sachen. Am letzten Tag des Cons wird alles abgespült und wieder ins Beutelchen getan, bis zum nächsten Mal.
Hat das jetzt wirklich so weh getan? -- MelaEckenfels
zurück zu LarpAusrüstung