Bithalde
Diverse Rants/Meinungen/Texte von FredSchwohl über verschiedenste Themen (BitteNichtStören)
Inhaltsverzeichnis
Einschränkungen des Betretungsrechtes in Wäldern
Glücklicherweise brauchen wir uns über die keine soo großen Sorgen machen, denn deren Ansatz wird schon vom allgemeinen Volkszorn hinweggeschwemmt werden, wenn über die heiße Luft die in den Vorwahlwochen so aufstieg durchdringt, was da geplant ist.
Änderungen des freien Betretungsrechtes für Wälder und Seeufer führen hier in .de fast immer zu einschlägigen (und hier bislang abschlägigen) Bescheiden der entsprechenden Gerichte. Da fallen dann so Begriffe wie Gemeininteresse und Gewohnheitsrecht. Das sogenannte Hegeinteresse der Jäger bricht das Interesse der Erholungssuchenden auch nur in ganz besonderen Situationen, die mMn nur selten gegeben sind. Und wer wirklich versucht gegen den Strom zu schwimmen und Larps in Nähe von besiedelten Seeadlerhorsten zu veranstalten, gehört eh wegen progressiver Blödheit vom Platz gestellt.
Denn allgemeines Betretungsrecht für die Naturschutzgebiete besteht ja eh schon (und wenn ich mir den Durchschnittslarper im Freien Feld so anschaue, auch zu recht), zusätzlich zu erweiterten Beschränkungen in Zusammenhang mit aktuellen Schutzmassnahmen.
Das ist irgendwie auch gut so...
Urfassung der Larp History von 2002
Also damit endlich die Sache mit der Dampfmaschine erklärt wird und auch um die Theorie zu unterstreichen, das ich auf einer eingleisigen Eisenbahn ohne Weichen immer in die selbe Richtung fahre (was mich wundert sind die zahlreichen Leute, die immer wieder zusteigen wollen...) folgt jetzt nochmal die (mittlerweile etwas erweiterte und detailliertere) Erklärung für das ganze Debakel mit den Punkten. War schonmal in der Larpinfo in Kurzform zu lesen, aber da so ein Webforum als Diskussionsbasis, oder auch als Bühne für Erzählungen aus der Zeit vor Holgers Initiierung taugt muß mir erst noch bewiesen werden. Und schließlich kann ich es nicht mit meinem hilfsbereiten Wesen vereinbaren Holger so ganz ohne Munition dastehen zu lassen, wenn er schon mangels eigener Argumente immer die Meinung anderer als Mythos darstellen muß. Also öffne ich meine Hemdbrust ("...ach Mist, ich trage ja garkeine Kleider...hmmh, wo kommt denn dann dieses prächtige Hemd her? Seltsam!") und rufe laut "Gebt Gedankenfreiheit, Sire!". Und zu guter Letzt bin ich halt bekannt dafür, das ich immer wieder dieselben Geschichten erzähle in denen ich immer wieder berichten muß, was ich alles erfunden habe, wen ich alles kenne und warum ich Larp besser spiele als andere. Wahrscheinlich mache ich das weil ich sonst nix zu tun habe. Oder so :o)
Nicht das es also von großem historischem Interesse wäre, aber es gibt da so ein paar Details aus der Anfangsphase der Larps die auch mal wieder erwähnt werden sollten. Da ist nämlich gar nicht soo viel Idealismus drin gewesen wie mancher gerne hätte. Obwohl, bevor das alles mit Punkten, Spielerpunkten und Condefinitionen anfing, waren wir ja auch sehr idealistisch, wir trafen uns, spielten (vollkommen ohne Punkte, unsere Regelwerk hieß "DKWDK" und wir waren glücklich damit). Dummerweise waren wir jung und wir brauchten das Geld. :o) Wesentliche Triebfeder für einen Teil der Entwicklung war also schon immer der Profit. Ja, und auch der Papst hat damals mitgemacht, und