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LarpPapier

Papierersatz

Man kann seine Larp-Korrespondenz oder allgemein Larp-Papiere mit recht einfachen Mitteln aufpeppen:

Anderes Papier verwenden!

  • Der Klassiker dürfte Elefantenhaut sein, die gibt es in vielen verschieden Farben, ruhig mal etwas suchen.

  • Marmoriertes Papier bekommt man aus dem Bürofachhandel. Wenig Aufwand, aber pro Blatt etwa 10 Cent (100 Blatt z.B. 10,72 Euro)
  • Reispapier verwenden
  • Packpapier nehmen
  • Butterbrotpapier nehmen (kriegt man auch seitenweise im Supermarkt)
  • Backpapier empfiehlt sich nicht, weil es beschichtet ist.

  • Eine weitere Möglichkeit ist das Verwenden von Papier eines Skizzenblocks oder Aquarellblocks. Die Farbe ist nicht reinweiß und das Papier ist auch etwas dicker als Standard (90g/m²) Diese Blöcke gibt es auch schon in quadratischer Form, dann muss man nicht noch extra zuschneiden
  • Papier in selbstgeschöpfter Optik verwenden

Normales Papier verändern

  • Normales weißes Papier altern lassen, z.B. mit Tee, Kaffee, Wachs, "im Garten eingraben", oder backen. Siehe weiter unten!
  • Backen klappt am besten mit nicht-weißem Papier.
  • Nasses Papier trocknen lassen, je nach Trocknungsmethode gibt es dann einen mehr oder weniger welligen Effekt.
  • Anbrennen
  • Abbrennen (böse für Leute, die es finden ...)
  • Anmalen, wahlweise mit Abtönfarbe oder Wasserfarben, falls es mal schnell gehen muss
  • Zierrandscheren verwenden: Besonders schön ist die Sorte, die einen unregelmäßigen Rand imitiert (heißt z.B. "Büttenrand" und man bekommt sie im Schreibwaren- oder Künstlerbedarfsladen oder sucht im Internet nach "Zierrandschere" oder "Büttenrandschere" - so ein Teil kostet zwischen 1 und 5 Euro)

Anderes Format nehmen

  • A4 ist langweilig, quadratisches oder rundes Papier fällt gleich ins Auge
  • Falls man A4 quadratisch zuschneidet, bleiben gleich tolle Längsstreifen für kurze Notizen übrig ;-)

Schrift variieren

  • am besten ist es natürlich, die Texte per Hand zu erstellen, dabei kann man natürlich gut in Sütterlin, einer von Tolkiens Schriften oder auch in einer Runenschrift schreiben. Koptisch, Griechisch andere Schriften bieten sich hier an.

  • ebenfalls "antik" sehen frakturähnliche Schriftarten aus
  • im Internet kann man Schriftarten herunterladen, die ziemlich ähnlich sehen. Echt wirkt es dann, wenn die einzelnen Buchstaben nicht zu auffällig sind (ein extrem schiefes, dabei aber immer gleiches e sieht unecht aus) und die Schriftgröße nicht zu klein gewählt wird - eine normale Handschrift ist i.d.R. größer als die Standardcomputerschriftgröße

Schreibrichtung und ähnliches variieren

Wer hat eigentlich behauptet, dass man auf Larps von links nach rechts schreiben muss? Oder einheitlich?

  • Auf einem Con wurden die Wörter rückwärts geschrieben, dann alle Buchstaben aneinander gereiht, willkürlich getrennt und den Text anschliessend noch in einer anderen Schriftart (Zhayad aus dem DSA) geschrieben. Die Spieler haben lange gebraucht, bis sie den Text übersetzen konnten. ;)

  • Auf dem Yorkfeuer 2003 wurden einige Texte in Runen verfasst, dabei wechselte die Schriftrichtung am Ende jeder Zeile. Manche Runenmuffel hatten damit arge Probleme und konnten nur jede zweite Zeile lesen ;-)

Massendokumenten, die am Rechner erstellt werden

Auch da kann man noch etwas drehen, z.B. im Grafikprogramm weiterbearbeiten, d.h.:

  • Die Schriftebene kippen, drehen oder verzerren
  • Fleck-Effekte, etc. benutzen
  • Mit Tintenstrahler ausdrucken, verwischen oder mit Wasser betropfen

Historische Info

Wer seinen Dokumenten einen historischen Stil geben möchte:

