Larpmeinung: Definition: "Schönes Spiel"
Immer wieder ist in Larp-Foren, oder auch generell auf Cons (hoffentlich nicht IT!) die Rede von "schönem Spiel" und irgendwie scheint da jeder etwas anderes zu meinen. Als ich einmal gefragt wurde, was denn überhaupt schönes Spiel sein soll, habe ich mir folgende Definition überlegt. Da sie in dem Forum, wo ich sie das erste Mal nieder schrieb, als sinnvoll bewertet wurde und mir geraten wurde dies hier im LarpWiki zu veröffentlichen, möchte ich dies hiermit auch tun.
Wie man schnell sieht ist diese Definition keinerlei Wunderheilmittel für die Probleme, aber ich hoffe sie verdeutlicht diese - was allgemein in vielen Fällen schon sehr hilfreich sein kann, um überhaupt eine Lösung finden zu können - sofern es eine geben kann.
Definitions-Vorschlag ("Schönes Spiel"):
Im Larp ist von "schönem Spiel" eines Con-Teilnehmers auf einer bestimmten Con die Rede, sofern sich dieser auf dieser Con entsprechend seiner IT-Rolle, die er im Spiel spielen will, verhält und zwar auf eine Weise, dass es einer - prozentual gesehen - möglichst großen Anzahl von Con-Teilnehmern (SC, NSC, SL), welche eine zu der Con-Orga isomorphen Meinung vom Larp haben, OT gefällt.
Bemerkungen und Folgerungen:
1) Wir sehen, dass die Definition viele Parameter hat, welche die genaue Beschreibung beeinflussen. Es kann keine eindeutige Definition geben, solange es nicht "DAS Larp" gibt, da sich die Meinung der Orga über "Ihr Larp" in hohem Maße auf die Veranstaltung auswirkt.
2) Auch eine SL kann "schönes Spiel" betreiben, wobei ihre "Machtausübung" natürlich als ein - nicht gerade unwesentlicher - Teil des Spiels anzusehen ist.
3) Natürlich kann also ein und dieselbe Person auf ein und derselben Veranstaltungen mehrmals "schönes Spiel" und "nicht-schönes Spiel" betreiben. Dies hängt in sehr großem Ausmaße davon ab, welche Meinungen die Orga vertritt und wie sehr selbe darauf achtet, dass möglichst nur Leute eingeladen werden, welche eine ähnliche Meinung vertreten, da es sonst unweigerlich zu "nicht-schönem Spiel" kommen muss.
4) Die Definition ist extrem von Raum und Zeit abhängig, denn das "schöne Spiel" kann durchaus auch nur wenige Sekunden dauern und sich dann für längere Zeit zu "nicht-schönem Spiel" wandeln - und das kann beispielsweise auch allein bedingt durch geringen Ortswechsel passieren!
5) Alle Vorbereitungen vor der Con (von allen die in mehr oder weniger direktem Zusammenhang damit stehen) in Bezug (auch indirekt) auf die Con haben Einfluss darauf, ob es Teilnehmern überhaupt möglich sein wird "schönes Spiel" zu betreiben. Insofern ist nicht die Orga gänzlich dafür schuldig zu machen, wenn es nicht zu dem gewünschten schönem Spiel kam - auch wenn sie zu hohem Maße daran beteiligt ist.
6) Selbstverständlich gilt auch: Nur wer spielt, der kann auch schönes Spiel betreiben! Aus Isolierung folgt also unweigerlich nicht-schönes Spiel (laut obiger Definition). Wie man allerdings Spiel innerhalb einer Gruppe, also durchaus mit (zumindest Teil-) Isolierung, bezeichnen und bewerten kann, möchte ich unter einer anderen Überschrift formulieren.
--Turis