Editieren Diskussion Vergangenheit Dateianhänge

TrinkGefässe

Leder

Trinkschlauch

Die meisten Trinkschläuche die im Larp existieren sind ein absolutes Standardmodell, das so auch in Freilichtmuseen wie Xanten oder dem Neandertal-Museum bei Düsseldorf verkauft wird. 99,9% sehen gleich aus und sind auch sonst identisch, sprich eine lederne Außenhülle mit Plastikverschluss(bäh...) und einer nicht sichtbaren inneren Plastikblase in der die Flüssigkeit steckt.

Vorteile Billig, zusammenfaltbar und platzsparend.

Nachteile Sehr empfindlich bei Stürzen - bei diesen platzt leicht die innere Membran und der Schlauch leckt. Sprudel tritt durch den Verschluss auch sehr schnell aus. Plastikverschluss und sehr hässliches Leder offt angebotener billiger Exemplare sind auch alles andere als ambientig. Wasser kann einen "Plastikgeschmack" annehmen.

Tipp Wer geschickt ist, kann die Trinkbeutel komplett auseinandernehmen und mit anderen dünnen Leder "übernähen". Auch Schuhcreme, Lederwachs, verwandeln diesen sehr ansehnlich.

Trinkgefäße

Es gibt zwei Varianten von ledernen Trinkgefäßen; erstens solche, die mit Wachs abgedichtet sind, meistens in Humpenform. Prinzip ähnlich wie eine Trinkflasche aus Leder.

Zweitens einfache Becher, die mit Bitumen abgedichtet sind. Wird schnell weich und riecht eher unangenehm. Ich hab erstere Form aus England haben wollen und die letztere erhalten.

Vorteile Robust, fast unkaputtbar, rustikales Aussehen

Nachteile Hitzeempfindlich

Horn

Becher

Der Hornbecher geht vermutlich auf eine Illustration von Gerry Embleton in einem Buch der "Osprey"-Serie zurück. Historisch gibt es keinen Beleg dafür. Er sieht im Gegensatz zum Horn nicht so barbarisch aus. Vor- und Nachteile siehe Trinkhorn.

Trinkhorn

Trinkhörner waren historisch gesehen eigentlich sehr selten, und wenn, dann handelt es sich um stark verzierte Exemplare. Sie sehen grundsätzlich barbarisch aus und passen eher zu frühmittelalterlichen Figuren. Für den Hornhalter am Gürtel gibt es einen Beleg: Es wird von Bauern im 16. Jh. als Wetzstein-Behälter benutzt. Also nicht wundern, wenn man damit wie ein Bauer angeschaut wird.

Vorteile: Robust.

Nachteile: Schlecht zu reinigen, nimmt Gerüche an.

Zinn

Zinngefäße waren vor allem im Spätmittelalter bei den wohlhabenderen Schichten sehr beliebt und bieten sich vor allem auch wegen ihrer Robustheit für den Einsatz im Larp an. Auf Flohmärkten gibt es oft eine große Menge an sehr günstigem Zinngeschirr, das stilistisch von "sehr mittelalterlich" bis hin zu "Omis Sammelteller" reicht. Wichtig bei der Verwendung von Zinngeschirr ist die Frage, ob es sich um reines Zinn oder um eine häufige, billigere Zinnlegierung mit Bleianteil handelt; letzteres ist gesundheitsschädlich und sollte nur zu Dekorationszwecken genutzt werden. Außerdem gibt es einige Gießereien, die Zinngeschirr nach historischem Vorbild aus Reinzinn vor allem auch für den Reenactmentbedarf herstellen, dies ist jedoch nicht billig.

Vorteile: Robust, leicht zu reinigen, edles Aussehen

Nachteile: Möglicher Bleianteil, für heiße Getränke ungeeignet, für stark säurehaltige Getränke ungeeignet (auch solche ohne Blei!).

Silber

Edler als Zinn wirkt Silber. Silberbecher finden sich gelegentlich auf Flohmärkten, hier muss man aber schon etwas suchen, wenn man einen bezahlbaren Becher finden will. Silber passt natürlich nur zu wohlhabenderen Charakteren. Silber ist aber wiederum nicht so teuer, dass es nur dem Adel vorbehalten wäre: auch wohlhabende Kaufleute o.ä. können zu Silberbechern greifen.

Vorteile: Robust, leicht zu reinigen, edles Aussehen

Nachteile: Für heiße Getränke ungeeignet (Dem Becher macht das nichts, aber Silber leitet Wärme sehr gut und das sorgt für verbrannte Finger), meist teurer als Zinn.