  • Pergament: Dünne Tierhäute, waren schon im Mittelalter sehr teuer, doch lange Zeit das einzige Schreibmaterial. Schreibfehler wurden mit einem Messer rausgeschabt.
  • Papier: Wurde schon von den Chinesen im 2. Jhd. vor Christus erfunden. Im Abendland seit dem 10. Jhd. n. Chr. bekannt. Die erste Papiermühle in Deutschland entstand 1390 in Nürnberg. Das elfenbeinfarbige Papier wurde zu der Zeit aus "Hadern" (zerstampfte Stofflumpen) geschöpft.
  • Papyrus: Wurde schon vor 5000 Jahren von den Ägyptern verwendet.
  • Tontafeln: Wurden schon von den Sumerern verwendet, welche als erstes Volk die Schrift (Keilschrift) erfunden hatten.
  • Buchstaben: Stäbchen aus Buchenholz, auf denen Kerben eingeritzt wurden. Diente seit der Antike in Germanien zur Verwaltung von Schulden, Handelsgütern.
  • Schiefertafeln ab Ende 18. Jh.
  • Wachstafeln, mindestens seit den Römern bekannt.

Tipp: Verwendet Büttenpapier mit grober Struktur und Elfenbeinweiß. Brennt bloß nicht die Ecken an! Sowas hätte man im MA weggeschmissen.

Papiere "altern" lassen

Frage: Warum sollte ein Schreiber sein Papier nicht hüten wie pures Gold und es total verdrecken und anbrennen, anreißen, etc. lassen? Bei Schriftrollen, die man irgendwo in Höhlen, in Bibliotheken mit langer Geschichte (Wasser-/Brandschaden), vergraben im Wald oder sonstwo draußen findet, kann man das ja verstehen, aber als angesehene(r) Schreiber(in) würde man sich mit solchen Papier nur die Kundschaft vergraulen.

Antwort: Nicht jeder, der Papier besitzt, ist ein Schreiber. Und nicht jeder Schreiber muss in der Lage oder willens sein, sein Papier piekfein in Ordnung zu halten. Es kommt auf die verkörperte Rolle an. Und auf die Umgebung, in der sich der Charakter typischerweise aufhält.

Färben mit Tee, Zwiebelschalen oder Kaffee

Man sollte dabei Geduld mitbringen, bei Tee und Kaffee durchaus ein paar Stunden für eine satte Färbung. Falls man Papiere in Tee o.ä. badet, sollte man tunlichst nicht mit Tintenstrahldruckern arbeiten - es sei denn, der Effekt ist erwünscht. ;-) Der Kenner nimmt Ostfriesentee oder für einen netten Rot-Ton Roibush. ;-) Notfalls geht auch Kaffee. Im Bad schwimmende Teebätter oder Krümel machen übrigens lustige Flecken oder Muster. Neben den Flecken durch (evtl. auch absichtlich draufgestreute) Teeblätter kann man das Blatt auch zerknüllen, bevor man es in den Sud gibt und im zerknüllten Zustand trocknen lassen. In den Falten bleibt länger Teewasser, was beim getrockneten Blatt unregelmäßige Linien, die fast wie Adern aussehen, ergibt.

Wenn man kein gewelltes Papier haben möchte, kann man die Blätter dann noch (zwischen Packpapier) bügeln/pressen. Dies empfiehlt sich besonders, wenn man es danach bedrucken möchte, damit man keinen Papierstau im Drucker verursacht. Feuchte Blätter kann man (wenn sie nicht "besprenkelt" oder zerknüllt werden sollen) auch gut auf eine Wäscheleine hängen.

Ebenfalls eignet sich ein Sud aus Zwiebelschalen, dieser färbt gelb, ein Sud aus Schwarztee eher braun. Es hat sich gezeigt, dass je heißer der Sud ist, desto schneller und intensiver sich das Papier färbt. Mit noch feuchtem Kaffesatz kann man, wenn man sorgfältig und vorsichtig arbeitet durch Reiben einen hübschen Effekt erzielen. Drückt man allerdings zu fest drauf, oder ist das Papier noch zu feucht, kann man es auch zerreißen!

Kaliumpermanganat

Eine effektivere Variante zu Kaffee oder Tee ist die Behandlung mit Kaliumpermanganat.

Zutaten und Hilfsmittel

  • Kaliumpermanganat aus der Apotheke,
  • ein flaches Gefäß (z.B. Entwicklerwannen aus dem Photofachbedarf; kann aber auch eine ausgediente Auflaufform sein),
  • Wasser,
  • eine Wäscheleine,
  • Wäscheklammern,
  • ein wenig Zeit und Geduld,
  • gutes Wetter.

