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Tierwesen/Ram

Das Volk der Ram

Physiologie

Die Ram sind eine humanoide Tiermenschen-Spezies, die recht offensichtlich gewisse körperliche Merkmale von Ziegen zeigt. Dass es nicht wirklich eine Kreuzung aus Mensch und Ziege ist, sieht man spätestens, wenn ein Ram sein Maul öffnet und man eine große Zahl mitunter recht langer und spitzer Zähne zu sehen bekommt. Ram sind omnivor und verfügen sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer (ähnlich wie die Menschen, aber entsprechend größer) über je vier Schneidezähne. Darauf folgen jeweils zwei Paar recht spitze und lange (3-4 Fingerbreit lang) Eckzähne (also nicht nur doppelt so viele, sondern auch noch ein Vielfaches so lang wie die des Menschen), die bei geschlossenem Maul ineinander greifen. Nach einer kurzen Lücke folgt (vermutlich) dann eine Reihe von Backenzähnen, aber so weit hat noch keiner ins Maul eines Ram geschaut, um das genau bestätigen zu können. Ram werden recht groß (zwei Schritt sind keine Seltenheit) und sind zudem extrem breit und kräftig gebaut, was dazu führt, dass sie in von Menschen oder gar Zwergen gebauten Gebäuden mitunter ziemliche Verrenkungen unternehmen müssen, um durch eine Tür zu gehen. Der Schädel der Ram ist vermutlich von ungewöhnlicher Dicke und Robustheit. Man hat zwar noch keinerlei direkte Untersuchungen an einem solchen Schädel durchgeführt, aber die Tatsache, dass dieser Körperteil selbst nach direkten Treffern mit stumpfen Waffen meist noch unverletzt ist und dass Ram aufgrund der erwähnten - für sie niedrigen - Türhöhen in vielen Gebäuden, sowie tiefhängenden Lampen und ähnlichem sich ihren Kopf ziemlich häufig stoßen, lassen darauf schließen. Desweiteren ist es nicht unüblich, dass ein Ram seinen Kopf als Waffe gebraucht und es ist nicht ratsam, von einem anstürmenden Ram mit seinen Hörenern getroffen zu werden. Ein weiteres auffälliges tierisches Merkmal, neben dem großen gehörnten Kopf, der bis auf die Zähne doch sehr an eine Ziege erinnert, sind die sprichwörtlichen Bocksbeine, die über ein zusätzliches Gelenk verfügen und in Hufen enden. Ram hassen Aufgrund ihrer Anatomie ganz besonders schmale Stiegen oder gar Treppen. Zuguterletzt sei noch der recht kurze Schwanz erwähnt, der in der Regel gerade nach hinten absteht und oft leicht nach oben gekrümmt ist. Erwähnt sei auch noch, dass alle Ram am ganzen Körper über dichtes langes Fell verfügen (mit Ausnahme von Fingerspitzen und Handinnenflächen, sowie an den Lippen), welches schwarz oder grau sein kann.

Ram und Magie

Es ist nicht vollkommen klar ob dies schon immer so war (siehe auch Geschichte der Ram), aber den Ram scheint jede Fähigkeit zur Ausübung von Magie, so wie sie die meisten Völker anwenden und wie sie gemeinhin in Akademien gelehrt wird, zu fehlen. Die einzige Art, wie Ram magieähnliche Effekte erzielen können, ist durch die Hilfe ihres Gottes Kurnos (auch dazu siehe Geschichte der Ram). Genaugenommen ist es dann aber das Wirken des Gottes und nicht desjenigen, der zu ihm betet. Wie groß die Mächte sind, die Kurnos seinen Kindern zur Verfügung stellt, ist bisher nicht bekannt. Ram sind sehr stolz und halten es für ungebührlich, ihren Gott wegen Trivialitäten um Hilfe zu bitten. Möglicherweise hat die Tatsache, dass sie selbst nicht über magische Fähigkeiten verfügen, den Nebeneffekt, dass sie gelegentlich gerade geistesbeinflussenden Zaubern widerstehen können. Vielleicht ist dies aber auch das Wirken von Kurnos oder einfach nur ihre sprichwörliche Sturheit.