auch er hat sich, wie so viele Andere abgewandt, als er mit schaudern erkannte wie eklig die Schlange wirklich ist, die da ihr Haupt erhob. Glücklicherweise sind die meisten von uns immer noch Freunde geblieben und mittlerweile zu einem anderen Spielstil zurückgekehrt, der sich wenig von unserem Anfangsstil unterscheidet. Aber wie so oft, manche kleinen Kiesel die man ins Wasser wirft hinterlassen große Wellen. So auch dieses Sandkorn, wie man heute immer wieder sieht. EPs entstanden als Mittel zum Zweck, genauso wie das DS System generell als Mittel zum Zweck entstand. Die Definition "was ist ein Con" schließlich entstand aus der von uns so gesehenen Notwendigkeit einheitliche Muster für Veranstalter zu liefern, damit die Punkte innerhalb des Registrierungssystemes auch einigermaßen vergleichbar wären. Was waren wir optimistisch, das Andere diese "Regeln" übernehmen würden... Die SEPs entstanden aus dem Wunsch heraus auch die NSCs mehr an uns zu binden, denn diese Spielerpunkte konnten selbstverständlohc nur in unserem System benutzt werden. So war der Anreiz als NSC Punkte zu sammeln, die man dann für den Hauptcharacter nutzen konnte hoch und die Bereitschaft NSC Rollen zu übernehmen war immer vorhanden. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Diskussionen wieviele Punkte man als Basis für einen Tag Spiel ansetzen soll, damit ein Spielraum existiert in dessen Rahmen man Spieler "belohnen" (für besonders "schönes" Spiel), oder "bestrafen" für besonders blöde und spielstörende Aktionen) konnte. Die dabei entstehenden Probleme Spielaktionen zu beurteilen, die man garnicht sieht als SL, waren uns damals durchaus bewußt, wurden aber bewußt negiert, denn in unserer Vorstellung war und ist LARP ein Gruppenspiel, dessen Aktionen möglichst von vielen Spielern gesehen werden sollten, und daher haben wir Aktionen á la "stellt überzeugend alleine im Wald einen Waldläufer dar" aussen vor gelassen, auch hier ein klassisches Verkennen der Spielmechanismen dieser Anfangszeit. Erschien uns halt nicht spielförderlich, als getrennte Einzelaktion nicht bewertbar und daher kontraproduktiv. Unser Vorzeigeelf Christian hat den Höhepunkt dieser Entwicklung (und gleichzeitig sein Ende) damals in Rothmannsthal auf dem einzigen großen Dragonsys Con ja selbst miterlebt. Die Diskussionen über die Punktevergabe innerhalb der SL glücklicherweise nicht. Aber was eigentlich den Reiz des Rollenspiels ausmacht, sollte hier jedem klar sein, ohne das man da jetzt lange drüber diskutieren muß.
Das diese Mechanismen, die von uns geplant waren um das gesamte System möglichst einfach zu gestalten, dann hinterher von Anderen übernommen worden sind, ohne die Hintergründe zu kennen, oder zu hinterfragen ist einer der Treppenwitze der Geschichte. Aber dazu hatte ich ja bereits das Bild mit dem Kiesel erwähnt.
Die genannten Mechanismen und Systeme waren bereits in ihrer Intention Marketinginstrumente, komplett und von Anfang an geplant um Spieler anzuziehen, für Systemtreue und Markenbewußtsein zu belohnen und sie bei einem Veranstalter zu halten. Genauso wie das System der Condefinitionen, der Anmeldung eines Cons durch den Veranstalter bei der zentralen Registrierungsstelle und das Kontrollieren von Punktevergabemechanismen nichts Anderes war.
Sollte ich wissen. War ja schließlich auch meine Idee.
