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SpielBerichte/Drachenfest 2006

Das Drachenfest 2006

VERANSTALTER: Vinland e.V.

BILDER

LOCATION: Der Quast bei Diemelstadt im Waldecker Land ist ein ehemaliger Raketenstützpunkt. Das Gelände war groß genug um die Lager aufzunehmen und Platz für Kämpfe in der Mitte zu lassen aber leider nicht groß genug, um Abstände zwischen allen Lagern zu lassen. Der Großteil der Lager hatte Sichtkontakt, was Überraschungstaktiken verhinderte. Wenn ein Lager zu einem Kampf aufbrach, wußten stets fünf andere Lager sofort bescheid. Ein kleiner Teil des Geländes war jüngst abgeernteter Stoppelacker, der Rest war offenbar noch vor nicht allzulanger Zeit als Viehweide genutzt worden, wovon noch etliche Rückstände zeugten. Infrastruktur war kaum vorhanden und mußte fast vollständig vom Veranstalter beschafft werden.

VERPFLEGUNG: Selbstverpflegung. Wir hatten die Zarorische Ver-, Be- und Entsorgungseinheit als Gruppenverpflegung geheuert. Das Essen war lecker und reichlich. Die Zarorier verdienen besonderen Respekt, da sie sich in letzter Sekunde noch breitschlagen ließen, zusätzlich für das Orga-Catering einzuspringen und so kurzfristig etwa zwei bis dreimal soviele Leute verköstigen mußten.

ORGA: Im Gegensatz zu den früheren Drachenfesten zeigte die diesjährige Veranstaltung erhebliche organisatorische Mängel. Das offenkundigste Problem war die Ausstattung mit sanitären Anlagen. Es waren zu wenig Toiletten und Duschen vor Ort. Unsere Küche klagte über Ausfälle der Strom- und Wasserinstallation. Schon bei der Anreise fehlte es an ausreichend Parkeinweisern und bei der Abreise wurde auf eine Verkehrsregelung an der Zufahrtsstrecke ganz verzichtet, was meiner Meinung nach Staus bei der Wegfahrt verursachte. Der Aufmarsch zur Endschlacht kam mir diesmal auch deutlich unorganisierter vor, als bisher, was vermutlich auch auf das Personaldefizit in der Spielleitung zurückzuführen ist.

PLOT: Sie schlagen sich, wir flicken sie wieder zusammen. Dann schlagen sie sich wieder und wir flicken sie wieder zusammen.

M*A*S*H: Wie bei jedem Drachenfest habe ich als Schreiber des Mobilen Armierten Söldnerhospitals teilgenommen und war wieder einmal begeistert davon, wie gut diese doch recht lose organisierte Gruppe zusammenspielt. Wir hatten diesmal die Rekordstärke von 59 Leuten, ein geschlossenes Lager, ein OP- und ein Lazarettzelt und einen großen und schönen "Kräutergarten". Unsere Funktion als grundsätzlich erstmal neutrale Sanitätseinheit haben wir wieder wahrnehmen können. Die Stimmung in der Gruppe war hervorragend.

Zum vierten Drachenfest haben wir endlich eine ursprüngliche Zielsetzung des M*A*S*H in die Tat umsetzen können, nämlich ein Lazarettzelt für Liegendkranke, in dem man trotz oder gerade wegen der Verwundung noch rollenspielen kann. Der Erfolg war allerdings durchwachsen. Teilweise konnten die Patienten untergebracht und bespaßt werden, teilweise hat es aber wohl auch Patienten gegeben, für die der Lazarettaufenthalt nicht so spannend gewesen sein dürfte. Für ein durchgängiges Spiel im Lazarett war das M*A*S*H wohl zu weit von den Schlachtfeldern entfernt und folglich die Belegungsquote der Betten zu gering.

Nebenbei haben wir die Einrichtung einer Heilergilde für das Drachenfest initiiert. Die Gilde wurde nach einem etwas schleppenden Anlauf gut aufgenommen. Ein Problem der Gilde war möglicherweise die dank verschiedener Personalunionen nicht ganz deutliche Abgrenzung der Gilde vom M*A*S*H. Das steht aber auf der Liste der Verbesserungen für die Gilde, neben mehr Werbung und mehr Personal. Da wir ja überhaupt nicht wußten, wie die Gilde angenommen werden und funktionieren würde, haben wir da erstmal kleine Brötchen gebacken.

KRITIK: Wenige Wochen vor der Veranstaltung wurde der ursprünglich geplante Veranstaltungsort von Seiten eines Grundstücksinhabers gekündigt. Weitere Faktoren, die sicher zum Teil nicht im Verantwortungsbereich der Orga lagen, kamen hinzu. Dem Vernehmen nach haben Auftragsnehmer Absprachen nicht eingehalten und zeitgleich fand in der Nähe der Arolser Viehmarkt statt, der als großes Volksfest einige Ressourcen beim Veranstaltungsbedarf abgegraben haben dürfte. Daß unter den gegebenen Umständen überhaupt ein Drachenfest stattfinden konnte, ist vermutlich eine reife Leistung der Orga. Dennoch blieb leider der deutliche Eindruck, daß hier ein Scherbenhaufen mühsam zusammengehalten wurde.

FAZIT: Trotz der organisatorischen Mängel hatte ich viel Spaß und bin froh, daß das Drachenfest bei Verlust der ersten Veranstaltungsortes nicht einfach abgesagt wurde.

CC-BY-NC-SA © 2006 RalfHuels, aka Gänsekiel,
Kompanieschreiber des mobilen armierten Söldner-Hospitals


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