Schauspieleinstiegsübungen
Beim LARP ist es - wie im Schauspiel - sehr wichtig, seine Rolle deutlich genug zu spielen, dass z.B. Emotionen klar erkennbar sind, aber auch darauf zu achten, dass man die Rolle nicht überspielt. Schließlich schwankt man im Alltag natürlich auch ein wenig in der Laune, aber nicht "Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt"
Kleine Übungen zum Anfang:
Ab vor den Spiegel. So wie man für die Schule Vorträge übt, kann man auch das Mienenspiel im Spiegel beobachten. Schaut euch eure "Grimassen" an. Sind sie deutlich? Überspitzt? Missverständlich? Auf dieser Grundlage kann man neue Mienen einstudieren - und ganz neue Muskelpartien im Gesicht entdecken... Tipps&Beispiele aus einer Zeichensprach-Seite: http://www.visuelles-denken.de/Schnupperkurs2.html
- Spielt in Gedanken die Reaktionen eures Charakters durch. Wenn man eine Situation schon ein paar Mal durchlebt hat, wird es einfacher, sie instinktiv im Spiel anzuwenden.
- Nehmt euch einen Satz, und betont ihn unterschiedlich. Damit bekommt man ein wenig das Gefühl für solche Tonlagen. Z.B. "Willst du mit mir gehen?" lässt sich auf mindestens fünf grundverschiedene Arten betonen, und sagt dann auch verschiedene Dinge aus. Unvergeßlich ist ein altes Interview mit Mario Adorf, in dem dieser ca. 20 mal nur "Ja!" sagt und jedes davon drückt - unterschiedlich betont - etwas anderes aus.
- Besorgt euch ein kleines Nikituch oder nehmt einen Schal, sowie einen Kumpel, der das Ganze beobachtet. Die Vermummung vermeidet das Deuten per Gesichtausdruck. Redet mit eurem Gegenüber und versucht, die entsprechenden Gemütsbewegungen durch die Betonung deutlich zu machen. Schwer, aber machbar!
- Auch zum Thema Tonlagen: "Leise" und "Laut" sind auch im Spiel wichtig. Übt nicht nur verschiedene Tonlagen, sondern auch Lautstärken - und ihre Wirkung.
- Baut Hemmungen ab. Sei es der Schlachtruf eines Kriegers, der spitze Schrei beim Anblick einer Leiche - in einem einsamen Waldstück oder auch beim Gesangslehrer kann man so etwas mal in voller Lautstärke ausprobieren und "üben". Sehr gut eignet sich auch das Auto, wenn man keine Beifahrer hat.
Ineksi 17.01.07
Kurz vor oder bei Spielbeginn:
Such dir ein ruhiges Plätzchen und denke über folgendes nach:
Wer bin ich (InTime)
- Von wo komme ich, wo war ich auf meiner letzten Reise.
- Was habe ich dort erlebt.
- War ich in diesem Land schoneinmal und wenn ja, was ist da passiert.
- Warum bin ich doch gleich in diesem Land?
- Mit wem reise ich durch die Landen, mit wem bin ich freundschaftlich verbunden.
(Tim Drachenroester 19.07.2012)