Editieren Diskussion Vergangenheit Dateianhänge

Stoff-Guide

Stoff-Guide


Materialkunde


Bindungsarten

Leinwandbindung

Leinwandbindung_Schema.jpg Leinwandbindung_Beispiel.jpg

Die Leinwandbindung ist die einfachste der drei Grundbindungen beim Weben. Veraltete Bezeichnungen sind "Tuchbindung" für Wollgewebe und "Taftbindung" für Gewebe aus Filamentgarnen.

Kein anderes Gewebe weist eine so enge Verkreuzung von Kett- und Schussfäden auf, dabei kommt jeder Kettfaden abwechselnd über und unter einem Schussfaden zu liegen.

Gewebe mit Leinwandbindung zeigen auf rechter (oberer) und linker (unterer) Warenseite das gleiche Warenbild, d. h., sie sind bindungsgleich. Außerdem sind sie gleichseitig, d.h., dass die Bindung gleich viele Ketthebungen und -senkungen aufweist.

Wikipedia-Artikel: Leinwandbindung

Köperbindung

Köperbindung_Schema.jpg Köperbindung_Beispiel_Fischgrat.jpg

Die Köperbindung (auch kurz Köper oder Twill) ist – neben der Leinwand- und der Atlasbindung – eine der drei Grundbindungsarten für gewebte Stoffe. Köperbindungen sind am schräg verlaufenden Grat zu erkennen.

Wikipedia-Artikel: Köperbindung

Atlasbindung

Atlasbindung_Schema.jpg Atlasbindung_Beispiel.jpg

Bei der dritten Grundbindung, der Atlasbindung, führt der Schuss unter einem Kettfaden hindurch, danach über mehr als zwei Kettfäden hinweg, und so weiter. Der nächste Schussfaden verlagert dies um mindestens zwei Kettfäden (i.d.R. nach rechts) und auch nach oben (i.d.R. um eins). Auf diese Weise entsteht ein Gewebe, auf dem auf der Oberseite die parallelen Schussfäden bei weitem überwiegen, was dem Stoff einen vom Lichteinfall abhängigen Glanz verleiht. Der Stoff ist zweiseitig, auf der Rückseite überwiegen entsprechend die Kettfäden (man unterscheidet daher wie bei der Köperbindung zwischen Kettatlas und Schussatlas).

Wikipedia-Artikel: Bindungslehre

Kammgarngewebe

Kammgarn.jpg

Als Kammgarn bezeichnet man aus langstapeliger Wolle, Baumwolle oder Chemiefasern gesponnenes Garn mit einer glatten Oberfläche. Das Kammgarn ist [...] ein „ausgekämmtes“ und daher hochwertiges Garn.

Wikipedia-Artikel: Kammgarn

Streichgarngewebe

Streichgarn.jpg

Streichgarn ist ein Produkt aus ungekämmter Wolle und Wollmischungen. In den gängigen Feinheiten [...] erreicht es ungefähr die Hälfte der Reißfestigkeit vom Kammgarn aus vergleichbarem Material. Die Garne sind voluminös, füllig, weich und haarig. Verglichen mit gekämmten Garnen weisen sie höhere Ungleichmäßigkeit und viele Dick- und Dünnstellen auf.

Die wichtigsten Einsatzgebiete: Vorwiegend gröbere Web- und Maschenware für Oberbekleidung: z.B. Tweed, Cheviot, Flausch, Flanell, Loden, Velours, Jersey, Pullover sowie Decken, Teppiche, Möbelbezugsstoffe und Handstrickgarne.

Wikipedia-Artikel: Streichgarn


Leinen

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/25/Adinkerke_Garbe1.jpg/1280px-Adinkerke_Garbe1.jpg https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d8/Flachs_2009.jpg/1920px-Flachs_2009.jpg

Leinen oder Flachs (altgr. linon und lat. linum,Lein‘) ist die Faser aus der Lein- oder Flachspflanze, insbesondere auch das daraus gefertigte Gewebe oder Tuch.

Synonym wird für das Fertigprodukt Leinwand oder Linnen benutzt. Seit dem späten 19. Jahrhundert wurde Leinen fast völlig durch Baumwolle verdrängt, gewinnt aber als ökologische Naturfaser wieder an Bedeutung.

