Die Ausrüstung eines Paladins
Da das Konzept des "klassischen" Paladins, angelehnt an Rollenspielsysteme wie Dungeons and Dragons, ein typisch ritterliches ist, bietet es sich an, das typische Bild des hochmittelalterlichen Kreuzritters als Vorbild zu nehmen. Ebensogut kann aber auch eine Anlehnung an Spätmittelalter und Frührenaissance sein, hierbei ist der Paladin dann oft weniger ritterlich ausgelegt und geht mehr in Richtung eines Inquisitoren. Beispiele dafür, wie ein solcher oft auch etwas düsterer Paladin aussehen könnte, bietet etwa die "Imperiale Armee" des Tabletopspiels Warhammer.
Das wichtigste Element eines Paladins ist seine Präsenz: Das ganze Konzept ist ja auf eine strahlende Figur ausgerichtet, die Macht und Autorität verströmt. Dementsprechend sollte meiner Meinung nach auch die Ausrüstung des klassichen Paladins darauf ausgelegt sein, ihn groß und beeindruckend wirken zu lassen. Dazu sind Helme sehr geeignet, am besten mit prächtigem Helmschmuck. Ein Beispiel wäre ein hochmittelalterlicher Topfhelm mit dem auf zeitgenössischen Darstellung gut sichtbaren Wappenzeichen oder zumindest einem geflochteten Band als Minimum, aber auch ein offener Helm mit Flügeln oder gar einem Rosshaarkamm könnte sehr gut wirken. Für weniger geeignet halte ich zum Beispiel Schaller, da diese durch ihre geduckte Form auf mich eher "soldatisch" als ritterlich wirken. Ein Helm mit Gesichtsplatte oder Visier verdeckt das Gesicht des Trägers und dessen Mimik, und kann so dazu dienen, zwischen der Privatperson des Charakters und seiner Rolle als Diener seines Ordens oder Gottes zu unterscheiden.
Rüstung
In Sachen Rüstung hat man relativ viel Auswahl. Hier würde ich sagen: Glänzendes Metall kommt immer gut, sei es nun Kette, Platte oder auch Schuppe. Für weniger geeignet halte ich Leder, vor allem Kernlederplatten, da diese oft etwas chaotisch wirken und im Larp traditionell gerne von Dunkelelfen und Assassinen getragen werden. Ein Überwurf aus beschlagenem Weichleder oder ein schöner Gambeson kann allerdings auch gut wirken, vor allem wenn er in kräftigen, passenden Farben gehalten ist. Schulterpanzer und ein Gambeson unter der Rüstung können dabei helfen, schmalere Spieler kräftiger wirken zu lassen, man sollte es aber vor allem mit den Schulterplatten nicht übertreiben.
Generell sollte man bei der Rüstung auf zumindest ordentliche Qualität achten, denn sonst wirkt das ganze schnell billig und schäbig. Metallteile sollten gepflegt, nicht rostig, und wenn möglich poliert oder bemalt sein. Wer wenig Geld zur Verfügung hat, sollte meiner Meinung nach lieber bei der Rüstung etwas sparen und dafür mit mehr Kleidung ausgleichen, allerdings gehört ein gewisses Maß an Aufwand immer zu dieser Rolle dazu. Einzelne schöne Rüstungsteile, die aus guter Kleidung hervorschauen, wirken meist besser als eine ganze Platte in minderwertiger Qualität.
