Einfache Kiste
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Eine Kiste (bzw. Truhe) passt zu beinahe jedem Charaktertypus und ist auch OT unglaublich praktisch. So werden Klamotten nicht nass, OT-Gegenstände sind bestens getarnt und eine Sitzgelegenheit hat man auch noch. Die hier gezeigte Variante der Kiste ist nicht historisch, wohl jedoch LARP-tauglich (ambientig). Diese Anleitung richtet sich insbesondere an Gelegenheitsbastler, die weder über eine große Werkstatt, noch Spezialmaschinen oder besondere Bastel-, bzw. Schreinerei-Erfahrung verfügen. Ihr werdet sehen, dass es sehr einfach ist, eine ambientige, stabile Kiste zu bauen. So - genug gesabbelt. Viel Spaß!
Benötigt
Werkzeug:
- Hammer
Schraubendreher (oder/und Akkuschrauber)
- Zollstock
- Bleistift
Säge (am besten eine scharfe Fein- oder Japansäge)
Schreiner- oder Schlosserwinkel (nicht im Bild)
Leimdose (oder Leimtube)
Schleifklotz (am besten aus Kork)
Schleifpapier (am besten P 120)
Verbrauchsmaterial:
Schrauben: z.B.: "Spax" (Durchmesser [mm] x Länge [mm])
- 3,5 x 35 (18x) (für Füße und Deckel)
3,5 x 45 (4x) (für Griffe) (Im Bild sind noch fälschlich 3,5x50er Schrauben abgebildet.)
- 3,5 x 17 (60x) (für Winkel)
Lochblechwinkel bzw. Stuhlwinkel: (10x)
Holz: z.B.: Fichte (Länge [cm] x Breite [cm] x Dicke [mm]) Das Holz lasst ihr euch am besten im Baumarkt zuschneiden, da das ohne eine gute Kreissäge viel Zeit und Geschick braucht.
Deckel (1x) l x b x 18 (Bei meiner Kiste ist der Deckel nur so groß, wie die innere Kiste. Lasst ihr ihn bis über die Füße reichen, bietet die Kiste als Sitzgelegenheit noch mehr Stabilität. Beachtet dabei, dass der Deckel auf beiden Seiten um die Stärke der Füße länger sein muss, als hier gezeigt.)
Leisten für Deckel (2x) Diese Leisten müssen wir dann von Hand auf die endgültige Länge kürzen. Sie dürfen also länger sein, jedoch nicht kürzer, da sonst womöglich der Deckel wackelt.
- Boden (1x) l x b x 18
- Seiten längs (2x) l x b x 18
- Seiten quer (2x) l x b x 18
- Füße (4x) l x b x 18
- Griffe (2x) l x b x 15
Optional:
Schleifgerät (Exzenterschleifer) (nicht im Bild)
Arbeitsschritte
Schleifen und Kanten brechen
Je nach angestrebter Optik der späteren Kiste ist es nötig die Einzelteile zu schleifen.
Dafür verwende ich einen Exzenterschleifer mit Schleifpapier der Körnung 120. Natürlich kann man die Flächen auch von Hand schleifen - das dauert aber und ist anstrengend.
Am Ende ist die Oberfläche idealerweise glatt, frei von Verschmutzungen und Harztropfen und Aufklebern und fühlt sich leicht samtig an. In diese Oberfläche kann später das Öl gut eindringen (und Lack oder Beize hält auch hervorragend, falls man die Kiste nicht ölen sondern lackieren will).
Die Schmalflächen müssen dann natürlich auch geschliffen werden, um den rauen Sägeschnitt später nicht zu sehen. Besonders mit Beize fällt ein ungeschliffener Sägeschnitt extrem auf. Das kann zu einer besonders rustikalen Optik beitragen, ist jedoch meist eher störend.