Wikipedia-Artikel: Leinen/Flachsfaser

Die Leinenfaser ist glatt und das Leinengewebe schließt wenig Luft ein, so ist Leinen flusenfrei und wenig anfällig gegen Schmutz und Bakterien, die Faser ist von Natur bakteriozid, fast antistatisch und schmutzabweisend.

Leinen nimmt bis zu 35 % Luftfeuchtigkeit auf und tauscht diese Feuchtigkeit auch schnell mit der Umgebungsluft aus, wirkt somit kühlend, ist dennoch trocken wärmend. Deswegen wird das Gewebe gern für Sommerbekleidung eingesetzt. [...] Die Leinenfaser ist sehr reißfest und extrem unelastisch. Aufgrund der geringen Elastizität ist Leinen knitteranfällig; die Reißfestigkeit macht das Leinen strapazierfähig und langlebig. Leinen ist stark und muss nicht wie Baumwolle nachgestärkt werden. [...]

Anfällig ist Leinen jedoch gegenüber Reibung. Seine Scheuerfestigkeit ist geringer als die der Baumwolle; es sollte deswegen bei Wäsche der Schongang eingesetzt werden oder bei Handwäsche nur gestaucht und nicht gerieben werden.

Leinen ist gegen Waschlaugen, Waschmittel, Kochwäsche, chemische Reinigung und hohe Temperaturen beim Bügeln unempfindlich. Trockene Hitze schädigt das Gewebe, daher muss es zum Bügeln noch leicht feucht sein, Wäschetrockner sind ungeeignet.


Wolle

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2d/Les_Très_Riches_Heures_du_duc_de_Berry_juillet_sheep_shearing.jpg https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a4/Wool.www.usda.gov.jpg

Als Wolle (von indogermanisch „uel“: reißen, rupfen oder drehen) bezeichnet man die weichen Haare des Fells einiger Säugetiere (im Gegensatz zum Deckhaar). Sie gehört wie Seide zu den faserförmigen Strukturproteinen, jedoch unterscheiden Wolle und andere Tierhaare sich von dieser durch ihren hohen Schwefelgehalt (3–4 %), der vom hohen Gehalt der Doppelaminosäure Cystin herrührt. Wolle ist ein nachwachsender Rohstoff, der nachweislich seit etwa 3000 v. Chr. verwendet wird.

Wikipedia-Artikel: Wolle

Die Wolle hat eine so genannte natürliche Thermoregulations-Eigenschaft. Wolle kann im Faserinneren Wasserdampf aufnehmen, die Oberfläche stößt Wasser jedoch ab. Die Aufnahme kann bis zu 33 % des Trockengewichts der Wolle betragen, ohne dass sie sich feucht anfühlt. Außerdem leitet sie die Feuchtigkeit wesentlich schneller ab als beispielsweise die viel verwendete Baumwolle. Da Wollwaren (bezogen auf ihr Gesamtvolumen) aus bis zu 85 % Luft bestehen und das Gewebe Konvektion verhindert, eignen sie sich als Wärmeisolatoren. Umgangssprachlich heißt es deshalb, dass Wolle gut „wärmt“, obwohl Wolle selbst eigentlich nur die Wärme des Körpers speichert. Wolle nimmt Schmutz schlecht an, die elastische Faser knittert kaum. Sie ist sehr farbbeständig und schwer entflammbar. Sie brennt nicht, sondern verkohlt nur. Wolle nimmt im Gegensatz zu Kunstfasern wenig Gerüche (z. B. Schweiß) an und hat eine natürliche Selbstreinigungsfunktion – aufgenommener Geruch wird wieder an die Luft abgegeben, die Wolle riecht nach kurzem Lüften wieder neutral und frisch. Sie kann Schweiß chemisch binden und somit lange neutralisieren.


