Average Character Larp 7
18.08.2000-20.08.2000 in Wiblingwerde
VERANSTALTER: Kreis Unna (durch Uwe Günther)
FOTOS: http://kamerakata.de/sets/acl-7/
LOCATION: Das VCP-Heim in Nachrodt-Wiblingwerde bei Altena im MK ist mit 44 Plätzen eines der größeren Selbstversorgerhäuser in der Region. Das an einem Waldrand gelegene Haus gefällt mir ganz gut, auch wenn durch die Hanglage ein Schauplatz für größere Kämpfe fehlt. Das größte Problem mit der Location ist wohl, daß bei vergangenen ACLs (obwohl das Haus nach eigener Einschätzung sauberer verlassen als vorgefunden wurde) saftige Nachforderungen über Reinigungskosten kamen.
VERPFLEGUNG: Litt etwas darunter, daß die Küchen-Orga offenbar unentschuldigt fehlte. Es wurde aber (teilweise mit Spielerhilfe) ausreichend leckeres Essen herimprovisiert.
PLOT: Der Graf von Wiblingwerde hat sich entschlossen, eine Liegenschaft mit bewegter Vergangenheit endlich zu veräußern. Aus diesem Anlass findet eine Versteigerung statt, bei der einige Memorabilia vergangener ACLs unter den SC versteigert werden. Diese Szene hatte einigen Wiedererkennungswert für ACL-Regulars und der Löwenanteil der Gegenstände wurde von Kandis Distelwolle für das Museum in Kenderheim ersteigert.
Glanzstück dieser Versteigerung ist eine hieroglyphenbedeckte goldene Tafel, die den einzigen Nachteil hat daß sie noch fest an einer Wand im Gebäude verankert ist. Ein Fremder (NSC) ersteigert die Platte und die SC beginnen, die Hieroglyphen zu entschlüsseln. Die Inschrift lautet in etwa: "Hier ruht Eduda Machmahinda. Den Namen bitte nicht übersetzen, denn auf ihm lastet ein Fluch. Ihr habt ihn schon übersetzt? Ups!"
Die Tafel entpuppt sich als Hinweis auf eine Grabkammer, aus der die Mumie des Eduda hervorkommt, die den Fremden durch Entzug von Lebenskraft tötet. Von nun an taucht die Mumie in unregelmäßigen Abständen auf und sucht die Spieler mit verschiedenen Plagen heim. Zunächst taucht eine Tempelwache auf, die die Spieler wegen der Freilassung der Mumie strafen will. Einer der Wachsoldaten trägt eine Kachel mit sich, die den SC den Zugang zu der Grabkammer ermöglicht.
Bereits zuvor war die Elfe Esma aufgetaucht, die seit dem Sylvester-Vö unter Skaven gehaust hat. Wie nicht anders zu erwarten, schleppte sie die Pest ein. Sie schlägt den anwesenden Magiern ein Ritual vor, um diese zu besiegen. Sehr zur Empörung der helfenden Magi erweist sich die Prozedur aber als ein obskures Ritual namens "Ritus von Ashk'Ente", das Esma durchführt, um den Tod zu beschwören, dem sie noch einen Gefallen schuldet. Der bleiche Gevatter erscheint, beantwortet den SC einige Fragen und hilft gegen die Pest. Esma bekommt zur Tilgung ihrer Verpflichtung die Aufgabe, die Mumie ins Totenreich zu befördern.
Zu diesem Behufe müssen die Spieler ein Dungeon hinter der Grabkammer bezwingen, um an die Anleitung zu einem Ritual zu kommen, das eine Waffe hervorbringt, die die Mumie töten kann. Während einige SC im Dungeon sind, werden die anderen weiter von verschiedenen "Plagen" behelligt. Es gibt eine Flohplage und es tauchen vier Gestalten auf, von denen einer sehr streitsüchtig ist, eine alle verfügbaren Lebensmittel vertilgt, einer sich am Elend der Verwundeten weidet und bei Berührung übelkeit auslöst und der letzte bei Berührung eine Eiseskälte verströmt. Auch diese besitzen eine Kachel, die im Dungeon gebraucht wird. Nachdem der Streitbare einige der Kämpfer zum Duell fordert, werden die vier schließlich dadurch zur Herausgabe der Kachel bewegt, daß einige findige SC sich im Wald ihrer Pferde bemächtigt haben.
Eine weitere Heimsuchung besteht aus überdimensionalem intelligentem Obst und Gemüse (zwei Karotten, zwei Spargel, ein Kohlkopf und eine Zitrone), das unter Waffen auftaucht, um sich an den ganzen Greueltaten zu rächen, die Menschen und insbesondere Vegetarier dem Gemüse angetan haben ("Ihr habt uns jahrelang mit Sauce Hollandaise übergossen oder ins Frikassee geschnetzelt!", "Ich bin sooo sauer!", "Lieber tot als Schinkenröllchen!", "Hackt in den Verdauungstrakt!"). Die vorletzte Komplikation besteht aus der faschistoiden, separatistischen Splittergruppe "National-Elfische Sammlungsbewegung", die ultimativ alle nicht-elfen dazu auffordert, Wiblingwerde zu verlassen.
Aus jeder dieser Auseinandersetzungen erhalten die Spieler eine der Kacheln, die für die Lösung des Dungeons benötigt werden. Während des abschließenden Rituals hetzt die Mumie dann nochmal eine zusammengewürfelte Monsterhorde auf die SC, was ihr aber nicht mehr viel nützt.
Da ich wieder in meiner NSC-Rolle als Satyr Leneus unterwegs war, habe ich mir zwischendurch wieder einen kleinen privaten Plot geleistet. Der Babar Kork ist am Samstag mit Ziegenbeinen aufgewacht, während der Satyr zu seinem Entsetzen auf unbehaarten "Hühnerstelzen" unterwegs war. Zunächst versuchten Korks Gefährten, ihn zu rasieren, doch als die Behaarung schnell nachwuchs, mußten sie auf die Suche nach dem magischen Weinfaß des Satyrs gehen, mit dessen Hilfe die Verwünschung aufgehoben werden konnte.
FAZIT: Wie immer beim ACL gab es mal wieder jede Menge schrägen Humors, der dem Fantasy-Puristen vielleicht nicht behagen mag, aber uns NSCs und (wie ich glaube) auch den Spielern viel Spaß gemacht hat. Trotz einiger personeller Probleme (NSCs und Orga, die nicht erschienen; krankheitsbedingte Ausfälle; SC, die zu konkurrierenden Veranstaltungen verschwinden) fand ich das ACL mal wieder sehr gelungen.
HACKT IN DEN VERDAUUNGSTRAKT!
CC-BY-NC-SA © 2000 RalfHüls
Zurück zu: SpielBerichte