Dafür benutze ich den Handschleifklotz und ebenfalls Schleifpapier mit der Körnung 120. Den Klotz mit dem Schleifpapier legen wir dafür flächig auf die Schmalfläche und schleifen dann mit mäßigem Druck so lange gerade darüber, bis man die schrägen Riefen der Kreissäge nicht mehr sehen kann.
Das Kanten brechen ist der Abschluss der Schleifarbeiten. Dabei werden die scharfen Kanten, von denen häufig noch Splitter abstehen ein wenig abgerundet - so, dass man die Kiste später angenehm greifen kann ohne sich einen Splitter einzufangen.
links vom Bleistift wurden die Kanten gebrochen; rechts davon nicht:
Dazu halten wir den Schleifklotz schräg und führen ihn mit gleichmäßigem Druck an der Kante entlang. Die schräge Haltung sorgt dafür, dass sich keine Holzsplitter in das Schleifpapier bohren. Den Winkel zur Kante müssen wir beim schleifen leicht variieren, um eine kleine Rundung zu erhalten. Meist reicht es dafür, den Schleifklotz ein paar mal über die Kante zu führen. Richtet euch dafür am besten nach eurem Fingerspitzengefühl. Befühlt also einfach die Kante, wenn ihr glaubt, dass ihr fertig seid. Fühlt sie sich scharf an, schleift ihr einfach noch ein wenig weiter. Fühlt sie sich angenehm an, seid ihr dort fertig.
Wichtig: Schleift die Rundung nicht zu extrem aus, sonst habt ihr danach an den Stoßkanten gut sichtbare Fugen, die meist nicht schön aussehen!
Seiten anschrauben
Zunächst schrauben wir dann die Metallwinkel an die Ränder des Bodenbretts.
Hierbei ist es hilfreich, sich einen Klotz oder einen Abschnitt zu Hilfe zu nehmen, um die Winkel wirklich genau an die Kante des Bodens schrauben zu können.
Anschließend werden die entsprechenden Seiten angeschraubt.
Schraubt zunächst die kurzen Seiten an. Hier ist exaktes arbeiten wichtig! Benutzt auch hier einen Klotz, um die Seiten so zu montieren, dass sie seitlich nicht über das Bodenbrett überstehen, denn das ergäbe später Fugen bzw. Spalten in der Kiste.
Anschließend schraubt die langen Seiten an ihren Platz. Sie sollten dabei nicht über die kurzen Seiten überstehen, sondern bündig mit ihnen abschließen. Auch hier leistet ein Klotz als Hilfe gute Dienste.
Beachtet dabei, dass ihr die Teile auf einer ebenen Fläche zusammenschraubt, da die Kiste sonst krumm wird und der Deckel nicht richtig schließt. Auch könnt ihr die Teile bisher nur am Bodenbrett richtig positionieren - oben haben sie noch keine Stabilität und können um mehrere Zentimeter schräg sein:
Diese "Schräge" korrigieren wir mit vier Metallwinkeln, die wir so anbringen, dass die Seiten der Kiste danach bündig miteinander abschließen.
Wichtig: Platziert diese Winkel mindestens so weit von der Oberkante der Kiste entfernt, dass die Leisten, die später den Deckel halten nicht damit in Berührung kommen! Lasst im Zweifel lieber etwas mehr Abstand. Dennoch sollten sich die Winkel im oberen Viertel der Kistenhöhe befinden.
Zwar hat die Kiste noch keinen Deckel und es fehlen noch einige Kleinigkeiten, aber die Grundform lässt sich schon erkennen.
Füße montieren
Die Füße sorgen dafür, dass die Kiste später nicht direkt auf der Wiese (bzw. im schlimmsten Fall im Wasser) steht. So wird der Inhalt später vor nassem Gras, seichter Pfützenbildung, Taubildung und nicht zuletzt vor Ungeziefer, Matsch und Dreck geschützt.
Da diese Füße später das Gewicht des gesamten Inhalts der Kiste tragen sollen und uns die Kiste zusätzlich als Sitzplatz dienen soll, müssen die Füße sicher befestigt werden.