Loden

Loden_Beispiel.jpg

Der Begriff Loden kommt wahrscheinlich vom althochdeutschen Begriff „Lodo“ für ‚grober Stoff‘, der seit dem 10. Jahrhundert belegt ist, kann aber auch vom mittelhochdeutschen „Lodi“ (Mantel) oder vom gleichlautenden altnordischen „Lodi“ (zottiger Mantel) stammen. Loden bezeichnete ursprünglich derbe, nicht gewalkte Wollstoffe aus Streichgarnen. Spätestens seit dem Hochmittelalter wurde Loden gewalkt, um anschließend als „Wolltuch“ (engl. Broadcloth, schwed. Vadmal) verarbeitet zu werden. Der Begriff „Loden“ bezeichnete zu dieser Zeit immer nur das unfertige Rohgewebe vor dem Walkprozess. Heute wird der Begriff Loden als Sammelbezeichnung für dichte Streichgarngewebe (selten Kammgarngewebe) – vorwiegend aus Wolle – mit einer mehr oder weniger glatten Oberfläche verwendet. Umgangssprachlich wird Loden häufig mit Walkloden gleichgesetzt, obwohl heute sowohl gewalkte als auch nicht gewalkte Stoffe unter diese Bezeichnung fallen. Die klassischen Farben sind olivgrün, graubraun, schwarzmeliert oder rotbraun. Moderne Lodengewebe sind meist in Köper, köperähnlichen oder Leinwandbindungen gewebt.

Loden war traditionell der widerstandsfähige Kleidungsstoff der bäuerlichen Bevölkerung Europas. Heute noch spielt gewalkter Loden sowohl in alpenländischen Trachten, als auch in den historischen und modernen Trachten der Samen Lapplands eine wichtige Rolle.

Wikipedia-Artikel: Loden


Kaschmir

Kaschmir_Beispiel.jpg https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ac/Australian_Cashmere_Goats.jpg

Die Kaschmirwolle (auch bekannt als Cashmere) ist eine feine (19 bis unter 12 µm) und sehr weiche Faser, welche zum Ende des Winters durch Kämmen aus dem Unterfell der Kaschmirziege gewonnen wird. Kaschmir zählt aufgrund seiner Feinfaserigkeit zu den Edelwollen mit extrem guten Wärmerückhaltungseigenschaften auch bei geringem Eigengewicht.

Wikipedia-Artikel: Kaschmir-Wolle


Velours

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bf/Velour.jpg

Velours (aus dem Französischen für Samt) ist die Bezeichnung für ein textiles Produkt mit flauschiger Oberfläche.

Unterschieden wird bei den Velourarten nach dem Typ der Flächenware:

  • Gewebe mit aufgeschnittenen Schlingen
  • Gewirke (gestrickte Ware), deren Oberfläche durch Aufrauhung eine samtähnliche Qualität annimmt
  • Velourtuft, bei dem genadelte Schlaufen aufgetrennt werden
  • Veloursleder, bei dem durch Aufrauen die Lederfasern aufgestellt werden.
  • Velourvlies, Nadelvlies bei dem die Fasern durch eine spezielle Maschine aufgestellt sind.

Bei Velours-Gewebe werden nach dem Weben die Schlingen aufgeschnitten und stehen dann rechtwinklig vom Gewebe ab. Dieser aufstehende Flor ist länger als beim Samt, der ansonsten gleich hergestellt wird. Beim Plüsch ist der Flor noch länger. Mit der Zeit kann Velours allerdings seinen Flor verlieren, da dieser ja aufgeschnitten wurde und so lose im Gewebe liegt. Je länger der Flor (oder Pol), desto weicher wird das Textil, dafür droht der Flor dauerhaft abzuknicken. Bei Sitzbezügen äußert sich das als Sitzspiegel, bei Teppichen entstehen Spuren, wenn z. B. ein Tisch längere Zeit am selben Ort steht.

Wikipedia-Artikel: Velours


Flanell

Flanell_Beispiel_Fischgrat.jpg

Der Flanell (aus keltisch, kymrisch: gwlân = Wolle über französisch = flanelle und englisch = flannel) ist ein weicher, vorwiegend aus Baumwolle oder Wolle in Leinwand- oder Köperbindung gewebter Stoff, der auf einer oder beiden Seiten etwas aufgeraut und gewalkt wird. Flanelle sind vergleichsweise leicht, aber dennoch wärmend und saugfähig, außerdem haben sie einen sehr angenehmen weichen Griff.