Irgendwie beweist mir das, daß bestimmte Mechanismen des Marketing _immer_ funktionieren. Nicht das mich jemand falsch versteht, so richtig stolz bin ich nicht auf das Ergebnis dieses Feldversuchs, denn da ist mittlerweile vieles festgeschrieben, was besser bereits von Beginn an in die Tonne gehört hätte, aber erstaunlich ist es schon wie bestimmte Konzepte sich im Bewußtsein verankern lassen. Interessant ganz besonders dadurch, das wir ja das LARP nicht erfunden haben (gut, wir haben ihm den Namen gegeben, aber sowas gab es ja vorher schon) bzw. das es auch andere Veranstalter gegeben hat bevor wir mit unseren DRACCONs auf den Markt gingen. Warum dann ausgerechnet unsere saublöde Idee so eingeschlagen hat versteh ich eigentlich immer noch nicht. Aber wie Habakuk schon geschrieben hat, Blöde Ideen einstampfen ist sehr viel schwerer als welche haben, Leute beleidigen einfacher als sich entschuldigen, Meinungen anderer zu zerpflücken leichter als eigene Argumente zu bringen. Der Mensch als solcher ist halt im allgemeinen so. Bedauerliches Faktum, aber wohl nicht vermeidbar.
Das alles entstand also damals vor etwa 14 Jahren, in jener sagenumwobenen Zeit in der es noch garnichts gab, wo die Spieler froh waren wenn sie eine alte Badematte um einen Holzknüppel gebunden hatten um ein Schwert darzustellen und in der Gewandungen auch mal aus 3m Stoff bestanden, in der ein simpler Staubsauger als magisches Artefakt durchging und in der Leute schlicht und einfach aus Spaß an der Freud sowas machten, ohne drüber nachzuforschen was es ist und warum man es tut. Später, also vor etwa 12 Jahren, als einige Leute (genauer gesagt 3 davon und wer den dritten weiß bekommt einen ganzen Keks) drüber nachdachten, wie man aus einem Hobby ein Vehikel für kommerzielle Nutzung machen kann (wie gesagt, wir waren jung und brauchten das Geld, ausserdem wollten wir ja nicht am LARP selber Geld verdienen...) und in ihrer "Naivität" eine Lawine lostraten.
Die Idee war einfach:
Mach zuerst Werbung und ziehe über die P&P Cons, erhebe Adressdaten und frage die Rahmendaten finanzieller Art ab, veranstalte erste kommerzielle Cons, binde die Teilnehmer durch ein "Belohnungssystem" an dich und verkaufe ihnen gleichzeitig deine Produkte. War relativ durchdacht und eigentlich sehr erfolgreich dieses Konzept. Wir haben cirka 30 P&P Treffen besucht innerhalb von 2 Jahren, haben die Daten von ca. 3600 potentiellen Spielern erfaßt (soviele Fragebögen habe ich zumindestens damals ausgewertet, allerdings gab es einige Doppel, die ich nicht als signifikant erachtet habe und die deshalb nicht aus der Auswertung entfernt wurden. Aus diesen Daten entstand das Rohkonzept für die DRACCON Reihe, die Notwendigkeit eines einheitlichen Regelsystems wurde klar und auch die Finanzkraft dieser Spieler wurde ersichtlich. Damit waren alle Rahmendaten die wir für Vorbereitung kommerzieller Cons als notwendig erachteten vorhanden.
Und wiederum ein Einschub, ich bin nach wie vor der Ansicht, das das ursprüngliche Konzept erfolgreich gewesen wäre, leider standen der Durchführung dann bestimmte, persönlich induzierte und hauptsächlich wirtschaftliche Probleme entgegen die hier nicht Punkte der Erzählung sein sollen.
