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RingSchmieden

Bastelanleitung: Ring schmieden

Auf Saurons Spuren, oder wie man einen Ring schmiedet.

Oft braucht man für irgendwelche Plots einen wichtigen Ring und der Plastikkram aus dem Karnevalsladen bringt es einfach nicht. Dann bleibt einem nicht anderes übrig, als selbst zu schmieden. Silber kostet ca. 1€/g, Kupfer noch weniger und vielleicht hat Oma ja noch einen alten Goldring, den keiner mehr braucht. Damit sind die Materialkosten für einen ca. 10-15g schweren Ring in jedem Conbudget drin.

roh.jpg

Sieht nicht nach viel aus, wird aber noch.

Zuerst das Rohmaterial in U-Form biegen. Statt mit so einer Zange kann man die Ringschiene auch direkt über den Konus schlagen (siehe unten), was lediglich mehr Schmiedearbeit bedeutet und somit etwas mühsamer ist.

grob.jpg grobf.jpg

Dann auf dem Konus das U bis auf ca. 3mm schließen. Nicht weiter mit der Zange arbeiten, weil sonst der Ring tropfenförmig wird. Die Lötstellen sollen möglichst gleich aufeinander liegen, damit die Lötnaht so klein, wie möglich ist.

schmied.jpg

Dann vom Konus nehmen und die letzten 3mm den Ring als Oval schlagen, damit sich der Spalt gut schließt. Wenn wir hier weiter auf dem Konus arbeiten würden und der Ring tatsächlich in Ringform wäre, dann wäre die Lötstelle Keilförmig, statt Spaltförmig und damit wäre die Lötfläche größer. Der Ring soll hier ausdrücklich eiförmig werden.

Nun beide Enden aneinander löten. Hier kommts jetzt sehr auf das verwendete Material an. Für jedes Material gibt es entsprechendes Lötmaterial, dessen Schmelzpunkt ein paar Grad niedriger ist, als das Original, aber noch so hoch, dass es sich gut als Legierung mit dem Muttermaterial verbindet

Im Allgemeinen gilt, dass für einen Ring nur Hartlote verwendet werden können, weil Weichlote mit Zinn o.ä. die Belastungen während des nächsten Arbeitsschrittes nicht aushalten. Für Silberringe benutzt man Silberlote für Goldringe Goldlote für Messingringe Messinglote und für Kupfer Phosphorlote mit einem möglichst hohen Kupferanteil, damit die Farbgebung passt. Dass Flussmittel wählt man auch dementsprechend. Meistens steht bei den Loten eine entsprechende Empfehlung dabei oder ist im Netz zu finden

Danach sieht der Ring ungefähr so aus.

ringform.jpg

Sexy, oder? Für sowas würde ich beim Juwelier noch nicht mal 2,50€ bezahlen.

Naja, geht ja noch weiter.

Den Dreck, den man da sieht sind Oxidations und Flussmittelrückstände vom Löten. Manche Flussmittel kristallieren zu einer beinahe glasharten Masse. Die kann bei den weiteren Arbeitsschritten unschöne Macken in Ringriegel, Amboß oder Hammer hinterlassen, oder euch die Feilen kaputt machen. Daher sollte man den Ring vorher davon befreien, was z.B. in einem Säure- oder Ultraschallbad geschehen kann. Für Gelegenheitsbastler würde ich deshalb Flussmittel "H" empfehlen, weil es wasserlöslich ist, wenn auch teurer.

Wieder auf den Konus und den Ring nun vollkommen rund schlagen. Aufpassen mit der Lötnaht. Jetzt zeigt sich, wie gut man gelötet hat.

feinschmieden.jpg

Jetzt ist der eigentlichen Ring schon fast fertig.

Noch mit der einer großen Halbrund-Feile eine Wölbung reinfeilen, damit er gut auf dem Finger sitzt, polieren und das wars ... eigentlich.

ringfertig.jpg

Es sei denn man entscheidet sich noch für Verzierungen. Ich wollte ein Band aus geflochtenem Draht über den Ring legen ...

also Draht zusammenlöten und in den Schraubstock spannen

loeten.jpg

und flechten, wie ein normaler Zopf *g*

flechten.jpg

Dabei wird man schnell merken, dass Metall sehr viel anders ist, als Stoff, oder Haare. Die Gleichmäßigkeit hängt sehr von der aufgewendeten Zugkraft ab. Am besten mit Material arbeiten, dass lang genug ist oder mit Zangen. Wenn man mit Zangen arbeitet, benutzt die ganze zeit Zangen und nicht erst am Ende.

Es wird gleichmäßiger, wenn man alle paar cm es noch mal neu einspannt.

Dann von der Länge her anpassen und an den Enden verlöten.

anhalten.jpg

Wenn das geflochtene dann wie geplant nur die Hälfte des Ringes bedeckt kann man in den freibleibenden Stellen mit der Feile oder dem Dremel noch Verzierungen eingravieren. Im Allgemeinen, ... der Dremel ist dein Freund und vernünftig angewendet ersetzt er schon so manch spezialisiertes Gravurwerkzeug.

Außerdem werden die Metalle erst dann richtig schön, wenn man sie gut poliert.

allesfertig.jpg

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