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LarpFolter

Larpfolter

Dieses Thema kocht immer wieder in diversen LarpForen hoch, geht jedoch oft in der KontroverseVergewaltigungSpielen unter. Protest ist hier seltener, IMHO weil Folter in mittelalterlich orientierten Fantasysettings recht oft auftauchen kann und unter den Spielern eher akzeptiert wird. In sehr düsteren Szenarien gehört sie zum Teil regelrecht dazu.

Warum LarpFolter?

Im Grunde gibt es nur 3 Motivationen dafür, Charaktere der Tortur zu unterziehen.

  • Wahrheitsfindung: Der (N)SC hat vermutlich wichtige informationen, will sie aber nicht Preisgeben
  • Strafe: Prügelstrafe für den gefaßten Dieb, Handabhacken etc.
  • „Unterstreichung der Boshaftigkeit“: Böse SCs/NSCs greifen aus purem Sadismus zur Folter, um z.B anstatt von Todesstößen zu zeigen, daß sie böse sind.

Die ersten beiden Varianten können sowohl bei guten als auch bösen Charakteren möglich sein. Letztere Motivation ist den Schergen der Finsternis vorbehalten.

Auch wenn allgemein nicht viel protestiert wird: Es gibt Mitspieler, die haben mit der Darstellung von LarpFolter echte Schwierigkeiten. Hier ist Rücksichtsnahme gefragt! Stehen im ConFlyer bereits Hinweise, daß gruselige Fantasy-Settings bzw. Kunstblut zum Einsatz kommen könnten, ist die Wahrscheinlichkeit, jemanden zu Treffen, den das stört, wesentlich geringer. Solltet ihr auf einem „normalen“ FantasyLarp vor der Frage stehen: „Folter: Ja oder Nein?“, dann überlegt euch doch bitte erst folgendes:

Alternativen

Muß LarpFolter jetzt wirklich sein? Es gibt fast immer Alternativen. Geht sie IMMER vorher durch! Vielleicht geht’s so viel schöner:

Wahrheitsfindung:

Habt ihr einen Magier oder Alchemisten zur Hand, wird der sich bestimmt über den Spielansatz freuen. Da auch LarpFolter keine Sache von 5 Sekunden ist bleibt Zeit für ein nettes Ritual. Bindet euer Opfer in der Mitte eines Ritualkreises an oder lasst es beim Tränkebrauen zugucken. Macht ein paar schöne Spezialeffekte. Bei Wahrheitszaubern kann das Opfer auch gut mitspielen. Bei Punkteregeln: Zieht im Zweifelsfall eine SL hinzu, obs auch geklappt hat. Nichtmagische Variante: Gebt dem zu Verhörenden immer wieder IT Alkohol zu trinken. Im gespielten Vollrausch kann er sich dann aussuchen, ob sich sein Charakter verplappern soll.

Strafe:

Wenns nicht um Mord, Totschlag und Hochverrat geht, kann man von Folter und Hinrichtungen absehen. 1 bis 2 Stunden am Pranger oder Tragen einer Eselskappe wirken vielleicht viel besser. Strafaufgaben (Hof fegen oder in den Dungeon vorausschicken) bergen vielleicht sehr gute Spielansätze ...

Boshaftigkeit unterstreichen:

Jetzt wird’s schwieriger. Seid ihr NSCs mit genügender Vorlaufzeit, so könnt ihr hier auf die Unterstützung der Orga und dem Plot setzen. Finstere HighFantasy-Magier wirken schon dadurch böse, wenn sie im Rahmen des Plots die Spieler am Verlassen seiner Festung hindern. Vielleicht haben sie einen Knecht an der Seite wie etwa Dobby der Hauself, an dem man sehen kann, welch fieser Möpp das Herrchen wohl ist. Wenn ihr Böse SCs in einem ansonsten durch und durch guten Spielerhaufen seid und doch auffallen wollt, dann jagt gezielt einigen Spielern Angst ein. Wartet darauf, daß ihr ungesehen einen einzelnen Spieler abgefangen habt. Denkt dabei an die erste Begegnung der Goonies mit den Fratellis. Da er unversehrt wieder davonkommt hat er keine Beweise dafür, daß ihr böse seid. Flüche Anhexen ist auch OT unbedenklich.

Wenn es dann doch IT wehtun soll...

Wenn ihr partout keine Alternativen gefunden habt oder es wirklich in die Szene passt, beachtet dabei bitte ein paar wichtige Dinge.

  • Beachtet das Setting des Cons. Auf einem eher harmlos angelegten Con reicht eine Gänsefeder für einen Strauchdieb allemal. Schlimmeres kann die Gesammtstimmung des Cons senken. Kunstblut ist eher was für düstere Settings.
  • Guckt euch euer Potentielles Opfer vorher gut an. Ihr wisst nie, ob und wieviele Schwierigkeiten euer MitSpieler mit der Darstellung von LarpFolter hat. Wenn sich der Spieler nach Kämpfen für die Darstellung selbst mit Kunstblut überschüttet, als JackassLarper bekannt ist oder schon bei seiner Gefangennahme realistisches Spiel gewünscht hat, seid ihr (fast) auf der sicheren Seite. Falls nicht: FRAGT NACH!

