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VerschlechterungenInDerLarpSzene

Verschlechterung in der Larp Szene ?

Dieser Text entstand ursprünglich als leicht parodistisches Gegenstück zu VerbesserungenInDerLarpSzene


Da ich zur "guten alten Zeit Fraktion" gehöre und zusätzlich auch noch zur "Anti - Kommerzialisierungsfront" hier meine Verschlechterungen. A propos... ich bin erst seit 1996 dabei. Und Achtung ... nicht alles ist 100% ernst, an vielem aber was dran, jede Medallie hat halt auch ihre Kehrseite - Prokura, 27.11.03

  • Wir teilen inzwischen ein gesellschaftlich akzeptiertes Hobby. Schlechte Presse oder Vorurteile sind deutlich seltener geworden. Das Ende eines interessanten Hobbies? Immer mehr Langweiler und HdR ( aber nur der Film) Fans überfluten die Spiele. Spießer, die früher von Statanismuspanik o.ä. abgeschreckt waren trauen sich nur auch zum LARP.
  • Die Teilnehmerstruktur passst sich (viel zu schnell) dem gesellschaftlichen Querschnitt an. Wo sich früher muntere Freaks tummelten, regiert nun der langweilige Durchschnitt. Statt Bundeswehrsoldaten und Hausbesetzern jetzt überall Bankkaufleute und Werbefuzzies. Allerdings heißt das nicht unbedingt, daß das nicht zum Teil dieselben Leute sind. Früher waren wir alle Bundis, Zivis, Punks und Gammelstudenten. Heute sind wir zu normalen Leuten avanciert... ;-)

Einschub von Johannes: Ich halte es für einen Irrtum, dass nur Leute, die nicht im regulären Arbeitsleben ("Gammelstudenten", Bundis, Zivis,...) stehen, schönes und kreatives Rollenspiel betreiben können. Ich stehe im Beruf und möchte mich eigentlich nur ungern unter der Rubrik "VeschlechterungeninderLarpszene" und "Langweiliger Durchschnitt" wieder finden, auch nicht, wenn es mit einem ":)" garniert ist. Jede "Stellung im Erwerbsleben" kann ganz wunderbares Rollenspiel hervorbringen und die Bankkaufleute haben die Langeweile nicht abonniert. Ende des Einschubs

  • Anonyme Großveranstaltungen (Conquest of Mythodea, Drachenfest, Epic Empires) sind ein Sonderfall der Szene. Zum Teil herrscht hier eher eine Art Festival-Charakter vor, in dem vom Gewandungsgrillen bis hin zum Schaulaufen à la "Sehen und gesehen werden" alles drin ist.
  • Es ist heute deutlich einfacher, an Ausstattung zu kommen. Die Kreativität der Teilnehmer in puncto Ausstattung ist dadurch nicht immer gestiegen: Anstatt Schnürhemd + Lederhose wird jetzt gerne zu Einfachtunika + Schlabberbaumwollhose gegriffen. Immerhin sieht dieser "Einheitslook" nicht mehr nach Bikertreff aus.
  • Es gibt etablierte Spielergruppen. Wer nicht dazu gehört, bleibt beim Spielen zunächst außen vor. Wer probiert, eine scheinbar geschlossene Gruppe anzuspielen, kann aber herausfinden, dass auch diese offen für das Spiel mit anderen sind.
  • Viele Veranstalter sind "ausgebrannt" Neue Ideen? Fehlanzeige. Jedes Szenario wurde schon mal gespielt, jeder Dämon beschworen und wieder getötet, jedes Dimensionstor tausendmal geöffnet und wieder verschlossen *gähn*
  • Die Larp-Szene leidet sehr stark untern der parallel entstandenen Vernetzung via Internetz. Anstatt sich auf den Spielen selber auszutoben, findet jede Menge spielbereichernder Stoff nur noch virtuell über Chaträume und Foren statt. Mailinglisten ersetzen Treffen von Angesicht zu Angesicht. Unnützes böses Blut entsteht aus Mißverständnissen via E-mail, Chat und Foren.
  • Durch die zahlreichen Einkaufsmoeglichkeiten (ist Kommerz aleine schon böse?) und den gestiegenen Verdienst des Durchschnitt Larpers (Die Mitte der Gesellschaft verdient Geld) sowie das Ausruestungsniveau der "alten Hasen" (ich hatte 15 Jahre Zeit Ausruestung zu sammeln) sind die Anforderungen an "gute Ausstattung" gestiegen. Dabei hat sich aber das Gesamtniveau kaum verbessert.

Vgl. VerbesserungenInDerLarpSzene

Prokura, MalteDibbern, ChristianK


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