Dafür habe ich drei Löcher pro Kante etwas schräg in die Ecken der Kiste gebohrt - so, dass ich Schrauben hindurch stecken kann, die nachher die Füße halten.
Ich habe dafür Schrauben mit einem Durchmesser von 3,5mm gewählt - also muss ich einen Bohrer mit einem Durchmesser von 4,0mm bohren, damit die Schrauben leicht hindurch passen, aber der Schraubenkopf noch gut hält. Zudem sollten die Schrauben so lang sein, dass sie durch die Kistenwand möglichst tief in den Fuß reichen, ohne jedoch das Holz gänzlich zu durchdringen.
Meine Kiste hat eine Wandstärke von ca. 18mm - ebenso wie meine Füße, was eine Gesamtstärke von ca. 36mm ergibt. Es ist also möglich, dass ich Schrauben mit einer Länge von 35mm benutze. Allerdings darf ich dann die Schraubenköpfe nicht zu tief ins Holz drehen, damit die Spitze der Schraube die Außenseite des Fußes nicht durchdringt. Es ist also etwas Fingerspitzengefühl nötig.
Zusätzlich streichen wir Leim auf die Füße - dort wo sie später an der Kiste verschraubt werden.
Der Leim gibt zusätzlichen Halt und verbindet die Füße untrennbar mit dem Rest der Kiste. So können später auch Schwergewichte in Rüstung bedenkenlos darauf sitzen.
Achtet beim Auftragen des Leims darauf, dass ihr zwar viel genug verwendet, dass sich eine flächige Verbindung ergibt, aber auch nicht all zu viel aus der Klebefuge gepresst wird, denn alles, was aus der Fuge gepresst wird, müssen wir schnell und gründlich abwischen, da der Leim sonst hässliche, plastikartige Flecken auf dem Holz hinterlässt. Eventuell vergessene Tropfen müssen wir später im trockenen Zustand vom Holz schleifen.
Je dünner die Klebefuge, umso besser hält sie später - zieht die schrauben also ruhig so fest an wie möglich, ohne dass die Spitze die Außenseite durchdringt. Haltet dazu am besten einen Finger auf die Stelle, an der die Schraube nach außen dringen würde und schraubt die letzten Umdrehungen von Hand, denn so spürt ihr rechtzeitig, wenn die Schraubenspitze sich der Oberfläche gefährlich nähert. Tut dies nicht, wenn ihr einen Akkuschrauber verwendet, sonst könnt ihr euch das Metall auch schmerzhaft in den Finger schrauben!
Griffe anschrauben
Als nächstes folgen die Griffe, mit denen wir später die Kiste bequem tragen können.
Zunächst bohren wir wieder die Löcher durch Kistenwand und Füße vor.
Diesmal solltet ihr zuvor messen, damit eure Löcher auch alle dort liegen, wo nachher der Griff sitzen wird. Ich habe meine Griffoberseite auf 9,5cm von der Oberkante festgelegt. Das kann ich mir auf allen vier Füßen anzeichnen. danach kann ich einfach die Griffe auflegen und so die andere Kante anzeichnen. Zwischen diesen beiden Strichen muss nachher unser Schraubenloch liegen.
Sind die Löcher gebohrt, geben wir etwas Leim an die Griffe (nur dort, wo sie später auf den Füßen aufliegen) und schrauben sie gemäß unseren zuvor festgelegten Maßen an.
Zum festschrauben der Griffe benötigen wir noch einmal Schrauben, die in das Holz soweit wie möglich eintauchen, es jedoch nicht ganz durchdringen.
Rechnung hier: Stärke Kistenwand + Stärke Füße + Stärke Griff = 18mm + 18mm + 10mm = 46mm
Die nächst-niedrigere Norm-Schraubenlänge ist 45mm. Wir können also Schrauben mit einer Länge von 45mm verwenden. Ich habe 3,5x45er Schrauben verwendet. Verwendet ihr Material mit anderer Stärke müsst ihr natürlich die Schraubenlänge entsprechend anpassen.