Glas

Schon aus römischer Zeit bekannt, gibt es eine Menge an unterschiedlichen Formen für Glasflaschen, Kelche und Becher aus dem gesamten Mittelalter. Diese Gefäße sind meist aus sehr dünnwandigem, leicht farbigen Glas geblasen, haben oft aufwändige Verzierungen und sehen modernen Trinkgläsern meist nicht besonders ähnlich. Für den Larpgebrauch eignen sich aber auch viele andere mundgeblasene Gläser, vor allem, wenn diese etwas rustikal aussehen. Einige Glasbläser in Deutschland und Tschechien stellen Glasrepliken her, und viele Mittelalterläden führen einige Stücke in ihrem Programm. Tipp: Sg. "Sturzbecher" mit Fuß. Ein echter Hingucker.

Vorteile: Leicht zu reinigen, schön anzusehen

Nachteile: Je nach Glasdicke sehr zerbrechlich, relativ teuer

Holz

Tasse

Becher

Zu unterscheiden sind aus einem Stück gedrechselte oder geschnitzte Becher und solche in Fassbauweise (gebötchert, Daubenbauweise.) Holzgefäße in Fassbauweise waren im Hochmittelalter als sogenannte Daubenschalen weit verbreitet, da sie in jedem Haushalt hergestellt werden konnten. Meines Wissens nach, wurden sie hauptsächlich als Essschüsseln verwendet.

Vorteile: Holzgeschirr ist meist recht dickwandig und wirkt dadurch archaisch.

Nachteile: Kann Geschmack annehmen, bzw. verfärben. Sollte ein gebötcherter Becher mit Wachs abgedichtet sein, so eignet er sich nicht für heiße Getränke. Repliken von Daubenschalen müssen "gewässert" werden, erst nachdem das feuchte Holz quillt, sind sie wasserdicht.

Kokosnuss

Kokosnüsse sind von sich aus relativ stabile runde Flaschen. Aus ihnen lassen sich neben Schalen und Bechern auch relativ einfach Wasserflaschen herstellen.

Vorteile:

  • Wasserdicht
  • Robuster als Kürbisflaschen bei besserer Verfügbarkeit und geringeren Kosten des Ausgangsmaterials
  • Sehr individueller Ausrüstungsgegenstand (ich persönlich nutze schon seit Jahren Kokosnussflaschen, habe aber bisher nie eine bei jemand anderem gesehen -- Allan Wegan, 2008-06-26)

Nachteile:

  • Herstellung verlangt eine gewisse Ruhe
  • bisher nicht käuflich erwerbbar
  • empfindlich bei Stürzen (nicht ohne Grund werden die Dinger eigendlich immer mit einer dicken fasrigen Polsterhülle ausgestattet, bevor sie vom Baum fallen gelassen werden *g*).
  • nur für Wasser geeignet
  • bekommt Risse bei Erhitzung über 80 Grad Celsius und ist somit zwar für Tee bedingt geeignet - nicht aber, um darin mit heißen Steinen zu kochen

Kokosnussflaschen selber bauen

Kürbis

Eine Kalebasse aus dem gleichnamigen Kürbis ist wohl eines der ältesten Gefässe der Menschheitsgeschichte und in fast allen Kulturen verbreitet. Auch bis in die Neuzeit in Europa sehr beliebt, da einfach und billig herzustellen.

Vorteile: Geschmacksneutral und wasserdicht

Nachteile: Relativ empfindlich bei physischer Belastung

Ton/Keramik

Tongeschirr war im Mittelalter neben Holz das typische Verbrauchsgeschirr, und auch Tonbecher, -flaschen und -krüge hat es immer in vielen Formen gegeben. Auf Mittelaltermärkten und Larps weit verbreitet sind vor allem einfache 0,2l-Tonbecher oder 0,5l-Krüge in braun oder dunkel, es gibt aber auch eine Unzahl von historischen Formen. Tongeschirr, vor allem mit der typisch grauen Salzglasur, lässt sich ebenfalls sehr günstig auf Flohmärkten erwerben, allerdings ist vieles davon sehr "typisch" in einem rustikal-altbackenen Look, den nicht jeder mag.

Vorteile: Preiswert; unglasierter Ton hilft durch Verdunstung, den Inhalt kühl zu halten.

Nachteile: In der Standard-Version wenig individuell, zerbrechlich.

Kunststoff

Kunststoff ist haltbar und in den meisten Fällen geschmacksneutral. Auf der anderen Seite sieht es natürlich sehr modern aus. Kunststoffgefäße sollten daher unbedingt getarnt werden (z.B. durch eine Stoffhülle, Lederhülle, Umwickeln mit Hanfseil, o.ä.).

Edelstahl

Selten zu bekommen, aber manchmal kriegt man sie doch: Edelstahl-Becher. Da sie beinahe wie ein Silberbecher aussehen können und man sie auch mit Gravuren etc. drangsalieren kann, sind sie recht ambiente-tauglich.

Vorteile: Geschmacksneutral, wasserdicht, pflegeleicht, einigermaßen robust

Nachteile: Nur als Becher brauchbar (alles andere sieht nach Blechschüssel/-tasse aus); meist nicht billig, wenn doch: mit Vorsicht zu genießen oder billiges Aussehen; gute Wärmeleitung; Blechklang


Zurück zu: Ausrüstung