Anleitung für einen Schlapphut
Vorwort des Autors:
Auch wenn man diese Seite im Augenblick unter LarpSchnittMuster findet, ist es doch eher als eine Anregung für Neueinsteiger und weniger als Anleitung im eigentlichen Sinne gedacht. Deshalb und weil die grundlegenden Arbeitsschritte sich kaum von der Herstellung einer Tunika unterscheiden, werde ich mich wie so oft eher kurz fassen.
Dies hier ist in etwa unser letztlich angestrebtes Ergebnis:
Wie man erkennen kann, ist dies nicht unbedingt der typische, mittelalterliche Hut, wie man ihn im Dutzend auf den meisten Cons zu finden vermag. Vielmehr ähnelt er von der Optik her stark den Hüten, wie man sie in vielen Musketierverfilmungen sieht. Trotzdem hat diese Kopfbedeckung durchaus ihren Platz auf den meisten Fantasy-Cons und bietet gerade den weniger an den historischen Vorlagen orientierten Charakteren, wie z.B. Barden, Streuner, Forschern, Freibeutern, Freigeistern und ähnlichen Reisenden in der Larpwelt durchaus eine stimmige Möglichkeit, ihre Gewandung mit einem weiteren und individuellen Kleidungsstück zu ergänzen und gleichsam einen Beitrag zum BlöderHutCredo zu leisten.
Hinzufügen möchte ich allerdings noch, dass zumindest ähnliche Hutformen durchaus auch im Mittelalter getragen wurden, wie z.B. der Pilgerhut. Allerdings wurde dieser wohl komplett durch Filzen in Form gebracht und nicht, wie in dieser Anleitung, aus Einzelteilen zusammengenäht.
Material:
- 1/2 Meter fester Wollstoff
- Nähgarn in der Farbe des Wollstoffes
- etwas dickeres Seil
- Fibel, (Pfauen-)Federn, Glücksbringer/Glaubenssymbole aus Zinn und Ähnliches zum Verzieren des Hutes
- grobes Stopfgarn
Kosten:
Je nach Verzierung zwischen 6 und 20+ Euro
Anleitung:
- 1.Drei leicht ovale Stoffkreise mit einem ungefähren Durchmesser von 40 cm ausschneiden. Hierbei kann man durchaus auch farblich variieren und die Kreise z.B. farblich halbieren/vierteln etc. Hier gibt es etliche Möglichkeiten.
2.In zwei der ausgeschnittenen Kreise werden nun zwei kleinere ovale Stoffstücke ausgeschnitten. Dieser Ausschnitt sollte groß genug sein, damit der eigene Kopf gerade so durch das Loch hindurch passt. Sollte er doch etwas größer werden, ist das nicht weiter schlimm. Mit einer Bundhaube oder mit Hilfe einer Schnur kann man hier am Schluss noch etwas nachbessern. Das dürfte dann ungefähr so aussehen. Die beiden Kreise mit dem Ausschnitt bilden später die Krempe unseres Schlapphuts.
- 3.Als Nächstes nähen wir die beiden Stoffteile für die Krempe am äußeren Umfang zusammen und versäubern sie. Anschließend wird das Ganze umgestülpt, womit die Naht nun im Inneren der Krempe liegt und nicht weiter sichtbar ist. Falls die Krempe noch nicht fest genug ist und doch zu stark herumschlabbert, kann man vor dem Umstülpen noch eine Verstärkung auf den Stoff aufbügeln oder die Krempe mit einer weiteren Stofflage verstärken. Zwei Wolllagen dürften aber im Normalfall genügen. Das Ganze nennt sich ja nicht umsonst Schlapphut.
4.Dann heften wir den dritten, etwas kleineren Kreis nun mit Stecknadeln an die umgestülpte Hutkrempe. Hierbei muss man den Stoff meist noch etwas über die gesamte Länge gleichmäßig zusammenraffen. Nachdem man das geschafft hat, werden die Teile zusammen genäht und anschließend noch versäubert. Hier kann man ruhig die Naht mit einer etwas anderen Farbe und einem etwas dickeren Garn übernähen, da diese Naht doch gerne ins Auge fällt. Sieht dann doch noch etwas schöner als eine Maschinennaht aus. Nun ist der Hut] eigentlich schon fast fertig.
- 5. Der fertige Hut sieht nun noch nicht besonders toll aus, aber das werden wir nun ändern. Als Erstes empfiehlt es sich, ein dickes Seil in einer Kontrastfarbe am Übergang der Krempe zum runden Oberteil anzubringen und mit ein paar unauffälligen Stichen per Hand zu fixieren. Als nächstes könnte man z.B. noch die äußere Naht per Hand mit einer groben Naht verzieren, eine oder mehrere Federn am Hut/Hutband anbringen, eine Seite der Krempe mit einer Nadel/Fibel o.ä. hochstecken ... Der Fantasie sind hier also kaum Grenzen gesetzt, wenn es darum geht, dem Schlapphut den letzten, persönlichen Schliff zugeben. Achja, eine Bundhaube sieht unter einem Schlapphut getragen ebenfalls ziemlich nett aus.
- So, hier ist noch eine abgewandelte Variante des obigen Schlapphuts: Allerdings wurde der einfache, runde Stoffkreis in der Mitte durch eine zylinderförmige Stoffkonstruktion ersetzt, ein Augenkreuz ergänzt und das Ganze noch zusätzlich mit drei Federn geschmückt. Eindeutig ein hübsches Teil für die Piraten- und Musketierfraktion unter uns. Achja, hier ist das gute Stück:
Nochmals Danke, Scout
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