Sütterlin
Sütterlin ist die alte, heute normalerweise nicht mehr gebräuchliche Form deutscher Handschrift, die ungefähr von 1915 bis 1940 in den Schulen gelehrt wurde. Die auch "deutsche Schrift" genannte Schriftform ist eine Standardisierung der Kanzleischriften, die vorher in unterschiedlichen Formen gebräuchlich waren. Benannt wurde die deutsche Schrift nach ihrem 'Erfinder', dem Graphiker L. Sütterlin aus Berlin.
Im Bild eine Schriftprobe. Der Text besagt: "Bruder Honestus ist ein nordlandischer Mönch, der als wandernder Heiler und Schreiberling durch die Welt zieht..." Anmerkung: Das große 'H' ist hier noch verkehrt - da wußte ich es noch nicht besser.
Obwohl viele Buchstaben den auch in unserer heutigen Schriftform gebräuchlichen ähneln, können heute nur diejenigen Süttelin lesen, die sich vorher etwas intensiver damit befaßt haben. Dies liegt daran, daß andere Buchstaben uns in völlig ungewohnter Form begegnen, oder - noch "schlimmer" - eher einem anderen heutigen Buchstaben ähneln als dem, um den es sich tatsächlich handelt.
Gerade aus diesem Grund halte ich Sütterlin für eine Schrift, die ganz ausgezeichnet für's LARP geeignet ist. Da ein in Sütterlin verfasster Text für diejenigen, die sich nicht mit der Schrift auseinandergesetzt haben, nicht auf den ersten Blick lesbar ist (wenn überhaupt), brauchen sie das "nicht lesen können", so dies zu ihrem Charakterbild gehört, nicht zu simulieren. Auf der anderen Seite ist es für Gelehrte und andere gebildete Charaktere nicht allzu aufwendig, sich die notwendigen Kenntnisse anzueignen, um Sütterlin zumindest lesen zu können. Das Erlernen des Schreibens in Sütterlin benötigt dann allerdings etwas mehr Zeit und vor allem einige Übung, ist aber auch kein Problem, wenn man mit Eifer bei der Sache ist.
RalfHüls: Wer (wie ich) das Textsatzsystem LaTeX verwendet, für den gibt es zwei recht gut funktionierende Sütterlin-Zeichensätze.
RalfHüls: In meinen Bookmarks finde ich folgende Lernseite. Dort gibt's auch einen Truetype-Zeichensatz.
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