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DiebesSpiel

DiebesSpiel

Wo verflixt nochmal ist mein Schwert hin?

Wenn man sich diese Frage auf einer Liverollenspielveranstaltung stellen muss, sind die Gedanken schon halb außerhalb des Spiels, denn die schöne Waffe war ein in Handarbeit erstelltes Unikat. Oder gar eine teuer gekaufte. Nicht nur der Charakter hing an ihr, sondern vor allen Dingen der Spieler.

Jetzt beginnt die stressige Nachforschung. Beim SL-Hehler findet sich viel schöner Kram, das gewünschte Objekt aber ist nicht dabei. Vielleicht gibt der Halunke es ja später ab, vielleicht hat er noch andere fröhlich spielrelevante Dinge zu tun...

Und wenn es real gestohlen wurde?

Ein befreundeter Spieler fordert einen auf, zum Ritualkreis mitzukommen, da könnte eine folgenschwere Beschwörung stattfinden.

Oder habe ich es selbst verlegt? In der Taverne gelassen?

Man entscheidet sich, den Plot zu vernachlässigen und zurück zur Taverne zu gehen. Während die anderen lustig weiterspielen, plagt man sich mit Gedanken an eventuell verlorene gegangenes Eigentum...

Realer Diebstahl auf Cons ist zum Glück die Ausnahme, aber die Möglichkeit besteht immer und ist auch nicht durch ein Regelwerk zu unterbinden. Die Gewißheit für den Spieler aber - ob es nun im Spiel gediebt oder anders abhanden gekommen ist - ist einfach zu schaffen.

Die RegelWerke haben da unterschiedliche Ansätze.

1. Es darf gar nichts außer Spielgeld und Artefakten gediebt werden.

Wird meist bei unübersichtlichen Großveranstaltungen eingesetzt und ist aufgrund der Natur dieser Riesenevents wahrscheinlich unvermeidbar, aber unbefriedigend für den Dieb.

2. Es darf nur im Beisein einer SL gediebt werden.

Kein schönes, flüssiges Spiel für den Dieb, da er nicht spontan seiner Profession nachgehen kann, sondern sich ständig nach der Spielleitung umschauen muss.

3. Das Diebesgut darf nur markiert und nicht entwendet werden. Eine SL übernimmt die Übergabe.

Meiner Erfahrung nach zu einfach für den Dieb, da das Wegschaffen der Ware schwieriger Bestandteil des Diebens ist.

4. Ein Diebeszinken muss am Tatort hinterlegt werden.

Ich denke, das ist die beste Variante. Kennengelernt durchs Phönix-Regelwerk. Das Diebesopfer weiß Bescheid, der Dieb ist der SL bekannt und kann seinem Spiel frei nachgehen.

5. Diebesgut wird erst am Spielende zurückgegeben, der Dieb trägt die Verantwortung dafür.

Diese Regelung läßt es natürlich bis zum Ende offen, ob ein Gegenstand im Spiel entwendet wurde (in welchem Fall er zum Spielende auf einem großen Selbstbedienungshaufen wieder auftaucht) oder ob er außer-Spiel gestohlen wurde.

Die meisten Dinge tauchen erfahrungsgemäß am Spielende wieder auf, und von den Gegenständen, die nicht auftauchen (meist Pfeile, Wurfmesser o.Ä.), ist anzunehmen, daß sie nicht entwendet, sondern verloren wurden. Der Regelung liegt die Überlegung zu Grunde, daß es einem auch nichts nutzt, wenn man schon während des Spiels weiß, daß eine Waffe real gestohlen wurde - was soll man schließlich tun, außer sich ärgern?

  • Man könnte beispielsweise Schritte einleiten, um den Diebstahl aufzuklären...

Ein Vorteil liegt in der Tatsache, daß die entwendeten Objekte weiter voll im Spiel sind - d.h. daß sie gekauft, verwendet, versteckt und wiedergefunden werden können. Das im Umgang mit fremdem Gut besondere Vorsicht geboten ist, versteht sich von selbst.

Der Nachteil der Regelung liegt in der Gefahr für das entwendete Gut: Es kann geschehen, daß eine Waffe z.B. durch fremden Gebrauch beschädigt wird. Wer letztlich dafür aufkommt, kann nur schwer durch Regeln festgesetzt werden, sondern wird traditionell zwischen Eigentümer und Verursacher ausgekummelt (passiert aber eher selten). Die geschilderte Regelung wird beim Dilli-Verein angewendet.


Siehe auch ThiefCode oder MünzenDieben


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