Vorgehensweise

Kaliumpermanganat (ca. 1 Msp) ins Wasser einrühren; Papier einlegen, zum Trocknen aufhängen; gegebenenfalls noch mal ins Bad geben. Mit der Dosierung und Einwirkzeit muss man ein bißchen experimentieren. Eignet sich hervorragend für Laserdrucke (vorher), oder für handschriftliche Dinge.

Warnhinweis

Ein Nachteil dieser Methode ist, dass Kaliumpermanganat nicht gerade umweltfreundlich ist, also nicht in den Abfluss gehört! Es ist sowohl als "umweltgefährdend" als auch als "gesundheitsschädlich" eingestuft, es trägt den Gefahrenhinweis R 50: "Sehr giftig für Wasserorganismen", Lösungen sollten im Labor als Schwermetallabfall entsorgt werden. Außerdem kann trockenes !KMnO4 zu Verätzungen an Augen und Schleimhäuten führen, und wirkt auf brennbaren Stoffen wie Papier brandfördernd.

Als Alternative bietet sich hier für die Färbelösung schwarzer Tee oder verdünnte sepiafarbene Tinte an. "Flesh Wash", eine Tinte zum Miniaturenbemalen von Games Workshop, geht auch sehr gut.

Spiritus/Alkohol

Funktioniert ähnlich wie das Färben mit Tee oder Kaffee, hat aber den Vorteil, dass Spiritus und Alkohol leicht flüchtig sind. Das Papier wird dadurch nicht so wellig wie beim Einsatz von wassergelösten Farbstoffen.

Und so geht's: Man gebe reichlich lose Teeblätter (z.B. einfachste Ostfriesenmischung aus dem Teeladen) in ein hohes Gefäß. Dann gut mit Spiritus auffüllen. Es gibt zwei Sorten Spiritus: Der eine stinkt wie die Pest und kommt in grünen, runden Flaschen. Wir nehmen aber den anderen, der in weißen, eckigen Flaschen kommt und nicht stinkt.
Da Spiritus nichts anderes ist als vergällter Alkohol, kann man auch gleich Alkohol nehmen. Vorteil: Es stinkt gar nichts mehr. Alkohol gibt's in der Apotheke.
Das Glas in die Mikrowelle stellen und etwa 2 Minuten bei 700 Watt aufkochen. Vorsicht: Ist das Glas zu niedrig, kocht's über! Kurz stehenlassen zum Durchziehen. Dann mit einem Schwämmchen die braune Soße auf das Blatt auftragen. Dabei am besten Handschuhe tragen, sonst wird das Händewaschen ziemlich aufwändig.

Nach dem Trocknen kann das Blatt bedruckt oder von Hand beschriftet werden.

Zum Abschluss bekommt das Dokument noch ein pergamentiges Finish. Dazu ein Ei trennen und das Eiweiß bereitstellen. Wichtig: Druck bzw. Tinte müssen vollkommen getrocknet sein.
Das Papier dann dünn mit dem Eiweiß bestreichen. Das gibt dem Dokument einen antiken, pergamentartigen Griff. Das Eiweiß wird übrigens auch nach einem halben Jahr nicht ranzig oder faul. So lange läuft ein Praxistest schon.

Warnhinweis

Es ist unbedingt darauf zu achten, dass sich in der Mikrowelle keine Funken bilden, da es sich um einen satt mit Spiritusdämpfen gefüllten, abgeschlossenen Behälter handelt.

Gummi Arabicum

Sorgt für einen ungewöhnlichen "Griff" des Papiers, kann leichte Feuchtigkeit (Handschweiß, Taufeuchte) von der Oberfläche fernhalten und fixiert z.B. Kohle oder Kreideschrift. Ursprünglich ist diese Lösung als Grundlage für das Anmischen von Farben verwendet worden, heute dient sie u.a. als Gummierung auf Briefmarken.

Gummi Arabicum gibts in Pulverform in der Apotheke, einfach auflösen (ca. 3 gehäufte Esslöffel auf 0,5l, z.T. recht schwer löslich), bei Klümpchenbildung über Nacht stehen lassen und schon hat man eine Lösung, die man z.B. auf das Dokument auftupfen kann. Die Mischung lässt sich auch färben. Man sollte es vorsichtig dosieren, wenn man zuviel nimmt, hat man einen Brucheffekt auf der Oberfläche (ähnlich wie bei Wachs). Mit Kreide oder Kohle ergeben sich bei "ungenauem" Arbeiten leicht Flecken, die je nach Farbe von einem Aufenthalt im Regen oder der Taverne stammen könnten.

