Editieren Diskussion Vergangenheit Dateianhänge

HolzAltern

Holz Altern

Als Larper mit schmalem Geldbeutel bietet sich nicht nur das Selbernähen von Gewandung, sondern auch das Selberbauen von Ausrüstung an. Vieles davon wird aus Fichtenholz gemacht, weil Fichtenholz billig, leicht zu verarbeiten und in jedem Baumarkt zu haben ist. Leider sehen die Werkzeuge, Möbel, Kisten und was es da sonst noch so gibt dann immer ein bisschen nach IKEA und viel zu neu aus - und damit meine ich vor allem viel zu hell.

Dagegen hilft das Altern von Holz. Wovor ich bisher aufgrund meiner mangelnden Erfahrung mit Lasuren zurückgeschreckt habe. Aber neulich hat mir mein Nachbar einen einfachen, billigen und effizienten Trick verraten, den ich hier gerne weitergeben möchte.

  • Man nehme ganz normale Blumenerde, wie sie in jedem größeren Supermarkt zu haben ist, und kippe etwas davon in einen Eimer. Hinzu kommt dann Wasser, bis eine richtig schön schlammige Matsche entstanden ist.

Wer am nächsten Tag unter Leute muss, zieht sich bei der Arbeit mit dieser Matsche jetzt Plastikhandschuhe an, denn diese Matsche färbt nicht nur Holz, sondern auch Hände sehr effektiv.

Also Handschuhe an, beherzt in den Eimer gegriffen und das zu alternde Holz mit der Pampe kräftig eingerubbelt. Evtl. wiederholen, wenn es beim ersten Mal noch nicht dunkel genug geworden ist. Dann alle Überstände mit einem Tuch wegreiben. Voilá! Das Holz sieht nach "Hat 25 Jahre in Opas Schuppen gelegen" aus und kann sogar weiterbehandelt werden - mit Öl z.B. ist es kein Problem, habe ich schon ausprobiert.

Wie das funktioniert weiß ich leider nicht genau, liegt vermutlich an Gerbstoffen aus dem in der Blumenerde enthaltenen Torf. Jedenfalls sehen Eure Holzteile so mit wenig Aufwand und geringen Kosten wesentlich "älter", "gebrauchter" und somit in meinen Augen "authentischer" aus. Bei Werkzeugen u.ä. kann man übrigens alle Teile doppelt einreiben, nur die Griffe nicht - die wirken dann heller und somit abgegriffener.

Viel Erfolg! --HarryS 29.10.07


  • Eine andere Methode baut auf dem Prinzip, dass altes Holz an den erhabenen Stellen dunkler ist. Also dunkelt man das Holz mit einer Lasur o.ä. ein bisschen ab und dunkelt dann diese Stellen nach. Man braucht ein bisschen Übung, am besten zuerst an unauffälligen Stellen probieren. Mit einem nahezu trockenen Pinsel, bestückt mit einer etwas dunkleren Farbe, fährt man vorsichtig über das Holz und färbt dabei alle Stellen an, die etwas herausschauen.

Auch mit einer dunkleren Schuhcreme kann man Alterungseffekte erzielen. Einfach mit ein bisschen Creme die entsprechenden Stellen einreiben. Das sollte man allerdings auch an einer unauffälligen Stelle testen, damit man den gewünschten Farbeffekt bekommt. Je nach Schuhcreme/Pflegemittel entstehen unterschiedliche Flecken, manche Cremes versiegeln die Oberfläche eher, andere pflegen durch Wachs und Fett das Holz ein bisschen. Mit Schwarz kann man verdreckte Stellen (z.B. das Ende eines Wanderstabs) erzeugen, mit grau oder braun eher abgegriffene oder verwitterte. --Ineksi 30.10.07