Kleidung
Eine Gewandung für einen Paladin sollte mehr sein als nur ein Waffenrock. Umhänge und fließende Gewänder wirken eindrucksvoll, und viel Weiss ist ein Blickfang und wirkt gleich "gut". Auch eine einzelne Kontrastfarbe wie leuchtendes Rot, Blau oder Gelb machen durchaus etwas her und eine Gewandung in einigen wenigen, aufeinander abgestimmten Farbtönen die sich in den verschiedenen Kleidungsstücken wiederfinden, wirkt optisch viel einheitlicher. Man sollte allerdings nicht zuviele Farben durcheinander tragen, schließlich ist man Paladin und kein Hofnarr. Voluminöse Faltenwürfe, zum Beispiel in Umhängen, Stolen, Schauben oder Togen, unterstützen ein eindrucksvolles Auftreten und helfen, der Gewandung einen priesterlichen Touch zu verleihen. Auch bei der Kleidung sollte die Qualität ordentlich sein, gefütterte Kleidung wirkt deutlich schöner, und bietet wieder die Möglichkeit zu interessanten Kontrasten. Ein roter Wollumhang, gefüttert mit Weiß, sieht toll aus! Auch Zaddeln an Gugel und Waffenrock können helfen, einen eindrucksvollen, ritterlichen Auftritt zu unterstützen, und mehrere Lagen, übereinander getragen, sind immer gut. Als Alternative zum simplen Waffenrock-"Poncho" bietet sich zum Beispiel eine Art offene Robe mit kurzen, weiten Ärmeln über der Rüstung an, die auf der Brust offen ist und vom Gürtel zusammengehalten wird. Als Materialien sollte man eher zu einfarbigen Stoffen aus Wolle oder Leinen greifen, Samt ist eher etwas für Höflinge und Adlige. Selbst wenn Farben und Schnitte verschwenderisch sein dürfen, sollten es die Stoffe und Verzierungen eher nicht sein, denn schließlich will man zwar Eindruck machen, aber nicht unbedingt mit Reichtum protzen. Hier muss man ein bisschen abwägen, welchen Gesamteindruck man erzielen möchte: Für den Kreuzritter-Typ passen einfachere Schnitte und Materialien besser, der Inquisitor-Typ darf auch mal etwas Pelzverbrämung oder ähnliches tragen.
Sehr gut als Verzierung wirkt das Symbol des Ordens, des Gottes oder auch ein persönliches Wappen, welches am besten auch mehrmals auftaucht. Ähnlich wie bei dem Kreuz der klassischen Tempelritter, kann man etwa ein kleines Symbol auf der Gugel und ein größeres auf der Schulter des Umhangs anbringen, wer seine großen Gewandungsstücke für eventuelle spätere Verwendung "neutral" halten möchte, kann es bei einem Symbol auf der Gugel und einem Überwurf belassen. Gut wirkt auch, wenn man das Symbol invertiert verwendet, wie zum Beispiel ein rotes Emblem auf der weißen Gugel zu einem weißen Emblem auf dem roten Umhang. Als Details bieten sich Medaillen oder Heilige Symbole, vielleicht sogar eine Art Rosenkranz für Gebete an, bei Warhammer gibt es auch die interessante Idee, Pergamentstreifen mit heiligen Schriften mit einer Art Siegel an der Rüstung anzubringen.
Waffen
Das Bild des typischen Paladins im Kampf ist das eines Kriegers, der durch die Reihen schreitet und wuchtige Schläge austeilt. Dementsprechend bieten sich als Waffen schwere Exemplare wie Streitkolben, Hämmer und Zweihandschwerter an. Das Breit- oder Langschwert ist die typische ritterliche Waffe. Schilde sind nicht nur nützlich, sondern bieten auch die Möglichkeit, das Symbol des Ordens in der Schlachtreihe zu präsentieren, Schusswaffen wie Armbrüste oder Bögen sind eher unpassend und könnten als feige angesehen werden, und ein ganzes Waffenarsenal verschiedenster Kriegswerkzeuge mit sich herumzutragen passt besser zu Söldern und Abenteurern als für einen Streiter Gottes. Bei der Größe der Waffen gilt allerdings nicht immer "Je größer, desto eindrucksvoller." Auch wenn ein Hammer oder Streitkolben mächtig wirken mag, macht sich jemand, der mit einer Waffe mit einem Kopf in Größe eines Bierkastens herumfuchtelt, eher lächerlich.
- Schaller: Sind geeignet wenn man sowas hat:
http://www.ceridisches-faehnlein.de/gallery2/v/df02/df02_holger/033_30a.jpg.html (ToterLink)
Ausserdem gibts die auch mit Helmzier worauf sie auch was hergeben: http://www.ceridisches-faehnlein.de/gallery2/v/df02/df02_bernd/0022_69.jpg.html (ToterLink) -- SeeGras
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