Papiere wachsen

Eine Möglichkeit, Papier einen pergamentenen Touch zu geben, ist es zu wachsen. Dazu reibt man den Papierbogen kräftig mit einem alten, weißen Kerzenstummel ein und bügelt es dann mit einem ebenfalls altem Bügeleisen über (hinterher ist es dann eh für nichts Anderes mehr zu gebrauchen). ;-) Leider stinkt es ein wenig und man sollte etwas alten Stoff unterlegen, wenn man sein Bügelbrett nicht auch noch versauen will. Vorteil dieser Methode ist, dass es auch nicht weiter schlimm ist, wenn dann doch mal jemand sein Bier drüber kippt. Aber der Gelehrte von Welt fasst "alte" Schriften eh nur mit Handschuhen an! Es könnte ja auch mal Gift dran sein (siehe "Der Name der Rose") ...

Eine Alternativmethode zum Wachsen mit dem Kerzenstummel: Wir nehmen eine beschichtete Auflaufform (ab etwa 3 € zu haben) mindestens in der Größe unserer Blätter, und schmelzen darin Kerzenwachs auf der Herdplatte. Wachs schmilzt bei etwa 50°, so dass man den Herd nicht wirklich auf der höchsten Stufe laufen lassen muss (und auch nicht sollte!). Wenn das Wachs geschmolzen ist, kann man die Blätter stapelweise reinwerfen (so immer 5-10 auf einmal sind kein Problem) und mit einer Pinzette wieder rausholen. Kurz abtropfen lassen, und zur Seite legen. Geht irre schnell. Man sollte vorzugsweise gelbe und braune Kerzen nehmen. Bei den Roten besteht die Gefahr, dass das Ganze irgendwie rosa aussieht hinterher. So kann man in etwa 30 Minuten ein ganzen Buch wachsen. Wirkt besonders gut, wenn das Papier vorher durch Kaffee und einen Backofen gewandert ist :)

Noch eine Möglichkeit: Das Papier mit ein paar Wachskrümel (z.B. von Teelichtern, die zerbröseln gut) mehr oder weniger gleichmäßig bestreuen, und anschließend bei ca. 60° Ober-/Unterhitze ein paar Minuten in den Backofen legen. Das Wachs wird dann flüssig, und zieht in das Papier ein. Diese Methode ist weniger kompliziert, und produziert obendrein noch ein paar Schlieren auf dem Papier.

Papier backen

Wer mal viel Papier altern will mit Kaffee oder Tee, steht schnell dem Problem gegenüber, wie man jetzt 80-200 Seiten wieder trocken bekommt. Die Variante Wäschenleine draußen geht nur gut wenn die Sonne scheint, und in der Wohnung aufhängen sorgt schnell für Ärger mit den Lebensabschnittspartnern :) Die einfache Methode besteht darin, den Stapel feuchtes Papier auf ein Blech zu tun, und das Ganze einfach in einen Backofen zu schieben. 150°, Umluft (gegebenenfalls oben beschweren, damit nix rumfliegt). Je nach Anzahl der Seiten kann das etwa 3 Stunden dauern, fertig. Wenn das Papier schon bedruckt ist (Farblaser), empfiehlt es sich gegebenenfalls etwas Sand als Trennschicht zwischen jedes Blatt zu legen, sonst könnte es sein, dass die Seiten zusammenkleben.

Die technische Methode

Unter der RUF: "Artikel" finden sich 3 exzellente Artikel zum Thema: Handout-Gestaltung (Handout-Tutorial 1, 2 und 3), diese sind ursprünglich für das Horrorrollenspiel Cthulhu gedacht, bei dem solche Handouts oft verwendet werden (Bei vielen Rollenspielen verwendete Ilustrationen deren Gestaltung das gespielte Abenteuer unterstützen soll, indem ihre Gestaltung suggeriert es handle sich um Bilder, Texte, Ilustrationen aus der Welt des gespielten Rollenspiels.).

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Credits: MarkusPauke, TilmannHolst, TobiasBrinkmann, Cailean, DutchVanLeuwen, ChristianSpalthoff, GregorLindner, DanielJ, Apoxis


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