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Meinung/Moral/BöseCharaktere/Diskussion

Hm, ist wahrscheinlich Ansichtssache, aber wenn ich wirklich einen urbösen Charakter spiele und meine Lebenserwartung bei Entdeckung geringer sind, als die einer Eintagsfliege, dann soll ich Rücksicht auf andere Spieler bei PlayerKills nehmen? Also ich würde da entweder ganz oder gar nicht, sagen. Klar, ich bringe nicht jeden um, nur weil ich es kann, aber wenn meine Tarnung aufzufliegen droht oder ich als Assasine einen Auftrag habe... that's LARP, --AlexanderSpecht, 25.06.2004

  • Hm, so gesehen, ist es Ansichtssache, ja, aber wen bringen die ultrabösen Charatere denn so um? Einwegcharaktere wie sie selber welche sind? Oder lieber doch die kleine Heilerin, die abseits vom Getöse steht? Damit der Spieler des urbösen Charakters Spaß hat, macht er vielleicht monate/jahrelange Mühe und Herzblut zunichte. Weil er es eben kann. Toll. That's not LARP, that's blöd! -- OlliKüppers, 15.10.2004

    • Hallo Tobias, ich habe das Thema verschoben, du kannst meinen Kommentar und meine Antwort unten gerne löschen. AndrejPfeifferPerkuhn

      • Mit diesem Thema wollte ich keinen ultimativen Leitfaden schaffen, sondern einen Denkanstoß für die Leute geben, die es sich in den Kopf gesetzt haben einen solchen Charkater zu spielen. Ich bin der Letzte, der das gedankenlose Nachspielern von albernen D&D-Gesinnungs-Schubladen beführwortet. Generell wünsche ich mir, dass man erst den Verstand einschaltet um sich paar Gedanken zu machen und dann erst eine Rolle spielt. ;-) -- TobiasBrinkmann, 14. 01. 2005

        • Ich wiederum wollte dich in keinster Weise kritisieren. Deine Ausführungen sind völlig richtig. Insbesondere das vernünftig gespielte böse sich eher bedeckt halten sollten kann ich unterschreiben. Ich wollte nur einige Alternativen zu den normalen Bösewichtern aufzeigen. Gerade für länger verwendetet NSC fände ich es schön wenn man ihre Handlungen wenigstens etwas nachvollziehen könnte. Daher hab ich dies auch in den Kommentaren getan und nicht im eigentlichen Eintrag.

          Vielleicht sollte man dieses Thema noch vertiefen und einen Beitrag "Motivationen böser Charaktere" schreiben. --AndrejPfeifferPerkuhn 14.1.2005

          • Mir gefällt der Vorschlag mit der Motivation. Ich schlage vor, du fügst unter meinen Beitrag deinen als Unterpunkt hinzu und kennzeichnest ihn als dein Text. An sonsten kannst du ihn auch seperat lassen. Aber er bereichert das Thema ungemein und zeigt auf, dass ein Bösewicht nicht ohne Grund so handelt. -- TobiasBrinkmann, 14. 01. 2005

            • Wie währe es dem mit einem Bösen, der sich als dringende, naturgegebene Notwendigkeit begreift, ohne den das Gute nicht existieren kann? Eben: die andere seite derselben Münze, der schatten, den das licht unweigerlich wirft, wenn es auf etwas trifft... --Einhard, 06.10.2005

Es gibt eine ganz Menge zwischen Himmel und Halle. Ich spiele u.a. auch eine Figur, die man im allgemeinen als Böse bezeichnen kann und dennoch gibt es Kritikpunkte, die ich in jedem Fall unterstütze:

  • mangelnde Konsequenz und Prinzipientreue bei vielen "Bösen"
  • hirnloses dummböses- Spiel nervt
  • wahlloses PK ist das unanständigste Larpverhalten dass man bringen kann

Meine Hintergründe und ein paar verteidigende Worte für meine "guten" Mitstreiter in böser Sache.

