Barden und Spielleute
Es hat sich im LARP eingebürgert, die meisten Musiker als Barden zu bezeichnen, auch wenn für viele der fahrenden Musiker - gerade die mehr "volksnahe" Art - eher der Begriff Spielmann (Spielleute / Fahrendes_Volk) angebracht wäre. Als Barden gelten im LARP sowohl diese, als auch die am Hofe eines Adeligen angestellten Dichter und Sänger, sowie ebenfalls die nur sehr selten im LARP auftretenden magisch begabten Musiker aus dem Dungeons&Dragons-Hintergrund.
Barden und Spielleute sind wohl eher Spielfiguren für den Fortgeschrittenen. Nichts ist unangenehmer, als mit einem schlecht ausgewählten Lied die Stimmung zu töten. Wenn du also noch nie auf einem LARP warst, solltest du besser nicht als Barde anfangen. Gute Barden bekommen oft Rabatte auf den Conbeitrag, das ist aber nicht unbedingt selbstverständlich. Eine Meinung dazu unter BardenRabatt.
Der Spielmann muss in der Lage sein ein oder mehrere BELIEBIGE Instrumente ganz brauchbar zu spielen, eventuell auch in der Gruppe. Gesangsqualitäten sind in diesem Falle zu vernachlässigen, Blasinstrumente zum Beispiel lassen den Gesang automatisch ausfallen. Der Spielmann ist auch eine Alternative für diejenigen, die nicht gleichzeitig spielen und singen können, aber trotzdem gerne im Larp Musik machen. Die Qualitäten eines Unterhalters, wie Anekdoten erzählen, unterhaltsame Ansagen und nicht zuletzt das Talent die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sind aber wichtige Voraussetzungen. Dabei kann man einfließen lassen, dass fahrende Spielleute weit herumkommen (wenigstens IT), Kenntnisse mehrerer Sprachen (man stelle sich vor, wie ein Spielmann einen Ork im Publikum angrunzt, weil der nicht den Rand hält) und über verschiedene Völker/Stände und deren Bräuche/Etikette sind dabei recht hilfreich. Schreiben sollte man als Spielmann maximal in einer Sprache können, selbst wenn man IT mehrere verstehen kann.
Ausrüstung
Barden haben meist viel Zeug (vor allem Instrumente) bei sich. Was man mindestens braucht:
- Dein Instrument (eine Gitarre oder Laute eignet sich am besten)
- ein Liederbuch (man kann sich nie immer alles merken)
- eine auffällige Gewandung - muss nicht zwangsläufig bunt sein, man kann sich durchaus an Spielmannsgruppen wie "Saltatio Mortis" oder "Schelmish" orientieren, die trotz eher gedeckten Farben irgendwie auffällig sind
einen blöden Hut (s. BlöderHutCredo)
- Schellen an Kleidung oder für die Fussknöchel. Ohne geht's vor allem bei Solomusikern nicht. Wo soll bitte sonst der Takt herkommen?
ein Zauberbuch (für die Zauberlieder, falls Du BardenMagie wirken willst)
Schreibzeug - schließlich willst du nicht immer dieselben Lieder spielen (für ein extraambientiges Liederbuch kann man mit einer Notenlinien-Feder selbst die Notenlinien ziehen)
geeignete Lieder und eine Repertoireliste (s. LarpMusik) Nicht jeder, der ein Instrument spielt, kann Noten lesen und vielfach kommt es nicht sonderlich toll "vom Blatt" zu spielen, weil man damit zum reinen Vortragsmusiker wird. Man kann noch so gute Ansagen machen, sobald man hinter einem Notenständer verschwindet oder sich zu den auf einem Tisch ausgebreiteten Noten dreht und dem Publikum den Rücken zuwendet ist die Stimmung weg. Das sollte man vermeiden und lieber alles auswendig lernen.
- Ersatzteile und Werkzeug - Blattbrüche, Saitenrisse und Ähnliches sollte man schnell ausbessern können. Die Peinlichkeit, seinen Auftritt komplett abbrechen zu müssen, ist damit vermieden.
Zusätzliches
- eine Trommel, Percussion-Zeug oder einen Trommler - der sollte in der Lage sein auch ohne lange Proben auf einer Handtrommel (z.B. Dejembe oder Darabuka) einen brauchbaren Rhythmus zu improvisieren. Das macht auch den Reiz von Spielmannsmusik aus: Nicht alles perfekt, aber einfach spaßig.
- einen großen Humpen (man kriegt oft viel spendiert)
- Waffe - wenigstens ein Stiefelmesser. Spielleute und Fahrende sind beliebte Sündenböcke und ziehen sowohl Aufmerksamkeit und Spott auf sich als auch Zorn und Ärger.
- Reisetagebuch - Spielleute kommen viel rum (zumindest IT). So kann man seine Erfahrungen aufschreiben oder sich einfach Vermerke dazu machen, wie bestimmte andere Charaktere/Charaktertypen auf bestimmte Aktionen reagieren.
Ratsames
Ein Barde muss lernen, wann er singt und wann er besser die Schnauze hält. Auch erfahreneren Barden gelingt das jedoch nicht immer. Ein breites Repertoire an geeigneten Liedern ist auf jeden Fall dringend anzuraten, je mehr, desto besser. Man bediene sich am besten von den zeitgenössischen Spielleuten (Corvus Corax, In Extremo, Liederjan, Die Streuner, Die Galgenvögel, Schelmish, etc.) und bei Volksliedern. Auch Irische Folkmusik taugt ganz gut (vor allem zum Feiern), man sollte aber kritisch sein. Als Faustregel gilt: Singe am besten nur Lieder, die DU magst. Dann singst du sie besser.
Das lass sein
Vorsicht mit umgedichteten Liedern! Pop-Songs mit Fantasy/Mittelaltertexten (Filk-Songs) mögen zwar lustig sein, vernichten aber oft jegliche Stimmung völlig und nachhaltig. Auf jeden Fall Finger weg von Liedern wie "Hurray" oder "Fallera". Diese Lieder sind nur was für Neulinge, Betrunkene und unverbesserlich Geschmacksverirrte. Alle anderen empfinden diese Songs meist als ungemein störend. Auch solltest du versuchen, nicht in der Taverne schmutzige Trinklieder zu singen, wenn draußen grade die Schlacht gegen "Horny den Dämon" und seine Schergen tobt. Manchmal merkt man es halt einfach nicht rechtzeitig, aber versuchen solltest du's ...
Mehr dazu findet sich unter BardenProbleme
Bardenethik
Sobald man als Barde Musik macht, interagiert man mit anderen Menschen. Um diesen Verhaltenskodex zu Diskutieren gibt es die Bardenethik
Links
Mittelalter-, Folk- und Fantasy-Musik-Wiki (MaFoWiki)
--JanHeiden, Dudelzack, RalfHüls (ed.)
Zurück zu: Charaktertipps, CharakterBerufe