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SpielBerichte/Strange Land 3

Strange Land 3

08.12.2000 - 10.12.2000 in Sundern, HSK

(Bilder)

VERANSTALTER: Strange Land Orga

LOCATION: Die Jugendherberge Sorpesee liegt direkt am Ufer ihres Namensgebers. Das Haus ist recht neu und daher angenehm was Räume und sanitäre Anlagen angeht. Das Ambiente läßt allerdings zu wünschen übrig. Das Umfeld ist bebaut, deshalb steht insgesamt recht wenig Spielfläche zur Verfügung. Auf dem Grundstück gibt es eine ausreichend große Wiesenfläche für kleine bis mittlere Scharmützel aber echte Waldläufer werden von der Location nicht ausgelastet.
Als ich das Gelände sah, träumte ich mal wieder davon, villeicht mal mit dem Kajak auf ein Con zu fahren, aber es drängte sich auch der Verdacht auf, daß im Sommer mit zu vielen Touristen zu rechnen wäre.

VERPFLEGUNG: Ordentliche Jugendherbergskost, wenn man vom "Festbankett" absieht, das von der Herbergsküche mit erstaunlichem Einsatz in Buffetform angerichtet wurde und wirklich ausgezeichnet war.

PLOT: Da ich mich fast ausschließlich mit Problemen befaßt habe, die man lösen kann, indem man ein Schwert in sie hineinsteckt, habe ich nur eine sehr vage Kenntnis von den Plots dieses Cons. Dem Vernehmen nach geht das aber auch versierten Plotjägern nicht anders.

Selena, Königin von Ravernien, hat geladen, um den Rettern Ihres Reiches (Bezug auf frühere Strange-Land-Cons, die ich nicht besucht habe) und anderen Notablen ein Dankesfest zu geben. Schon bei der Anreise treiben Räuber in der Umgebung des Festortes ihr Unwesen. In dem Gemäuer des Veranstaltungsortes gibt es einen seit langer Zeit zugemauerten Trakt, der nach einigem Hin und Her von den Spielern geöffnet wird. Dahinter finden sich diverse Schriftstücke und es befreit sich ein seit Äonen dort gefangengehaltener sadistischer Unhold, der alsbald sehr hinterlistig Spieler angreift und sich als unverwundbar erweist. In der Nähe des Gebäudes beginnen mittlerweile einige finstere Gestalten einen Ritualkreis zu ziehen, der trotz eifriger Versuche, sie in ihrem Tun zu hindern, allmählich fertig wird. Nebenbei tauchen noch winzige (oder unsichtbare) Kobolde auf, die "Wodka" fordern und allerlei Unfug treiben, bis dieser von einigen Spielern eigens hergestellt und ihnen übergeben wird. Nachts geraten einige SC in eine Traumwelt, in der sie allerlei Spiele spielen müssen, um wieder zurückzugelangen. Anderntags findet man heraus, daß der mörderische Unhold bezwungen werden kann, indem man ihm seine an ein Artefakt gebundene und mit diesem zerteilte Seele zurückgibt, wodurch er verwundbar wird. Während der ganzen Zeit tauchen Räuber und Diebe auf (und unter) und werden zunächst in mühevoller Kleinarbeit und später in einem offenen Gefecht weltlichen oder himmlischen Richtern zugeführt.

Trotz vieler Debatten gelingt es den Spielern nicht, etwas wirkungsvolles gegen die Ritualstätte zu unternehmen, so daß dort schließlich die einigen Spielern bereits von früheren Strangelands bekannten Avatare des Bösen beschworen werden, die schließlich mit ihren Horden die Spieler vernichtend schlagen.
Die Überlebenden haben die Wahl zwischen Flucht und Unterwerfung.

FAZIT: Haupt-SL Sebastian Rüsche zeigte sich frustriert, die SC hätten zuwenig unternommen, um den Hauptplot zu lösen. Andererseits klagten einige Spieler über widersprüchliche Infos von verschiedenen SLs. Auch kamen durchaus gegenseitige Behinderungen unter den SC vor. Aus erster Hand kenne ich Äußerungen von NSCs, die nach der Lektüre des Plotbuchs den Plot nicht verstanden hatten und gerüchtehalber hörte man das sogar über Co-SL.
Die große Endschlacht, die einmal mehr nicht fehlen durfte, war meiner Meinung nach unmöglich zu gewinnen, was man einerseits mit dem völligen Unvermögen der SC, vorab etwas an der Situation zu ändern erklären kann, andererseits haben einzelne NSC nachher ihre Mitstreiter als "übermotiviert" bezeichnet.

Ich vermute ein unglückliches Zusammenspiel von Koordinationsproblemen in der SL und Kooperationsproblemen unter den SC als Ursache dafür, daß der Plot so schlecht gelaufen ist.
Da ich (wie gesagt) sowieso nicht so sehr auf den Plot geachtet habe, war das einzige, was mich wirklich gestört hat, ein schweres Timingproblem am Ende. Nach dem bösen Ritual verstrich eine sehr lange Zeit, um Pyrotechnik aufzubauen und abzubrennen (oder was auch immer sonst). Nach der herrlich beklemmenden Stimmung beim Ritual gab es dann vor der Schlacht reichlich Zeit, über Star Trek zu diskutieren und alberne Lieder zu singen. Hier wäre besseres Timing sicher stimmungsvoller gewesen, als bengalisches Feuer.

Damit das jetzt nicht wie ein völliger Verriß klingt, muß ich sagen, daß ich sehr viel Spaß auf dem Con hatte und voll auf meine Kosten kam. Beim Auschecken gab ich auf die Frage der Orga nach einer Bewertung von 1 bis 10 wegen der Plotprobleme eine 5, obwohl meine rein persönliche Wertung wohl eher bei 7 gelegen hätte.

In Memoriam Llwyd ap Cynfrith,
Krieger im Orden der Hüter des Waldes von Sythen,
gefallen in Ravernien am 9. des letzen Mondes des Jahres 1200.

"Für den Beauchant!"

CC-BY-NC-SA © 2000 RalfHüls aka Llwyd ap Cynfrith


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