Dann als weitere "Neuigkeit" kann ich noch anbieten, das wir das komplette Regelsystem (DS V0.9), die EP Regelung (Anzahl EP pro Contag) und auch die Characterregistrierung (Zentrale Verwaltung von Charakterdaten) einzig und alleine zu dem Zweck eingeführt hatten um Spieler immer wieder auf Draccons zu bekommen. Diese Cons wiederum hatten ausschließlich den Zweck als Umsatzmotor für die Drachenschmiede selber zu wirken. Und da damals alles in einer Hand war (alle in diesen Prozess eingebundenen Akteure waren damals noch freie Mitarbeiter der Drachenschmiede) war auch sichergestellt, das dieses Konzept genau wie geplant durchgeführt werden konnte. Das dieses Konzept später von meinem damaligen Geschäftspartner Markus Hailer stark verwässert wurde (das ist die höfliche form für öffentliche Foren) führte letztendlich auch dazu, das ich dieser von mir nicht mehr getragenen Geschäftspolitik den Rücken gekehrt habe. Und die oben erwähnten freien Mitarbeiter der ersten Stunde haben es mir gleichgetan. Damit haben damals alle DS Regelautoren, das Registrierungssystem und weitere mit der technischen Planung des Konzeptes betraute Personen das System abgeschrieben.
Und das mit Recht, denn das System als solches hatte eine nicht im Spiel integrierte Begründung, war somit nach Wegfall seiner Grundlage ebenfalls hinfällig geworden. Immer noch irritierend ist für mich, das die von uns zu bestimmten Zwecken geschaffene Krücke der EP, begeistert von Anderen übernommen wurde, das dann ebendiese plötzlich zu heftigsten Befürwortern von Punkten wurden wundert mich immer noch sehr.
Ein anderes Beispiel ist die Regel "nur reale Rüstung zählt". Diese entstand natürlich um einen besseren Stand beim Verkauf von Kettenhemden zu haben, schließlich sollte die geplante "Strickmaschine" (importiert aus Portugal, wo damit Kettengewebe für Schleppnetzkästen hergestellt werden, wir waren bis zum Europäischen Patentamt gegangen um einen Hersteller dafür zu finden) auch finanziert werden. War ja eigentlich auch nahe liegend diese Idee. Ebenso nahe liegend (und genauso blöd) war die Meuchelregel, von der ihr Erfinder heute sagt, das es sich um eine seiner schlechteren Ideen zum Thema LARP handelt. Sollte verhindern das die Horden von neuen Spielern einfach so mir nichts dir nichts um sich meucheln. Nennt es die "Lord British" Variante.
Heute sind alle diese Personen aus der unsäglichen "Gründerzeit" der Punktesysteme entweder völlig aus diesem Hobby draussen, machen ihre eigenen "real fantasy" Cons, sind im Re-Enactment aktiv, oder betreiben Larp so, wie wir es früher mal unter uns gespielt haben. Freies Spiel, ich glaube was ich sehe, ich kann was ich kann und alle versuchen möglichst viel Spaß dabei zu haben. Und zumindestens einer liest hier sogar mit. Heimlich und im Verborgenen, aber ich sehe alles!
Die hemmungslosen Versuche durch alberne Regelsysteme (damit meine ich _alle_) pickligen 16- jährigen Powerdiablorollenspielern (tm) die Möglichkeit zu geben ihre realen Selbstbewußtseinsdefizite zu umgehen und als magische Großmeister mit Wunderfähigkeiten aufzutreten kann man eigentlich wirklich nur belächeln. Wir machen uns noch nicht mal mehr die Mühe aktiv gegen die Auswüchse vorzugehen, denn wer intelligent genug ist merkt es früher oder später von alleine wo das Problem ist und kommt auch von alleine von dem Trip runter. Alle anderen können sich ja auf entsprechenden Cons gegenseitig erzählen wie toll sie sind.
Denn glücklicherweise sind ja die Berührungspunkte immer weniger geworden.
Und ebenso erfreulicherweise nimmt die Zahl derer stetig, die Punkte als das sehen, was sie wirklich sind, ein reines Hilfsinstrument um bestimmte Bereiche des Spiels (zumindestens in einer bestimmten Reihe von Spielauffassungen) transparenter zu gestalten. Die Bewertung wer wann wieviele Punkte erhält, liegt wie immer im Auge des Betrachters, wer was mit diesen Punkten anfängt in der Verantwortung jedes Spielers und was ich damit dann aus dieser Verwendung von Punkten als Schlußfolgerung ziehe in meiner persönlichen, fehlerhaften, nichtsdestotrotz nicht anfechtbaren eigenen Entscheidung.