Wie schon bei den Füßen sollten wir auch hier wieder darauf achten, dass wir die Schrauben nicht zu tief ins Holz drehen, denn wenn die Spitze der Schraube die Außenseite des Holzes durchdringt haben wir einen unangenehmen Dorn (und eine Quelle für Rostflecken) an der Kiste. Schraubt deshalb auch hier die letzten Umdrehungen vorsichtig von Hand.
Sitzen die Griffe dort, wo sie hin sollen entfernen wir wieder allen Leim, der aus den Fugen Quillt. Dies sollten wir schnell erledigen, denn eingetrockneter Leim gibt später hässliche Flecken auf dem Holz.
Wer mit einer Kiste ohne Deckel zufrieden ist, könnte sie jetzt schon benutzen.
Tipp: Wenn ihr eure Kiste besonders schwer beladen wollt (z.B. Bücher/Getränke), könnt ihr zusätzlich noch je einen kleinen Drahtstift (Nagel mit sehr kleinem Kopf) durch den Griff in den Fuß hämmern. Das gibt dem Griff ein wenig zusätzliche Stabilität - sieht jedoch nicht so gut aus, wie eine unberührte Holzoberfläche.
Hinweis: Leim braucht Zeit zum trocknen. Erst nach ca. 4 Stunden (je nach Leim) ist eine gewisse Stabilität zu erwarten. Durch getrocknet ist Holzleim nach ca. 8 Stunden (bei dünnen Fugen, Zimmertemperatur und niedriger Luftfeuchtigkeit). Regenwetter (hohe Luftfeuchtigkeit) und unbeheizte Werkstätten bei kalten Temperaturen können zu einer drastischen Zunahme der Trocknungszeiten führen!
Leisten für Deckel zuschneiden
Alle, die lieber einen Deckel dazu haben wollen, nehmen sich nun die verbliebenen Teile zur Hand. Es sollte jetzt noch ein Brett übrig sein, das unsere Kiste passgenau verschließt und zwei Holzleisten.
Da das Brett sehr leicht verrutscht und herunter fällt, wenn wir es nur auf die Kiste legen, und zudem Holz die Angewohnheit hat sich bei Feuchtigkeit zu krümmen, werden wir nun Leisten darunter schrauben, die die Krümmung weitgehend verhindern und zusätzlich dem Deckel Halt auf der Kiste geben.
Nehmt dazu eure Leisten und haltet sie in die Öffnung der Kiste, dass sie von einer Längsseite zur anderen reichen. Nun markiert euch das Innenmaß der Kiste - das sogenannte "Lichte Maß" direkt auf den Leisten.
Schneidet sie nun ca. 2mm kürzer ab, als das lichte Maß - so, dass sie etwas Spiel haben (aber nicht zu viel - sonst wackelt der Deckel später!). Wenn ihr sauber gearbeitet habt, dann passen beide Leisten nun auf beiden Seiten in die Kiste.
Geht hier nicht nach dem Prinzip "Pi mal Auge", sondern zeichnet euch die Schnittbahn genau mit dem Schreinerwinkel an! So könnt ihr eure Schnittführung jederzeit kontrollieren und eure Leisten passen nachher auch genau dort hin, wo sie hin sollen.
Zum Abschluss bohren wir noch je drei Löcher (z.B. eins ungefähr in der Mitte und je eins ca. 5cm vom Leistenende) in die Leisten, damit wir sie später anschrauben können. Ich verwende wieder Schrauben mit 3,5mm Durchmesser - meine Löcher haben also wieder 4,0mm Durchmesser. Danach schleifen wir noch einmal alle scharfen (Schnitt-)Kanten rund, damit später keine Splitter abstehen.