Soziologie

Über die Gesellschaft der Ram ist nur sehr wenig bekannt und auch ihre Heimat halten sie aus offensichtlichen Gründen geheim (sie auch Geschichte der Ram). Es ist allerdings anzumerken, dass die Ram wohl ein recht wehrhaftes und mitunter auch etwas reizbares und vor allem sehr stures Volk sind. Ein Ram geht nicht nur sprichwörtlich mit dem Kopf durch die Wand, sondern kann es sich durchaus auch leisten, das Sprichwort wörtlich zu nehmen. Sie sind aber selten von sich aus agressiv und genauso zuverlässig wie sie stur sind. Wer die Freundschaft eines Ram gewonnen hat, hat einen ziemlich guten Freund. Wer einen Ram ärgert, hat ziemlich schnell ziemlich viele blaue Flecken und das ist dann meistens nur die Warnung das nicht noch mal zu tun. Besonders ist es wohl absolut nicht ratsam, das Wort 'Ziege' in Gegenwart eines Ram zu sagen und noch weniger ratsam ist es zuzugeben, ihn damit tituliert zu haben (wenn es nicht so offensichtlich war, dass er es sofort bemerkt hat). Ram mögen eher schlichte Gemüter sein, aber sie sind keineswegs dumm und man sollte sich hüten, sie dafür zu halten. Sie bevorzugen einfache, geradlinige Denkweisen und kommen ohne Umschweife zum Punkt. Manchmal ist es ratsamer 'Entschuldigung' zu sagen, als zu versuchen mit einem Ram zu diskutieren.

Geschichte der Ram

Die Ram sind zwar ein sehr altes Volk aber sie sind auch seit langer Zeit quasi ausgestorben (vermutlich wurden sie vor ca 3000 Jahren in einer großen Schlacht vernichtet und komplett ausgelöscht). Dass sie wieder existieren, verdanken sie indirekt ein paar Magiern (mehr oder weniger alles Menschen), die ein kleines Land namens Carmorea an der Ostküste Beradirs beherrschen, dem so genannten Carmoreanischen Konzil. Das Carmoreanische Konzil ist sowohl machtbesessen als auch skrupellos, jedoch weit davon entfernt solche Dinge wie die Weltherrschaft oder das Armageddon anzustreben. Sie betreiben einfach ihre Forschungen, ohne sich dabei von übermäßigen ethischen Grundsätzen bremsen zu lassen. In Carmorea ist diese Magier-Regierung nicht sonderlich beliebt, sondern eher gefürchtet, denn ihr Verständnis für die "Zivilbevölkerung" ist nicht wirklich groß und sie beuten ihr Volk mit Steuern und Abgaben aus, so dass es gerade noch genug zum Leben hat. (Sie stehen auf der Beliebtheitsskala vergleichsweise ähnlich hoch wie der allseits bekannte Sheriff von Nottingham) Auch die Nachbarländer werden hin und wieder besteuert (man könnte auch sagen, dass sie hin und wieder Schlägertrupps losschicken, die grenznahe Dörfer ihrer Nachbarn überfallen). Das Geld brauchte das Konzil primär, um seine magischen Forschungen zu finanzieren aber auch um einfach bequem zu leben. Genau darin bestand aber auch das Problem: Wer Steuern haben will, muss diese auch eintreiben und je mehr Steuern man haben will, desto aggressiver muss man sie halt eintreiben und da Magier sich nur ungerne selber die Finger schmutzig machen und noch weniger gern von einem wütenden Mob mit Mistgabeln gelyncht werden, brauchten sie Leute für diese Aufgabe. Sie versuchten es mit Orks, die zwar billig waren aber dafür unzuverlässig und sich gerne mal mit den eingetriebenen Steuern absetzten, und auch mit menschlichen Söldnern, die zwar zuverlässiger aber auch teurer waren. Beides war nicht so ganz in ihrem Sinne und da die Versuche, Blei in Gold zu verwandeln, (wie eigentlich immer) ebenfalls fehlgeschlagen waren, kam schließlich jemand auf die Idee, den perfekten Krieger zu erschaffen.