Wikipedia-Artikel: Flanell


Tweed

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/ee/Harristweed3.jpg/800px-Harristweed3.jpg

Tweed ist ein Textilgewebe, das nach dem schottischen Wort tweel, das gleichbedeutend ist mit englisch twill, und eine Webart bezeichnet (auch im Deutschen „Twill“ oder Köperbindung). Ursprünglich wurden damit handgewebte, meist köperbindige Gewebe mit eingestreuten Noppen aus grobem Wollgarn bezeichnet.

Wikipedia-Artikel: Tweed


Hanf

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/47/Hanfpflanze,_industriell_IMG_5412-2.jpg

Hanffasern sind die Fasern aus dem Bast der Hanfpflanzen. Die Fasern der Nutzhanfsorten werden als Faserwerkstoff für unterschiedliche Anwendungen genutzt. Die ältesten Nachweise für eine Verwendung der Hanffasern reichen dabei bis in das Jahr 2800 v. Chr. zurück und aufgrund ihrer Eigenschaften, vor allem der Festigkeit, wurden sie zur Herstellung von Segeltuch, Tauen und Seilen bis weit in das 19. Jahrhundert genutzt.

Wikipedia-Artikel: Hanffaser


Baumwolle

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d7/Feld_mit_reifer_Baumwolle.jpeg/1920px-Feld_mit_reifer_Baumwolle.jpeg

Baumwolle ist eine Naturfaser, die aus den Samenhaaren der Pflanzen der Gattung Baumwolle (Gossypium) gewonnen wird. [...]

Verglichen mit Kunstfasern ist Baumwolle sehr saugfähig und kann bis zu 65 Prozent des Gewichtes an Wasser aufnehmen. Sind allerdings Gewebe aus Baumwolle einmal nass geworden, trocknen sie nur langsam. Zudem besitzt Baumwolle auch eine hohe Schmutz- und Ölaufnahmefähigkeit, ist aber auch in der Lage, diese wieder abzugeben. Baumwollstoffe gelten als sehr hautfreundlich (sie „kratzen“ nicht) und haben ein äußerst geringes Allergiepotential.

Baumwolle wird seit Jahrtausenden zur Herstellung leichter Kleidung vor allem in tropisch-subtropischen Regionen verwendet. Einige Quellen behaupten, dass schon die Ägypter zirka 12.000 v. Chr. mit Baumwolle gearbeitet hätten. In Babylon wurde Baumwolle als Weißes Gold bezeichnet. In mexikanischen Höhlen wurden Baumwollkleider gefunden, die etwa 7000 Jahre alt sind. Die älteste Aufzeichnung über Baumwolle stammt aus Indien. Sie wird hier seit mehr als 3000 Jahren angebaut und im Rigveda 1500 v. Chr. erwähnt. Tausend Jahre später schrieb der griechische Historiker Herodot über indische Baumwolle: „Es gibt wildwachsende Bäume, aus deren Frucht man eine Wolle gewinnen kann, die die Schönheit und Qualität der Schafwolle weit übertrifft. Die Inder machen aus dieser Baumwolle ihre Kleider“. [...] Vor 1750 waren englische Spinner nicht in der Lage, Baumwollfäden zu spinnen, die ausreichend fest genug waren, um reine Baumwollgewebe herzustellen. Reine Baumwollgewebe wurden nur in Indien hergestellt.

Wikipedia-Artikel: Baumwolle


Samt

Samt_Beispiel.jpg

Samt (von gr. ἑξάμιτος, "sechsfädiges Gewebe") ist ein Stoff, der durch Weben hergestellt wird. Bei der Herstellung dieses Gewebes wird ein zweiter Schuss- oder Kettfaden (dementsprechend Schusssamt/Kettsamt) eingearbeitet. Dieser Faden bildet Schlaufen (Flottungen), welche auf der rechten Warenseite den charakteristischen Faserflor ergeben, nachdem sie aufgeschnitten worden sind.

Durch den Flor bedingt hat Samt eine Strichrichtung, die bewirkt, dass der Stoff mit dem Strich oder gegen den Strich unterschiedlich aussieht und sich anfühlt. Die Strichrichtung muss daher bei der Verarbeitung beachtet werden.

Pannesamt (oder Spiegelsamt) ist ein glänzender, spiegelnder Samt. Er erhält seine Optik durch Flachpressen oder Flachbügeln in beliebigen Mustern ("Pannieren").