Es ist ein freies Land, Larp Veranstaltungen sind keine Pflichtveranstaltungen und wenn ich als Veranstalter daran gemessen werde wie ich mit Tavernenlarppunkten (im Sinne von Ralfs Erläuterung) oder mit Gewandungsgeburtstagspunkten (im Sinne meiner Erklärung) umgehe, dann mache ich entweder innerhalb meiner Konzeption Fehler, oder ich habe die falschen Spieler auf meinem Con. Auf meinem letzten Con über Ostern wurde ich eingecheckt mit den Worten "Du bist Magier? Gut, du weißt wir haben hier DKWDDK Regeln. Wir wissen du kannst es eh, also mach was immer du denkst das du es brauchst!". Genauso muß ein Larp laufen.
Und es gibt immer mehr Veranstalter bei denen das so auch ist. Und erfreulicherweise darf ich bei einigen davon immer wieder mitspielen.
Zu Verbrannten Conlocations
Es ist ja nicht so, das wir, die wir diese dornigen Wege hinter uns gebracht haben (ich bin nun mal eines der armen Schweine bei dem sich der Herbergsvater der Starkenburg ausgeweint hat, weil ich auch dejenige war, der ihn damals für den Draccon 1 überhaupt erst für die Idee solche "Spinner" auf seine Burg zu lassen überredet habe, ich bin das arme Schwein, das jedesmal wenn ich auf der Stahleck bin sich anhören darf, wer jetzt wieder was verbrochen hat (und das nur, weil ich den Herrn Falke mal mit einem Sylvestermahl in seiner Küche beeindruckt habe, oder besser mit der Organisation des Putzen und Aufräumens hinterher - da stehen diese Herbergsleute nämlich viel mehr drauf.
Nach Jahren der "positiven" Erlebnisse, die Pächter, Herbergseltern und sonstige mit einem haben, ist man automatisch Ansprechpartner für "unbekannte" Veranstalter, hat viele Lokationen auf die man immer noch gehen kann, auch wenn andere das nicht mehr dürfen und hat einfach Erfahrungen gesammelt wie man Probleme generell bereits im Vorfeld vermeidet, statt hinterher plötzlich mit runtergelassner Hose dazustehen.
Das langsame Vorgehen, Sammeln von Erfahrungen und auch das Verbreitern der "Basis" also das auf viele Schultern legen der eigentlichen technischen Organisation (wenn man nicht in der glücklichen Lage ist solche Orgahelden zu haben wie der NL e.V. mit Hannes) ist der absolut beste Weg zum Erfolg.
Ein Start nach der "jetzt mach mer halt mal" Devise wird ziemlich oft ein Reinfall, weil manche Dinge, gerade in Zusammenhang mit einer Burg erst später aufkommen und oft einfach vergessen werden:
- Vorkasse von 40-60% der Gesamtkosten, manchmal sogar gestaffelt, also zuerst eine Art Sicherungsgebühr, dann einen Hauptanteil und den Rest zum Contermin (das können schon mal 100,-- EUR sein die man 1 Jahr vor dem Con auf den Tisch legen muß, manche Burgen verlangen das mittlerweile von "unbekannten" Veranstaltern, und Voranmeldefristen von 1 Jahr für bestimmte Termine sind eh keine Seltenheit)
- Hausordnungen, die bestimmte Dinge fix regeln, wie Nachtruhe, nächtliche "Ausgehsperre" (meist wegen der Anwohner, die Burg Steinegg bei Pforzheim ist ein gutes Beispiel), Hausschuhpflicht in Innenräumen etc.