Hierbei haben die Carmoreanischen Magier - wie sich später herausstellte - aber etwas geschummelt, denn sie haben nicht wirklich etwas Neues erschaffen, sondern nur etwas Altes sozusagen wiedererschaffen. Wie sie das genau geschafft haben bleibt wohl ein Geheimnis, aber auf diese Weise wurde das Volk der Ram wiedergeboren. Die Magier aber waren ungefähr genauso arrogant wie paranoid (kein Wunder, sie hatten nicht gerade viele Freunde) und die erste Generation, die sie schufen, bekam ein paar 'Modifikationen', von denen die wichtigste wohl eine gewisse Sklavenmentalität ist. Äußerlich ist all diesen Ram gemeinsam, dass sie graues Fell haben. Diese Sklavenmentalität bewirkt, dass ein grauer Ram alles tut was man ihm aufträgt und auch nur das. Fernerhin empfinden sie keinerlei Groll gegen ihre Herren. Sie sind nicht dumm im eigentlichen Sinne, aber ihnen fehlt jegliche Motivation und jegliche Eigeninitiative außer den rudimentärsten Elementen, die ihnen ihr Selbsterhaltungstrieb vorgibt (sprich sie können selbständig essen, schlafen, etc. ohne dass es ihnen jemand sagen muss). Eigentlich waren die Magier mit ihrer Schöpfung ganz zufrieden, aber nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass sie auch ihre Tücken hatte. Die grauen Ram waren nämlich nicht in der Lage, eigene Entscheidungen zu treffen. Dies war ursprünglich eine Vorsichtsmaßname der Magier gewesen, damit sich ihre Schöpfung nicht gegen sie wenden konnte - aber es führte auch dazu, dass die Ram immer dann versagten, wenn sie auf eine unerwartete Situation stießen, für die sie keine Anweisungen hatten. So musste denn letzten Endes immer ein Magier den Trupp begleiten, der ihnen in solchen Situationen Befehle geben konnte. Diese Aufgabe war unter den Magiern aber alles andere als beliebt und eines Tages siegte Arroganz über Paranoia und sie schufen eine neue Generation der Ram. Zwar nur klein an der Zahl, weil man doch ein gewisses Unbehagen bei der Sache verspürte, aber dafür mit einem freien Geist. Zusätzlich waren diese neuen Ram, deren Fell übrigens schwarz war um sie besser von den anderen unterscheiden zu können, im Durchschnitt noch etwas größer, stärker und zäher als die grauen Ram, schon alleine deswegen weil der Trupp in dem Moment nutzlos wurde wenn der Anführer fiel. Die schwarzen Ram übernahmen dann die Rolle der Truppführer und die Magier konnten sich wieder in aller Ruhe ihren Forschungen widmen, während ihre Schöpfungen draußen das Geld einsammelten.

Doch eines Tages kam es wie es kommen musste: Die Arroganz des Carmoreanischen Konzils hatte dafür gesorgt, daß sie ihre Geschöpfe nicht gerade gut behandelten und sie machten auch keinen Hehl daraus, dass sie sie im Prinzip nur für intelligente Tiere hielten. Den Schwarzen gefiel dies überhaupt nicht und auch wenn sie nur wenige waren, so standen die Grauen, die inzwischen die Schwarzen als ihre Herren anerkannt hatten (was vielleicht auch daran lag, dass die Schwarzen sie wie Brüder und nicht wie Vieh behandelten) nun hinter ihnen und eines Tages stellten die Ram ein Reihe von Forderungen an das Konzil. Die Magier hielten das zuerst für einen Witz. Die Ram meinten es aber durchaus ernst und so entbrannte kurzerhand ein Aufstand. Dummerweise waren die Ram zwar ein perfektes Krieger-Volk und auch gut ausgebildet und erfahren, nur hatten sie noch nie gegen Magier kämpfen müssen und vor allem nicht gegen so viele, die zu allem Überfluss auch noch in einer Festung wohnten. So wurde der Aufstand der Ram am Ende niedergeschlagen und alle, die überlebten, kamen in Gefangenschaft. Das Experiment galt als gescheitert und die, die man nicht hinrichtete (als Abschreckung für die anderen), wurden als Sklaven für niederste Tätigkeiten (selbstverständlich ohne Waffen) eingesetzt. Besonders vor den schwarzen Ram hatten die Magier des Konzils nun einen gehörigen Respekt und so bekamen sie Tätigkeiten zugewiesen, die sie mit bloßen Händen und mit schweren Eisenketten an Händen und Hufen verrichten konnten. Besonders beliebt war hierfür die Arbeit in den Carmoreanischen Steinbrüchen, wo ihre Aufgabe darinn bestand, große Felsbrocken zu schleppen.

Das Schicksal der Ram schien ein weiteres Mal besiegelt zu sein, doch eines Tages als wieder mal eine Sklavenkarawane am Rande der Großen Kalmarischen Wüste im Norden von Carmorea entlang zog, welche Sklaven aus den Steinbrüchen zu einem neuen Bestimmungsort brachte, wurde diese überraschend von Kacbarischen Wüstennomaden überfallen und 6 schwarzen und 60 grauen Ram gelang die Flucht. Die Nomaden hatten wie es schien keinerlei Interesse an ihnen und so konnten sie entkommen und zogen viele Tage unter der sengenden Wüstensonne nach Norden, bis sie schließlich die Ausläufer des Nebelgebirges erreichten. Nachdem sie ein paar Tage am Fuße der Berge campiert hatten und sich ein wenig gestärkt hatten, zogen sie weiter in das Gebirge hinein und fanden schließlich einen breiten aber nur schwer zugänglichen Talkessel. Hier schlugen sie schließlich ihr Lager auf und hier entstand einige Zeit später ihr Dorf. Von der Außenwelt abgeschnitten und gut versteckt, planen hier seitdem die Ram die Befreiung ihrer Brüder aus der Gefangenschaft.