Wikipedia-Artikel: Samt


Jersey

Jersey_Beispiel.jpg

Ein Jersey (in der Schweiz: Tricot, von französisch tricoter, stricken) ist ein weicher, oft elastischer Stoff, gestrickt oder gewirkt, aus Garnen, aus Viskose oder Viskosemischungen, Wolle oder Wollmischgarnen, Baumwolle oder Seide. Er wirkt ähnlich einem Gewebe mit leichter Rippenmusterung.

Für das Nähen von Jersey sollte eine spezielle Jersey-Nadel verwendet werden, deren stumpfe Spitze die Maschenstruktur des Stoffes nicht verletzt. Um ein Reißen der Nähte bei Dehnung des Stoffes zu verhindern empfiehlt es sich zudem, einen Stich mit mehr Fadenweite zu wählen, wie z.B. einen Zickzack- oder Dreifachstich, oder mit einer Overlockmaschine zu arbeiten.

Wikipedia-Artikel: Jersey


Seide

Seide_Beispiel.jpg

Seide ist eine feine Textilfaser, die aus den Kokons der Seidenraupe, der Larve des Seidenspinners, gewonnen wird. Sie ist die einzige in der Natur vorkommende textile Endlos-Faser und besteht hauptsächlich aus Protein. Sie kommt ursprünglich vermutlich aus China und war eine wichtige Handelsware, die über die Seidenstraße nach Europa transportiert wurde. Der Faden ist sehr lang und lässt sich zu glatten Textiloberflächen verarbeiten. Um 250 g Seidenfaden zu erhalten, werden um die 3000 Kokons, das entspricht etwa 1 kg, benötigt.

Seide zeichnet sich durch ihren Glanz und ihre hohe Festigkeit aus und wirkt isolierend gegen Kälte und Wärme. Sie kann bis zu einem Drittel ihres Gewichtes an Wasser einlagern. Seide neigt wenig zum Knittern. Auf Seidenstoffen werden besonders brillante Farben erzielt. Empfindlich ist Seide gegenüber hohen Temperaturen, Abrieb und Wasserflecken.

Einer der Gründe für den militärischen Erfolg der Mongolen war das Tragen von Seidenkleidung als Schutz. Diese konnte im Zusammenspiel mit Leder und leichten Eisenelementen von Pfeilen nur schwer durchdrungen werden und bildete somit eine leichte und funktionelle Rüstung.

Nicht nur Seidenraupen produzieren Seide, sondern auch Muscheln. Die sogenannte Muschelseide wird ebenfalls zu Textilien verarbeitet und galt früher als ausgesprochenes Statussymbol.

Wikipedia-Artikel: Seide


Kunststoff

Satin

Satin_Beispiel.jpg

Satin [saˈtɛ̃] ist ein Gewebe, welches in Atlasbindung hergestellt wird. Dadurch ergibt sich eine stark glänzende, glatte Oberseite und eine matte Unterseite. Je nach Faserart und Garn kann Satin leicht oder schwer, matt- oder hochglänzend, fließend oder steif sein.

Obwohl Satin aus beliebigen Fasern gewebt werden kann, werden endlose Fasern wie Seide, Viskose oder Polyester bevorzugt. Die Glattheit der Oberfläche macht ihn als Futterstoff sehr geeignet. Baumwollsatin ist als Bettwäsche- und Vorhangstoff beliebt; Wollsatin (Charmelaine) ist heute eher selten anzutreffen.

Varianten des Satins sind Moleskin, Duchesse und Crêpe Satin.

Wikipedia-Artikel: Satin


Garne und Garnbezeichnungen

Nähgarn

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/30/Nähgarnrolle.jpg/1200px-Nähgarnrolle.jpg

Nähgarn ist eine Garnart, die sich zum Nähen eignet.

Wikipedia-Artikel: Nähgarn

Die meisten Nähgarne werden aus Polyester in allen bekannten Formen hergestellt

  • {i} Anmerkung von RickS.: Polyestergarne nehmen Färbemittel normalerweise sehr schlecht auf - daher sollte die Farbe des Garns schon vor dem Färben des Kleidungsstückes für den späteren farbton angepasst werden!