- vorhandene Gastwirtschaften, die eventuell das Betreiben einer Taverne teuer, respektive unmöglich machen
- eventuell anfallendes "Korkengeld" für nicht vom Betreiber erworbene Getränke
- vollständiges Verbot von Fremdgetränken auf dem Gelände (versucht das mal ohne Probleme bei 150+ Spielern durchzusetzen)
- Alkoholverbot
- die Verpflichtung zu Spülhilfe, oder Abräumdiensten
- Endreinigung und Putzdienst
- Zimmerabnahme zum Conende(fast schon obligastorisch auf einer Juhe), bloß sind die Spieler dann halt schon weg. Sowas kann Kosten für den Putzdienst nach sich ziehen.
- Kosten für verloren gegangene Gegenstände/Beschädigungen (anderer Con, wieder Burg Stahleck, genagelte Stiefel im schönen Rittersaal auf Parkettboden, vorher nicht den Spielern mitgeteilt, beim Con nicht drauf geachtet, hinterher Haftpflichtig für 45.000,-- DM. Sowas passiert!)
- daraus die absolute Pflicht (aus Eigeninteresse!) eine vernünftige Veranstalterhaftpflichtversicherung abzuschließen (auch weil ein Großbrand im Wald wirklich sehr teuer kommt und meist nicht auf dei Individualversicherung des Verursachers abwälzbar ist)
- Parkproblematik (die meisten Burgen haben Besucherparkplätze, die aber aus allen Nähten platzen und dann können genervte Anwohner schon mal abschleppen lassen. Und jetzt ratet mal wer als Veranstalter sogar für solches Fehlverhalten seiner Gäste in Regress gezogen werden könnte (unter ganz bestimmten Umständen)?
Das alles gilt es also schon vorher zu bedenken, und deshalb, wie meine Vorredner ja auch schon geschrieben haben, empfiehlt es sich erst mal Erfahrung zu sammeln und dann was derart "Großes" anzugehen. Weil mit der Erfahrung auch die Einsicht kommt für die oben erwähnten allfälligen Zusatzposten auch Geld in der Hinterhand zu behalten.
Ach ja, und es gibt mittlerweile eine immer größer werdende Zahl an Betreibern entsprechender Gelände, die schon aus Prinzip nicht an "Privatveranstalter" vermieten, sondern auf die Rechtsform e.V. bestehen...
"Warum ich das so ausführlich schreibe?Weil jeder Veranstalter, der sich das daraufhin 2 mal überlegt sowas zu machen einer weniger ist, der mir eine Lokation für ein zukünftiges Spiel kaputtmacht. Es soll ja Leute geben die für bestimmte Cons ganz bestimmte Lokationen benötigen und die dann komplette Szenarien und ganze Kampagnen in die Tonne treten können wenn das nicht mehr klappt, weil andere sich besondere Highlights geleistet haben."
Das Dsys Magiesystem und warum es so ist wie es ist
Das ursprüngliche Magiessystem in DS V 0.9 war eine 90% Umsetzung von Ars Magica (eigentlich nur, weil der Autor (das war nicht Bianca!) dieses System gerne spielte). Die Version, die als Rohversion dann auf Draccon 1, 2 und 4 verwendet wurde entsprach zu etwa 75% schon dem der Erstausgabe des Liber Magicae. Bianca hat damals die dankeswerte Aufgabe übernommen diese Rohfassung in eine Buchform zu bringen, damit G&S endlich mal wieder ein Neues Werk auf den Markt bringen konnten (vom Standpunkt des Verlages sinnvoll, denn die SAGA Reihe lief nicht mehr so recht, der Jürgen Wittmann Verlag - ursprünglicher Herausgeber der DS Bücher - war aufgekauft worden, aber die DragonSys Autoren hatten keinen Bock mehr auf Ihr Projekt ). Bianca ist also nicht der alleinige Author dieses Werkes. Eher dessen Überarbeiter. Einschub: Die ursprünglichen Autoren legen absolut keinen Wert mehr auf eine Erwähnung in