Nähproblem?
Tipps zum Umschiffen von Hürden
AktiveBaustelle von Hana
Inhaltsverzeichnis
Grundsätzliche Tipps
- Wascht alle Stoffe vor dem Zuschneiden vor, bei der Temperatur, bei der ihr das spätere Kleidungsstück waschen möchtet! Viele Stoffe laufen bei der ersten Wäsche ein
- Wenn ihr mit der Nähmaschine näht, lest euch die Anleitung der Maschine komplett durch. Ihr werdet erstaunt sein, was da alles erklärt wird, z.B. wie man Applikationen anfertigt.
- Das Bügeleisen ist euer bester Freund. Bügelt den Stoff vorm Zuschneiden, damit die Form nicht durch Falten und Knitter verfälscht wird, und bügelt nach dem Nähen alle Nähte und Säume. So manches Stück sieht vor dem Bügeln wie ein Sack und nach dem Bügeln erst nach Kleidungsstück aus.
- Wenn es möglich ist, steckt Stecknadeln quer zur Naht. Auf diese Weise könnt ihr beim langsamen Nähen über die Stecknadeln drüber nähen und könnt euch auf die Naht konzentrieren, anstatt die ganze Zeit Stecknadeln entfernen zu müssen. Außerdem müsst ihr euch so beim Stecken keine Gedanken machen, in welche Richtung der Stecknadelkopf zeigen muss.
Sollte man eine etwas ältere Nähmaschine benutzen lohnt sich ein Blick auf: Nähmaschinenverzeichnis
Schnitterstellung
Wenn man nicht gerade einen hautengen Catsuit aus elastischem Stoff nähen möchte, muss man auf genügend „Bequemlichkeitszugabe“ achten. Bei Kleidung zum Reinschlüpfen (z.B. Tuniken) komme ich mit 20cm Zugabe aufs Körpermaß gut klar, bei Kleidung, die vorn zu öffnen sind, reicht evtl. etwas weniger. „Enger machen“ ist im Nachhinein aber einfacher als „weiter machen“
Oberteil oder Ärmel ist zu eng geworden
Oft kann man das gute Stück retten, ohne alles auseinandernehmen zu müssen. === Möglichkeit 1:=== Ein mittiger Einsatz vorn und hinten
Hierbei werden auch die Schultern und der Halsausschnitt etwas breiter. Der Streifen ist natürlich sichtbar, also entweder denselben Stoff oder eine anderen in Kontrastfarbe nehmen und den Einsatz zum Stilmittel erklären.
Möglichkeit 2:
Ein seitlicher Einsatz
Hierbei bleibt die Schulterbreite gleich, aber die Ärmel werden weiter. Es kann ein durchgehender Streifen benutzt werden, der vom Saum bis zum Ärmelsaum reicht.
Wer möchte, dass die Ärmel nicht oder nur teilweise weiter werden, kann den seitlichen Einsatz keilförmig auslaufen lassen. Beispielfoto: Tunika mit keilförmigem Einsatz in Kontrastfarbe
Der Gugelsaum wird unordentlich
Das Säumen von runden oder teilweise runden Stücken ist schwierig. Der Grund:<<BR>> upload:Rundsaumskizze.jpg
Die Saumzugabe, die nach innen umgeklappt wird (auf der Skizze dunkelblau), hat einen größeren Umfang als der spätere Saum (schwarz). Der überschüssige Stoff wirft Falten.
Möglichkeit 1:
Die Gugel füttern. Klingt kompliziert, ist es aber gar nicht. Eine Anleitung mit Bildern findet ihr unter GugelMitFutter.
Möglichkeit 2:
Den Saum einfach eckig machen (also den Kragen nicht als Halbkreis zeichnen, sondern z.B. als halbes Sechseck, Achteck etc.). An jeder Ecke die Saumzugabe etwas einschneiden.
Möglichkeit 3:
Mantelwolle oder Loden, der nicht ausfranst, muss nicht unbedingt versäubert werden. Es reicht, den Rand sehr sauber auszuschneiden. Diese Optik passt natürlich nicht zu jedem Charakter.
Möglichkeit 4:
Den Saum mit Schrägband einfassen
Möglichkeit 5:
In den sauren Apfel beißen und normal säumen. Dazu den Saum erst sehr eng mit Stecknadeln feststecken, dabei gleich Fältchen innen feststecken – ohne die Fältchen geht es nicht. Hinterher gut bügeln.
Ärmel einsetzen
Möglichkeit 1:
Die allereinfachste Möglichkeit ist natürlich, die Ärmel direkt mit auszuschneiden, statt sie extra anzunähen. Siehe die erste Skizze hier. So verbraucht man natürlich viel Stoff. Wen es optisch stört, dass so keine Naht sichtbar ist, kann eine Ziernaht auf den Ärmelansatz setzen.
Möglichkeit 2:
Schulternähte schließen, Seitennähte schließen, Ärmellängsnähte schließen. Kleidungsstück auf links drehen, Ärmel auf rechts drehen (wichtig, sonst sind die Nähte nachher außen). Den Ärmel ins Kleidungsstück stecken. Jetzt den Ärmel feststecken (auch wenn man sonst nix steckt, bei dieser Methode des Ärmel-Einnähens geht’s nicht ohne). Und zwar an der Achsel anfangen und auf beiden Seiten abwechselnd nach oben feststecken. Wenn Stoff übrig ist, im oberen Bereich Fältchen stecken. Festnähen, fertig.
Möglichkeit 3:
Erst die Ärmel ansetzen, dann die Seitennähte schließen. Ich fand das am Anfang einfacher als die Ärmel später einzusetzen. Probiert einfach aus, mit welcher Methode ihr besser klar kommt. So funktioniert es:
- Schulternähte schließen
- die Mitte des Ärmels markieren
- Ärmel von der Mitte (Schulter) bis zur Achsel festnähen
- Wieder in der Mitte ansetzen und die andere Seite des Ärmels festnähen
- Ärmellängsnaht schließen
- Seitennähte des Kleidungsstücks schließen
Das Annähen des Ärmels von der Mitte Richtung Achsel hat den Sinn, dass sich der Stoff, falls er sich beim Annähen etwas verschiebt, symmetrisch verschiebt. Auf diese Weise bekommt man Ärmel ohne Fältchen hin.
Hana, 26.03.09
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Siehe auch Stoff-Guide