Deckel
Als nächstes schrauben wir die zuvor zugeschnittenen Leisten an den Deckel.
Dafür ermittelt zuerst die Mitte sowohl an der Längsseite (beidseitig am Rand), als auch an der Querseite (beidseitig am Rand). Markiert euch die Mitte mit einem kleinen Bleistiftstrich.
Nun messt das lichte Maß der Längsseite der Kiste (Länge innen), halbiert dieses Maß, zieht jeweils ca. 2mm ab und markiert euch an der Längsseite des Deckels von der zuvor markierten Mitte weg beidseitig euer Ergebnis. Verbindet nun diese Markierungen mit einem Lineal. An dieser Markierung wird später die Außenkante der Halteleiste verlaufen. Der Abstand zum Rand des Deckels sollte (wenn ihr exakt gearbeitet habt) auf beiden Seiten exakt gleich sein. Je genauer ihr hier arbeitet, umso weniger wackelt später euer Deckel.
Auf die gleiche Weise ermitteln wir die Position der Halteleisten in Querrichtung (kurze Seite des Deckels).
Messt also das Maß eurer zuvor zugeschnittenen Leisten, halbiert es und tragt das Ergebnis in Form kleiner Striche von der Mitte der kurzen Deckelseite aus an. Habt ihr alles richtig gemacht, sollten eure Leisten genau zwischen eure Markierungen passen und der Abstand zu den Längsseiten des Deckels genau gleich sein.
Anhand dieser Markierungen schrauben wir nun die Leisten (mit etwas Leim) fest.
Achtet dabei wieder darauf, dass eure Schrauben nicht komplett durch das Holz reichen. Niemand sitzt gerne auf spitzen Schraubenenden.
fertig (vorerst)
Die Kiste ist vorerst fertig.
Warum ist die Kiste nur "vorerst" fertig?
Weil die Oberfläche noch roh und unbehandelt ist.
Warum endet die Anleitung dann hier?
Weil der Rest nun eurer Kreativität, euren Vorlieben und eurem künstlerischen Geschick unterliegen.
Ihr könnt die Kiste nun:
ölen (z.B. mit Leinölfirnis)
- wachsen
lackieren (nicht "A", aber sehr dauerhaft)
beizen (z.B. mit Zaunlasur)
- danach kann man noch ölen, wachsen, lackieren, oä.
bemalen (Beispielbild)
- Beschläge montieren
sie zur Kühlbox ausbauen (siehe unten)
- etc.
Ich habe meine Kiste mit Leinölfirnis behandelt (VORSICHT: Leinölfirnis gibt Flecken, die nicht mehr entfernbar sind in Stoff und Teppich! Sollte im Freien angewendet werden!) und so eine wasserabweisende Oberfläche erzeugt, die dennoch gut altert und so immer besser zum Ambiente passt, ohne dass der Inhalt nass wird oder weitere Behandlung nötig ist. Wer nicht auf die natürliche Alterung setzen will, oder das helle Holz zu "neu" aussieht, kann mit dunkler Zaunlasur nachhelfen und erst später die Oberfläche versiegeln.
Hinweis: Mit Leinölfirnis behandeltes Nadelholz wird durch Sonneneinstrahlung langsam immer dunkler. Lagert ihr die Kiste bei euch über längere Zeit (zwischen den Cons) so, dass sie stark der Sonne ausgesetzt ist, lasst nichts für lange Zeit darauf liegen, denn das hinterlässt helle "Schatten" auf eurer Oberfläche.
Kühlbox
Die oben gezeigten Kisten lassen sich auch ziemlich einfach zur Kühlbox im Ambiente-Look aufrüsten.
Dazu schneidet ihr Stropor (ich habe hier Platten der Stärke 5cm verwendet) so zu, dass sie genau in die Kiste passen. (Seiten, Boden)
Die kurzen Seiten sollten um so viel weniger hoch sein, als die Kistenseiten, wie der Stärke der Deckelleisten (+2mm) entspricht. So kann der Deckel nachher noch gut schließen.