Bekannte Persönlichkeiten

Nun, es wäre gelogen zu behaupten es gäbe viele Ram, die jemals die Welt der Menschen besucht haben. Genaugenommen sind es vermutlich nur zwei, aber es fällt Menschen anerkannterweise schwer, Ram auseinanderzuhalten - genauso wie für Ram Menschen ziemlich ähnlich aussehen und oft merken sie sich wohl nur die Bekleidung und die Haarfarbe.

Varric

Der bei den Menschen bekannteste Ram ist wohl Varric. Er ist gut über 2 Schritt groß (fast 2 Schritt und ein Fuß) und hat eine Schulterbreite von über 2 Fuß. Sein Fell ist schwarz und seine Hörner durchaus beeindruckend. Von ihm stammen im übrigen auch die meisten Informationen über dieses Volk. Varric war der Erste, der das Dorf verließ um sich auf die gefahrvolle Suche nach den Dingen begab, die man mit dem, was vor Ort im Dorf vorhanden war, nicht herstellen konnte und nach dem Wissen, dass ihnen eines Tage ihren ehrgeizigen Plan zu verwirklich helfen würde. Auf seinen Reisen lernte er viele fremde Völker und Kulturen kennen und gewann sogar einige Freunde und Verbündete, die er für die große Sache seines Volkes gewinnen konnte. Außerdem fand er Kurnos, den vergessenen Gott der Ram, der 3000 Jahre lang geschlafen hatte und wurde sein erster Priester. Fortan waren die Ram kein gottloses Volk mehr und niemand musste sich mehr davor fürchten, nach seinem Tode in die Ewige Finsternis geworfen zu werden. Durch Kurnos wurden sich die Ram bewusst, daß sie nicht einfach das Konstrukt machtgieriger Zauberer waren, sondern ein richtiges, denkendes, fühlendes und atmendes Volk. Kurnos selber erschien Varric mehrmals in der Gestalt eines großen Schwarzen Ram mit goldenen Hörnern und lehrte ihn viel über die Vergangenheit und über das alte Volk der Ram. Von den Ram wird Kurnos als Seele des Volkes betrachtet. Er verkörpert die herausragendsten Eigenschaften und Ideale der Ram: Stärke, Ehre, Standhaftigkeit und das unbändige Streben nach Freiheit.

Mona

Mona (vollständig Ramona) ist Varrics Frau und sie bereist hin und wieder mit ihm zusammen die Welt der Menschen. Sie ist etwas zurückhaltender als ihr Mann, aber dennoch sprachgewandter als er. Gerüchten zufolge soll er sie in der Welt der Geister und Feen getroffen haben, wo er sie angeblich selber hingeträumt hat. Die Geschichte klingt in der Tat merkwürdig - aber nicht zu merkwürdig um doch eventuell wahr zu sein. Die Existenz von Mona ist auf jedenfall unbestritten, aber eine Fee scheint sie definitiv nicht zu sein, denn die sollen in Kombination mit Priestern ja etwas 'ungünstig' reagieren.

Noch ein paar Outtime-Infos

Die Ram sind vom Aussehen natürlich sehr stark an die Beastmen, wie sie z.B. aus dem Tabletop- und Rollenspielhintergrund von Warhammer bekannt sind, angelehnt. Der Hintergrund ist größtenteils frei von mir (Holger Lange aka Varric) erfunden worden, um ein für das LARP spielbares SC-Volk zu haben und gleichzeitig eine Erklärung zu liefern, warum man diese Wesen doch eher selten zu sehen bekommt. (Letzteres wird, glaube ich, alleine schon durch den zu betreibenden Aufwand bedingt). Wer sich für die Bastelarbeit, die dahinter steht, interessiert findet eine ganze Menge Tipps und Anleitungen auf meiner Seite www.hawke.de unter dem Stichpunkt Kreaturen/Creatures. (Da ich ein fauler Sack bin, bisher nur auf Englisch) Sollte sich jemand mit dem Gedanken tragen, selber einen Ram im LARP zu spielen oder den Hintergrund in eigene Geschichten und Hintergründe einzubinden, möge er/sie das bitte mit mir absprechen. varric@hawke.de


Autoren: HolgerLange
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