Von den Naturfasern sind bedeutsam:

Die meisten Garne werden dreifach gezwirnt, zweifache und Mehrfachzwirne (z.B. 2 x 3 gezwirnt) sind auch nicht unüblich. Für spezielle Zwecke verwendet man Monofile.

Jede Spule trägt ein Etikett mit Angabe über die Materialzusammensetzung und Garnfeinheit. Bei der Nummerierung der Garnfeinheit überwiegt das (seit 1964 eigentlich offiziell abgeschaffte) metrische System (Nm).

Auf den Etiketten wird die Feinheit oft unter der Bezeichnung Nr. (oder No.) angegeben. In dem Fall bezieht sich die numerische Angabe immer auf die metrische Nm eines dreifachen Zwirns. Zum Beispiel ein Nähgarn Nr. 120 ist entweder Nm 120/3 oder Nm 80/2 (in beiden Fällen eine End-Nm 40).

Diese Nummer (der sog. "Titer") gibt an, wieviel Meter eine Masse von 1 Gramm hat (Garn„feinheit“). Daher ist ein Faden mit Nm 9 dreimal dünner als ein Faden mit Nm 3.

  • {*} Nm 4 bedeutet also 4 Meter wiegen 1 Gramm.

Die Einheit Nm wird meist für Baumwollgarne verwendet. Die Anzahl der miteinander verzwirnten Einzelfäden, die das Garn bilden, wird hinter einem Schrägstrich angegeben, die Lauflänge der jeweiligen Einfachfäden davor. Die Gesamt-Lauflänge erhält man durch Division beider Zahlen.

  • {*} So bedeutet z.B. Nm 20/2, dass 2 Fäden von je 20 m/g zu einem Garn von 10 m/g verzwirnt wurden.

Wikipedia-Artikel: Titer

Stickgarn

Stickwist_Beispiel.jpg

Zum Sticken benutzt man spezielle Garne. Die heute gebräuchlichsten sind Sticktwist und Perlgarn.

  • Sticktwist ist 6-fädig und lässt sich für feine Stickereien auch in dünnere Stränge zerteilen.
  • Perlgarn ist unteilbar, dafür ist es glänzend und hat eine glattere Oberfläche.

Aber auch andere Materialien kann man versticken und wurden in vergangenen Jahrhunderten auch verstickt. z.B.:

  • Seidenfilament
  • gezwirntes Seidengarn
  • schmale Seidenbändchen
  • Wollgarn
  • Baumwoll(näh)garn
  • Effektgarne wie z.B. Chenille.


Welcher Stoff für was?

Brouche

auch Bruche, mhd. bruoch

(Unter-) Hemd

Schürze

Schürze

Bundhaube

auch Bunthaube, Coiffe, auch Hersenier (altertümlich: Härsenier)

Cotte

auch Cotta oder Kittel

Tunika

Tunika

Wams

Wams

Beinlinge

Beinlinge

Gugel

auch Kagel, engl. Hood

Wappenrock

  • Leinen oder Baumwolle in Leinwandbindung (für knechtische Charaktere) (Einschätzung von RickS.)

  • Wollstoff (Einschätzung von RickS.)

  • Velours aus Wolle (besonders für adelige Charaktere) (Einschätzung von RickS.)

  • Anleitung:

Cappa

Die Cappa ist länger und hat eine ovale, hinten längere Form, als die kürzere, gleichmäßig runde Gugel.

Mantel

Tasselmantel

Gardecorps

Garnache

Die Garnache ist sowas wie eine Mischung zwischen einer Tunika und einer Cappa.

Steppwams / Gambeson

SteppWams

BitteErgänzen


Bezugsquellen

Der Stoffbereich unter Wo Was Kaufen listet Bezugsmöglichkeiten für verschiedene Stoffe.

siehe auch:


Schnittmuster und Anleitungen:

Der Do-it-yourself-Bereich unter Gewandung und die Seite Selbermachen listen verschiedene Bastelprojekte, Schnittmuster und Anleitungen. Bücher zum Thema findet man unter Literatur zum Thema Gewandung und im Textilbereich unter Sachbücher.


BitteErgänzen
Autoren: -- RickS., -- Allan Wegan

Kategorie: Selbermachen