Auf den Boden kommt noch eine dünne Platte aus Plastik oder kunststoffbeschichtetem Holz (hier ein Teil einer Schrankrückwand mit weißem Plastikdekor), damit der Inhalt keine Dellen ins Styropor drückt.
Der Deckel bekommt ebenfalls mittig eine Styroporschicht verpasst, die rundum ca. 2mm kleiner ist, als das neue lichte (Innen-)Maß der Kiste. Hier muss sehr exakt gearbeitet werden, damit der Deckel nachher noch gut schließt!
Die Styroporplatte am Deckel wird am besten verklebt. Achtet dabei darauf, dass euer Kleber das Styropor nicht zersetzt! (Pattex, Montagekleber, Sprühkleber und Co lösen Styropor auf!) Ich habe hier simplen Holzleim verwendet. Dieser löst zwar das Styropor nicht auf, braucht jedoch sehr lange zum trocknen und muss so lange (z.B. mit Schraubzwingen) fixiert bleiben. Mein Deckel hat ca. 1 Monat getrocknet, eher er benutzbar war. Vermutlich wären 2 Monate die "sichere Seite" gewesen. (Holzleim trocknet durch Verdunstung des enthaltenen Wassers. Dies funktioniert nur extrem langsam durch Styropor und geölte bzw. lackierte Holzoberflächen.) Die Platten in der Kiste halten auch von alleine, bzw. durch Klemmwirkung, wenn ihr sie exakt zugeschnitten habt. Zudem werden so kleine Unsauberkeiten (bis ca. 1mm - je nach "Klemmstärke") ausgeglichen. Jede Fuge hier verschlechtert später die Isolierwirkung!
Meine Kühlbox erreicht zwar nicht die Isolierwirkung von modernen, fertig gekauften Kühlboxen aus Plastik, doch habe ich darin bereits Grillfleisch über vier Tage problemlos gelagert. Als Kühlakkus verwende ich meist 2-3 eingefrorene Wasserflaschen (1,5l) aus Plastik. Diese sind bisher nach ca. 4 Tagen komplett aufgetaut (aber noch kalt). Zudem kann das Wasser anschließend getrunken werden und ist so nicht nur "verschwendeter Platz", wie es bei handelsüblichen Kühlakkus der Fall wäre. Zudem friere ich das Fleisch, das nicht gleich am ersten Tag gebraucht wird ein, ehe ich es in die Kiste packe. So ist das Fleisch praktisch sein eigener Kühlakku.
Je voller die Kühlbox ist und je weniger der Deckel geöffnet wird, um so länger hält sie kalt.
Tipps für eigene Designs
Schraubenköpfe, die von Außen sichtbar sind wirken schnell störend. Wenn es garnicht zu vermeiden ist, verwendet rohe Stahlschrauben ohne Zink (rosten stark), oder Messingschrauben mit Schlitzantrieb. Diese Schrauben fallen am wenigsten störend auf.
Für von Außen sichtbare Beschläge verwendet am besten Stahlteile ohne Zink (rosten stark) oder lackiert die Metallteile schwarz (ist unauffällig und Kistenbeschläge an historischen Stücken sind häufig "brüniert" (durch eingebranntes Fett und Öl geschwärzt).
Wenn auf eurer Kiste mehr als eine Person Platz findet, macht sie so stabil, dass auch mehrere Personen darauf sitzen können! Gerade mit Gästen am Lagerfeuer passiert es schnell, dass jeder verfügbare Sitzplatz benutzt wird.
Kisten, die mit Stoff (z.B. Samt, Seide, oä.) ausgeschlagen sind wirken besonders edel und wertvoll.
Eine schöne Bemalung kann die hässlichste Kiste zum Schmuckstück machen.
Autoren:
RickS. (2014)
Kategorie/Bastelanleitung