  • Eine Methode, um die Holzmaserung zu betonen, ist über die Holzoberfläche kurz mit einem Bunsernbrenner o.ä. drüberzugehen. Hierbei werden die "höheren" Teile leicht angebrannt und so dunkler als der Rest. Danach lasiert oder wachst das Holz am besten noch. Nach dieser Behandlung dürfte das Holz eher an edlere Holzarten erinnern. Falls man den Effekt als zu stark empfindet kann man ihn durch nachträgliches Schleifen wieder abmildern, und eine natürlichere Optik schaffen. Ich habe mich jedoch entschieden auf diese Nachbehandlung zu verzichten, da der Effekt leicht sehr künstlich wirkt, was allerdings auch für einige oben genannte Effekte gilt. Wie immer gilt: Man sollte das ganze vorher definitiv an einem Reststück ausprobieren! --NilsReimer 23.05.2008


Eine Methode um Holz zu altern, das wenig mechanisch beansprucht wirken soll (z.B. Grabzeichen, Dungeontüren, vergessene Reliquien, etc.) ist auch mit einer Drahtbürste machbar.
bürstet dabei entlang der Fasern mit mäßigem Druck über das Holz. Dadurch werden weichere Holzteile (z.B. helle Jahresringe bei Kiefern- und Fichtenholz) stärker ausgebürstet als die harten Bestandteile. So lassen sich von dezenten "Alterungeserscheinungen" bis zur völligen Verranztheit alle Stadien erzielen.
Dieser Effekt tritt natürlicherweise bei Holz auf, das lange ungeschützt der Witterung (Regen, Schnee, Eis und vor allem Wind) ausgesetzt ist. Der Wind "schleift" hier ganz langsam die weichen Bestandteile des Holzes ab. Besonders in sehr kalten und besonders trockenen Gebieten der Erde kann man diesen Effekt beobachten, da dort der Wind vergleichsweise viele "Schleifpartikel" (z.B. Eiskristalle oder Sand) mit sich führt.
Am besten wirkt der Effekt, wenn man zusätzlich nach dem Bürsten dunkle Lasur aufträgt.
Wischt man diese mit einem Lappen quer zum Faserverlauf ab, bleibt in den entstandenen Vertiefungen mehr Lasur zurück, was den Alterungseffekt nochmals verstärkt, da sich in der Realität in den Vertiefungen Schmutz sammelt.
Gerade bei sehr dezenter Ausbürstung solltet ihr jedoch darauf achten, dass ihr beim Abwischen keine Quer zu den Fasern verlaufenden Striemen in die Lasur "hineinwischt", denn das wirkt sofort künstlich.
Auch die Flammenfärbung mit dem Bunsenbrenner lässt sich mit dieser Methode kombinieren. Das resultat sieht dann aus, als hätte es einen Brand überstanden oder lange Zeit in unmittelbarer Nähe eines Kamins/Feuers gestanden.

Den natürlichsten Effekt kann man (wie immer) mit dem Original erzielen. Ihr könnt das Holz auch tatsächlich altern lassen.
Am einfachsten geht das, indem ihr das Holz dem Wetter (Regen, Wind und Sonnenlicht) aussetzt.
Achtet dabei nur darauf, dass das Holz nicht auf Erde (z.B. Wiese) oder in Wasser (z.B. Pfütze) steht, denn das würde euer Holz schnell morsch und damit brüchig werden lassen.
Am besten eignet sich dafür z.B. ein Balkon oder eine Terrasse. Notfalls funktioniert aber auch ein Hüttendach (z.B. von einem Gartenhäuschen) prima. Lasst das Holz dort, bis ihr mit dem Alterungseffekt zufrieden seid.
Behandelt ihr das Holz vorher oder/und nachher mit Leinölfirnis oder Holzschutzlasur (Achtung - nicht zu dick auftragen! Sonst sieht man den Alterungseffekt nicht mehr!), wirkt das Ergebnis gut gepflegt und dennoch "alt".
Wichtig dabei: Billige Leimholz-Platten aus dem Baumarkt sind häufig nicht wasserfest und können durch anhaltende Feuchtigkeit Schaden nehmen, der bis zum vollständigen Zerfall der Klebefugen führen kann! --RickS. (2015)


Siehe auch: Leder auf alt trimmen

Zurück zu LarpAusrüstung

Zurück zu LarpDreck

Zurück zur LarpWiki Hauptseite


Kategorie/Bastelanleitung