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InTimeLogikZurückhaltung

Larpmeinung: InTimeLogik und Zurückhaltung

JörgWeber schreibt im Larpinfo-Forum:

Ich halte auch viel davon, so lange wie nur möglich IT zu sein - aber ich halte auch sehr viel von absichtlicher Zurückhaltung bzw. absichtlichen Fehlern, wenn es gegen andere Spieler geht. Natürlich könnte ich jederzeit Nachts in ein Zelt eindringen und Leute erdolchen und es wäre im Bezug auf bestimmte Spieler und Spielergruppen durchaus logisch, so zu handeln - aber die Frage ist, ob dies im Sinne des Spiels ist. Das ist eine sehr diffizilie Diskussion.

Ich sehe die Sache so, dass mein Spass als Spieler dort aufhört, wo er den Spass anderer Spieler einschränkt. Der Kategorische Imperativ des Spiels sozusagen. Man sollte so spielen, wie man auch von anderen Spielern angespielt werden will. Nun will ich nicht im Schlaf erdolcht werden. Also erdolche ich auch niemals einen anderen Charakter im Schlaf. Tagsüber habe ich damit keine Probleme - aber ich finde es ist recht einfach zu sehen, wann ein Charakter mit sowas nicht konfrontiert werden sollte. Hat auch mal wieder was mit Cinematik zu tun: Den Charakter im Schlaf zu erdolchen hat keinen Stil. Aber wenn Du ihn mit einer weitreichenden Armbrust, genau in dem Moment erschiesst, in dem er ansetzt: "Mein König, der Verräter ist..." zu sagen, dann ist das sehr Cineastisch und passend. Daraus ergibt sich für mich, dass ich in bestimmten Situationen, in denen ich im realen Leben durchaus anders reagieren würde, im Spiel vollkommen unlogisch reagiere: Es bringt allen Beteiligten mehr Spass.

Bin ich ein Ork-NSC in Vollrüstung und mir stellt sich ein Ritter im Lendenschurz, werde ich mit Sicherheit nicht jeden Schlag gezielt setzen und ich werde deutlich übertrieben ausholen. Warum? Ich bin NSC. Es macht keinen Sinn, wenn ich einen Charakter planiere, der in X Geschichten drinsteckt. Wenn er zu doof ist, zu erkennen, dass ich ihm eine Chance gebe, dann stirbt er vielleicht trotzdem - aber die Chance muss sein - auch wenn es vollkommen unrealistisch ist.

Ich bringe auch niemanden auf dem Weg zur Toilette um. Wer will schon, dass sein Charakter so stirbt?

Ich denke, dass Zauberwort heisst "Stil". Man sollte versuchen, alles was man tut, mit einem gewissen Stil zu tun. Und wenn es dadurch zehnmal schwerer wird - egal. Dadurch haben alle Spieler mehr Spass. Welchen Spass macht es, wenn man mit 600 Mann ein Lager mit 60 Kriegern stürmt? Da wäre es doch viel schöner, sich vor das Lager des Feindes zu stellen und ihn nach der Anzahl seiner Krieger zu fragen, um dann die gleiche Menge ins Feld zu schicken. (Klar, es muss nicht jeder Charakter so ehrenhaft sein. Passt ja auch nicht zu jedem Konzept.)


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Siehe auch: InTime


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