  • Nachfragen geht auch IT. „Rede endlich! Oder du lernst jemanden kennen, den du nicht kennenlernen willst!“ impliziert schon meistens recht deutlich, was ihr vorhabt! Lasst euch Zeit, so dass euer Mitspieler die Gelegenheit hat, "Nein" zu sagen.
    Geht es IT nicht, fragt OT! Das ist kein Logikbruch und keine Schande! Vorsicht ist besser als Nachsicht!

  • Niemals (erst) vor einer großen Menge Mitspieler nachfragen. Gruppenzwang kann auch zum Mitspielen zwingen, wenn man es eigentlich nicht will. Das darf nicht passieren!
  • Übertreibt es nicht! LarpFolter ist keine Hinrichtung, euer Mitspieler will seinen Charakter wohl noch weiterspielen. Lasst Verstümmelungen, gleich welcher Art, sein. Die kommen unter Umständen einem Todesstoß gleich.

  • Geht es um öffentliche LarpFolter (Prügelstrafen etc.), kündigt das vorher an und gebt Zuschauern, die das nicht sehen wollen, genug Zeit, die Szene zu verlassen.

  • Fragt euer Opfer zwischendurch immer nach seinem Wohlbefinden. Das geht auch unauffällig. Immer was zu trinken dabei haben, schreien macht heiser.

Wenn ihr jemanden habt, der nicht mitspielen kann oder will, geht OT und erarbeitet gemeinsam eine Lösung. Im absoluten Härtefall, fragt nicht „Dürfen wir deinen Charakter Foltern?“, sondern ganz ehrlich: „Wir wissen nicht, was wir jetzt machen sollen, was würdes du am liebsten ausspielen?“. Euer Mitspieler wird eine für ihn passende Lösung haben.

Denkt dabei an die Worte von JörgWeber.

„Lustige“ bzw. symbolische Larp Folter oder Larp Foltermethoden

Viele Diskussionen/Gewissensbisse könnt ihr euch sparen, wenn ihr zu Foltermethoden greift, die in ihrer Außenwirkung so harmlos scheinen, zum Teil sogar ulkig wirken, dass sie u.a. auch in Kinderfilmen auftauchen.

Beispiele:

  • Mit einer Gänsefeder an den Fußsohlen kitzeln (Asterix, der Gallier). Ist sogar einigermaßen authentisch und „witzig“ genug, dass zu bezweifeln ist, dass sich jemand daran stört. Im Zuge von DKWD(D)K sogar real ausspielbar. Das „Opfer“ kann versuchen zu widerstehen.
    Für die ganz Harten: Wenn auf dem Gelände vorhanden, leiht euch eine Ziege aus und streut Salz auf die Füße.

  • Wenn ein Spieler einer „schmutzigen“ Fantasyrasse Opfer ist (Ork, Skaven usw.) kann man ihnen mit Wasser und Seife drohen. Wenn euer MitSpieler mitmacht wird er das Entsetzen seines Charakters passend ausspielen.

  • Im Sommer könnt ihr immer wieder einen Eimer Wasser über den Kopf gießen. Beispiel vom Spoffl 6 auf http://www.weltdeslarp.de:

spoffl6sw17.jpg

HIER VORHER FRAGEN! Wenn keine Ersatzgewandungen vorhanden sind, dafür sorgen, dass ihr nur den Kopf trefft (am Pranger oder bäuchlings auf einem Tisch gebunden).

  • An einen Marterpfahl binden, Apfel auf den Kopf stellen und jemanden mit verbundenen Augen LatexMesser werfen lassen (der Anfangs natürlich meilenweit verfehlt). „Rede! Oder unser Werfer bekommt noch mehr Versuche!“ (So ähnlich gesehen bei Bernard & Bianca im Känguruland)

  • Dem Opfer von einem schlechten Barden etwas vortragen lassen.
  • Nicht unbedingt für Fantasy-LARP geeignet ist die Methode, mit Stahlhandschuhen über eine Tafel zu kratzen. Siehe die Rosaroter Panther-Filme.
  • Versucht's mal mit einem Kopfmassagegerät:

http://i34.servimg.com/u/f34/15/34/34/15/masseu10.jpg Es gibt nur zwei Arten von Leuten: die, die das Ding lieben (und stundenlang stillhalten) und die, die es hassen (denen geht ein Schauer über den Rücken und sie zucken als würde man sie durchkitzeln). Für letztere ist das ein witziges Fantasyfoltergerät. Denkt euch vorher einen fiesen Namen für das Teil aus, "Eisenspinne" etwa.


Credits: ThiloTrapp, ?


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