  • Böses resultiert aus Bösem. In diesem Kreislauf gefangen MUSS jeder böse Charakter seinen Hintergrund wählen.
  • In vielen Bösewichten steckt auch ernstzunehmend viel Arbeit und sie riskieren diese Arbeit immer wieder wissentlich im Namen des Spiels.
  • Die Münze. Wenn man es nicht mit Powergamern, sondern Ambientemachern zu tun hat können böse Charaktere doch wirklich eine Bereicherung für die Charaktersammlung auf einem Con sein. Mit "Endgegnern" hat man selten Gelegenheit über ihre Gründe zu diskutieren, oder? --Schmierelf, 12.06.2006
    • Böse ist halt immer eine ansichtssache. Ich hatte und kenne einige Charaktere die sich selber natürlich als die "guten" sehen, aber von anderen durchaus als "böse" angeschaut werden. Ich denke das funktioniert schon, aber vorallem innerhalb eines geschlossenen Spiels, wo die Charaktere auch sinnvolle Ziele haben, die sie mit ihrer Skrupellosigkeit erreichen möchten:
  • Der Regent Gloozi von Tikon, Aus Sicht der Nomadenstämme ein Usurpator der sich den Thron des Emirs an den Nagel gerissen hat.
  • Der Grossvezier Reresqala, der Emir werden will an stelle des Emirs (oder Regenten)
  • Mein Rafsandschani, ein Brandstifter und Mörder der alles für Geld tut, aber ansonsten immer ein ganz freundlicher jovialer Herr ist.

Alle diese Figuren funktionieren solange sie ein politisches Ziel haben, an Spielen die eher auf Intrigen ausgelegt sind. Die funktionieren nicht mehr sobald es um klischiertes "gute-helden-gegen-böse-monster" oder um "Weltrettung" geht, weil sie dann die im Plot vorkommenden Mittel für sich zu instrumentalisieren versuchen. Ich denke das ist ein wichtiger Punkt: Der Plot, die Geschichte eines Spiels ist sehr relevant ob Figuren funktionieren. Das umgekehrte gilt auch, wenn zuviel Intrigen laufen sind "gute Helden", denen der Zweck nicht die Mittel heiligt eben auch öfters verloren und falsch. -- SeeGras

  • Das halte ich fuer einen sehr wichtigen Punkt. Zumal zeigt es, dass in aller regel nur die Maechtigen Boese (oder gut) sind. Der Legioner des Terrors geht ganz normal seiner Arbeit nach (wie die Palastwache der Guten Prinzessin). Boese sein aeussert sich fuer SC's eher in Charaktereigenschaften wie Rachsucht, Grausamkeiten, Habgier, Hass, Vorurteile,... --ChristianK

Zum Abschnitt "Banalität des Bösen

Ich bin nicht sicher, ob das OT innerhalb der Gruppe wirklich ein Problem der Bösen ist oder nicht vielmehr ein allgemeines Problem von Gruppen. Ich habe auch schon bei guten oder neutralen Gruppen erlebt, daß man oft nur IT bleibt, solange man "für andere" spielt. Vermutlich kennt man in der eigenen Gruppe schon die paar Spielansätze, die die jeweiligen Charaktere bieten und man hat sich leichter nichts mehr zu sagen. --RalfHüls, 2007-07-23

Und dass Bösewicht keine menschlichen Schwächen haben, finde ich falsch. Böse Menschen / Charaktere sind nicht stereotyp - nur die Weise wie über sie erzählt wird. Um so erfrischender ist der FilmBösewicht Dr. Evil aus Austin Powers. Warum soll Sauron nicht vor seinen Orks Randgruppenwitze über Elfen und Astlöcher gemacht haben? Nur weil es nicht geschrieben steht? Menschen die in der Geschichte der Menschheit die abscheulichsten Verbrechen/Morde begangen haben, hatten meist zwei Gesichter und konnten vor Freunden und Familie durchaus lustig/albern sein. --TobiasBrinkmann, 2007-07-25

  • Wo ist da die Gegenmeinung? Sehe ich auch so, ich glaube aber gleichzeitig, daß mMn es einen innere Sperre der Spieler gegen diese Banalitäten gibt, da sie irgendwo unbewusst glauben "Das Böse" müsse ganz anders sein als das Leben, wie wir es kennen. Die peinlichste Vorstellung die ich je gesehen habe war ein Maskenball auf einer dunklen Hofhaltung. Alle waren da, und alle haben geglaubt, böse müssen Leute anpöblen, die sie zum Tanzen aufforden.

    Mein Standardbeispiel war da immer: Auch der Taliban nuckelt an der Wasserpfeife und schielt den Frauen auf die Burka, wenn er ned grad an der Bombe schraubt oder Geiseln enthauptet. --GregorLindner, 27.07.2007