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OdeAnDieSchönheit

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Ode an die Schönheit

oder Merkwürdiges Beispiel einer leiblichen Rache.


  • Freude, schöne Lederhose,

    Tochter aus Elysium,

    Wir betrachten, Kleidungsrose,
    Himmlische, dein Heiligtum.

    Deine Bänder binden wieder,

    Was des Schneiders Schwert geteilt;

    Bettler spielen Fürstenbrüder,

    Wo dein schmucker Gürtel weilt.


    Wem der große Wurf gelungen

    Piratenhemdes Freund zu sein;

    Wer ein großes Schwert errungen,

    Mische seinen Jubel ein!

    Ja, wer glücklich Hemd und Hose

    Sein nennt auf dem Erdenrund!

    Und die Tunika, die alte, lose;

    Hinfort, hinfort damit, aus diesem Bund!


  • Hosen tragen alle Wesen

    An den Beinen der Figur,

    Alle guten alle Bösen

    Folgen dieser Haute Couture.

    Ansehn gab sie uns und Leben,

    Und ein Hemd, geprüft im Tod.

    Woll'nes ward dem Wurm gegeben,

    Und dem Tier in seiner Not.


    Göttern kann man nicht vergelten,

    Schön ist's ihnen gleich zu sein,

    Hemd und Hose soll sich melden,

    Mit dem Menschen sich verein'.

    Strumpf und Stiefel sei vergessen,

    Auch die Gugel sei verzieh'n,

    Eine Hose soll ihm passen,

    Und ein Hemd, das kleide ihn.


    Festen Mut bei schweren Lenden,

    Hilfe, wo die Hose zwickt,

    Ewigkeit gestochnen Nähten,

    Jedes Loch wird stets geflickt,

    Männerstolz vor Königsthronen -

    Brüder, gält es Gut und Blut -,

    Hemd und Hose seine Kronen,

    Untergang der Tunik'brut!


Autoren: DanielJ (frei nach An die Freude von Friedrich Schiller)
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