Steampunk-Taverne "Zum schwarzen Raben"
17. Juli 2010 in der Gaststätte zum Schwarzen Raben, Altena
VERANSTALTER: Leonie Becker
LOCATION: Die "Gaststätte zum Schwarzen Raben" in Altena ist eine Mischung aus traditioneller Kneipe und Irish/Scottish Pub und vollgestellt mit allerlei Trödel. Das Ambiente ist nicht perfekt 19. Jahrhundert, aber ausreichend "gefühlt oll", um als Kulisse für einen Abend tauglich zu sein.
VERPFLEGUNG: Neben den selbst aus der Gastronomie zu erwerbenden Getränken würde eine Brotzeit gegen Sammelkasse angeboten.
ORGA: Unkritisch.
PLOT: Wie bei Tavernenspielen[1] nicht unüblich, gab es keinen Plot, bzw. nur das, was sich die Spieler selbst mitbrachten.
KRITIK: Da es für die meisten (alle?) Teilnehmer die erste Veranstaltung in dem Genre war, konnten die Erwartungen noch nicht allzu hoch gesteckt werden. Allzuviele Props und technische Gimmicks waren nicht im Spiel und die sichtbaren Steampunk-Elemente beschränkten sich größtenteils auf vage viktorianische Kleidung mit ein paar Messingverzierungen oder den unvermeidlichen Schweißerbrillen. Bei den Gesprächsstoffen gab es schon weitaus mehr phantastisches. Da wurde über Mondkolonien und bizarre Erfindungen geredet. Ich hatte allerdings streckenweise das Gefühl, daß hier etwas mehr konkretere Vorgaben über das Szenario hilfreich gewesen wären. Zwar ist es nett, einfach mal im Gespräch Dinge postulieren zu können, die dann automatisch als Hintergrund etabliert sind, allerdings erfordert das eine gewisse übung und führt bei manchen Spielern eher zu Verunsicherung. Auch führte die Offenheit des Szenarios und die Abwesenheit von Plot dazu, daß die Spieler nach einiger Zeit das Pulver für Konversation verschossen hatten.
Spontan wurde eine Besichtigung der nahe gelegenen Burg Holtzbrinck durchgeführt, die zwar sehr interessant, aber auch vollständig "out-time" war. Auch danach fand die Spielerschaft nicht mehr ins Spiel. Mich selbst hat das zwar nicht gestört, weil das auch Gelegenheit gab, mit alten Bekannten zu quatschen und neue Leute kennen zu lernen, aber für die Teilnehmer, die von weiter her angereist waren, war es schade, daß die Nettospielzeit nur etwa 2-3 Stunden betrug.
FAZIT: Ein gelungener Abend und eine gute Gelegenheit für die erste Sondierung eines für mich neuen Genres.
CC-BY-NC-SA © 2010 Ralf Hüls, alias Sir Robert Chiltern, KCMG
[1] Ich verwende das Wort "Taverne" hier in szeneüblicher Weise für "in Gastronomie stattfindendes LARP", finde aber, daß man mal ein Wort finden sollte, das besser zum Genre passt
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