Zusammenhang mit den DS System und werden daher von mir auch namentlich nicht erwähnt, da es sich immer noch um persönliche Freunde von mir handelt. Die weitere Entwicklung ist bekannt. Es entstanden sehr viele Abspaltungen der ursprünglichen Regeln, es wurden "Hausregeln" eingeführt und diverse Teile des Regelwerkes wurden sogar in andere Systeme adaptiert. Und immer wieder fühlte sich jemand berufen das Rad neu zu erfinden. Nun sind Regeln ja nichts anderes als Vereinbarungen von einer Gruppe von Leuten die festgestellt haben, das sie welche benötigen um gemeinsam etwas zu tun. Andererseits sind halt Regeln auch nichts mehr. Und die meisten sind eher unbalanciert, überbrücken eher schlecht die Mängel in der Darstellung, wirken meist eher stümperhaft zusammengeschustert und sind meist von erheblicher Mühe in Detailfragen geprägt. Dummerweise sind Regeln für ein balanciertes Spiel (das also gerecht alle Charaktere und alle Spieler gleichstellt, egal welche Fähigkeiten schauspielerischer Art, oder welchen finanziellen Hintergrund sie haben) gerade _nicht_ von im Spiel Beteiligten zu schreiben, weil diese _immer_ eine Seite in irgendeiner Form benachteiligen. Beispiel hierzu ist die Rüstungsregel im DS System, die entstanden ist, weil ich mir dachte, das der Grundsatz "es zählt nur getragene Rüstung" automatisch dazu führt, das sich mehr Leute Kettenhemden kaufen. Und siehe da, alle fanden die Idee gut, ein gewisser elitärer Ansatz (zu diesem Zeitpunkt hatten _wir_ bereits alle unsere Rüstungen optimiert) kam hinzu und die Regel wurde Bestandteil der ersten Version. So einfach ist sowas. Mich persönlich interessieren Regeln nur sehr peripher. Allenfalls möchte ich über das jeweilige Magiesystem informiert sein um zu wissen was passieren kann, damit ich regieren kann. Alles andere regelt sich von alleine. Und ob ich Anzeige wegen übler Nachrede gegen einige üble Zeitungsschmierer erstatte, oder diese von Söldnern im Wald ein wenig "überzeugen" lasse entscheidet sich eh immer im Einzelfall. Aber wenn man schon ein wenig länger spielt sind Reaktionen auf bestimmte Standardsituationen auch schon ein wenig Routine, weil man so vieles schon 263 Mal erlebt hat. Trotzdem macht es immer noch Spaß! Obwohl manche der "Spaßfaktoren" von deren Erzeugern eher unfreiwillig geliefert werden.
Als Larp Veranstalter anfangen
Nachdem nun die ersten Cons besucht wurden kommt sicherlich in dem Einen oder Anderen der Wunsch hoch auch mal sowas zu veranstalten.
Dagegen ist im Prinzip ja auch nix einzuwenden, allerdings sollte jeder, der sich mit dem Gedanken trägt auch bereit sein auf die vielfältigen Erfahrungen all derer vor Ihm zurückzugreifen die sowas schon mal gemacht haben.
Wie sowas geht?
Eigentlich ganz einfach. Man fragt!
Für Neulinge auf dem Gebiet empfiehlt sich erst mal bei einer anderen Orga mitzuarbeiten und mitzuhelfen, bevor man sich auf das Parkett des Veranstalters wagt. Das gibt Erfahrung, hilft die gröbsten Klippen zu umschiffen und sorgt für entspanntere Gesichter wenn es dann irgendwann um Geld geht (und es wird irgendwann immer um Geld gehen, selbst der einfachste Selbstversorger Con kostet irgendwelches Geld).
Dann gibt es einige wunderschöne Seiten im Netz, die sich speziell dieses Themas angenommen haben, besonders hervorgehoben seinen hier die Seiten von Carsten, der auch hier mitschreibt und da sicher noch einiges dazu zu sagen hat.