Tipps und Hinweise für das Spiel
Meist sind die Ärmel eines Kettenhemds etwas länger als der Arm des Trägers. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil, und auch im Mittelalter wurde die Kettenrüstung nicht immer hauteng auf den Träger zugeschnitten. Ein etwas langer Ärmel kann so ideal hochgebunden werden, dass dadurch eine bessere Bewegungsfreiheit entsteht, und auch das Gewicht des Kettenärmels auf mindestens noch einen weiteren Bereich anstelle der Schultern abgetragen wird.
Auf folgendem Bild ist die richtige Plazierung von Rüstbändern am Ärmel dargestellt:
Die Rüstriemen sollten mindestens aus 1 cm breitem und 2 mm starkem Naturleder bestehen, beim Einsatz von Rüstbändern empfehlen wir Rindsleder mit einem quadratischen Querschnitt von mindestens 3 mm mal 3 mm.
Gebunden wird entgegen Hollywood-Filmen nicht am Oberarm über dem Ellbogengelenk, sondern direkt darunter. Am Oberarm schnürt man sich nur die Blutzufuhr ab und erzielt keinen nennenswerten Vorteil, der geschnürte Wulst aus Kettengliedern rutscht grundsätzllich durch und muß ständig "nachgezupft" werden.
Direkt unter dem Ellenbogengelenk hat die Bindung guten Halt, und man kann einen schönen Wulst darüberlegen. Dieser Wulst sorgt dafür, dass man den Arm bequem strecken und heben kann.
Bei integrierten Fäustlingen empfehlen wir eine zusätzliche Bindung um das Handelenk, dort, wo das Polsterwams (der Gambeson) zu Ende ist. Mit beiden Bindungen sitzt das Kettengeflecht straff über dem Unterarm. Und gut aussehen tut es auch...unsere Meinung (Quelle: Armamentum)
- Als Helm zur Kettenrüstung eignen sich innsbesondere:
Der Latz an der Coiffe, sowie die Coiffe sind viel angenehmer zu tragen, wenn sie auf der Innenseite mit Leder oder robustem (mehrere Lagen) Leinen ausgeschlagen sind.
Der Gambeson (Polsterwams) muss nicht zwingend unter dem Ringpanzer getragen werden. Historisch ist es (nach meinen Informationen) genauso "richtig" den Gambeson über dem Kettenpanzer zu tragen. Angeblich schützte diese Kombination sogar vor Armbrustbolzen und Langbogen-Pfeilen.
- Jedes Kleidungsstück, das direkt unter oder über der Kettenrüstung getragen wird, bekommt sehr schnell schwarzbraune Flecken, die sich kaum mehr entfernen lassen! Das kommt vom Eisenabrieb, den sich die Kettenringe beim Gebrauch gegenseitig abschleifen. Es ist daher anzuraten, immer die gleiche Kleidung unter bzw. über der Kettenrüstung zu tragen.
- Ein Wappenrock sollte stets oberhalb des Ringpanzers getragen werden, da man ihn darunter nicht gut sehen würde.
- Ein Gambeson unter der Kettenrüstung macht optisch "breit" und kann daher gerade für zierliche Personen ein wichtiges Stilmittel für die Darstellung eines Kämpfercharakters sein.
- Zu einer Kettenrüstung gehört ein stabiler Gürtel. Ist dieser eng um die Hüfte geschnallt, kann ein kleiner Wulst aus Kettengeflecht darüber gelegt werden, der Gewicht von den Schultern nimmt und gleichzeitig das Heben der Arme unterstützt, da dann nichtmehr das gesamte Kettenpanzerhemd angehoben werden muss.
- Ein Kettenhemd schmeichelt niemals der Figur. Gerade der Wulst , der üblicherweise zur besseren Gewichtsverteilung über den Gürtel gelegt wird, lässt den Kämpfer schnell "fett" wirken. Ein gut passender Gambeson kann diesen Effekt reduzieren. Soll die Figur des Kämpfers betont werden, ist eine Plattenrüstung oft sinnvoller.
Zum anziehen eines Ringpanzerhemdes empfehle ich, eine Bundhaube zu tragen. Gerade lange Haare können sich äußerst schmerzhaft im Kettengeflecht verfangen, doch auch kurzes Haar ist davor nicht gänzlich gefeit.